Schäfer | ATLAN Illochim 3: Der Traum des Navigators | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 300 Seiten

Reihe: ATLAN Illochim

Schäfer ATLAN Illochim 3: Der Traum des Navigators


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8453-4940-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3, 300 Seiten

Reihe: ATLAN Illochim

ISBN: 978-3-8453-4940-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



April 3103 alter Terranischer Zeitrechnung: Die Milchstraße ist ein gefährlicher Ort. Verschiedene Gruppierungen kämpfen gegen das Solare Imperium der Menschheit, Sternenreiche entstehen neu, und überall ringen kleine Machtgruppen um mehr Einfluss. In dieser Zeit geht die United Stars Organisation - kurz USO genannt - gegen das organisierte Verbrechen vor. An ihrer Spitze steht Atlan, Perry Rhodans bester Freund. Der ca. 9000 Jahre v. Chr. geborene Arkonide ist dank eines Zellaktivators relativ unsterblich. Als junger Kristallprinz erkämpft er sich die rechtmäßige Nachfolge und besteigt Arkons Thron, bis er im Jahr 2115 abdankt und die Leitung der neu gegründeten USO übernimmt. Auf Terra werden rätselhafte Artefakte einer fremden Spezies entdeckt und kurz darauf gestohlen. Nur wenige wissen, dass diese Relikte suggestive Fähigkeiten besitzen, was den Kreis der Verdächtigen zumindest einschränkt. Atlan und sein Team heftet sich an die Fersen der Diebe und gelangt nach einigen Umwegen nach Shahimboba. Auf der von Illochim beherrschten Welt offenbart sich dem Arkoniden das tragische Schicksal dieses Volkes ... Folgende Romane sind Teil der Illochim-Trilogie: 1. 'Das Relikt der Macht' von Hans Kneifel 2. 'Im Bann der Gatusain' von Achim Mehnert 3. 'Der Traum des Navigators' von Rüdiger Schäfer

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1
    2. Juni 3103   Atlan   Bleib stehen! Die Stimme entstand direkt in meinem Kopf. Ein tonloses, irritierendes Flüstern, das sich wie ein schnell wirkendes Gift ausbreitete und meine Gedanken lähmte. Du handelst unlogisch. Bleib stehen! Ich hastete weiter, versuchte das Wispern in meinem Verstand zu ignorieren. Meine Augen brannten wie Feuer. Ich wischte mir mit dem Ärmel der zerfetzten Kombination über das feuchte Gesicht. Ein lautes Krachen drang an meine Ohren, so als würde in meinem Rücken ein großes Tier durch das Unterholz brechen, aber ich wusste, dass es kein Tier war, das mich verfolgte. Vor mir wurde die Vegetation dichter. Zwischen den knorrigen Stämmen der überall in den grauen Himmel wachsenden Bäume wucherte verfilztes, dorniges Gestrüpp. Die nadelspitzen Stacheln setzten meiner ohnehin schon ramponierten Kleidung weiter zu und bohrten sich durch den dünnen Stoff in die Haut, doch ich hatte keine Wahl. Ich musste weiter. Mein Gegner war unmittelbar hinter mir und holte mit jedem Schritt auf. Wie lange war ich bereits auf der Flucht? Ich wusste es nicht. Jeder Versuch, mich daran zu erinnern, wie das alles angefangen hatte, verwandelte meinen Kopf in eine dröhnende Glocke. Ich wusste nur, dass ich nicht aufgeben durfte, dass eine Kapitulation nicht in Frage kam, wie aussichtslos die Lage auch sein mochte. Du musst stehen bleiben, drängte die fremde Stimme. Du musst dich beruhigen! Denk nach! Du kannst nicht … Ich biss mir so fest auf die Zunge, dass der Schmerz für einen Moment alles andere überlagerte. Das Flüstern in meinem Schädel verstummte. Wo war ich? Die Bäume, der weiche, von welken Blättern und abgebrochenen Ästen bedeckte Boden, die nach Moder und frisch gefallenem Regen riechende Luft – all das deutete auf einen Wald hin, wie ich ihn von zahllosen Planeten her kannte. Aber wie war ich hierher gekommen? Und was tat ich hier? Für einen Moment war ich unaufmerksam, achtete nicht auf den Weg, der nur eine schmale von Wildtieren ins Dickicht getrampelte Schneise war. Mein rechter Fuß verfing sich in einer aus dem lockeren Erdreich ragenden Wurzel. Ich kippte vornüber und konnte gerade noch die Arme vor der Brust anwinkeln, um den Sturz einigermaßen abzufedern. Dennoch trieb mir der Aufprall die Luft aus den Lungen. Ich versuchte wieder auf die Beine zu kommen, wohl wissend, dass mich mein Fehler den letzten Rest an Vorsprung kosten würde, den ich noch hatte, doch die Schicht aus nassem Laub war spiegelglatt. Ich hatte mich kaum aufgerichtet, da glitt ich bereits wieder aus und fiel erneut zu Boden. Zu der Erschöpfung und der Gewissheit, einen Kampf auszufechten, den ich nicht gewinnen konnte, gesellte sich nun auch die Angst. Was da durch das Zwielicht auf mich zu kam, war der Inbegriff des Bösen. Ein schwarzer Schatten, fiebrige, wimmelnde Bewegung, schwere Schritte, die die Erde zum Zittern brachten. Mein Herz schlug bis zum Hals, pumpte kochendes Blei durch die Adern. Ich schob mich auf Händen und Knien vorwärts. Das Gelände fiel an dieser Stelle immer stärker ab. Ich kam ins Rutschen, nahm Fahrt auf und musste schon kurz darauf mit Armen und Beinen abbremsen, da ich zu schnell zu werden drohte. Beruhige dich, bei allen Göttern Arkons, wisperte der Extrasinn. Du verdammter Narr bringst uns noch um! Extrasinn? Was war ein Extrasinn? Der Begriff materialisierte sich urplötzlich in meinem Geist, doch ich war nicht in der Lage, ihm eine Bedeutung zuzuordnen. Als ich die Abbruchkante sah, war es bereits zu spät. Hinter einer schmalen, von moosbewachsenen Felsen begrenzten Böschung, schien die Welt einfach aufzuhören und es ging übergangslos in eine unbekannte Tiefe. Täuschte ich mich, oder vernahm ich tatsächlich das stetig lauter werdende Rauschen eines Flusses? Ich drehte mich zur Seite, versuchte mein Tempo durch Gewichtsverlagerung zu verringern. Erfolg hatte ich damit nicht. Im Gegenteil. Statt langsamer zu werden, versetzten mich meine ungelenken Bremsversuche in Drehung; ich verlor vollends die Orientierung, überschlug mich mehrfach und erhöhte noch meine Geschwindigkeit. Sekunden später hatte ich den Abgrund erreicht. Ein hässliches Knacken, begleitet von einem scharfen Stechen in der Brust, zeugte davon, dass die Knochenplatte, die Arkoniden anstelle von Rippen besaßen, mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas abbekommen hatte. Immerhin war ich zum Stillstand gekommen. Stöhnend wälzte ich mich herum, was die Schmerzen in der Seite noch einmal verstärkte. Ich biss die Zähne zusammen. Kalter Schweiß rann von meiner Stirn in die Augen und vermischte sich dort mit dem trüben, fast weißlichen Sekret aus den Tränendrüsen, das Angehörige meines Volkes von jeher in Momenten starker emotionaler Anspannung produzierten. Ich drehte den Kopf und spähte den Hang hinauf, den ich gerade noch auf so unelegante Art und Weise hinter mich gebracht hatte. Der Anblick der schlanken Gestalt, die in diesem Moment aus dem Dunkel des Waldes trat, brachte die Angst mit unverhoffter Intensität zurück. Alle Schmerzen waren mit einem Mal vergessen. Dort oben, vielleicht fünfzig oder sechzig Meter entfernt, stand der Fleisch gewordene Teufel, und wenn er mich in seine Klauen bekam, würde er Dinge mit mir tun, die schrecklicher waren als alles, was ich mir selbst in meinen schlimmsten Phantasien auszumalen vermochte. Wach auf! Das Wispern des Extrasinns klang nun geradezu panisch. Du bist in einem Traum gefangen! Die elektrische Aktivität deines Gehirns hat einen Umfang erreicht, der deine psychische und physische Stabilität gefährdet! Du musst aufwachen! Ich verstand kein Wort. Das war kein Traum. In einem Traum empfand man vielleicht Angst, aber keinen Schmerz. Ich spürte den harten, kalten Fels in meinem Rücken. Ich schmeckte den kupfernen Geschmack des Blutes auf meiner Zunge. Nein, so real konnte ein Traum unmöglich sein. Die Gestalt hatte sich in Bewegung gesetzt. Mit bedächtigen Schritten, langsam und ohne jede Hast, kam sie den Abhang hinunter, sorgfältig darauf achtend, nicht wie ich den Halt zu verlieren und auszugleiten. Erst jetzt erkannte ich das unterarmlange Messer mit dem von fremdartigen Symbolen verzierten Griff, das in einer am Gürtel befestigten Lederscheide steckte. Mit aller Kraft die ich noch aufzubringen in der Lage war, quälte ich mich auf die Knie. Mir war klar, dass ich in meinem Zustand nicht aufstehen und weglaufen konnte, doch ich musste es zumindest versuchen. Meine Flucht war zu Ende, und ich hatte meinem Widersacher nichts mehr entgegenzusetzen. Erst als die Gestalt mich beinahe erreicht hatte, konnte ich im herrschenden Dämmerlicht ihr Gesicht erkennen. Die blasse Haut war von zahlreichen Muttermalen übersät. Über einer schlanken Nase musterte mich ein Augenpaar, das an zwei hellrote Pfützen erinnerte. Die vollen Lippen schimmerten in einem intensiven Blauton. Der Hals der Frau wirkte für den eher breiten, von einem deutlich sichtbaren Knochenwulst umrahmten Kopf zu lang und zu dünn. Zudem störte der übermäßig ausgeprägte Kehlkopf das ästhetische Empfinden – zumindest das meine. Dennoch zog mich ihre markante Erscheinung in ihren Bann. Da war etwas schwer fassbares, etwas, das man nicht beschreiben oder benennen konnte. Eine Art Aura, die mich gleichzeitig faszinierte und abschreckte. Ich kannte diese Frau. Ihr Name war Trilith Okt und ich war ihr schon einmal begegnet. Sie war mir auf gewisse Weise ähnlich und doch standen Dinge zwischen uns, die sich nicht mit ein paar klärenden Worten aus der Welt schaffen ließen. Triliths Mund verzog sich zu einem unmerklichen Lächeln und wechselte dabei die Farbe von Blau nach Grün, aber das war nicht die einzige Bewegung in ihrem exotischen Gesicht. Zunächst glaubte ich einer Sinnestäuschung aufzusitzen, doch die dunkle Verfärbung der Haut um Triliths rechtes Auge herum, deren Form an einen neunarmigen Kraken erinnerte, und von der ich nach wie vor nicht wusste, ob es sich um eine Tätowierung oder eine natürliche Pigmentierung handelte, bewegte sich. Die dünnen Tentakel zitterten und zuckten, als würden sie unter Strom stehen, als würden sie leben und einen eigenen Willen besitzen. Das … Ding pulsierte. Ich wollte unwillkürlich zurückweichen, doch Trilith ließ das nicht zu. Ihre rechte Hand packte mich so fest an der Schulter, dass ich aufschrie, denn die Kraft, die sie dabei entwickelte, war mörderisch. Ihr Lächeln wurde eine Spur breiter, als sie sich so weit zu mir hinunter beugte, dass die Spitzen unserer Nasen nur eine Handbreit voneinander entfernt waren. »Warum läufst du vor mir davon, Lordadmiral«, hörte ich ihre sanfte Stimme. »Ich will dir helfen.« Ich wollte etwas erwidern, mich gegen Triliths brutalen Griff stemmen, irgendetwas tun. Stattdessen konnte ich nur auf das pulsierende Etwas vor mir starren. Und dann – blitzartig und ohne Vorwarnung – geschah es: Der Krake löste sich von Trilith und katapultierte sich mitten in mein Gesicht! Im ersten Moment fühlte es sich an, als hätte jemand ein feuchtes, kaltes Handtuch um meinen Kopf geschlungen. Dann spürte ich ein mit jeder Sekunde unangenehmeres Kribbeln, das sich schnell zu einem heftigen Zwicken steigerte. Millionen winziger Nadeln tanzten auf meinen Wangen, meiner Stirn, stachen in die empfindlichen Stellen unter den Augen und an den Schläfen. Klebrige Tentakel schoben sich in die Öffnungen von Ohren und Nase, bahnten sich unaufhaltsam ihren Weg zwischen...



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