Buch, Deutsch, Band Band 074, 609 Seiten, mit 50 Abb., Format (B × H): 160 mm x 237 mm, Gewicht: 1044 g
Reihe: Novum Testamentum et Orbis Antiquus /Studien zur Umwelt des Neuen Testaments (NTOA/StUNT)
Erzählstrukturen und Rezeptionskontexte des Markusevangeliums
Buch, Deutsch, Band Band 074, 609 Seiten, mit 50 Abb., Format (B × H): 160 mm x 237 mm, Gewicht: 1044 g
Reihe: Novum Testamentum et Orbis Antiquus /Studien zur Umwelt des Neuen Testaments (NTOA/StUNT)
ISBN: 978-3-525-53395-6
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Der Text des Markusevangeliums endete ursprünglich mit der Erzählung vom leeren Grab. Berichte über die Erscheinung Jesu vor den Jüngern schienen zu fehlen. Im 2. Jh. n.Chr. hängte man dem Evangelium daher notdürftig ein Ende an, das dem Bedürfnis nach einem abgerundeten Schluss der Erzählung, versehen mit einem Erscheinungsbericht, Rechnung trug. Dabei ignorierte man, dass auch das Markusevangelium von der Erscheinung Jesu erzählt. Der Evangelist hat diesen 'Erscheinungsbericht' allerdings im Beginn des Textes verborgen.Die vorliegende Untersuchung zeigt in ihrem ersten Kapitel, dass die Erzählstrukturen des Evangeliums ein eigenwilliges Lektürekonzept voraussetzten. Am Ende des Textes angelangt haben die LeserInnen das Ende der Erzählung noch gar nicht erreicht. Sie müssen die Lektüre am Beginn des Textes fortsetzen. Das Motiv für diese Textanordnung dürfte in Auseinandersetzungen zwischen Juden- und Heidenchristen innerhalb der markinischen Gemeinde zu suchen sein. Die Zugehörigkeit der Heiden zur Jesusgemeinschaft war fraglich geworden. Der Evangelist trug die nachösterliche Geschichte der Heiden daher in die Geschichte Jesu ein. Ausgehend von der Beobachtung, dass im Markusevangeliums ausgerechnet ein ausgegrenzter Aussätziger die österliche Gemeinde repräsentiert, geht das zweite Kapitel der Frage nach, ob die Exilierung einer christlichen Gemeinde durch die Juden den Streit über die Heidenchristen ausgelöst hat. Das dritte Kapitel setzt die Schilderung der Jesusgeschichte in Beziehung zum Triumph der Heiden über die Juden in Person des Kaisers Vespasians.
Zielgruppe
Lehrende und Studierende der Exegese des Neuen Testaments.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
The book locates the Gospel of Mark between Vespasian’s seizure of power and a dispute about the role of the gentiles in the Christian community. In the first chapter, the author argues that a particular reading of the Gospel is necessary to comprehend the specific narrative structure. He shows that Mc 1.35–45 should be viewed as part of the Easter narrative. The apparently abrupt end and unusual structures of the Gospel thus reflects the idea that having reached the end of the text does not imply having finished reading it. Rather, the reader has to go back to the beginning. In this way, Mark broaches the issue of the gentiles’ community membership in the context of Jesus’ life. Starting from the observation that an excluded leper represents the paschal community, the second chapter asks whether the expulsion of a Christian community by the Jews triggered the dispute about the role of the gentiles. The third chapter concludes the book by relating the story of Jesus to the triumph of the gentiles over the Jews, as it is represented in contemporary narratives of Vespasian.>