Schlattner / Pop | Die dritte Nacht | Buch | 978-3-86356-410-0 | www.sack.de

Buch, Deutsch, Band 155, 166 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 200 mm, Gewicht: 300 g

Reihe: Epik

Schlattner / Pop

Die dritte Nacht

Roman
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-86356-410-0
Verlag: Pop, Traian

Roman

Buch, Deutsch, Band 155, 166 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 200 mm, Gewicht: 300 g

Reihe: Epik

ISBN: 978-3-86356-410-0
Verlag: Pop, Traian


„Glaubst Du, dass ein Mensch sich in seinem Wesen zu wandeln vermag?

Glaubst Du, dass wir zwei uns nach langer Zeit noch etwas zu sagen haben werden? Oder anders: Glaubst Du, dass wir uns, wenn wir uns zum Beispiel nach sieben Jahren treffen, um den Hals fallen oder nur mit gekrümmten Zehen fragen würden: Was nun?

Und glaubst Du, dass es eine dritte Nacht geben wird?“

Ich kreuzte an: ja oder nein.

Dann öffnete ich den anderen Brief.

Bis auf eine Antwort stimmte, was ich angekreuzt hatte.

Mit seinem neuen Roman legt Eginald Schlattner die Geschichte einer Jugendliebe vor, die unentwegt zwischen heftiger Anziehung und großer Scheu oszilliert und wegen widriger Umstände auf ein offenes Ende zutreibt. In gewohnt autofiktionaler Erzählweise begegnet der von vielerlei Ängsten und Minderwertigkeitsgefühlen geplagte, knapp 18-jährige Protagonist nach Jahren eines von politischen Gegebenheiten verhinderten Wiedersehens erneut der gleich alten, von ihm Yvonne genannten Benedicta Anastasia, die als Findelkind von der Banater Schlattner-Familie adoptiert worden war und ihn von Kindheit an als ein geheimnisumwittertes Wesen fasziniert hatte. Rückblenden auf frühere gemeinsame Erlebnisse, von denen beide anlässlich eines Gesellschaftsspiels und einer Radtour abwechselnd berichten, schaffen eine neue, ja neuartig prickelnde Nähe, die allerdings nicht nur von einem Unfall überschattet wird, sondern sich schließlich durch die unliebsame Pflicht eines zwischenfallreichen Viehtriebs, den der Erzähler aus Erwerbsgründen absolvieren muss, wieder verflüchtigt. Denn als er mit einem Tag Verspätung heimkehrt, ist Yvonne nach dem Kurzbesuch der Banater Verwandten bereits abgereist. Zurück bleibt nur die Erinnerung an ihr überbordendes Temperament, ihren kritischen Verstand, ihre glasklare Realitätswahrnehmung sowie ihre beeindruckende, für die Zeit um 1950 ungewöhnliche Selbstbestimmtheit und wilde Entschlossenheit, ihr angestrebtes Lebensziel zu erreichen. Ob es wohl eine dritte Nacht für die beiden geben wird?

„Eginald Schlattner, dieser dem autofiktionalen Erzählen verfallene Mensch, hat … autobiographisch geerbte, erfahrungsgegerbte, von gebebtem siebenbürgischem Dasein gefärbte Geschichten aufgeschrieben, die in ihrer Gesamtheit einen umfassenden Lebensroman ergeben, dessen Wörter, Weisen, Wendungen auf eine Art unter die Haut gehn, sich in die Gehirngänge fräsen, durch die Blutbahnen gespült werden, daß mir Hören und Sehen vergehen. Hier hat jemand ein Haus erbaut, dessen Bauart dem Wesen des Erbauers rundweg entspricht, ein Haus voller Lieben, ein Haus voller Menschen (zuund auseinander getrieben). Dabei ist die fundamentale Allgegenwart des Autors das Mörtelamalgam, das gewährleistet, daß dieses autofiktionale Haus die Zeiten, bis auf weiteres, locker überdauern wird. (Es hält Siebenbürgen am Leben.)“

Theo Breuer

„Wer dächte da nicht an Marcel Proust. In Schlattners Fall ist das nicht vermessen … dieser «letzte Mohikaner» der Siebenbürger Sachsen, der ihre Welt literarisch wiederbelebt hat und, wenngleich auf verlorenem Posten, die Brücke zwischen Kulturen und Religionen schlägt.“

Jan Koneffke

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Weitere Infos & Material


Schlattner, Eginald
Eginald Schlattner, geboren 1933 in Arad/Rumänien, ist evangelischer Pfarrer und Schriftsteller. Verurteilt in den 1950er-Jahren als Student in einem politischen Prozess, arbeitete er nach der Entlassung erst als Ziegelbrenner, dann bei einer Staatsfarm und beim Bahnbau, ehe er 1969 das Studium der Hydrologie abschließen durfte. Vier Jahre später sagte er dem Ingenieur­beruf ab und studierte Theologie. Nach dem blutigen Ende der Diktatur 1989 erschienen zwischen 1998 und 2005 die Roma­ne Der geköpfte Hahn, Rote Handschuhe und Das Klavier im Nebel (Zsolnay Verlag, Wien). Vielfache Übersetzungen, u.?a. ins Rumänische, Spanische, Portugiesische, Russische (auch als Online-Version), Holländische, Französische, Japanische (in Vorbereitung) und Verfilmungen. Der Roman Rote Hand­schuhe, der die zwei Jahre Zellenhaft bei der Securitate in Stalinstadt (heute Kronstadt/Brasov) thematisiert, figuriert unter den hundert besten in deutscher Sprache geschriebenen Büchern 1999–2001 (Goethe-Institut, Inter Nationes). Weitere Publikationen: Mein Nachbar, der König und Odem (Schiller Verlag, Hermannstadt/Sibiu, 2013), Wasserzeichen (2018, 2. Auflage
2020 mit dem Untertitel Ersonnene Chronik), „Gott weiß
mich hier“. Radu Carp im Gespräch mit Eginald Schlattner (2020), sowie die Romane Drachenköpfe (2021), Schattenspiele toter Mädchen (2022) und Brunnentore (2023), die letzten fünf Bücher im Pop Verlag, Ludwigsburg. 2024 erschien im gleichen Verlag der Sammelband Reise nach Rothberg zu
Eginald Schlattners Werk und Wirken. Der Autor lebt auf dem Pfarrhof in Rothberg/Rosia, Siebenbürgen.



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