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E-Book, Deutsch, Band 354, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

Schäfer Perry Rhodan Neo 354: Erben der Leere

Staffel: Imprint
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8453-5554-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Staffel: Imprint

E-Book, Deutsch, Band 354, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

ISBN: 978-3-8453-5554-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Im Jahr 2462: Nach einer langen Zeit des Exils sind die Menschen zur Erde zurückgekehrt und bauen ihr Sternenreich wieder auf. Auch bei den anderen galaktischen Zivilisationen herrscht neue Zuversicht; Perry Rhodan stellt die Weichen für eine friedvolle Zusammenarbeit der Völker. Doch auf einmal wirft man ihm und seinen Gefährten terroristische Anschläge vor. Sie müssen mit dem Fernraumschiff MAGELLAN fliehen. Rhodan glaubt, dass die Hamamesch für diese Intrige verantwortlich sind, die aus der Galaxis M 33 stammen und seit einiger Zeit als Händler in der Milchstraße auftreten. Beim Sonnentransmitter Sher 25 gelingt es Perry Rhodan, das Sprungportal zu aktivieren und die weite Reise nach M 33 anzutreten. Aber auf halber Strecke stürzt die MAGELLAN aus dem Hyperraum. Die Raumfahrer stoßen auf andere Havaristen - sie begegnen den ERBEN DER LEERE ...

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6.

Aveline Celestaris

Aveline Celestaris fühlte sich unbehaglich. All die großen Namen um sie herum machten sie noch immer nervös.

Der Einfachheit halber hatte man die Besprechung direkt in der Zentrale anberaumt. Dort waren nun Jahrtausende an Wissen und Lebenserfahrung versammelt. Und das konnte man fast körperlich spüren.

Perry Rhodan, Atlan da Gonozal, Thora Rhodan da Zoltral, Reginald Bull und den anderen haftete eine Präsenz an, der man sich nicht entziehen konnte. Die in einen eindrang und etwas auslöste. Bei Celestaris waren das nicht nur angenehme Empfindungen. Zwar verspürte sie ein gewisses Gefühl von Sicherheit und Beruhigung, doch gleichzeitig war da eine gute Portion Angst und Verunsicherung. Das alles war einfach nicht ihre Welt.

Verstohlen musterte sie Atlan, der hinter der Ortungskonsole stand. Laut den Datenbanken hatte er zehn Jahrtausende auf der Erde verbracht und dabei immer wieder behutsamen Einfluss auf die Geschichte der Menschheit genommen. Angeblich hatte er intime Beziehungen mit historischen Persönlichkeiten wie Hatschepsut, Kleopatra, Katharina der Großen und vielen anderen mächtigen terranischen Frauen gehabt. Im Mesh, dem interstellaren Kommunikations- und Datennetz, das alle Welten der Terranischen Union miteinander verband, stürzte man sich natürlich mit Vorliebe auf solche Episoden und bezeichnete den Arkoniden als Verführer und Herzensbrecher. Weniger freundliche Kommentatoren benutzten Begriffe wie Schürzenjäger, Playboy oder Frauenheld.

Mit seinen langen, weißen Haaren, den roten Augen und dem markanten Gesicht sieht er tatsächlich verdammt gut aus, dachte Celestaris. Auch wenn sie selbst mit dem anderen Geschlecht wenig anfangen konnte, erkannte sie einen attraktiven Mann, wenn sie einen sah.

Trotz ihrer Vorsicht bemerkte der Arkonide ihren Blick und erwiderte ihn. Sein Lächeln wirkte unverfroren und anziehend zugleich. Sofort schoss Celestaris das Blut in den Kopf, und sie wandte sich erschrocken ab.

»Locker bleiben!«, raunte ihr Gucky ins Ohr, der neben ihr saß. »Die sind alle wirklich nett. Und an deinem Selbstwertgefühl werden wir weiterhin arbeiten. ...«

Die letzte Bemerkung löste erneut ein heftiges Erröten bei ihr aus. Aber der Mausbiber hatte recht. Wenn sie mit Gucky allein war, hatte sie mit ihren Komplexen keine Probleme. In Anwesenheit anderer hingegen ...

»Du siehst dich schon viel zu lange nicht mehr so, wie du wahrhaftig bist«, hatte der Ilt vor ein paar Tagen zu ihr gesagt. »Da ist so viel Schönheit, Wärme und Energie in dir. Du musst dich nur trauen, du selbst zu sein. Keine Sorge, das kriegen wir schon noch hin ...«

»Ich fasse mal zusammen«, eröffnete der Erste Offizier Karm da Gonozal die Einsatzbesprechung. »Den Informationen zufolge, die unsere Erkundungsgruppen bisher zusammengetragen haben, bezeichnen die Hamamesch den Doppelsonnentransmitter als Xyris-Exon. Wir verfügen auf der MAGELLAN zwar nicht über eine vollständige Wissenschaftliche Abteilung. Aber die Experten, die wir haben, sind sich sicher, dass es vor nicht allzu langer Zeit einen sehr starken Hyperimpuls gegeben haben muss, der nicht nur den Transmitter lahmgelegt, sondern auch die Schäden auf den Frachtschiffen und den beiden Kosmischen Kontoren verursacht hat – die übrigens PHARIS und CHRONA heißen. DIDEROT hat die hyperphysikalischen Fakten auf Basis seiner lokalen Ortungsmessungen bestätigt.«

»Reden wir über ein natürliches Phänomen?«, hakte Thora nach.

Wie immer sah sie aus, als wäre sie aus weißem Marmor gemeißelt. Celestaris wünschte sich nicht zum ersten Mal, sie selbst könnte ein kleines bisschen mehr wie die Arkonidin sein.

»Das ist nicht eindeutig festzustellen, Vere'atha«, antwortete der Erste Offizier. Dabei redete er Thora mit dem offiziellen Titel einer Kommandantin erster Klasse der Arkonidischen Flotte an.

Celestaris wusste aus dem Mesh, dass es diese Kriegsflotte eigentlich nicht mehr gab, weil das Große Imperium zur Republik geworden war. Es war jedoch allgemein bekannt, dass Karm da Gonozal dem alten arkonidischen Sternenreich und dessen einstiger Größe nachtrauerte. Thora akzeptierte das. Sie ließ ihm entsprechende Freiheiten und sprach ihn im Gegenzug mit Verc'athor an.

»Ebenso wie Sie hege ich die Befürchtung, dass sich ein solcher Impuls wiederholen könnte und dann auch uns außer Gefecht setzt«, erläuterte er. »Deshalb beobachten und vermessen wir die Umgebung sehr aufmerksam und haben etliche auf Hypertechnik basierende Aggregate komplett desaktiviert. Falls es zu einem erneuten Vorfall kommt, können wir sie danach wieder in Betrieb nehmen und die eventuell beschädigten Maschinen ersetzen.«

»Sehr gut«, zeigte sich Thora zufrieden. »Weiter ...«

»Wir orten nach wie vor keinerlei biologisches Leben im gesamten System. Allerdings dringen unsere Ferntaster und -sensoren trotz der energetischen Flaute nicht bis in die innersten Bereiche der Kontore durch. Dort könnten sich also trotzdem noch Hamamesch aufhalten. Auf das Einschleusen von Sonden oder Robotern haben wir vorerst verzichtet. Wir wollten den zweiten Schritt nicht vor dem ersten machen.«

»Die Zerstörungen sehen so aus, als würden sie von Explosionen herrühren«, sagte Perry Rhodan. Seine dunkelblonden Haare reichten ihm bis in den Nacken und standen nach allen Seiten ab, was ihm einen Hauch von Verwegenheit verlieh. Zum Rasieren hatte er offenbar schon länger keine Zeit mehr gefunden, wobei Celestaris fand, dass ihm der Dreitagebart durchaus stand. Seine graublauen Augen blickten wach aus schmalen, fast hageren Zügen.

»Das ist richtig, Sir«, bestätigte Karm da Gonozal. »Allerdings haben wir keine Spuren von Waffeneinwirkung festgestellt. Die Schäden wurden von Detonationen verursacht, die sich im Innern der Kontore und Frachter ereignet haben. Hauptsächlich als Folge von austretendem Plasma aufgrund kollabierender Magnetfelder in den Fusionskammern der Energiemeiler.«

»Der Sonnentransmitter ...?«, setzte Atlan an.

Er kam jedoch nicht dazu, seinen Satz zu beenden, weil ihm Zyrana da Othar ins Wort fiel. »... ist nicht verfügbar!« Die Ortungschefin bedachte den nach wie vor hinter ihr stehenden Arkoniden mit einem unwilligen Blick über die Schulter. »Das haben Sie bestimmt schon selbst gesehen ... Sir.«

Atlan hob beide Arme und trat einen Schritt zurück.

Fast hätte Celestaris gelächelt. Da Othar bewies, dass sie Haare auf den Zähnen hatte und auch vor hohen Tieren keine Scheu kannte. Anscheinend missfiel es ihr, bei ihrer Arbeit beobachtet zu werden.

»Habe ich«, bestätigte Atlan mit einem jungenhaften Grinsen. »Ihre entsprechenden Auswertungen sind hervorragend und leicht verständlich. Entschuldigen Sie, wenn ich Ihren Kompetenzbereich verletzt habe. Das lag nicht in meiner Absicht. Es fasziniert mich einfach jedes Mal, wenn ich auf Frauen treffe, die nicht nur schön, sondern auch klug sind.«

Da Othar verzog das Gesicht. Atlans wenig originelle Charmeoffensive verfing bei ihr nicht. Vielleicht lag der Grund dafür in ihrer untersetzten Gestalt und den herben Zügen, die nicht unbedingt dem arkonidischen Schönheitsideal entsprachen. Weit eher aber wohl darin, dass die Bemerkung des Arkoniden vielleicht gut gemeint, aber ziemlich taktlos gewesen war.

»Sie sind also der Ansicht, dass sich Intelligenz und gutes Aussehen bei Frauen üblicherweise ausschließen. Habe ich das richtig verstanden?«, fragte da Othar deshalb passenderweise.

Für einen Moment schien Atlan perplex zu sein. Celestaris war eine gute Beobachterin, weshalb ihr Thoras kaum merkliches Schmunzeln nicht entging.

Atlan räusperte sich. »Keineswegs«, sagte er. Dann schüttelte er den Kopf. »Ach was, seien wir ehrlich: Sie haben mich ertappt, Miss da Othar. Können Sie einem alten Taro'Shar noch mal verzeihen?«

Celestaris konsultierte unauffällig ihr Multifunktionsarmband. Der arkonidische Begriff Taro'Shar bedeutete offenbar so viel wie »der sich selbst Erhöhende« oder »der Selbstherrliche« und war mit dem terranischen Ausdruck Macho vergleichbar.

Nun musste auch Zyrana da Othar grinsen. »Weil Sie es sind, Sir«, sagte sie.

Atlan deutete eine Verbeugung an.

»Wenn ihr beiden fertig seid, können wir uns vielleicht wieder auf unsere aktuellen Probleme konzentrieren.« Thoras Stimme drang mühelos in jeden Winkel der nicht gerade kleinen Zentrale. »Zum Beispiel darauf, ob wir mit dem LTG sofort weiterfliegen oder uns vorher noch in den Kontoren umsehen.«

Die Ortungschefin versteifte sich und senkte entschuldigend den Kopf. Atlan da Gonozal hingegen warf Thora eine Kusshand zu, setzte sich auf einen freien Sessel in der Nähe der Ortungskonsole und schlug die Beine übereinander.

»Ich halte es für sinnvoll, dass wir herausfinden, was hier passiert ist, bevor wir nach M Dreiunddreißig aufbrechen«, sagte Rhodan. »Zweifellos fragen sich auch die dortigen Hamamesch, warum sie keine Verbindung mehr mit Xyris-Exon herstellen können. Es wäre also gut, wenn wir ihnen mit entsprechenden Informationen aushelfen könnten ... Sonst nehmen sie womöglich noch an, wir hätten etwas mit der Sache zu tun.«

»Das sehe ich genauso«, pflichtete ihm Bull bei. »Ich habe zwar Erfahrung damit, für Dinge verantwortlich gemacht zu werden, für die ich nichts kann. Aber man muss das Schicksal ja nicht herausfordern.«

Celestaris glaubte bei Reginald Bull stets eine unterschwellige Traurigkeit wahrzunehmen, die er mit seiner brummigen Reizbarkeit zu überspielen versuchte. Das gelang ihm indes nicht immer. Wenn man ein wenig genauer hinsah, bemerkte man schnell, dass etwas an ihm nagte.

Thora...



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