Sauer / Littkemann | Möglichkeiten und Grenzen der Balanced Scorecard im Innovationsprozess | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 19, 330 Seiten

Reihe: Unternehmensrechnung und Controlling

Sauer / Littkemann Möglichkeiten und Grenzen der Balanced Scorecard im Innovationsprozess

Case Study zur Einführung einer Innovation Scorecard am Beispiel eines mittelständischen deutschen Maschinenbauunternehmens
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7578-4433-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Case Study zur Einführung einer Innovation Scorecard am Beispiel eines mittelständischen deutschen Maschinenbauunternehmens

E-Book, Deutsch, Band 19, 330 Seiten

Reihe: Unternehmensrechnung und Controlling

ISBN: 978-3-7578-4433-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung ist, dass die Verwendung von Performance Measurement sowohl in der Theorie als auch in der Praxis bislang als problematisch angesehen wird. Dieses bezieht sich aber in erster Linie auf das Kostencontrolling, weniger auf die Prozess- und Organisationsdimension des Innovationsprozesses. So besteht die Unterstützungsfunktion des Innovationscontrollings nicht nur darin, die Reduzierung der Innovationskosten sowie die Erhöhung der Qualität von Innovation zu messen und damit managen zu können, sondern darüber hinaus Instrumente für die Steuerung des Innovationsprozesses in der Organisationskultur zu verankern, damit diese überhaupt wirksam werden. Neuere Studien zeigen, dass dem Controlling sogar eine innovationsfördernde Wirkung zukommt, da es durch das Sammeln und Verteilen von Informationen die Koordinationsfähigkeit des Unternehmens erhöhen kann. Da die erfolgreiche Steuerung von Innovationen auf der Erhebung und Auswertung sowohl quantitativer und qualitativer Daten beruht, bietet sich hier grundsätzlich der Einsatz einer für Innovationen modifizierten Balanced Scorecard an. Hier setzt vorliegende Dissertationsschrift an und analysiert fördernde und hemmende Rahmenbedingungen bei der Implementierung eines Performance Measurement-Instruments in Form einer Innovation Scorecard (ISC) am Beispiel eines Implementierungsprojekts in einem familiengeführten deutschen mittelständischen Unternehmen untersucht.

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2. Zielsetzung der Arbeit
Im Zentrum dieses Forschungsprojekts steht die Analyse fördernder und hemmender Rahmenbedingungen bei der Implementierung eines Performance-Management-Instruments in Form einer Innovation Scorecard (ISC) am Beispiel des Innovationsmanagements eines familiengeführten deutschen mittelständischen Unternehmens. Die Untersuchung beruht auf einem Implementierungsprojekt, das der Verfasser begleitet, wissenschaftlich erfasst und bearbeitet hat. Dadurch war es möglich, Primärdaten zu erheben und die in mehreren Phasen des Projekts gesammelten Daten wissenschaftlich zu analysieren. Beim Untersuchungsgegenstand handelt es sich um eine Organisationsinnovation im Bereich des Innovationsmanagements. Die zuvor erläuterte Differenzierung zwischen Invention und Innovation ist auch auf diesen Prozess anzuwenden. Die Entwicklung eines Performance-Management-Systems in Form einer Innovation Scorecard ist in ihrer ersten Phase ebenfalls zunächst eine Invention. Die erfolgreiche Einführung ist hingegen die eigentliche Innovation, für welche die in der Innovationsforschung identifizierten Innovationsbarrieren ebenfalls ihre Gültigkeit haben. Die Balanced Scorecard ist kein reines Controllinginstrument, sondern ein Instrument der Organisationsentwicklung und des Performance-Managements auf Basis einer Stakeholder-orientierten Entwicklung. Das Konzept geht insofern über ein klassisches Controllinginstrument hinaus, dass die Balanced Scorecard nicht vom Controlling oder der Unternehmensführung vorgegeben wird, sondern in einem Kommunikationsprozess zwischen Topmanagement, Controlling und Abteilungsmitarbeitenden bzw. Mitarbeitenden der Business Unit gemeinsam entwickelt wird. Folglich ist die Invention in Form der Erstellung der Scorecard bereits ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Einführung (Innovation). Primär handelt es sich bei dieser Studie um eine umfangreiche Fallstudie, für die qualitative und quantitative Daten erhoben und analysiert werden. Im empirischen Teil werden zunächst mittels qualitativer Interviews mit Entscheidern (Experteninterviews) sowie der Auswertung unternehmensinterner Unterlagen Intentionen und Gründe für die Einführung eines spezifischen Innovationscontrollingsystems dargestellt und analysiert. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Identifikation messrelevanter Faktoren und die Entwicklung einer Steuerungslogik, die der konkreten Balanced Scorecard des Unternehmens zugrunde liegen soll. In der Folge wird die Einführung einer Innovation Scorecard als Performance-Management-Instrument mittels statistischer Verfahren der Datenanalyse kausal-analytisch untersucht. Abschließend wird eine Ex-post-Evaluation in Form von Experteninterviews nach der Einführung des Performance-Management-Instruments genutzt, um die Ergebnisse der vorangegangen Datenanalyse zu triangulieren. Erkenntnisziel dieser Arbeit ist es, praxisrelevante Erkenntnisse bezüglich der Möglichkeiten und Grenzen einer Balanced Scorecard im Innovationsprozess zu gewinnen. Entsprechende Forschungsziele sind die Identifikation von möglichen Potenzialen und Grenzen eines Balanced-Scorecard-Projekts, Mitteln, um Grenzen bzw. Barrieren überwinden zu können, sodass die Potenziale einer Balanced Scorecard als Performance-Management-Instrument im Innovationsprozess besser genutzt werden können, und positiven Effekten des Instruments Innovation Scorecard auf den Innovationsprozess an sich. Ausgehend vom Thema und den Erkenntnis- und Forschungszielen dieser Dissertation ergeben sich – sozusagen generisch – drei Forschungsfragen. Die erste Frage zielt auf die Identifizierung von potenziellen Hindernissen und Grenzen eines Scorecard-Projekts und einer Innovation Scorecard ab: FF1: Welche Probleme und Hindernisse entstehen bei der Einführung einer Balanced Scorecard im Innovationsprozess (Innovation Scorecard)? Die zweite Frage fokussiert Möglichkeiten, Grenzen bzw. Barrieren zu überwinden, um die Potenziale der Innovation Scorecard als Instrument für das Performance-Management im Innovationsprozess besser auszuschöpfen: FF2: Wie können Implementierungsbarrieren beseitigt werden? Die Antwort auf die Forschungsfrage FF1 ermöglicht es, potenzielle Hindernisse eines Scorecard-Projekts sowie Grenzen des Instruments Innovation Scorecard zu identifizieren, während die Antwort auf Forschungsfrage FF2 eine Einschätzung erlaubt, ob und mit welchen Mitteln diese Grenzen bzw. Barrieren überwunden werden können. Dadurch ergibt sich letztlich die dritte Forschungsfrage: FF3: Welche positiven Effekte einer Innovation Scorecard als Spezialfall einer Balanced Scorecard auf die Führung des Innovationsprozesses im Bereich des Innovationsmanagements sind möglich? Die Antworten auf diese drei Forschungsfragen gestatten es, die Erfolgsfaktoren für die Entwicklung und Einführung einer Innovation Scorecard zu identifizieren, damit den Einführungsprozess besser steuerbar zu machen und schließlich den Effekt auf den Innovationsprozess vorab abzuschätzen. Daraus ergibt sich als übergeordnetes Erkenntnisziel dieser Arbeit die Frage, wie die Potenziale einer Innovation Scorecard für das Innovationsmanagement zu bewerten sind. Der Forschungsbeitrag dieser Studie besteht darin, in einem bisher von der Forschung eher theoretisch entwickelten Bereich der Innovationsforschung die praktische Umsetzung von Instrumenten zum Innovationscontrolling exemplarisch in Form einer Case Study zu untersuchen. Dabei werden nicht nur Controlling-relevante Fragestellungen auf der Ebene von Kennzahlen behandelt, sondern vielmehr die praktische Umsetzung und Einführung eines Performance-Management-Systems und dessen Effekte auf die Innovationstätigkeit diskutiert. Einerseits scheitern theoretisch entwickelte Steuerungsinstrumente häufig an der Einführung in eine Organisationskultur und werden dadurch nicht wirksam.34 Andererseits ist die Einführung einer Balanced Scorecard als ein Instrument der Organisationsentwicklung und des Performance-Managements zu betrachten. Es wird nämlich nicht einfach ein standardisiertes Instrument eingeführt, wie z. B. im Rahmen einer ISO-Zertifizierung (ISO = International Organization for Standardization), sondern das Instrument ist kollaborativ – also mit den beteiligten Mitarbeitenden – zu entwickeln.35 Dem Case-Study-Ansatz entsprechend hat diese Studie einen explorativen Charakter, wobei die Ergebnisse zum Untersuchungsgegenstand nicht repräsentativ sind. Hinzu kommt, dass die Einführung einer Balanced Scorecard immer zu einem unternehmens- bzw. abteilungsspezifischen Ergebnis führt, das sich in genau dieser Form in keinem anderen Unternehmen ergeben dürfte. Darüber hinaus ermöglicht dieses Vorgehen jedoch praxisrelevante Erkenntnisse, die nur schwer mittels eines quantitativ-empirischen Vorgehens erzielt werden könnten. Die Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung sorgt für eine Detailtiefe, die bei der Untersuchung größerer Samples nicht möglich ist. Nur durch dieses Forschungsdesign lässt sich die Frage beantworten, welche organisationalen Herausforderungen das Innovationscontrolling jenseits der Entwicklung von Messgrößen und einer Steuerungssystematik bewältigen muss. Das gilt insbesondere im Hinblick auf Implementierungs- bzw. Innovationsbarrieren, aber auch bezüglich der Wirkung eines spezifischen Performance-Management-Instruments, wie es der Philosophie einer Balanced Scorecard entspricht. 3. Forschungsansatz und Methoden der Datenerhebung
Hauschildt identifiziert drei theoretische Perspektiven der Managementforschung im Bereich Innovation. Bei einer führungsbezogenen Sichtweise wird der Innovationsprozess als ein Entscheidungs- und Umsetzungsprozess beobachtet und beschrieben. Eine ressourcenbezogene Perspektive sieht den Innovationsprozess dagegen als eine spezifische Kombination von Produktionsfaktoren bzw. unternehmensspezifischen Ressourcen. Eine diffusionsbezogene Sichtweise beinhaltet wiederum, dass der Innovationsprozess als Verwertungsprozess innerhalb und außerhalb der etablierten Wertschöpfungskette betrachtet wird.36 Diese drei Perspektiven sind grundsätzlich nur schwer zu trennen. So kann z. B. eine führungsbezogene Perspektive kaum auf ressourcenbezogene Überlegungen verzichten, wenn das Ziel von Führung darin gesehen wird, auf Menschen einzuwirken, um einen Organisationszweck zu erfüllen. Auch stellt sich die Frage, inwiefern Führungsziele von diffusionsbezogenen Aspekten abhängen, da davon auszugehen ist, dass betriebliche Prozesse andere Führungsinstrumente und anderes Führungshandeln brauchen als eine marktorientiere Innovation. Unabhängig davon hat Führung im Innovationsprozess aber immer Innovationsbarrieren zu überwinden. Deshalb kommt in diesem Forschungsfeld personen-, organisations- und führungsbedingten Innovationshemmnissen eine besondere Bedeutung zu.37 Das gilt umso mehr, wenn der Innovationsprozess selbst Gegenstand einer Prozessinnovation wird, wie im Fall dieser Studie, welche die Einführung von Performance-Management-Systemen im Innovationsprozess untersucht, um struktur-, personen- und führungsbedingte Innovationsbarrieren zu...



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