Schlüter | Survival – Der Schrei des Affen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 240 Seiten

Reihe: Survival

Schlüter Survival – Der Schrei des Affen

Band 6
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7336-5204-3
Verlag: Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Band 6

E-Book, Deutsch, Band 6, 240 Seiten

Reihe: Survival

ISBN: 978-3-7336-5204-3
Verlag: Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Band 6 der erfolgreichen Abenteuerserie: actionreich und atemberaubend spannend! Verloren im Regenwald von Peru stehen Mike, Elly, Matti und Gabriel vor einer schweren Aufgabe: Sie müssen nicht nur sich selbst retten, sondern auch zwei kleine Kinder zurück zu ihrem Volk bringen, das von skrupellosen Goldsuchern gefangen genommen wurde. Die Banditen sind auf der Jagd nach einem geheimen Schatz der Inka. Der liegt in einer völlig überwachsenen Ruine und wird von einer Bande wütender Affen bewacht. Die vier Freunde begeben sich in höchste Gefahr, um die Gefangenen zu befreien und das Geheimnis des Schatzes zu lüften. Bedrohliche Tiere, gemeine Verbrechen und gnadenlose Naturgewalten: Ein weiteres actionreiches Survival-Abenteuer im Urwald! Mit vielen coolen Survival-Tipps und -Tricks! Alle Bände der Serie: Band 1: Survival - Verloren am Amazonas Band 2: Survival - Der Schatten des Jaguars Band 3: Survival - Im Auge des Alligators Band 4: Survival - Unter Piranhas Band 5: Survival - Im Netz der Spinne Band 6: Survival - Der Schrei des Affen Band 7: Survival - Von Haien umzingelt Band 8: Survival - In den Krallen des Leguans Serie bei Antolin gelistet

Bevor Andreas Schlüter, geboren 1958, mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. 1994 feierte er mit dem Kinderroman »Level 4 - Die Stadt der Kinder« einen fulminanten Erfolg. Seit über dreißig Jahren ist er als Autor tätig.
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Eine aufregende Nacht


Da die Gruppe bei ihrer Wanderung nicht weit gekommen war, diskutierten Matti, Elly, Mike und Gabriel kurz, ob sie diese Nacht nicht doch noch in dem Hüttendorf hätten verbringen sollen. Doch am Ende waren sie sich einig, richtig entschieden zu haben. Obwohl sie immer zuversichtlicher wurden, dass sie sich vielleicht doch nicht in unmittelbarer Nähe eines illegalen Drogencamps befanden, bestand zumindest noch die Möglichkeit und damit die Gefahr, plötzlich auf Banditen zu treffen.

Doch Mike dachte in diesem Moment nicht mehr darüber nach. Ihm gefiel es, am Lagerfeuer zu sitzen, das Gabriel soeben angezündet hatte. Und Elly hatte sich als geschickte Schlangenjägerin erwiesen.

»Schlangen können ihre Körpertemperatur nicht regeln«, hatte sie am Nachmittag aus Mikes Survival-Buch vorgelesen. »Das heißt, von Zeit zu Zeit müssen sie sich in die Sonne legen, um sich aufzuwärmen. Und: Manche Arten legen ihre Jungen in Höhlenverstecke. Dort ist es für den Nachwuchs aber zu kalt. Wisst ihr, was die Mutterschlange dann macht?«

Natürlich hatte es niemand gewusst. Und Elly hatte weiter doziert: »Dann legt sie sich sehr lange in die heiße Sonne, lädt sich richtig mit Hitze auf, kriecht zu ihren Jungen in die Höhle, umschlingt sie ganz fest und gibt die aufgestaute Körperwärme an die Kinder ab. Irre, oder? Die Mutterschlange fungiert mit ihrem eigenen Körper als Heizung!«

Das fanden auch die anderen faszinierend.

»Aber damit nicht genug«, berichtete Elly weiter. »Heizt die Mutterschlange sich selbst auf mehr als 40 Grad auf, stirbt sie. Sie lässt sich bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit erhitzen, ehe sie zu ihren Kindern kriecht.«

»Und was hat das damit zu tun, dass du eine Schlange fangen willst?«, hatte Gabriel nachgefragt.

»Ganz einfach!«, hatte Elly geantwortet. »Ich muss ein sonniges Plätzchen finden, eine Minilichtung. Einen kleinen Platz, wo die Sonne durch die Baumkronen hindurch direkt auf den Boden scheint. Dort ist die Wahrscheinlichkeit am größten, auf eine Schlange zu treffen.«

Elly hatte recht behalten, eine solche Stelle und nach einigem Suchen dort auch eine Schlange gefunden. Allerdings hatte sie es kaum übers Herz gebracht, diese zu töten. Aber es half nichts: Sie brauchten das Leder für die Schuhe und das Fleisch zum Essen. So war die Natur eben, tröstete sie sich. Das gesamte Ökosystem der Erde basierte darauf, dass ein Tier das andere fraß. In diesem Zusammenhang war der Mensch nichts anderes als ein Säugetier, das sich in dieses Ökosystem einfügte.

Weder Elly noch die anderen wussten genau, welche Schlangenart sie da aufgespürt hatte. Aber sie waren einer solchen Schlange schon bei Davis Stamm begegnet und wussten daher, dass sie genießbar und ungiftig war. Dennoch hatten sie sich sehr schwer getan, sie zu erlegen. Gabriel hatte es am Nachmittag zwar tatsächlich geschafft, zwei Bogen und einige Pfeile herzustellen, aber als Elly die Schlange entdeckte, wussten sie nicht, ob die Waffen auch den Praxistest bestehen würden. Zumal sie keine Tiersehne zur Verfügung hatten, um die Bogen vernünftig spannen zu können. Die Pflanzenfasern, aus denen Gabriel eine »Sehne« gedreht hatte, waren nur ein sehr minderer Ersatz. Elly hatte deshalb vorgeschlagen, zunächst einmal ein Probeschießen auf einen Baum zu veranstalten – was sie mit Erfolg taten. Die Pfeile ließen sich mit dem Bogen recht passabel abschießen. So kraftvoll sogar, dass zwei davon beim Aufprall am Stamm zerbrachen. Mit den verbliebenen drei Pfeilen bewaffnet, gingen sie also auf die Schlange los, die sich die ganze Zeit so wenig regte, dass die Kinder für einen Moment glaubten, sie wäre schon tot. Aber vermutlich war es so, wie Elly vorgelesen hatte: Die Schlange heizte sich auf. Oder sie war einfach nur gut gesättigt und daher sehr träge.

Gabriel und Elly waren zu den Jägern auserkoren worden.

Gabriel zielte, schoss – und traf. Allerdings nur hinten in den Schwanz der Schlange, die sich daraufhin aufgeregt zu winden begann. Blitzschnell schoss auch Elly, die besser traf. Direkt hinter den Kopf. Ein Meisterschuss! Aber die Schlange lebte noch immer. Gabriel reichte Elly den dritten Pfeil. Sie legte an, zielte … Da bäumte sich die Schlange auf und ging auf Elly los. Die sprang erschrocken zurück, doch zu mehr als einer Drohgebärde war die Schlange nicht mehr in der Lage. Elly konnte den dritten, zielgenauen Schuss absetzen. Den Rest erledigte todesmutig Matti mit seinem Fahrtenmesser. Aber da mochte Mike schon gar nicht mehr hinschauen.

Nun saßen sie hier friedlich beieinander, klein geschnittene Schlangenfleischstücke auf dem selbstgebauten Grill, die Schlangenhaut über einige Äste nah am Feuer gespannt, um sie mit dem Rauch für Illus’ neue Schuhe zu gerben.

Mike schaute sich um und betrachtete ein großes Krautgewächs mit wunderschönen rosafarbenen Blüten. Rosa war eigentlich nicht seine Farbe, aber in ihrer Fülle wirkte die Pflanze einfach prächtig.

»Die sieht irgendwie majestätisch aus«, kommentierte Elly, nachdem sie bemerkt hatte, wie Mike die Pflanze bewunderte.

Der hatte schon sein Survival-Buch hervorgeholt und nachgeschlagen: »Da hast du recht. Diese Pflanze galt schon bei den Inka als heilig. Sie heißt Kantu oder auch Quechua.«

Kantu

Die Kantu, auch Cantuta oder Quechua genannt, wächst wild vor allem in den Anden von Bolivien und Peru. Sie wird aber auch angebaut und verbreitet sich durch Samen. Als Strauch erreicht sie eine Höhe von 2 bis 3 Metern.

Die Kantu wurde schon zur Zeit des Inkareiches wegen ihrer ganzjährigen Blüte als eine der heiligsten Blumen überhaupt verehrt. Sie galt als Zeichen für Weisheit und Status.

Die Färbung ihrer Blüten – rot, orange, gelb und weiß – hatte für die Inka symbolische Bedeutung. So wurde zum Beispiel Rot mit Sieg, Herrschaft und Blut in Verbindung gebracht, und Gelb symbolisierte Mais oder Gold.

Bei vielen Inkazeremonien wurden die Wege mit Kantublüten bestreut.

Auch heute noch ist die Kantu die Nationalblume Perus und Boliviens.

Gabriel fiel auf, dass Illus und Allina nichts aßen.

»Hey«, sprach er sie an. »Mögt ihr keine Schlange?«

»Offenbar stand Schlange bisher nicht auf ihrem Speiseplan«, stellte Matti fest. »Das bedeutet, sie litten wohl nie Hunger und mussten sich nie im Dschungel durchschlagen.«

»Nein«, sagte Mike. »Sie waren zwar Gefangene, aber die Banditen haben ihnen genug zu essen gegeben.«

»Und die Nahrungsmittel mussten sie ja von irgendwoher bekommen«, schlussfolgerte Elly. »Ich glaube nicht, dass die Banditen täglich auf die Jagd gegangen sind, wie die Indigenen es tun. Die Banditen in den Camps, die wir bisher gesehen haben, haben sich ihre Lebensmittel aus den nächsten Ortschaften besorgt. Wisst ihr noch, wie wir den LKW gestohlen haben?«

»O ja!«, rief Gabriel. »Mann, das war was!«

»Aber im Hüttendorf haben wir keine Fahrschneise oder etwas Ähnliches gesehen«, sagte Mike.

»Das Boot«, fiel Elly ein. »Offenbar haben sie sich über den Fluss versorgt. Eines der Boote haben sie dann verrotten lassen, als es kaputt war.«

Matti nickte nachdenklich. An Ellys Theorie war etwas dran. Nur …

»Aber wo ist dann das Camp?«, fragte er. »Beziehungsweise die illegalen Labore? Wir haben die Hütten gefunden, okay. Aber nirgends einen Hinweis darauf, dass dort kriminelle Drogenproduzenten am Werk waren, oder? Wie kann das sein? Wozu haben sie die Einwohner des Hüttendorfes denn überhaupt überfallen und gefangengenommen?«

»Um sie als Geiseln zu nehmen?«, fragte Gabriel.

Elly winkte ab. »Für einfache indigene Waldbewohner zahlt doch niemand.«

»Als Arbeitssklaven«, warf Mike in die Runde. »Ich dachte, das war klar?«

»Schon«, räumte Elly ein. »Aber für welche Arbeiten? Ich habe keine Spuren gesehen, die auf irgendwelche Arbeiten hindeuteten.«

Matti schaute sie an. »Stimmt. Also fragen wir doch die, die in dem Dorf gelebt haben.«

Er wandte sich den beiden Kindern zu und versuchte, so gut es ging, seine Frage auf Spanisch zu formulieren.

Doch die beiden zuckten nur mit den Schultern. Entweder hatten sie Mattis holpriges Spanisch nicht verstanden oder von den Arbeiten der Erwachsenen in dem Hüttendorf nichts mitbekommen.

»Schade«, sagte Matti. »Einen Versuch war es wert.«

Immerhin begannen die beiden nun doch, etwas von dem gegrillten Fleisch zu essen. Dieses Mal hatte Mike ja Gewürze dabei. Entsprechend schmackhaft hatten sie ihr Fleisch zubereitet. Mike fand, das Schlangenfleisch schmeckte wie ein gut gewürztes Grillhähnchen. Die zufriedenen Gesichter und der große Appetit ihrer Weggefährten wirkten wohl überzeugend genug auf die beiden Kleinen, dass sie sich zunächst zaghaft, dann heißhungrig einen Bissen nach dem anderen in den Mund schoben.

Mike blätterte in seinem Survival-Buch zu der Anleitung, mit der er am nächsten Morgen die Schuhe für Illus herstellen wollte.

Schuhe herstellen

Das brauchst du:

  • Dünnes Leder oder dünnen Filz

  • Einen Stift

  • Eine Schere

  • Nähutensilien

  • Evtl. einen Knopf

Und so geht’s:

  • 1.)

    Stelle dich auf das Leder/den...


Schlüter, Andreas
Bevor Andreas Schlüter, geboren 1958, mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. 1994 feierte er mit dem Kinderroman 'Level 4 – Die Stadt der Kinder' einen fulminanten Erfolg und ist seit fast fünfundzwanzig Jahren als Autor tätig.

Kampmann, Stefani
Stefani Kampmann, geboren 1971, zeichnete schon als Kind gerne und überall. Während ihres Studiums der Innenarchitektur nahm sie zahlreiche Aufträge als Illustratorin an und verfolgte diesen Weg danach weiter. Sie bebilderte zahlreiche Kinder- und Jugendbücher und veröffentlichte zwei Graphic Novels. Außerdem gibt sie Comic-Workshops für Jugendliche. In ferne Länder ist sie schon einige Male gereist, zum Glück musste sie dort aber (fast) nie ums Überleben kämpfen.

Andreas SchlüterBevor Andreas Schlüter, geboren 1958, mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. 1994 feierte er mit dem Kinderroman 'Level 4 – Die Stadt der Kinder' einen fulminanten Erfolg und ist seit fast fünfundzwanzig Jahren als Autor tätig.
Stefani Kampmann
Stefani Kampmann, geboren 1971, zeichnete schon als Kind gerne und überall. Während ihres Studiums der Innenarchitektur nahm sie zahlreiche Aufträge als Illustratorin an und verfolgte diesen Weg danach weiter. Sie bebilderte zahlreiche Kinder- und Jugendbücher und veröffentlichte zwei Graphic Novels. Außerdem gibt sie Comic-Workshops für Jugendliche. In ferne Länder ist sie schon einige Male gereist, zum Glück musste sie dort aber (fast) nie ums Überleben kämpfen.



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