Schätzing | Der Schwarm | Buch | 978-3-596-16453-0 | sack.de

Buch, Deutsch, 992 Seiten, Format (B × H): 122 mm x 189 mm, Gewicht: 634 g

Schätzing

Der Schwarm

Buch, Deutsch, 992 Seiten, Format (B × H): 122 mm x 189 mm, Gewicht: 634 g

ISBN: 978-3-596-16453-0
Verlag: FISCHER Taschenbuch


Vor Peru verschwindet ein Fischer. Spurlos. Norwegische Ölbohrexperten stoßen auf merkwürdige Organismen, die Hunderte Quadratkilometer Meeresboden in Besitz genommen haben. Währenddessen geht mit den Walen entlang der Küste British Columbias eine unheimliche Veränderung vor. Nichts von alledem scheint miteinander in Zusammenhang zu stehen. Doch Sigur Johanson, Biologe und Schöngeist, glaubt nicht an Zufälle. Auch der indianische Walforscher Leon Anawak gelangt zu beunruhigenden Schlüssen: Eine Katastrophe kündigt sich an. Die Suche nach dem Urheber konfrontiert die Forscher mit ihren schlimmsten Albträumen. Frank Schätzing inszeniert den Feldzug der Natur gegen den Menschen als atemberaubendes Schreckensszenario mit Tempo und Tiefgang.
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Anawaks Gedanken rasten. Wahrscheinlich war der Rumpf bereits

an einigen Stellen gerissen. Er musste etwas tun. Vielleicht konnte er

die Tiere irgendwie ablenken.

Seine Hand fuhr zum Gashebel.

Im selben Moment zerriss ein vielstimmiger Schrei die Luft. Aber er

kam nicht von dem weißen Dampfer, sondern erscholl gleich hinter

ihm, und Anawak wirbelte herum.

Der Anblick hatte etwas Surreales. Direkt über dem Boot der Tierschützer stand senkrecht der Körper eines riesigen Buckelwals. Beinahe schwerelos wirkte er, ein Wesen von monumentaler Schönheit, das krustige Maul den Wolken zugereckt, und immer noch stieg er weiter empor, zehn, zwölf Meter über ihre Köpfe hinweg. Den Herzschlag einer Ewigkeit lang hing er einfach nur so am Himmel, sich langsam drehend, und die meterlangen Flipper schienen ihnen zuzuwinken.

Anawaks Blick wanderte an dem springenden Koloss entlang. Nie

hatte er etwas zugleich so Schreckliches und Großartiges gesehen, nie

aus solcher Nähe. Alle, Jack Greywolf, die Menschen in den Zodiacs,

er selber, legten den Kopf in den Nacken und starrten auf das, was nun

auf sie zukommen würde.

'Oh mein Gott', flüsterte er.

Wie in Zeitlupe neigte sich der Leib des Wals. Sein Schatten legte sich

auf das rote Fischerboot der Umweltschützer, wuchs über den Bug der

Blue Shark hinaus, wurde länger, als der Körper des Riesen kippte,

schneller und immer schneller …

Anawak drückte das Gas durch. Das Zodiac schoss mit einem Ruck

davon. Auch Greywolfs Fahrer hatte einen Blitzstart zuwege gebracht,

aber seine Richtung stimmte nicht. Das klapprige Sportboot schlingerte

auf Anawak zu. Sie prallten zusammen. Anawak wurde nach hinten

gerissen, sah den Fahrer über Bord und Greywolf zu Boden gehen,

dann raste das Boot in entgegengesetzter Richtung davon, während

seines mit voller Fahrt wieder auf die Blue Shark zuhielt. Vor seinen

Augen begruben die neun Tonnen Körpermasse des Buckelwals das Fischerboot unter sich, drückten es mitsamt seiner Besatzung unter Wasserund schlugen auf den Bug der Blue Shark. Gischt spritzte in gewaltigen Fontänen hoch. Das Heck des Zodiacs schoss steil nach oben, Menschen in roten Overalls wirbelten durch die Luft. Kurz balancierte die Blue Shark auf ihrer Spitze, pirouettierte um die eigene Achse und kippte seitwärts. Anawak duckte sich. Sein Boot schnellte unter dem umstürzenden Zodiac hindurch, schlug gegen etwas Massives unterhalb der Wasseroberfläche und sprang darüber hinweg. Vorübergehend verlor er den Boden unter den Füßen, dann endlich hielt er das Steuer wieder in Händen, riss es herum und bremste ab.

Ein unbeschreibliches Bild bot sich ihm. Vom Boot der Umweltschützer

waren nur noch Trümmer zu sehen. Die Blue Shark trieb kieloben

in den Wellen. Menschen hingen im Wasser, wild paddelnd und

schreiend, andere reglos. Ihre Anzüge hatten sich selbständig aufgepumpt, sodass sie nicht versinken konnten, aber Anawak ahnte, dass einige von ihnen tot sein mussten, erschlagen vom Gewicht des Wals.

Ein Stück weiter sah er die Lady Wexham mit deutlicher Schlagseite

Fahrt aufnehmen, umkreist von Rücken und Fluken. Ein plötzlicher

Stoß erschütterte das Schiff, und es legte sich noch mehr auf die Seite.

Vorsichtig, um niemanden zu verletzen, steuerte Anawak das Zodiac

zwischen die treibenden Körper, während er einen kurzen Funkspruch

auf Frequenz 98 losschickte und seine Position durchgab.

'Probleme', sagte er atemlos. 'Wahrscheinlich Tote.'

Alle Boote im Umkreis würden den Notruf hören. Mehr Zeit blieb

ihm nicht. Keine Zeit zu erklären, was geschehen war. Ein Dutzend

Passagiere waren an Bord der Blue Shark gewesen, außerdem Stringer

und ihr Assistent. Hinzu kamen die drei Umweltschützer. Siebzehn

Menschen insgesamt, aber im Wasser zählte er deutlich weniger.

'Leon!'

Das war Stringer! Sie schwamm auf ihn zu. Anawak ergriff ihre

Hände und zog sie an Bord. Hustend und keuchend fiel sie ins Innere.

In einiger Entfernung sah er die Rückenschwerter mehrerer Orcas. Die

schwarzen Köpfe und Rücken hoben sich heraus, während sie mit hoher

Geschwindigkeit auf den Unglücksort zuhielten.

Sie legten eine Zielstrebigkeit an den Tag, die Anawak nicht gefiel.

Dort trieb Alicia Delaware. Sie hielt den Kopf eines jungen Mannes

über Wasser, dessen Anzug nicht wie die anderen von Pressluft gebläht

war. Anawak lenkte das Boot näher an die Studentin heran. Neben

ihm stemmte sich Stringer hoch. Vereint hievten sie zuerst den bewusstlosen Jungen und dann das Mädchen an Bord. Delaware schüttelte Anawaks Hände ab, hängte sich sofort wieder über den Bootsrand und half Stringer, weitere Menschen ins Innere zu ziehen. Andere näherten sich aus eigener Kraft, reckten die Arme, und sie halfen ihnen hinein. Das Boot füllte sich schnell. Es war viel kleiner als die Blue Shark und eigentlich schon zu voll. Hastig griffen sie zu, während Anawak weiter die Wasseroberfläche absuchte.

'Da schwimmt noch einer!', rief Stringer.

Ein menschlicher Körper hing reglos im Wasser, das Gesicht nach

unten, der Statur nach männlich, mit breiten Schultern und Rücken.

Kein Overall. Einer der Umweltschützer.

'Schnell!'

Anawak beugte sich über die Reling. Stringer war neben ihm. Sie

packten den Mann bei den Oberarmen und zogen ihn hoch.

Es ging einfach.

Zu einfach.

Der Kopf des Mannes fiel nach hinten, und sie sahen in blicklose Augen. Noch während Anawak den Toten anstarrte, wurde ihm bewusst, warum der Körper so leicht war. Er endete dort, wo die Taille gewesen war. Beine und Becken fehlten. Aus dem Torso baumelten tropfend Fleischfetzen, Arterien und Gedärme.

Stringer keuchte und ließ los. Der Tote kippte weg, entglitt Anawaks

Fingern und klatschte zurück ins Wasser.

Rechts und links von ihnen durchschnitten die Schwerter der Orcas

das Wasser. Es waren mindestens zehn, vielleicht mehr. Ein Schlag erschütterte das Zodiac. Anawak sprang zum Steuer, gab Gas und fuhr

los. Vor ihnen wölbten sich drei mächtige Rücken aus den Wellen, und

er ging in eine halsbrecherische Kurve. Die Tiere tauchten ab. Zwei

weitere kamen von der anderen Seite und hielten auf das Boot zu.

Wieder fuhr Anawak eine Kurve. Er hörte Schreie und Weinen. Auch

er selber hatte schreckliche Angst. Sie durchfloss ihn wie elektrischer

Strom, verursachte ihm Übelkeit, doch ein anderer Teil von ihm steuerte

das Zodiac unbeirrt in einem aberwitzigen Slalom zwischen den

schwarzweißen Körpern hindurch, die immer aufs Neue versuchten,

ihnen den Weg abzuschneiden.

Ein Krachen ertönte von rechts. Anawak wandte reflexartig den Kopf

und sah die Lady Wexham in einer Wolke aus Gischt erbeben und kippen.

Später erinnerte er sich, dass es dieser Blick war, dieser eine Moment

der Unaufmerksamkeit, der ihr Schicksal besiegelte. Er wusste, dass er

nicht zu dem großen Schiff hätte hinüberschauen dürfen. Möglicherweise

wären sie entkommen. Bestimmt hätte er den grau gesprenkelten

Rücken gesehen und wie der Wal abtauchte, wie sich seine Fluke aus

dem Wasser hob, direkt in Fahrtrichtung.

So sah er den herabsausenden Schwanz erst, als es zu spät war[.]

Leseprobe 2:

Vor Svalbard, Spitsbergen, Grönländische See

Auf dem Wasser lag das Mondlicht.

Es war ein Anblick, der die Mannschaft an Deck trieb, so atemberaubend

schön präsentierte sich das Eismeer in dieser Nacht. Selten sah

man es so, aber Lukas Bauer bekam nichts davon mit. Er saß in seiner

Kammer über seinen Unterlagen und kam sich vor wie jemand, der die

sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen sucht, nur dass der Heuhaufen

die Größe zweier Meere besaß.

Karen Weaver hatte ihre Sache gut gemacht und ihn wirklich entlastet,

aber vor zwei Tagen war sie im spitsbergischen Longyearby von

Bord gegangen, um dort Recherchen anzustellen. Sie führte ein unruhiges Leben, wie Bauer fand, obschon sein eigenes nicht eben ruhiger verlief. Als Wissenschaftsjournalistin hatte sie sich vor allem auf marine Themen verlegt. Bauer vermutete, dass Weavers Berufswahl einzig dem Umstand zu verdanken war, dass sie auf diese Weise kostenlos in die unwirtlichsten Regionen der Welt reisen konnte. Sie liebte das Extreme.

Darin unterschied sie sich von ihm, der das Extreme von Herzen

verabscheute, jedoch von solchem Forscherdrang besessen war,

dass ihm Erkenntnis über Bequemlichkeit ging. Viele Forscher waren

so. Missverstanden als Abenteurer, nahmen sie das Abenteuer in Kauf,

um in den Besitz von Wissen zu gelangen.

Bauer vermisste einen bequemen Sessel, Bäume und Vögel und ein

frisch gezapftes deutsches Bier. Vor allem aber vermisste er Weavers Gesellschaft.

Er hatte das störrische Mädchen ins Herz geschlossen, und

außerdem begann er, den Sinn und Zweck von Pressearbeit zu begreifen – dass man sich, wenn man eine breite Öffentlichkeit für die eigene Tätigkeit interessieren wollte, auf ein vielleicht nicht hoch präzises, dafür jedoch verständliches Vokabular verlegen musste.Weaver hatte ihm klargemacht, dass viele Menschen seine Arbeit schon darum nicht verstehen würden, weil sie gar nicht wussten, wie und wo der Golfstrom entsprang, um den sich alles drehte, was er in diesen Tagen unternahm.

Er hatte das nicht glauben können. Er hatte auch nicht glauben können,

dass keiner wusste, was ein Autarker Drifter war, bisWeaver ihn davon

überzeugte, dass es kaum jemand wissen konnte, weil Drifter viel zu

neu und zu speziell waren. Das hatte er schließlich akzeptiert. Aber der

Golfstrom! Was lernten die Kinder bloß in der Schule?

Doch Weaver hatte Recht. Schließlich wollte er die Öffentlichkeit

gewinnen, um sie teilhaben zu lassen an seiner Sorge, und um den Verantwortlichen Druck zu machen.

Und Bauer sorgte sich sehr.

Seine Sorge entsprang im Golf von Mexiko. Dorthin strömte entlang

der südamerikanischen Küste und vom Süden Afrikas her warmes

Oberflächenwasser. In der Karibik wurde es aufgeheizt und floss weiter

nach Norden. Einladend warmes Wasser, zwar ziemlich salzig, aber

weil es so warm war, blieb es an der Oberfläche.

Dieses Wasser bildete Europas Fernheizung, den Golfstrom. Bis

Neufundland wälzte er sich und transportierte dabei eine Milliarde

Megawatt Wärme, was der thermischen Leistung von 250 000 Kernkraftwerken entsprach, wo ihm der kalte Labradorstrom in die Seite

fiel und ihn auflöste. Dabei wurden sogenannte Eddies abgeschnürt,

kreisende, warme Wassermassen, die weiter nach Norden trieben, nun

Nordatlantische Drift genannt. Westwinde sorgten dafür, dass reichlich

Wasser verdunstete, was Europa ergiebige Regenfälle bescherte und

zugleich den Salzgehalt in die Höhe trieb. Die Drift zog weiter die norwegische Küste hoch, firmierte dort als Norwegenstrom und brachte

immer noch genug Wärme in den äußersten Nordatlantik, dass Schiffe

selbst im Winter Südwestspitsbergen anlaufen konnten. Erst zwischen

Grönland und Nordnorwegen endete der Wärmezufluss. Hier stieß der

Norwegenstrom alias Nordatlantische Drift alias Golfstrom auf eiskaltes

Arktiswasser, das ihn, unterstützt von kalten Winden, rapide abkühlte.

Das ohnehin sehr salzige, nun auch sehr kalte Wasser wurde

schwer und sackte ab. So schwer wurde es, dass seine Massen steil in

die Tiefe stürzten. Das geschah nicht auf ganzer Front, sondern in Kanälen, sogenannten Schloten, die je nach Wellengang ihre Position

wechselten und darum nicht auf Anhieb zu finden waren. Sinkschlote

hatten einen Durchmesser zwischen 20 und 50 Metern. Etwa zehn von

ihnen kamen auf einen Quadratkilometer, aber wo genau sie lagen,

hing von der Tagesform des Meeres und der Winde ab. Entscheidend

war der ungeheure Sog, den die absinkenden Wassermassen erzeugten.

Hierin lag das ganze Geheimnis des Golfstroms und seiner Ausläufer.

Er floss nicht wirklich nach Norden, sondern wurde dorthin gezogen,

angesaugt von der gewaltigen Pumpe unterhalb der Arktis. In 2000 bis

3000 Metern Tiefe trat das eisige Wasser dann seinen Rückweg an, eine Reise, die es einmal um den Erdball führte.

Bauer hatte eine Reihe von Driftern ausgesetzt in der Hoffnung, dass

sie dem Verlauf der Schlote folgen würden. Aber inzwischen drohte

ihn der Mut zu verlassen, überhaupt auf Schlote zu stoßen. Überall

hätten sie sein müssen. Stattdessen schien die große Pumpe ihren Betrieb eingestellt oder in unbekannte Regionen verlegt zu haben.

Bauer war hier, weil er um diese Probleme wusste und um ihre Auswirkungen.

Er hatte nicht erwartet, alles in bester Ordnung vorzufinden.

Aber gar nichts vorzufinden hatte er noch viel weniger erwartet.

Und es bereitete ihm wirklich sehr, sehr große Sorgen.

Er hatte Weaver seine Sorgen mitgeteilt, bevor sie von Bord gegangen

war. Seither mailte er ihr folgsam in regelmäßigen Abständen Statusberichte und ließ sie an seinen geheimsten Befürchtungen teilhaben. Schon vor Tagen hatte sein Team festgestellt, dass die Gaskonzentrationen im Nordmeer sprunghaft angestiegen waren, und er brütete über der Frage, ob es womöglich einen Zusammenhang mit dem Verschwinden der Sinkschlote gab.

Jetzt, allein in seiner Kammer, war er dessen fast sicher.

Er arbeitete ohne Pause, während die Polarnacht hart gesottene Seeleute dazu brachte, einfach an der Reling zu lehnen und hinauszusehen. Mit rundem Rücken saß er über Stapeln von Berechnungen, Ausdrucken mit Diagrammen und Karten. Zwischendurch schickte er eine EMail an Karen Weaver, einfach um Hallo zu sagen und sie mit seinen letzten Erkenntnissen vertraut zu machen.

So versunken war er in seine Arbeit, dass er es eine ganze Weile

schaffte, das Zittern zu ignorieren – so lange, bis der Becher Tee auf seinem Schreibtisch zur Kante gewandert war und sich im Kippen auf seine Hose ergoss.

'Teufel auch!', zeterte er. Der Tee lief heiß in seinen Schritt und an

den Schenkeln herab. Er schob den Stuhl zurück und stand auf, um das

Malheur näher in Augenschein zu nehmen.

Dann verharrte er, die Hände um die Stuhllehnen gekrallt, und

horchte hinaus.

Täuschte er sich?

Nein, er hörte Schreie. Schwere Stiefel rannten über das Deck. Irgendetwas ging da draußen vor sich. Das Zittern wurde heftiger. Das

Schiff verfiel in Vibrationen, und plötzlich hebelte ihn etwas aus dem

Gleichgewicht. Ächzend stolperte er gegen seinen Schreibtisch. Im

nächsten Moment sackte der Boden unter ihm weg, als ob das komplette Schiff in ein Loch fiele. Bauer wurde rücklings zu Boden geschleudert. Angst nahm Besitz von ihm, tiefe, schreckliche Angst. Er rappelte sich auf und taumelte aus seiner Kammer hinaus auf den Gang. Lautere Schreie drangen an sein Ohr. Die Maschine wurde angeworfen. Jemand brüllte etwas auf Isländisch, das Bauer nicht verstand, weil er nur Englisch sprach, aber er hörte das Entsetzen in der Stimme, und noch größeres Entsetzen in der Stimme, die antwortete.

Ein Seebeben?

Hastig lief er den Gang entlang und die Treppe hinauf zum Deck.

Das Schiff schwankte wie wild hin und her. Er hatte Mühe, sich auf den

Beinen zu halten. Als er nach draußen wankte, schlug ihm ein entsetzlicher Gestank entgegen, und mit einem Mal wusste Lukas Bauer, was los war.

Er schaffte es zur Reling und sah hinaus. Ringsum brodelte weiß die

See. Als säßen sie in einem Kochtopf.

Das waren keine Wellen. Kein Sturm. Es waren Blasen. Riesige, aufsteigende Blasen.

Wieder sackte der Schiffsboden weg. Bauer fiel nach vorn und schlug

mit dem Gesicht hart auf die Planken. In seinem Kopf explodierte der

Schmerz. Als er wieder aufsah, war seine Brille zu Bruch gegangen.

Ohne Brille war er so gut wie blind, aber er sah auch so, dass die See

über dem Schiff zusammenschlug.

Oh Gott!, dachte er. Oh Gott, hilf uns [.]


Schätzing, Frank
Frank Schätzing, Jahrgang 1957, studierte Kommunikationswissenschaften und war Mitbegründer der Kölner Werbeagentur Intevi. Seit den 90er Jahren ist er als Schriftsteller in Erscheinung getreten, sein größter Erfolg war >Der SchwarmDer SchwarmDer SchwarmDer SchwarmDer Schwarm<
2006 - Dr. Kurt Neven DuMont Medaille der Westdeutschen Akademie für Kommunikation
2007 - „Stein im Brett“-Preis des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e.V. (BDG)

Frank SchätzingFrank Schätzing, Jahrgang 1957, studierte Kommunikationswissenschaften und war Mitbegründer der Kölner Werbeagentur Intevi. Seit den 90er Jahren ist er als Schriftsteller in Erscheinung getreten, sein größter Erfolg war >Der Schwarm<, der weltweit in 27 Sprachen übersetzt wurde und seit Erscheinen eine Gesamtauflage von ca. 3.8 Millionen Exemplaren erreichte. Frank Schätzing ist nicht nur ausgebildeter Taucher, Musiker, Musikproduzent und leidenschaftlicher Hobbykoch. Er lebt mit seiner Frau in Köln.


Literaturpreise:

2002 - KölnLiteraturPreis
2004 - Corine (Literaturpreis) in der Sparte Belletristik
2005 - Kurd-Laßwitz-Preis für >Der Schwarm< als bester Science-Fiction-Roman des Jahres
2005 - Deutscher Science Fiction Preis für >Der Schwarm<
2005 - Goldene Feder für >Der Schwarm<
2005 - Deutscher Krimi Preis für >Der Schwarm<
2006 - Dr. Kurt Neven DuMont Medaille der Westdeutschen Akademie für Kommunikation
2007 - „Stein im Brett“-Preis des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e.V. (BDG)


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