Scheurl-Defersdorf | Die Kraft der Sprache im Beruf | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Scheurl-Defersdorf Die Kraft der Sprache im Beruf

Strategien für erfolgreiche Kommunikation
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-451-83622-0
Verlag: Verlag Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Strategien für erfolgreiche Kommunikation

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-451-83622-0
Verlag: Verlag Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Arbeitszeit ist Lebenszeit. Der Berufsalltag nimmt einen großen Teil unseres Lebens ein. Und viele Berufstätige sind einen größeren Teil der Zeit mit ihren Kollegen oder Kundinnen zusammen als mit ihrer Familie und ihrem Freundeskreis. Umso wichtiger ist es, dass wir unser Arbeitsumfeld und unsere Aufgaben so gestalten, dass es uns gut geht und wir an unserem Beruf Freude haben. In ihrem neuen Buch widmet sich die Kommunikationsexpertin Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf der Bedeutung der Sprache im Berufsalltag. Sie zeigt, wie wir mit einem bewussten Umgang mit der Sprache unseren beruflichen Alltag erfolgreich gestalten und Denkmuster erkennen und verändern können, verrät uns die fünf Schritte, die uns helfen, die verschiedensten Gesprächssituationen zu meistern und noch vieles mehr. Ein konkreter, praxisbezogener Ratgeber und Begleiter für alle Berufslagen.

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      3. Die Sprache für das Leben
      Berufstätiger neu entdecken
Jedes Wort wirkt
Im täglichen Sprachgebrauch geht es in erster Linie um den Austausch von Botschaften. Der Inhalt ist wichtig, und es ist wichtig, dass er beim Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin auch so ankommt, wie wir ihn meinen. Und manchmal wundern wir uns bei oder nach einem Gespräch, dass unsere Botschaft nicht ankam oder falsch ankam. Der Sprachgebrauch ist weitgehend unbewusst, und ebenso ist die Wirkung einzelner Wörter und Sätze unbewusst. Darum kommt es trotz bester Absichten und vermeintlicher Klarheit immer wieder zu ärgerlichen Diskussionen. Solche missglückten Dialoge sind vielen Menschen bekannt: „Das habe ich dir doch gestern gesagt!“ – „Nein, das hast du mir nicht gesagt!“ – „Mei, das stimmt nicht! Ich weiß doch, was ich gesagt habe!“ – „Jetzt nerv mich nicht! Steh doch einfach dazu, dass du das gesagt hast, und dann ist gut!“ – „Ich habe es aber nicht gesagt!!! Jetzt hör auf!“ Und so weiter. Der gedachte Dialog lässt sich beliebig fortsetzen und auf viele Situationen übertragen. Dabei haben dann beide Beteiligten recht. Die Ursache für solche Streitigkeiten hat etwas mit ihrer Ausdrucksweise und der unbewussten Parallelbotschaft zu tun. Beim normalen Sprechtempo achten wir auf den Inhalt der Botschaft. Die Wortwahl und ihre Wirkung entziehen sich weitgehend unserem Bewusstsein. Und doch ist sie entscheidend. Darum lohnt es sich, einzelne Wörter aus dem Zusammenhang zu nehmen und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. So entwickeln wir ein Gespür für die Wirkung einzelner Wörter. Wortproben und Weinprobe
Ich lade Sie ein, diese Wirkung selbst zu entdecken. Dafür biete ich Ihnen eine Wortprobe an. Eine Wortprobe ist so etwas Ähnliches wie eine Weinprobe. Beim Wein achten Menschen im Allgemeinen viel mehr darauf, was sie schlucken und in den Mund nehmen, als bei den Wörtern. Niemand käme auf die Idee, einen Wein nachzukaufen, der ihm nicht bekommt. Bei den Wörtern hilft uns eine Wortprobe, um zu entdecken, welche Wörter uns guttun und welche nicht. Dabei können die individuellen Empfindungen ebenso emotionale wie auch körperliche Reaktionen hervorrufen. Lesen Sie die folgenden Wörter langsam und halblaut. Lassen Sie sie nachklingen und spüren Sie hin:   Quelle – Apfelbaum – Familienfeier – müssen – schnell – gelingen – klug – Beruf – wohlwollend – Dankeschön.   Ist bei dieser Wortprobe ein Wort dabei, das Ihnen angenehm ist? Was für Assoziationen weckt dieses Wort in Ihnen? Löst es bei Ihnen eine emotionale und vielleicht auch körperliche Reaktion aus? Wie beschreiben Sie sie? Ist bei diesen Wörtern auch ein Wort dabei, das Ihnen unangenehm ist? Wie ist es hier? Bei den meisten Menschen löst das Wort „müssen“ das Gefühl von Druck aus. Sie mögen es gar nicht. Dennoch benutzen sie es jeden Tag viele Male. Dabei ist es gleichgültig, ob sie das Wort tatsächlich aussprechen oder schreiben oder ob sie es „nur“ denken. Das Ergebnis bleibt gleich: Jedes Wort wirkt und hat eine Wirkung. Das Wort „wohlwollend“ empfinden die meisten Menschen als wohltuend. Sie gebrauchen es jedoch kaum oder gar nicht. Auch solche Wörter, die in unserer individuellen Sprache fehlen, haben eine Wirkung – sie fehlen als mentales Muster und als eine Chance, mit ihnen eine positive Wirkung zu erzielen. Der individuelle Sprachgebrauch
Mich interessiert nun, welche Bedeutung die Ergebnisse aus der Wortprobe für das Leben von berufstätigen Eltern hat. Dabei greife ich auf zwei Erkenntnisse zurück, die ich bereits Mitte der Neunzigerjahre am Anfang meiner Sprachbeobachtungen hatte. Sie wurden zur Grundlage des Konzepts und der Methode Lingva Eterna. Ich erkannte, dass lebensbejahende, zielstrebige Menschen die Sprache anders gebrauchen als unzufriedene, vermeidungsorientierte Menschen. Sie verwenden andere Wörter, und sie gehen mit der Grammatik und auch mit dem Satzbau anders um. In ihrer alltäglichen Sprache gebrauchen sie Wörter, die ich in meinem Elternhaus kaum jemals zu hören bekam und die ich auch als erwachsene Frau damals nicht in meiner aktiven Sprache hatte. Mir wurde klar: Es waren weniger die Gesprächsthemen, die die beiden Gruppen voneinander unterschieden, als vielmehr die Struktur der Sprache. Am meisten hat mich der Wortschatz dieser lebensbejahenden, zielstrebigen Menschen erstaunt. Er ist umfangreich und differenziert. Da gibt es neben der Farbbezeichnung „grün“ auch die Nuancen „lindgrün“, „zartgrün“, „grasgrün“, „olivgrün“ und viele mehr. Wer die Farbnuancen differenziert benennt, der schaut auch genauer hin als jemand, der nur „grün“ sieht und sagt. Ein weiteres Phänomen ist ihr Reichtum an Wörtern für positive Beschreibungen. Bei ihnen ist eine interessante Aufgabe in der Arbeit nicht einfach nur „toll“, „mega“ oder „super“. Sie gebrauchen zusätzlich viele aussagestarke Wörter mit unterschiedlichen Bedeutungen: Sie finden eine interessante Aufgabe lohnend, oder sie begeistern sich für sie. Sie freuen sich darauf, bei einer neuen Aufgabe etwas Neues dazuzulernen, zu entdecken usw. Ihr Wortschatz ist auch hier differenziert. Diese Menschen sind in ihrer Sprache und auch in ihrem Erleben differenziert. Sie schauen genau hin und benennen das, was sie an einer einzelnen Aufgabe so interessant finden. Diesen differenzierten Wortschatz finde ich jedoch nur bei einem kleinen Anteil der Bevölkerung. Der weitaus überwiegende Teil hat einen schmalen Wortschatz für erfreuliche Dinge und Erfahrungen. Ihre Sprache ist hier weitgehend flach. Kurz danach hatte ich eine zweite Erkenntnis. Mir wurde bewusst, dass es eine Wechselwirkung gibt zwischen der Art, wie Menschen sprechen, und dem, was sie erleben. Damit hatte ich das Entsprechungsprinzip erkannt. Die Art, wie jemand spricht, zeigt etwas von seiner Geschichte und seinen Prägungen. Die Sprache eines Menschen lässt Themen aus seinem Leben hörbar werden – angenehme und auch belastende, schwierige Themen. Zum Entsprechungsprinzip gehört, dass es in beiden Richtungen gilt: Wir können unseren Wortschatz erweitern und bewusst solche Wörter in unsere Sprache aufnehmen, die etwas Angenehmes, Erstrebenswertes bezeichnen. Damit setzen wir dann bewusst Signale. Den Wortschatz mit schönen Wörtern anreichern
Mit der Sprache gestalten wir unser Leben. Das gilt immer, ganz gleich, ob wir unsere Sprache bewusst gebrauchen oder ob wir einfach weiterhin so reden, wie wir es gewöhnt sind und schon immer gemacht haben. Natürlich finden wir alle in unserem Leben bestimmte Gegebenheiten vor und haben unsere individuellen Aufgaben und Herausforderungen. Zusätzlich haben wir durch die Kraft der Sprache einen großen Gestaltungsraum. Den können wir nutzen. Dazu gehört es, den Wortschatz zu erweitern und gezielt angenehme Wörter in unseren aktiven Wortschatz aufzunehmen. Wir brauchen konkrete Situationen, in denen wir einzelne Wörter gebrauchen können. Mit ihnen bekommen wir zu einem Wort lebendige innere Bilder und Erlebnisse. So werden mit ihnen auch die Wörter lebendig. Sammeln Sie schöne Wörter! Auf diese Weise werden Sie einen Wortschatz entwickeln, der den Namen Schatz auch wirklich verdient. Ich nenne Ihnen als Nächstes eine Auswahl von Wörtern, die ich als angenehm und bereichernd empfinde. Ich habe sie im Rahmen meiner ersten sprachlichen Erkenntnisse Mitte der Neunzigerjahre häufig bei lebensbejahenden, zielorientierten Menschen gehört und war fasziniert von ihrem Wortschatz. Ich habe mich davon inspirieren lassen, etliche ihrer Wörter in meinem aktiven Wortschatz übernommen und mache mit ihnen gute Erfahrungen. Dazu gehören beispielsweise die Wörter „gelingen“, „leicht“, „gönnen“, „großartig“, „wunderbar“, „herausragend gut“, „großzügig“, „liebenswürdig“, „klug“, „wohlwollend“ und viele mehr. Es gibt so viele wundervolle Wörter, mit denen wir unsere Sprache bereichern können. Vielleicht haben Sie Lust, Adjektive zu entdecken. Sie machen Aussagen bunt und lebendig. Sie können sie so einsetzen wie ein Maler, der in seinem Bild mit ein paar gekonnten Pinselstrichen interessante Akzente setzt. Je differenzierter Menschen etwas benennen können, desto genauer schauen sie auch hin. Und je mehr sie das Positive durch ihre Wortwahl würdigen können, desto mehr werden sie es erkennen und benennen. Der bewusste Umgang mit Adjektiven spielt hierbei eine bedeutende Rolle. So ist es auch bei Franziska und ihrer Tätigkeit als Pflegepädagogin.   Den Wert alltäglicher Tätigkeiten sichtbar machen Franziska arbeitet als Pflegepädagogin und unterrichtet Männer und Frauen aus der Pflege. Zu ihren Aufgaben gehört, ihnen beizubringen, wie sie unterschiedliche Verbände anlegen. Früher erklärte sie ihnen Schritt für Schritt, wie sie dies jeweils tun sollten, und ließ sie es dann an einer Puppe machen. ...


Scheurl-Defersdorf, Mechthild R. von
Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf weiß, welche Kraft in unserer Sprache enthalten ist. Denn die gebürtige Erlangerin hat das LINGVA ETERNA Sprach- und Kommunikationskonzept begründet und leitet das gleichnamige Institut in Erlangen. Seit 1991 hat sie zum Thema Sprache und Kommunikation mehrere grundlegende Bücher veröffentlicht. Weitere Informationen unter www.lingva-eterna.de

Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf weiß, welche Kraft in unserer Sprache enthalten ist. Denn die gebürtige Erlangerin hat das LINGVA ETERNA Sprach- und Kommunikationskonzept begründet und leitet das gleichnamige Institut in Erlangen. Seit 1991 hat sie zum Thema Sprache und Kommunikation mehrere grundlegende Bücher veröffentlicht. Weitere Informationen unter www.lingva-eterna.de



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