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E-Book, Deutsch, 328 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Santschi Trauern

Trauernde Menschen nach Verlusten begleiten

E-Book, Deutsch, 328 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

ISBN: 978-3-456-95887-3
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Wie Menschen Verluste erfahren und damit umgehen, beschreibt dieses Praxishandbuch für Pflege- und Gesundheitsberufe. Die erfahrene Trauerbegleiterin und Herausgeberin und ihr Autor*innenteam - fassen alltägliches und empirisches Wissen zur Trauer zusammen und klären Definitionen, Einflussfaktoren, Erklärungsmodelle und Formen der Trauer - beschreiben, wie sich Trauern in einzelnen Phasen der Lebensspanne bei verschiedenen Personengruppen äußert - schildern Begegnungen mit Trauernden sowie Aufgaben, die sich daraus für Pflegende bezüglich Beratung und Begleitung ergeben - erläutern Zusammenhänge der Trauer mit Gefühlen der Schuld, Traumatisierung und des Trostes und stellen Bezüge zwischen Trauer und Spiritualität her - stellen konkrete individuelle und institutionelle Unterstützungsangebote mit Bewertungskriterien vor - zeigen, wie man Trauernde einzeln oder in Gruppen, mit Hilfe von Musik, Schreiben und Gesprächen im direkten oder Online-Kontakt unterstützen, beraten und begleiten kann. Das Buch ist durchgehend vierfarbig gestaltet und mit ansprechenden Zeichnungen illustriert. Die zweite, vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage bietet Neues zu den Themen Trauer in der Pflege, Selbstfürsorge der Fachpflegenden, Trauer und Resilienz, Trauer der Angehörigen von Menschen mit Demenz, Trauer bei assistiertem Suizid sowie Trauer in der palliativen Geriatrie. Ergänzt werden kritische Betrachtungen von „zeitgeistigen“ und modischen Strömungen, die das Trauerverhalten und dessen Gestaltung verändern oder kulturell überformen.
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Zielgruppe


Pflegefachpersonen, Seelsorgende, Palliativmediziner


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt und Geleitworte;11
2;1 Trauer in Palliative Care;25
2.1;1.1 Trauernde Menschen begleiten in Palliative Care;26
2.1.1;1.1.1 Wie können Fachpersonen im institutionellen Kontext trauernde Menschen hilfreich begleiten?;27
2.1.2;1.1.2 Trauerbegleitung in Palliative Care – eine integrative Aufgabe;29
2.2;1.2 Zeiten der Begleitung in Palliative Care;30
2.2.1;1.2.1 Die Zeit der Diagnose;31
2.2.2;1.2.2 Die Zeit der Krankheit;31
2.2.3;1.2.3 Die letzten Tage und Stunden;32
2.2.4;1.2.4 Vom Todeseintritt bis zur Aufbahrung;33
2.2.5;1.2.5 Die Zeit der Abdankung;34
2.2.6;1.2.6 Die Zeit danach – zurück ins Leben ohne den verstorbenen Menschen;35
2.3;1.3 Trauernde Menschen beraten und begleiten als fortführendes Angebot;37
2.3.1;1.3.1 Menschen in Trauersituationen beraten;37
2.3.2;1.3.2 Einzelpersonen in Zeiten der Trauer begleiten;37
2.3.3;1.3.3 Beraten – begleiten – therapieren: Abgrenzung;38
2.4;1.4 Perspektiven gelingender Trauerbegleitung in Palliative Care;40
3;2 Institution, Wissenschaft und Trauer;45
3.1;2.1 Trauer und Institution;46
3.1.1;2.1.1 Institutionelle Voraussetzungen;46
3.1.2;2.1.2 Professionelle und interprofessionelle Anforderungen;47
3.1.3;2.1.3 Interprofessionelle Aspekte der Institution;47
3.1.4;2.1.4 Konzepte praktisch umsetzen in Palliative Care;47
3.1.5;2.1.5 Die Gesellschaft wirkungsvoll ansprechen;48
3.2;2.2 Theoretische Grundlagen zur Trauer;49
3.2.1;2.2.1 Trauer und Wissenschaft – Theorien und Modelle;51
3.2.2;2.2.2 Trauer und Forschung;66
3.2.3;2.2.3 Märchen und Mythen zur Trauer;81
3.2.4;2.2.4 Trauer als sozialer Schmerz – Einblicke in die neurobiologischen Grundlagen des Trauerns;86
3.2.5;2.2.5 „Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt …“ – Wege zu einer trauersensiblen Sprache;96
4;3 Abschiedskultur in der Institution;107
4.1;3.1 Eine grundsätzliche Betrachtung;108
4.1.1;3.1.1 Abschiedskultur: Gemeinsame Werte und Normen;108
4.1.2;3.1.2 Kommunikation und Strukturen in der Abschiedskultur;108
4.1.3;3.1.3 Interdisziplinär zusammenarbeiten;109
4.1.4;3.1.4 Reflexion und Weiterbildung;109
4.1.5;3.1.5 Schmerzvollen Lebensübergängen Ausdruck geben;109
4.1.6;3.1.6 Den Abschied gestalten;111
4.1.7;3.1.7 Die Zeit entschleunigen;111
4.1.8;3.1.8 Abschiedskultur gedeiht nur gemeinsam;111
4.1.9;3.1.9 Wie die Abschiedskultur auf Angehörige wirkt;112
4.2;3.2 Abschiedskultur am Beispiel einer chirurgischen Station in einem Regionalspital;114
4.2.1;3.2.1 Pflegende begleiten Sterbende und ihre Angehörigen;114
4.2.2;3.2.2 Der Beginn einer Abschiedskultur;116
4.2.3;3.2.3 Projektskizze;117
4.2.4;3.2.4 Was Pflegende brauchen;117
4.2.5;3.2.5 Ziele und Maßnahmen;118
4.3;3.3 Was Angehörige benötigen;121
4.3.1;3.3.1 Fragen der Angehörigen;122
4.3.2;3.3.2 Die Anwesenheit Angehöriger in den letzten Tagen und Stunden;122
4.3.3;3.3.3 „Etwas Gutes tun“ – Ein Wunsch der Angehörigen;124
4.3.4;3.3.4 „Hätte ich nur …“ – Eine „Gegengeschichte“ erzählen;126
4.3.5;3.3.5 Das Nachgespräch mit den Angehörigen;127
4.4;3.4 Das Pflegeteam;131
4.4.1;3.4.1 Leitfaden für das Pflegeteam;131
4.4.2;3.4.2 Gemeinsamer Rückblick und Abschluss;132
4.5;3.5 Abschiedsrituale;133
4.5.1;3.5.1 Rituale und was sie bedeuten;133
4.5.2;3.5.2 Abschiedsrituale gestalten – ein Leitfaden;135
4.5.3;3.5.3 Bewährte Abschiedsrituale;136
4.5.4;3.5.4 Kondolieren;138
4.5.5;3.5.5 Die Kondolenzkarte;139
4.6;3.6 Abschiedskultur in der Spitex;141
4.7;3.7 Abschiede in der Familie – eine Abschiedskette;146
4.8;3.8 Abschiedskultur im Pflegeheim: Erfahrungen aus der Praxis;151
5;4 Ausgewählte Aspekte der Trauer;157
5.1;4.1 Trauer in der Lebensspanne;158
5.2;4.2 Trauer bei Kindern und Jugendlichen;160
5.2.1;4.2.1 Trauerprozesse bei Kindern und Jugendlichen;160
5.2.2;4.2.2 Trauer in unserer Gesellschaft;160
5.2.3;4.2.3 Vom Umgang mit trauernden Kindern und Jugendlichen;162
5.2.4;4.2.4 Altersspezifische kindliche Entwicklung der Vorstellungen von Sterben und Tod;162
5.2.5;4.2.5 Systemische Aspekte der Begleitung von Kindern und Jugendlichen;165
5.2.6;4.2.6 Hilfreiche Begleitung der Familie;167
5.2.7;4.2.7 Palliative Care in der Begleitung einer betroffenen Familie;169
5.2.8;4.2.8 Palliative Care in der Begleitung trauernder Kinder und Jugendlicher;169
5.2.9;4.2.9 Zusammenfassende Leitgedanken;170
5.3;4.3 Trauer der Eltern beim Verlust eines Kindes;172
5.3.1;4.3.1 Einleitung;172
5.3.2;4.3.2 Zur Normalität des Todes von Kindern;172
5.3.3;4.3.3 Um Kinder trauern – ein modernes Phänomen?;174
5.3.4;4.3.4 Zur besonderen Problematik des frühen Todes von Kindern;175
5.3.5;4.3.5 Trauernde Mütter, trauernde Väter;176
5.3.6;4.3.6 Kinder begegnen dem Tod;176
5.3.7;4.3.7 Religiosität/Spiritualität angesichts des Todes von Kindern;177
5.4;4.4 Trauer und Demenz;179
5.4.1;4.4.1 Menschen mit Demenz und ihre Zu- und Angehörigen als trauernde Menschen;179
5.4.2;4.4.2 Trauer bei Demenz muss erst erkannt werden;181
5.4.3;4.4.3 Verluste irritieren vielfach – oder bleiben unbemerkt;182
5.4.4;4.4.4 Angehörige als Mittrauernde wahrnehmen und unterstützen;183
5.4.5;4.4.5 Synchrone Demenzbetreuung und Trauerbegleitung;184
5.4.6;4.4.6 Unterschiedlich betroffen – Die verschiedenen Gesichter der Trauer;184
5.4.7;4.4.7 Zeitgerechte Ansatzpunkte zur Unterstützung pflegender Angehöriger;186
5.4.8;4.4.8 Fragen an unser Menschenbild und soziales Engagement;186
5.5;4.5 Der Tod und die Trauer – Gender-Aspekte;190
5.5.1;4.5.1 Einleitung;190
5.5.2;4.5.2 Der Tod hat ein Geschlecht;190
5.5.3;4.5.3 Trauer ist weiblich – Trauer als Aufgabe und Talent der Frau;193
5.5.4;4.5.4 Trauer als Schwäche und Gefahr;193
5.5.5;4.5.5 Frauentrauer und Männertrauer;195
5.6;4.6 Trauer und Schuld;198
5.6.1;4.6.1 Schuld wird zugewiesen;198
5.6.2;4.6.2 Richtungen von Schuldvorwürfen;200
5.6.3;4.6.3 Bedürfnisse, die sich in Schuldzuweisungen ausdrücken;200
5.6.4;4.6.4 Normative Schuldzuweisungen;201
5.6.5;4.6.5 Normativen Schuldvorwürfen begegnen;202
5.6.6;4.6.6 Vergebung und Bestrafung;203
5.6.7;4.6.7 Versöhnung;203
5.6.8;4.6.8 Instrumentelle Schuldvorwürfe;203
5.6.9;4.6.9 Instrumentellen Schuldvorwürfen begegnen;204
5.6.10;4.6.10 Schuldvorwürfe als Ventil oder Platzhalter;205
5.6.11;4.6.11 Schuldvorwürfe als Erklärung;205
5.6.12;4.6.12 Schuldvorwürfe zur Herstellung von Verbindung;205
5.6.13;4.6.13 Schuldvorwürfe zur Herstellung von Handlungsfähigkeit;206
5.6.14;4.6.14 Schuldvorwürfe als Lebensmuster;206
5.6.15;4.6.15 Zusammenfassung;206
5.7;4.7 Trauer und Religion;208
5.7.1;4.7.1 Einleitung;208
5.7.2;4.7.2 Trauererleben und Trauerverhalten;208
5.7.3;4.7.3 Funktionen von Trauerriten;209
5.7.4;4.7.4 Traueruniversalien und spezifische Formen;211
5.7.5;4.7.5 Verlust der Riten und neue Ritualkultur in der Moderne;212
5.7.6;4.7.6 Orientierung um den Preis der Normierung;213
5.8;4.8 Trauer und Spiritualität;216
5.8.1;4.8.1 Das Gewicht des Seelischen;216
5.8.2;4.8.2 Spiritualität – Religiosität;217
5.8.3;4.8.3 Gesundheitsfaktoren – Kohärenzsinn – Spiritualität – Vertrauen;217
5.8.4;4.8.4 „Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“;220
5.8.5;4.8.5 Der Tod als Verwandlung in ein neues Leben;220
5.8.6;4.8.6 „Ihr/Sein Andenken sei uns zum Segen“ – Die Gemeinschaft der Lebenden und Toten;221
5.8.7;4.8.7 Das Heilige und Heilende im Leben – Die tröstende Kraft von Ritualen;222
5.8.8;4.8.8 „Sprache ist Hoffnung, gehört zu werden“ – Von der Kraft des Betens;223
5.8.9;4.8.9 Erfahrungen, die uns „tiefer ins Leben eindrücken“;224
5.8.10;4.8.10 Weil wir ohne die Hoffnung nicht leben können;225
5.9;4.9 Trauer und Seelsorge – Verbürgtes Vertrauen;227
5.9.1;4.9.1 Seelsorge beim Abschied von einem verstorbenen Menschen;227
5.9.2;4.9.2 Das seelsorgerliche Gespräch als Oase der Ruhe;227
5.9.3;4.9.3 Erzählen und Ordnen;228
5.9.4;4.9.4 Würdigen;228
5.9.5;4.9.5 Letzte Wünsche;229
5.9.6;4.9.6 Raum für das Göttliche;229
5.9.7;4.9.7 Beten und Betten beim Abschied am Grab;229
5.9.8;4.9.8 Abschiedsgottesdienst – Was tröstet?;230
5.9.9;4.9.9 Leitende Fragen – respektvoll gestellt;230
5.9.10;4.9.10 Was bleibt?;231
5.9.11;4.9.11 Seelsorge mit trauernden Menschen;231
5.9.12;4.9.12 Mut zur Trauer;232
5.9.13;4.9.13 Schmerzlich und kostbar zugleich;232
5.10;4.10 Trauer und Trost – „Durchnässt bis auf die Herzhaut“;234
5.10.1;4.10.1 Trauern ist der halbe Trost;235
5.10.2;4.10.2 Trost aus dem Ausdruck der Untröstlichkeit;236
5.10.3;4.10.3 Trost aus der Klage und dem Aufbegehren;236
5.10.4;4.10.4 Trost aus der Erfahrung, was das Leben wirklich trägt;236
5.10.5;4.10.5 Trost und Würde der Sprache;237
5.10.6;4.10.6 Trost aus der Gabe der Tränen und der „Grünkraft des Weinens“;238
5.10.7;4.10.7 Trost aus menschlichem Beistand;238
5.10.8;4.10.8 Trost aus dem Geheimnis des Schmerzes;239
5.11;4.11 Antizipatorische Trauer;241
5.11.1;4.11.1 Ausgangslage;241
5.11.2;4.11.2 Theoretische Grundlagen – Verständnis und Bedeutung des Konzepts;241
5.11.3;4.11.3 Phänomenologie der antizipatorischen Trauer;242
5.11.4;4.11.4 Psychosoziale Reorganisation;242
5.11.5;4.11.5 Balancieren mit widersprüchlichen Anforderungen;243
5.11.6;4.11.6 Mit der Veränderung ringen;243
5.11.7;4.11.7 Merkmale der antizipatorischen Trauer;244
5.11.8;4.11.7 Unterstützende Interventionen palliativer Praxis;244
5.11.9;4.11.8 Zusammenfassende Überlegungen;245
5.12;4.12 Aberkannte Trauer;247
5.12.1;4.12.1 Anerkannte und aberkannte Trauer;247
5.12.2;4.12.2 Aberkannte Beziehungen;248
5.12.3;4.12.3 Aberkannte Verluste;249
5.12.4;4.12.4 Tabuisierte Todesursachen;249
5.12.5;4.12.5 Aberkannter Trauerausdruck;250
5.12.6;4.12.6 Aberkannte Trauerfähigkeit;251
5.12.7;4.12.7 Aberkannte Trauer durch berufliche Rollenzuschreibungen;251
6;5 Konkrete Unterstützungsangebote und die Erfahrung der Trauernden;255
6.1;5.1 Einzelbegleitung – Das Drei-Sequenzen-Konzept;256
6.2;5.2 Ein Begleitkonzept für Gruppen;259
6.3;5.3 Erfahrungsbericht;261
6.4;5.4 Selbsthilfegruppen;267
6.5;5.5 Erfahrungsberichte verwaister Eltern;268
6.6;5.6 Musik, die tröstende Schwester der Trauer – Ein Erfahrungsbericht;272
6.6.1;Persönliche Erfahrungen und Reflexionen;272
6.7;5.7 Kommentar einer Musiktherapeutin zum Erfahrungsbericht;276
6.8;5.8 Eine Schreibwerkstatt für Trauernde;279
6.9;5.9 Das Trauercafé;282
6.10;5.10 Trauer im Internet;283
6.11;5.11 Nichtreligiöse Gedenkfeiern;284
6.12;5.12 Der Thanatologe;286
7;6 Interview mit Dr. Colin Murray Parkes;289
7.1;6.1 Einleitung;290
7.2;6.2 Interview mit Dr. C. M. Parkes;291
8;7 Zusammenfassung;301
8.1;7.1 Was Trauernde als hilfreich erleben;302
8.2;7.2 Was macht Angebote hilfreich?;304
8.2.1;7.2.1 Einzelbegleitungen;304
8.2.2;7.2.2 Gruppenangebote;305
8.2.3;7.2.3 Informations- und Beratungsangebote;305
8.2.4;7.2.4 Trauern kann dauern – Ein spontanes (Trauer-)Frühstücksgespräch;306
9;Anhang;309
9.1;Bundesverband Trauerbegleitung e. V. (Deutschland);310
9.2;Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung (Österreich);311
9.3;Verein für Krisen- und Trauerbegleitung (Schweiz);312
9.4;Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;313
9.5;Palliative Care im Verlag Hogrefe;316
10;Sachwortverzeichnis;318


3.1.1 Abschiedskultur: Gemeinsame Werte und Normen

„Kultur“ ist ein Begriff, der aus dem Lateinischen stammt und „die Gesamtheit der geistigen und künstlerischen Lebensäußerungen einer Gemeinschaft, feine Lebensart, Erziehung und Bildung“ bedeutet (Duden, 2010).

Eine Abschiedskultur wird durch Menschen geschaffen, die sich in einer Institution begegnen und miteinander arbeiten. Dabei ist es bedeutsam, sich einzugestehen, dass in jedem Spital oder Pflegeheim trotz bester medizinischer und pflegerischer Betreuung Menschen sterben und der Tod Einzug hält. Zu bedenken gilt es auch, dass der Tod die zurückbleibenden Menschen nicht unberührt lässt.

Gemeinsam denken die Mitarbeitenden einer Institution über Sterben, Tod und Trauer nach, tauschen sich untereinander aus, stellen Fragen. Sie suchen nach gemeinsamen Überzeugungen, Werten, Orientierungs- und Verhaltensmöglichkeiten. Dabei entwickeln sie eine gemeinsame Haltung, die sie in ihrem Handeln leitet. Eine Abschiedskultur bietet den Menschen Aufgehobensein und Freiheit zugleich. Hierbei sind flexible Organisationsstrukturen, Arbeitsund Zeitabläufe genauso wichtig wie zwischenmenschlicher Kontakt, Beziehungen und Kommunikation. Wie Wilkening und Kunz beschreiben, geht es in einer Abschiedskultur nicht nur um das, was während des Sterbens geschieht, sondern auch um das, was vorher und nachher geschieht (Wilkenig & Kunz, 2003, S. 111). Denn beim Abschiednehmen greifen Gedanken und Gefühle aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ineinander. Dies gilt es bei der Betreuung betroffener Menschen in Momenten des Abschieds zu bedenken.

3.1.2 Kommunikation und Strukturen in der Abschiedskultur

In Institutionen der Gesundheitsversorgung sind Mitarbeitende gefragt, die in ihrer Haltung und mit ihrem guten Willen bereit sind, sich auf Sterbende, Verstorbene und Trauernde einzulassen. Eine solche Einstellung bringen die meisten Mitarbeitenden in Gesundheitsberufen mit. Dennoch darf Abschiedskultur nicht eine Angelegenheit der einzelnen Pflegenden, des Pfarrers oder des Arztes sein. Sie verlangt nach Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Professionen und nach unterstützenden institutionellen Rahmenbedingungen. Hierfür gilt es flexible Organisations- und Kommunikationsstrukturen zu schaffen. Ohne Struktur kann sich keine Kultur entwickeln. Sobald Abschiedskultur einen bedeutungsvollen Stellenwert in einer Institution bekommt, besteht die erste Aufgabe darin, Strukturen für sie zu schaffen. Auf diese Weise wird eine Kultur des Abschieds zu einem Teil der Unternehmenskultur.


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