E-Book, Deutsch, Band 35, 207 Seiten
Reihe: Sky-Navy
Schenk Sky-Navy 35 - Geheimprojekt A.N.N.I.
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7565-9571-6
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 35, 207 Seiten
Reihe: Sky-Navy
ISBN: 978-3-7565-9571-6
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Michael Schenk, Jahrgang 1955, schreibt Fantasy, Science Fiction, Horror und historische Romane. Speziell für seine Serien 'Sky-Navy', 'Sky-Troopers' und 'Die Pferdesoldaten' wurde unter www.sky-navy.de eine eigene Homepage angelegt, die eine Vielzahl zusätzlicher Informationen beinhaltet. Die Flotte des alten Sternenreiches der Negaruyen droht die Menschheit auszulöschen. Nun hängt alles vom geheimen Projekt im Hanari-System ab und davon, die Intrige des Gestaltwandlers Bao Wang aufzudecken.
Die Serie 'Sky-Navy' bietet spannende Unterhaltung im Bereich der Science Fiction. In einer fernen Zukunft stellen sich die Sky-Navy und die Sky-Trooper fremden Völkern und spannungsgeladenen Abenteuern, bei denen das Militär vor allem eine Aufgabe erfüllt - dem Leben zu dienen und Konflikte zu beenden. Schenk bietet dabei faszinierende Einblicke in fremde Kulturen und versieht seine Action immer auch mit einer Prise Humor.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Kapitel 2 Die fremden Herrscher
New Holland, eine der Agrar-Welten des Direktorats
New Holland war erst vor sieben Jahren kolonisiert worden und lag im Outer Rim, dem Grenzbereich zwischen dem Direktorat und der Konföderation. Der interstellare Konflikt berührte die Siedler nur wenig. Sie hatten ihre eigenen Probleme, um sich in ihrer neuen Heimat einzurichten. Noch immer waren Fauna und Flora nur wenig erforscht und man war froh, bislang auf keine gefährlichen Krankheitserreger gestoßen zu sein. Die ersten Gebäude waren aus den Teilen des Kolonisationsschiffes errichtet worden, weitere aus dem vielseitigen Bauschaum oder dem reichlich vorhandenen Holz der Wälder. Das Leben war einfach und anstrengend, doch mit jeder neuen Generation würde es leichter werden und sich der Wohlstand mehren. Vor allem technische Güter mussten eingeführt werden und die Haupteinnahmequelle von New Holland war das hier angebaute Getreide. Im Umfeld der Hauptsiedlung, die man New Amsterdam getauft hatte, lagen urbar gemachte Ackerflächen. Das Klima erlaubte zwei Ernten im Jahr. Vor der Siedlung war der kleine Raumhafen angelegt worden. Er war auf die Abfertigung von LR-FLVs und kleinen Frachtern ausgelegt, die für planetare Landungen geeignet waren. Neben vier Landefeldern bestand die Anlage aus dem kleinen Raumhafengebäude, mit dem darüber aufragenden funktionalen Turm der Area Control, und vier Lagerhäusern, in denen das zu handelnde Getreide transportbereit aufbewahrt wurde. Man verfügte über keine Orbitalstation. Für die großen Interstellar-Schiffe, die im Orbit anlegen mussten, war die neue Welt noch kein lohnendes Ziel. Stattdessen stand ein größerer Beobachtungs- und Kommunikationssatellit im geostationären Orbit über New Amsterdam.
Grit de Molen war die Vorsitzende der Farmergenossenschaft und war gekommen, um mit Town-Mayor Valerie Duchessne über den anstehenden Handel zu sprechen. Beide trafen sich im verglasten Kontrollturm der Area Control, wo Cord Bell, der zuständige Controller, wie üblich einen recht langweiligen Dienst schob. Für Cord war dies nur ein Nebenjob. Wie fast alle New Hollander war er auf einer Farm tätig und löste sich mit zwei anderen Freiwilligen bei der Raumüberwachung ab. „Dieses Jahr war gut zu uns“, meinte Grit. „Wir konnten zehn Prozent mehr Ertrag einfahren. Jetzt hoffe ich nur, dass die Getreidepreise auf dem interstellaren Markt nicht eingebrochen sind. Angeblich soll es eine ganze Reihe neuer Kolonialwelten geben und fast alle handeln zunächst mit Rohstoffen, Holz und Nahrungsmitteln.“ „Da wäre ich unbesorgt“, antwortete Valerie. „Bislang besteht noch kein Friedensvertrag zwischen dem Direktorat und den Rebellen von der Konföderation. Also sind beide Parteien daran interessiert, ausreichend Vorräte für den Notfall anzulegen. Nein, da mache ich mir keine Sorgen. Zudem werden wir morgen erfahren, wie sich die Preise entwickelt haben. Morgen kommt der Einkäufer der Frobisher Freight Company.“ „Der Kerl ist ein Halsabschneider“, meldete sich Cord zu Wort. Er hatte die Füße entspannt auf die Konsole vor sich gelegt und blätterte in einem tetronischen Katalog mit Maschinen, Geräten und Schutzbekleidung für landwirtschaftliche Zwecke, den das vorherige Handelschiff im vergangenen Jahr mitgebracht hatte. Im Katalog gab es etliche Markierungen von Farmern, die damit ihre Bestellung aufgaben. Immer vorausgesetzt, ihr Anteil an der Ernte ergab genug Gewinn. Valeri sah den Controller lächelnd an. „Alle sind darauf aus, Gewinn zu machen, während die Endverbraucher möglichst wenig zahlen wollen.“ „Angebot und Nachfrage“, stimmte Grit zu. „Aber so lange es Konflikte gibt, wird die Nachfrage doch wohl kaum sinken.“ „Ich frage mich ohnehin, warum sich unser Direktorat und die Konföderation nicht vertragen.“ Valerie sah irritiert auf Cords Konsole, an der eine Anzeige zu blinken begonnen hatte. „Der Weltraum ist doch groß genug, um sich aus dem Weg zu gehen und nach eigenen Vorstellungen sein Glück zu machen. Cord, bei dir blinkt was.“ Der Controller ließ den Katalog sinken und nahm die Füße von der Konsole. „Was soll das? Das ist der Satellit. Angeblich nähert sich ein Raumschiff. Kommt die FFC etwa einen Tag zu früh?“ In Valeries Stimme lag leichter Spott. „Vielleicht solltest du dich bemühen, darauf eine Antwort zu finden, nicht wahr?“ Cord ließ sich nicht gerne drängen, aber Valerie hatte recht. Händler hatten einen eng getakteten Zeitrahmen und hielten diesen normalerweise peinlich genau ein. Zeit war Geld. Wenn ein Schiff früher oder verspätet eintraf, so war das in der Regel kein gutes Zeichen. Cord schaltete einen der Monitore auf den geostationären Satelliten und rief dessen Daten ab. Zu seiner Überraschung konnte dessen Optik den Neuankömmling bereits erfassen. „Nee, das ist nicht die FFC. Seht euch das an“, forderte er die beiden Frauen auf und wies auf den Monitor. „Das ist ein Konföderierter! Verdammt, was hat der denn hier verloren?“ „Vielleicht ist denen die Nahrung ausgegangen“, versuchte Grit zu scherzen, denn der Anblick des schwarzen Schiffes, mit der typischen roten „Bauchbinde“ der Confederate Stars, beunruhigte sie. Valerie konzentrierte sich auf die übermittelten Daten. „Dreihundert Meter Länge. Ein ungewöhnliches Maß. Ich dachte immer, die Walzen wären zweihundert, fünfhundert und achthundert Meter lang.“ Cord runzelte die Stirn. „Der Bursche schwenkt in den Orbit über uns. Hat auch eine ungewöhnliche Form. Sehr bauchiger Bug und dann diese drei Ausleger, mit den großen Gondeln am Heck … Muss aber von den Rebellen sein. Die rote Binde ist eindeutig.“ „Vielleicht eine neue Eigenkonstruktion der Konföderierten“, vermutete Valerie. „Bislang benutzt deren Navy ja nur Beuteschiffe von den früheren Piraten. Die können sicher ein paar Neubauten gebrauchen.“ Sie tippte Cord an die Schulter. „Na los, Controller, funk die Burschen an und frage an, was sie bei uns wollen. Eigentlich sind wir für ein Kriegsschiff ja zu unwichtig. Sei aber höflich. Bei Militärs weiß man nie, wie sie gerade gelaunt sind.“ Cord nickte, räusperte sich und aktivierte dann sein Headset. „Area Control New Holland ruft konföderiertes Schiff in unserem Orbit. Wir heißen Sie willkommen. Bitte nennen Sie uns den Grund Ihres Besuches. Over.“ Cord schaltete den Empfänger auf die Lautsprecher und die drei lauschten gespannt und beobachteten zugleich den Bildschirm, auf dem das Schiff offensichtlich zum Stillstand gekommen war. Es lag in wenigen Kilometern Abstand zum Satelliten, so dass die Qualität der übertragenen Aufnahmen hervorragend war. „Nichts“, knurrte Cord enttäuscht. „Area Control New Holland ruft das konföderierte Kriegsschiff in unserem Orbit. Melden und identifizieren Sie sich.“ Grit deutete auf den Bildschirm. „Da tut sich was.“ Die Kamera zeigte die Flanke des ungewöhnlichen Schiffes. Dort öffnete sich eine Reihe von Luken. Sie waren von innen beleuchtet und es war Bewegung zu sehen. Dann glitten mehrere dreieckige Objekte hervor. Triebwerke flammten auf und die Objekte schwenkten in Richtung der Atmosphäre. Plötzlich erlosch das Bild. „He, was war das?“ Cord beugte sich vor und hantierte an seiner Konsole. „Verdammt, ich habe keine Verbindung mehr mit dem Satelliten.“ „Das gefällt mir nicht“, ächzte Valerie. „Das sind doch keine FLVs, die der ausgeschleust hat. Und auch keine Shuttles, die ich sonst so kenne.“ „Mir gefällt das auch nicht.“ Grit trat näher an die umlaufende Scheibe des Kontrollturms und spähte in den wolkenlosen Himmel hinauf. „Kondensstreifen. Das sind bestimmt Landungsboote.“ „Von wem auch immer.“ Cord strich sich über das Kinn. „Unbekannte Bauweise des Schiffs … Unbekannte Bauweise der Shuttles … Verflucht, wer ist das?“ „Jedenfalls keine insektoiden Norsun.“ Valerie langte nach einem Fernglas und spähte ebenfalls hinaus. „Ich fürchte fast, es gibt doch noch Piraten und die haben etwas Neues gebaut. Und jetzt kommen sie, um bei uns zu plündern.“ „Ausgerechnet bei uns?“, fragte Grit zweifelnd. „Na, da werden sie ziemlich enttäuscht sein. Bei uns ist, abgesehen vom Getreide, nichts zu holen.“ Cord wandte sich an Valerie. „Du bist unser Town-Mayor. Du solltest Alarm geben.“ „Wer da auch kommt, der ist sicher gut bewaffnet.“ Valerie sah zweifelnd zur Siedlung hinüber. „Ich glaube nicht, dass wir da mit unseren paar Jagdgewehren, Mistgabeln und Mähdreschern viel ausrichten können. Trotzdem … Cord, schalte mich auf den Informationskanal.“ „Geschaltet“, versicherte Cord nach wenigen Augenblicken. „Achtung, New Amsterdam, hier spricht euer Town-Mayor Valerie Duchessne. Ich befinde mich im Tower der Area Control. Soeben ist ein unbekanntes Schiff in den Orbit eingetreten und hat mehrere Shuttles ausgeschleust. Wir wissen nicht, ob es sich um konföderierte Rebellen oder sogar um Piraten handelt. Jedenfalls sollten wir Ruhe bewahren und abwarten, was die fremden Besucher hier wollen. Leistet keinen Widerstand und provoziert die Leute nicht. Wenn wir ihre Wünsche erfüllen, dann wird uns sicher nichts geschehen und umso schneller werden sie wieder verschwinden. Bleibt in euren Häusern und räumt Straßen und Felder. Haltet diesen Kanal eingeschaltet. Ich halte euch auf dem Laufenden. Valerie Ende.“ „Da kommen sie.“ Grit wies hinaus. Über den nahen Bergen waren drei dunkle Schemen zu...