Schäfer | Perry Rhodan Neo 107: Botschaft von den Sternen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 107, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

Schäfer Perry Rhodan Neo 107: Botschaft von den Sternen

Staffel: Die Methans 7 von 10
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8453-4807-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Staffel: Die Methans 7 von 10

E-Book, Deutsch, Band 107, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

ISBN: 978-3-8453-4807-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Im Jahr 2036 entdeckt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond ein außerirdisches Raumschiff. Die Begegnung verändert die Weltgeschichte, sie leitet die Einigung der Menschheit ein. Nach einer Zeit des Friedens tauchen im Jahr 2049 beim Jupiter Kampfraumer der Maahks auf und eröffnen das Feuer. Rhodan setzt sich auf die Spur der Angreifer. Er entdeckt eine riesige Kriegsflotte der Maahks, die sich zum Sturm auf Arkon bereit macht. Bei weiteren Erkundungen werden Rhodan und seine Gefährten von einer grausamen Bestie angegriffen. Hierbei findet Rhodans Freund seit alten Tagen, der Haluter Fancan Teik, den Tod. Im Solsystem taucht die Botschafterin einer unbekannten Macht auf. Sie warnt die Menschheit vor einem Angriff auf Arkon und die Erde. Zugleich erhält Rhodans Frau Thora eine schreckliche Nachricht. Thomas, der Sohn von Thora und Perry Rhodan, ist verschwunden ...

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1.
22. März 2049 Perry Rhodan   »Wanga wahoka ...« Die Stimme von Cel Rainbow hörte sich rau und abgehackt an. Gleich darauf setzte der Klang der Trommel ein. Ihr dumpfer Rhythmus hatte etwas Hypnotisches. Die einzelnen Schläge stiegen wie Blasen in einem Glas Sprudelwasser in den Himmel und zerplatzten über der felsigen Ebene, die sich bis zum Horizont erstreckte und nur von wenigen Erhebungen unterbrochen wurde. Aus der Höhe waren hier und da ein paar verkrüppelte Bäume und Sträucher zu erkennen, die zwischen Sand und Geröll ein karges Dasein fristeten. Ansonsten gab die trostlose Umgebung die allgemeine Stimmung der Anwesenden geradezu perfekt wieder. Wanga wahoka – Jetzt werde ich singen und trommeln. Perry Rhodan hatte den Helm seines Schutzanzugs geöffnet und sog die klare, kalte Luft von Teiks Grab in seine Lungen. Auf diesen ebenso ungewöhnlichen wie passenden Namen hatte Gucky den zweiten Planeten des Violetsystems umgetauft – vor kaum mehr als einer Stunde, nachdem sie mit dem gekaperten Kugelraumer auf dem Plateau eines der wenigen Berge dieser Welt gelandet waren, als deren prominenteste Lebensform sie die vogelähnlichen Donker kennengelernt hatten. Das kleine Gebirgsmassiv verlief entlang eines mehrere Hundert Kilometer langen Grabens, der vermutlich vor Millionen von Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden war. Später hatten sich die mächtigen Landplatten abgekühlt und übereinandergeschoben. Da es auf Teiks Grab nur einige wenige kleine Ozeane gab, waren auch die Bergzüge eher niedrig ausgefallen. Rhodan beobachtete Cel Rainbow, der seine selbst gebastelte Trommel mit stoischer Ruhe bearbeitete. Wo der Soldat das Material zur Herstellung des Instruments aufgetrieben hatte, war Rhodan ein Rätsel, doch mit seinem ausladenden Kessel, dem dünnen, kreisförmigen Kunststofffell und dem umlaufenden, silbernen Spanndraht machte es einen sehr stabilen Eindruck. Wie hatte der Lakota-Indianer es doch gleich genannt ...? Cancega. Für die Lakota, so hatte der Oberleutnant erklärt, symbolisierte die Trommel mit ihrer runden Form die Welt. Sie war gleichzeitig der Weg hin zu Wakang Tangka, dem Großen Geist, eine Reise, die jedes Lebewesen früher oder später antreten musste. Das Schlagen der Cancega öffnete den Pfad für die Seele des Verstorbenen. Rhodans Blick wanderte erneut zu Gucky hinüber – und wie all die Male zuvor traf ihn der Anblick des Mausbibers tief ins Herz. Der Ilt wirkte noch kleiner als sonst. Seine Ärmchen hingen wie leblos am Körper herab, und die schmalen Hände zitterten und ballten sich immer wieder zu Fäusten. Er sah aus, als könne er sich nur mit Mühe auf den Beinen halten, und am liebsten wäre Rhodan zu ihm hinübergegangen, um ihn zu stützen oder ein paar tröstende Worte zu sprechen. Doch er wusste genau, dass in diesen Minuten nichts, was er tat oder sagte, den Schmerz des Mutanten lindern konnte. Der Tod von Fancan Teik hatte sie alle erschüttert – Gucky dagegen hatte er geradezu aus der Bahn geworfen! Der Freundschaft zwischen dem riesigen Haluter und dem kleinen Ilt hatte immer etwas Komisches angehaftet; an ihrer Kraft und Herzlichkeit hatte das jedoch nichts geändert. Sie war in den Jahren nach dem Ende der arkonidischen Besatzung gewachsen, und schon bald hatte das ungleiche Pärchen als unzertrennlich gegolten. Nun war der Haluter tot. Ermordet von Masmer Tronkh, einer sogenannten Bestie, über die Teik mehr gewusst hatte, als er zu sagen bereit gewesen war. Warum hatte er nicht zumindest den Mausbiber ins Vertrauen gezogen? Laut Gucky hatte sich Fancan Teik schlagartig verändert, nachdem die beiden im Innern der Festung TASCHVAAHL auf Tronkh gestoßen waren. Der Haluter hatte darauf bestanden, die Bestie zu verfolgen, und war bereit gewesen, dafür beträchtliche Risiken in Kauf zu nehmen. »Mitakuye oyasin ... mitakuye oyasin ... mitakuye oyasin ...« Cel Rainbows leiser Gesang lenkte Rhodans Aufmerksamkeit wieder auf die Zeremonie. Der Lakota hatte Gucky gefragt, ob er die Beisetzung Fancan Teiks nach den Bräuchen seiner indianischen Ahnen durchführen dürfe, und der Ilt hatte zugestimmt. Man wusste praktisch nichts darüber, wie die Haluter mit ihren Toten verfuhren, und die Erklärungen, die der Oberleutnant während seiner Vorbereitungen gab, hatten alle berührt. »Mitakuye oyasin« war eine zentrale Gebetsformel im Weltbild der Lakota. Sie bedeutete übersetzt so viel wie: Alle meine Verwandten, oder: Ich bin mit allem verwandt. Damit sollte der Glaube zum Ausdruck gebracht werden, dass der Mensch nicht die Krone der Schöpfung, sondern nur ein einzelnes Glied in einer langen evolutionären Kette war. Er war mit allem und jedem verbunden. In der Philosophie der Lakota stand deshalb das Verständnis für Mutter Erde und alles Existierende im Mittelpunkt. Perry Rhodan hatte diese Vorstellung gefallen. Demnach hatten sie mit Fancan Teik nicht nur einen Freund, sondern ein Familienmitglied verloren. Der Haluter war nun unterwegs auf dem Weg der Seelen hin zum Großen Geist. Mit seinem Gebet wünschte ihm Rainbow die Wiedergeburt – unter seiner Sonne, seinem Mond und im Kreis seiner Familie. Als die Trommelschläge verklangen, hätte Rhodan nicht zu sagen gewusst, wie viel Zeit vergangen war. Violet stand weiterhin hoch am leicht bewölkten Himmel; allerdings dauerte der Tag auf Teiks Grab über dreißig Stunden. Cel Rainbow hatte sich erhoben und einige aus dünnem Gras geflochtene Zöpfe vom Boden aufgenommen. Langsam näherte er sich dem großen Steinquader, den er und Tim Schablonski mit zwei Thermostrahlern aus einer Felswand geschnitten hatten. Er griff in eine der Taschen seines Schutzanzugs, holte ein Feuerzeug hervor und steckte einen der Pflanzenzöpfe in Brand. Das Gras schien feucht zu sein. Es brannte nur widerwillig, was jedoch auch an der dünnen Atmosphäre liegen mochte. Der Oberleutnant schwenkte den Zopf, von dem sich weiße Rauchfäden lösten, nach links, nach vorn, nach rechts, nach hinten und zum Abschluss nach oben und unten. Danach fing er wieder von vorn an, bis der Zopf fast komplett heruntergebrannt war. Der Wind verteilte den Rauch über das Plateau und wehte feine Ascheflocken wie Schnee durch die Luft. Ein scharfer, stechender Geruch stieg in Rhodans Nase. Er fröstelte. Wieder kamen ihm Rainbows Erläuterungen in den Sinn. Für die Lakota galten die vier Himmelsrichtungen – Tatuye Topa – als heilig. Üblicherweise wurde bei einem Begräbnisritual eine spezielle Pfeife geraucht und der Rauch in die entsprechenden Richtungen geblasen, doch eine solche stand nicht zur Verfügung. Der Indianer verbrannte auf diese Weise drei weitere Zöpfe; dann legte er die rechte Hand flach auf den Steinquader, beugte sich nach vorn und berührte den kalten Felsen mit der Stirn. Einige Sekunden verharrte er in dieser Position. Schließlich erhob er sich, wandte sich Gucky zu und verneigte sich vor ihm. Das Gleiche wiederholte er bei Tim Schablonski, John Marshall, Tani Hanafe, Tuire Sitareh und Perry Rhodan. Letzterer atmete noch einmal tief durch und trat zwei Schritte nach vorn. Rhodan wusste nicht, was er sagen würde, hatte sich keine Ansprache zurechtgelegt. In ihm war lediglich diese drängende Gewissheit, dass er nicht länger stumm bleiben durfte, dass der Moment eine Stimme brauchte, die ihm das nötige Gewicht verlieh. Gucky hatte den Kopf gesenkt, und Rhodan war beinahe dankbar dafür, dass ihn der Kleine nicht ansah. Wenn er in die Augen des Mausbibers hätte blicken müssen, hätte er vermutlich keine Silbe herausgebracht. Ein letztes Mal ordnete er seine Gedanken und schluckte den Kloß hinunter, der tief in seiner Kehle steckte. Ihm war eingefallen, was er sagen wollte ... »Während meiner Ausbildung zum Astronauten habe ich unter anderem einige Bücher des französischen Schriftstellers und Piloten Antoine de Saint-Exupéry gelesen. Nicht freiwillig, wie ich zugeben muss ...« Er machte eine kurze Pause und lächelte kaum merklich. »Lesly Pounder hat uns damals dazu gezwungen, weil er der Überzeugung war, uns jungen Burschen stünde ein wenig Demut gut zu Gesicht. Saint-Exupéry wurde im Jahr 1944 bei einem Aufklärungsflug von einem deutschen Jagdflieger abgeschossen. Er ist jetzt seit über hundert Jahren tot, doch einige seiner Worte habe ich nie vergessen.« Erneut hielt Rhodan inne. Er drehte sich zu dem Steinquader um und legte wie zuvor Cel Rainbow die Hand auf den rauen Fels, unter dem der leblose Körper Fancan Teiks in einem versiegelten Kunststoffbehälter ruhte. »Und wenn du dich getröstet hast, ...«, sagte Perry Rhodan leise, »... wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein. Du wirst dich daran erinnern, wie gerne du mit mir gelacht hast.« Er wandte sich wieder den auf dem Plateau Versammelten zu. Cel Rainbow und Tim Schablonski standen am Fuß einer spitzen Felsnadel. Der Lakota hatte seine Trommel fest mit beiden Armen umfangen, als müsste er sie vor dem Davonfliegen bewahren. Sein Freund dagegen machte den Eindruck, als wüsste er nicht, wohin mit seinen Händen. Immer wieder verschränkte er nervös die Finger ineinander und löste sie dann wieder. Dabei blickte er abwechselnd auf das Grabmal des Haluters und seinen indianischen Kameraden. Offenbar hatte er Rainbow zum ersten Mal bei der Ausübung seiner heimatlichen Rituale erlebt. John Marshall stand mit unbewegtem Gesicht hinter Tani Hanafe und hielt die zierliche Mutantin an den Schultern fest. Für einen Atemzug kreuzte sich sein Blick mit dem Rhodans. Zum ersten Mal bin ich froh, keine Gedanken mehr lesen zu können,...



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