Schmidt-Traub Angst bewältigen
3. Auflage 2005
ISBN: 978-3-540-26814-7
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Selbsthilfe bei Panik und Agoraphobie
E-Book, Deutsch, 127 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-540-26814-7
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Angst und Panik bewältigen
Panikartige Ängste sind enorm verbreitet. Die Angstzustände sind verbunden mit meist heftigen körperlichen Reaktionen, wie Schwindel, Herzklopfen oder Schweißausbrüchen. Sie quälen und schränken den Betroffenen erheblich ein. Angstpatienten bringen im Laufe der Zeit immer mehr Situationen mit ihren Angstzuständen in Verbindung und meiden sie daher. Ein Teufelskreis, der sich aber mit Hilfe verhaltenstherapeutischen Wissens und Trainings knacken lässt.
Durchbrechen des Teufelskreises aus Angst und Vermeidung
- Der Ratgeber ist von einer erfahrenen Therapeutin verständlich und explizit für Betroffene geschrieben
- Fallbeispiele zeigen Möglichkeiten auf, Panikattacken (zumindest bei weniger schweren Fällen) selbst in den Griff zu bekommen.
- Gut strukturiert und übersichtlich mit vielen Beispielen; wichtige Inhalte und Tipps sind hervorgehoben
- Serviceteil: Weiterführende Literatur, Informationen zu Therapiesuche und
-finanzierung, Selbsthilfegruppen etc.
Sich informieren und der Angst das Angsterregende nehmen
Der Ratgeber leitet zur Selbsthilfe an und gibt Tipps, an wen man sich wenden kann, wenn man sich Selbsthilfe nicht zutraut oder wenn man Unterstützung in Selbsthilfegruppen sucht.
Zielgruppe
Popular/general
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Aus dem Inhalt: Zum Verständnis von Angst.- Angst ist lebensnotwendig.- Angst ohne wirkliche Gefahr.- Weitere Bedingungen der Angst.- Bewältigung der Angst.- Einfluss auf das Angstgeschehen.- Genaue Beobachtung der Angst.- Bedürfnis nach Erklärung der Angstentwicklung.- Gedankliche Verzerrungen gerade biegen.- Selbständig mit kleinen Schritten in die Angst hinein (Konfrontation).- Konzentrationslenkung: In Panikattacken eingreifen statt passiv bleiben.- Weiterhin Selbsthilfe oder Fremdhilfe?- Einfluss auf die Lebensführung.- Den Tag und die Woche vernünftig gestalten.- Gesundheitsverhalten (lebenslänglich).- Stressoren erkennen und beeinflussen.- Spannungen in der Beziehung zu Bezugspersonen bei Angstbewältigung.- Persönliche Zukunftsplanung. Vorbeugen gegen Rückfälle und Bewertung der Angstbewältigung.- Literatur.- Angst-Selbsthilfeorganisationen.- Anhänge.
Bewältigen der Angst (S. 52-53)
Überblick über die Vorgehensweise zur Angstbewältigung
Sie leiden an Panikzuständen? Die können sie überwinden! In diesem Teil des Buches werden Sie dazu angeleitet, wie Sie Ihre Angst in den Griff bekommen können. Sofern eine nicht länger als ein halbes Jahr zurückliegende gründliche medizinische Untersuchung ergeben hat, dass Ihre Angstzustände einer organischen Grundlage entbehren und Sie v.a. weder herz- noch lungenkrank sind, können Sie sich Ihrer Angst stellen. Für die Bearbeitung von psychischen Problemen gibt es zwar keine Patentrezepte mit Erfolgsgarantie, in der kognitiven Verhaltenstherapie wurden jedoch verschiedene Vorgehensweisen entwickelt, die Ihnen Ihr Ziel, die Angst zu bewältigen, im Alleingang ermöglichen. Ziel sollte sein, sich von der Angst nicht länger gängeln zu lassen und trotz Panikbereitschaft wieder zu einer Lebensführung zu finden, die Sie bestimmen und nicht die Angst. Voraussetzungen dafür sind:
* zum einen die sorgfältige Lektüre von Teil I, damit Sie über panikartige Angst und ihre verursachenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen im Bilde sind, ,
* ,und zum anderen Ihre Bereitschaft, selbst an der Angst zu arbeiten, ausgiebig zu experimentieren und zu lernen, sie trotz Höhen und Tiefen zuzulassen und auszuhalten.
Dies ist natürlich sehr viel leichter gesagt als getan. Der Weg ist lang, aber durchaus begehbar. Die Lernforschung zeigt, dass alle, die bereit sind, regelmäßig, anhaltend und gezielt zu trainieren, in erstaunlicher Weise Körper, Gehirn und Psyche beeinflussen können. Nehmen Sie es deshalb auf sich!
Allmählich werden Sie Ihre physiologischen Symptome, die Ihnen jetzt noch Angst einflößen, völlig anders bewerten, nämlich als gesundes Geschehen, das Ihnen unter Belastung als Alarmzeichen dient. Mit dieser neuen Einstellung zur Angst wird sie auch nicht mehr hochgeschaukelt. Zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt werden Sie außerdem wieder Vertrauen zu Ihrem Körper oder Ihrer Psyche entwickelt haben. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Vorgehensweisen beim Angstabbau. Sie können auf allen 3 Ebenen des Angstgefühls ansetzen.
Möglichkeiten der Angstreduktion
* Kognitive Ebene der Angst
– Schärfung der WahrnehmFung: Zuerst beobachten Sie Ihre Angst genau, damit Sie erkennen, was Ihre Angst auslöst und wie sie verläuft.
– Motivieren: Sie können sich selbst Mut machen und sich zur Angstbekämpfung anspornen, indem Sie ganz viel über Angst in Erfahrung bringen. Aufgrund Ihres verbesserten Wissensstandes trauen Sie sich auch eher zu, Ihre Angst zu bewältigen.
– Halten Sie nicht ständig Ausschau nach Sicherheitssignalen. Gelingt Ihnen das, werden Sie sich besser auf Ihre katastrophisierenden Befürchtungen konzentrieren und sie erfolgreicher abschwächen können.
– Umbewertung der körperlichen Symptome: Deuten Sie Ihre Angst von nun an als Stressreaktion, Sympathikusaufruhr oder Alarmreaktion. Die Panik ist ja ein Zeichen von Über forderung. Denken Sie zudem an die Aufgabe von Panik: Sie hat den Körper für Höchstleistung zur Bewältigung von Gefahr zu rüsten. Angst schwächt Sie nicht, vielmehr können Sie bei Angst Bäume ausreißen. Mit der Veränderung Ihrer Fehlinterpretationen nehmen Sie den Angstsymptomen ihre bedrohliche Schärfe.
– Konzentrationslenkung: Lernen Sie, Ihre Aufmerksamkeit von der negativen Selbstbeobachtung und den angstbesetzten Gedanken nach außen auf sachliche Dinge, die nichts mit Angst zu tun haben, zu richten. Damit verhindern Sie die Angst nicht nur, sondern Sie bewältigen Ihre Angstsituation auch wesentlich leichter.