Schmidt | Über den Dächern von Ecuador | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 348 Seiten

Schmidt Über den Dächern von Ecuador

Eine Reise über die Anden bis zum Galapagos-Archipel

E-Book, Deutsch, 348 Seiten

ISBN: 978-3-7568-7772-0
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der Autor, der bereits etliche Reisen auf mehreren Kontinenten begangen hat, möchte mit diesem Buch bei allen Reiselustigen und Weltenbummlern die Neugierde auf ein wunderschönes und interessantes Land wecken. Insofern ist dieses Buch nicht als Reiseführer zu verstehen. Es erzählt vielmehr die Geschichte einer Reise durch ein abwechslungsreiches und aufregendes Land. Aufgrund der Route durch Ecuador, die als roter Faden durch das Buch leitet, beschreibt es lustige Geschichten und Anekdoten, gespickt mit zahlreichen außergewöhnlichen Informationen, Mythen und Legenden, die nicht jedem bekannt sein dürften.

Der Autor berichtet auf amüsante und informative Weise über die Vorbereitungen und den Ablauf der Reise durch Ecuador und den Galapagos-Inseln. Mit einer kleinen und ziemlich heterogenen Gruppe begann er die Reise in Quito, der Hauptstadt von Ecuador. Von hier aus reisten sie in die Nebelwälder im Nordwesten, um weiter über Otavalo und der Lagune von Cuicocha zurück nach Quito zu gelangen. Über die Straße der Vulkane ging es in Richtung Süden nach Baños, dem Tor zum Oriente, weiter nach Cuenca, bis sie am Ende des ersten Teils der Reise, in Guayaquil das Flugzeug zu den Galapagos-Inseln bestiegen. Dort setzen sie mit einer fünftägigen Kreuzfahrt auf der La Pinta, die durch den Norden des Archipels führte, ihre Reise fort.
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Das Abenteuer beginnt
Mit frisch gepackten Hartschalenkoffern stehen Brigitte und ich vor unserem Haus und warten auf das Taxi, das uns um 04.30 Uhr zum Flughafen abholen soll. Voller Vorfreude auf den Urlaub in Ecuador und voller Hoffnung, dass das Taxi auch pünktlich erscheint, warten wir auf die Dinge, die uns in nächster Zeit erwarten werden. Es ist noch dunkel an diesem Morgen, so bemerken wir erst recht spät, dass sich ein Taxi in unsere Richtung nähert. Tatsächlich hält es vor uns an und ein freundlicher Taxi-Fahrer steigt aus, um uns, in einer um diese Uhrzeit eher erstaunlichen Frische, zu begrüßen. Mit dieser Dynamik können Brigitte und ich noch nicht mithalten. Die Nacht war schließlich kurz. Schnell sind die beiden Hartschalenkoffer und die beiden Rucksäcke im Kofferraum des Taxis verstaut und die Fahrt beginnt in Richtung Flughafen Berlin-Tegel. Diesmal befindet sich jede Menge Foto- und Filmequipment in den Rücksäcken, da ich plane, auf den Galapagos-Inseln unter Wasser zu filmen. Dazu hatte ich mir extra eine GoPro Hero 4 mit wasserdichtem Gehäuse gekauft. Die Beschreibung verspricht Aufnahmen bis zu einer Tiefe von 10 Metern. Das reicht für eine Schnorchel-Tour. Weiterhin liegen eine Foto- und eine Videokamera gut verstaut am Boden des Rucksacks. Damit stelle ich sicher, dass wir mit vielen Erinnerungen und Aufnahmen nach Hause zurückkommen. Angekommen am Flughafen, folgt das Check-in, d. h. die Ausgabe der Bordkarten sowohl für den Flug nach Madrid als auch für den Weiterflug nach Quito. Bewaffnet mit den beiden Rucksäcken lassen wir den Sicherheits-Check über uns ergehen. Bisher verläuft noch alles sehr relaxt und routiniert. Dann kommt ein Security-Mitarbeiter auf die Idee, mich aus der Schlange herauszuwinken, um sich meinen Rucksack näher anzuschauen. Ich bin anscheinend der Quoten-Mensch, der jetzt mal wieder dran ist. Ohne genau zu wissen, warum ich aus der Schlange herausgepickt wurde, folge ich dem Beamten zu einem speziellen Arbeitsplatz, an dem ein PC und anderes elektronisches Equipment aufgebaut ist. Immer noch weiß ich nicht, was jetzt passieren würde, sodass ich dem Beamten höflich die Frage stelle, was denn los sei. Leider bekomme ich keine Antwort. Der Sicherheitsbeamte gleicht einem wortkargen Gorilla, der sich nicht in die Karten schauen lässt. Angekommen an dem Kontrollplatz, kramt der Beamte einen Kontrollstreifen hervor und streicht damit über mehrere Stellen der Rucksackoberfläche. Dieses Szenario wiederholt er mit verschiedenen Teststreifen und prüft immer wieder unterschiedliche Stellen des Rucksacks. Ich frage erneut ganz freundlich, worauf der Beamte denn testen würde. Aufgrund von diversen Fernsehfilmen tippe ich auf eine Suche nach Rauschgift. Der Beamte antwortet wortkarg und mürrisch, dass es sich um Sprengstofftests handele und sieht mich so an, als hätte ich das wissen müssen. Nach einer gefühlten Ewigkeit beendet der Beamte endlich seine Testaktivitäten, die natürlich negativ ausfallen. Ich fahre schließlich in Urlaub und will keine Brücke oder eine Polizeistation sprengen. Nachdem ich meinen Rucksack wieder einsammle, greife ich in die Seitentasche meiner Jacke, um zu kontrollieren, ob die Bordkarten noch da liegen, wo sie hingehören. Aber was ist das? Ich greife in eine leere Tasche. Wo sind die verflixten Bordkarten abgeblieben? Hatte ich sie beim Security-Check in einem der Plastikkisten vergessen? Blitzschnell schießt mir durch den Kopf, was alles passieren würde, wenn ich die Bordkarten nicht wieder finde. Im Geiste sehe ich mich schon von Flughafenpersonal zu Flughafenpersonal rennen, um Ersatzbordkarten zu organisieren. Der erste Weg führt mich zu den Bändern, wo die Kontrolle des Handgepäcks stattgefunden hatte und frage voller Panik, ob jemand Bordkarten in den Plastikboxen gefunden hätte. Ich ernte allgemeines Kopfschütteln. Was nun? Reflex gesteuert greife ich noch einmal in sämtliche Taschen meiner Jacke. Hoffentlich finde ich die verflixten Karten. Und siehe da. In der linken Innentasche verbergen sich die Bordkarten, als sei nichts gewesen. „Uff, noch einmal Glück gehabt“, murmele ich vor mich hin. Brigitte hat von dieser Panikattacke nichts mitbekommen und schaut in aller Seelenruhe in Richtung Monitor, um zu erkunden, wann der Flug nach Madrid abgefertigt wird. Nach dem nervenaufreibenden Sicherheits-Check sitzen Brigitte und ich endlich auf unseren Plätzen in dem Airbus A320-200 der Iberia Airline. Vorsorglich hatte ich für uns Plätze am Notausstieg gebucht, natürlich gegen Aufpreis, um während des Fluges mehr Beinfreiheit genießen zu können. Da der Flug von Madrid nach Quito ungefähr 11 ½ Stunden dauert, schien mir diese Investition sehr sinnvoll. Dieser Luxus sollte sich, bei den sonst eher einfachen Verhältnissen an Bord der Iberia Maschine, sehr bezahlt machen. Pünktlich startet die Maschine um 07:35 Uhr in Richtung Madrid. Die Flugzeit beträgt laut Anzeige auf dem altertümlichen Röhrenmonitor, der wackelig von der Decke hängt, etwas mehr als drei Stunden. Die Maschine von Iberia macht auf mich keinen besonders vertrauenerweckenden Eindruck, da neben den altmodischen Monitoren an allen Ecken und Kanten des Flugzeugs irgendeine Kleinigkeit repariert werden müsste. Mir war vor Reiseantritt nicht bewusst, dass Iberia zu den Billigfliegern gehört. Jetzt zeigt sich dies rundherum, leider auch beim Service. Im ersten Moment über die schlechte Ausstattung des Flugzeugs irritiert, freuen wir uns über die große Beinfreiheit bei unseren Sitzen an der Notausstiegstür. Wir denken beide, die drei Stunden im Flugzeug können ja nicht so schlimm werden. Nach einer Weile schießt Brigitte durch den Kopf, dass jetzt ein schöner heißer Kaffee genau das richtige wäre, damit die müden Geister wieder munter werden. Auch wenn der Adrenalinspiegel nach dem Vorfall am Flughafen bei mir immer noch ziemlich hoch ist, hätte ich auch nichts gegen einen heißen Kaffee einzuwenden. Beide schauen wir immer wieder in Richtung der Stewardessen, um zu sehen, ob sich in der Teeküche irgendetwas zum Thema Getränkeausgabe ereignen würde. Aber es rührt sich nichts. Es gibt auf dem Dreistundenflug tatsächlich keine Getränke. So stellt sich dieser erste Reiseabschnitt als eine ziemlich trocknende Angelegenheit dar. Um sich von der Lust auf Kaffee etwas abzulenken, erwarten wir den angekündigten Spielfilm. Damit sollte es zu schaffen sein, dass die Flugzeit wie im Fluge vergeht. Doch auch diese Hoffnung erfüllt sich nicht. Kein Film. Ersatzlos gestrichen. „Na toll“, denken wir und starren aus dem Fenster. Was bleibt uns anders übrig? Mangels Entertainments sinke ich in meinen Sitz, schließe die Augen und grübele vor mich hin. Ich denke an den Ärger mit dem Reiseveranstalter, als ich ihn darauf hinwies, dass der geplante Ausflug in den Cotopaxi Nationalpark wohl nicht stattfinden könnte. Ich hatte zuvor in der Presse gelesen, dass im August der Vulkan Cotopaxi wieder ausgebrochen sei. Über die Bilder der Webcams, die im Internet zu sehen sind, war gut zu erkennen, wie der Vulkan permanent große Mengen von Rauch und Asche aus seinem großen Schlot ausspie. Umso mehr erstaunte mich die Antwort des Reiseveranstalters auf meinen Hinweis. „Sie brauchen sich keine Sorgen machen, der Ausflug in den Cotopaxi Nationalpark findet problemlos statt.“ Ich wusste aus dem Internet, dass der Nationalpark definitiv für Besucher geschlossen wurde. Erneut schickte ich mit meinen Informationen im Anhang eine Mail an meine Ansprechpartnerin, mit dem dringenden Hinweis, diese Informationen ernst zu nehmen. Diesmal hatte sich der Reiseveranstalter offensichtlich mit meinem Hinweis auseinandergesetzt. Die zweite Antwort binnen weniger Tage lautete jetzt völlig anders. „Aufgrund des Ausbruchs des Cotopaxis ist der Nationalpark gesperrt, sodass der Ausflug dorthin nicht stattfinden kann. Als Alternative werden sie in Baños einen sehenswerten Wasserfall besichtigen.“ Na gut, dann wäre das ja auch geklärt. Nach einer langweiligen und trockenen Flugreise landet der Airbus auf dem „Adolfo Suárez Barajas Flugplatz“ in Madrid. Immerhin ist der Flug pünktlich. Bis zu unserem Weiterflug haben wir noch zwei Stunden Aufenthalt. Unsere erste Aktion auf diesem riesigen und sehr unübersichtlichen Flughafen besteht darin, das Abflug-Gate nach Quito zu suchen. Da die Abflug-Gate-Nummer auf den Bordkarten nach Quito, die wir bereits in Berlin erhalten hatten, aufgedruckt ist, können wir uns an der Beschilderung bis zum S-Bahnhof orientieren. Der Flughafen besteht aus zwei großen Terminals, die aufgrund der großen Entfernung untereinander mit einer S-Bahn verbunden sind. Etwas verunsichert, ob die Fahrt mit der S-Bahn tatsächlich richtig ist, steigen wir nach kurzem Zögen ein. Nach einer Fahrzeit von 10 Minuten zeigt sich, dass die Entscheidung einzusteigen, richtig war. Beim Verlassen des Fliegers dachte ich noch, dass sich die zweistündige Wartezeit ewig hinziehen könnte. Jetzt, nachdem wir erkennen, wie weit die Wege im Flughafen sein können, schrumpft der Zeitraum von zwei Stunden rapide zusammen. Noch vom letzten Flug völlig ausgetrocknet, reicht...


Schmidt, Stephan
Geboren 1959 in Lüdenscheid im schönen Sauerland. Nach Abitur und Studium und einem turbulenten Berufsleben in Industrie und Logistik widmet sich der Autor jetzt der Dokumentation und Berichterstattung seiner abwechslungsreichen Reisen durch Afrika und Süd-/ Mittelamerika. Bei jeder Reise wurde der Wunsch, noch mehr von der Welt zu erleben, größer. Die zahlreichen Filme, die er bei seinen Reisen gedreht hat, lassen das Erlebte bis heute sehr lebendig erscheinen.


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