Schmitz | Fluglotse (m/w/d) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

Schmitz Fluglotse (m/w/d)

Radar Love & Fun Control
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7568-4799-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Radar Love & Fun Control

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

ISBN: 978-3-7568-4799-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Fluglotsen (m/w/d) haben, genau wie ihre fliegende Kundschaft, einen hoch verantwortungsvollen und stressigen Beruf. Die Tower- und Centerbesatzungen kommen aus allen sozialen Schichten und mussten in einem mehrtägigen gnadenlosen Auswahlverfahren wichtige Schlüsselfähigkeiten und Fertigkeiten nachweisen, bevor sie überhaupt zur anspruchsvollen Berufsausbildung zugelassen wurden. Die Fluglotsen (m/w/d) der DFS leisten täglich hoch professionelle Arbeit, immer dem Motto folgend: SAFETY FIRST! Dieses Buch zeigt aber auch die humoristische Seite in der Luftfahrt. Anekdoten, Fehltritte und Versprecher der letzten 50 Jahre wurden vom Autor liebevoll gesammelt und zeigen ein Dienststellenübergreifendes Potpourri, nicht immer "bierernst" zunehmender Geschichten, hinter den Kulissen der Luftfahrt.

Dietmar Schmitz (Baujahr 1965, genannt SCHMITZI) begann 1989 bei der Flugsicherung im damaligen Kontrollzentrum in Düsseldorf. 1994 wechselte er in den wunderschönen Köln/Bonner Tower und war dort bis 2020 Fluglotse, Ausbilder und Aufsichtsführender Lotse. Statt mit 55 Jahren einfach in die grandiose Übergangsversorgung zu gehen, kam er dem Angebot der DFS nach, als Flex-Lehrer in der Tower-Simulation an der Flugsicherung Akademie in Langen zu wirken und weiterhin seine langjährige Erfahrung (seit 1996) als Nachwuchswerbebeauftragter der DFS auf unzähligen Veranstaltungen (online und live) umzusetzen. Schmitzi ist (Ex-)Fluglotse mit Leib und Seele und erzählt auch in diesem Buch mit Begeisterung von seinem Traumberuf.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


WARUM WIRD MAN FLUGLOTSE (M/W/D)?
„Wie kann man bei Ihnen zum Pilot aufsteigen?“ (Frage am DFS-Stand auf einer Berufsmesse) Befrage einen erfahrenen Fluglotsen (m/w/d) nach dem damaligen Beweggrund sich für diesen Beruf in der Luftfahrt zu entscheiden und es stellt sich schnell heraus, dass die meisten KollegInnen wirklich zufällig zum Mikrofon-Job kamen. Als kleiner Junge wollte ich Tierarzt werden, doch meine Katzenhaar-Allergie quälte mich. Ich litt immer unter Atembeschwerden und juckenden Augen, sobald eine dieser Samtpfoten in meinen Wohlfühlbereich eindrang. Hätte ich trotzköpfig doch dieser beruflichen Peinigung entgegengestrebt, dann hätte ich genauso auch Auspeitsch-Opfer im SM-Studio oder Klappfallscheibe im Schießstand der Bundeswehr werden können. Die Vernunft siegte und eigene Tiere habe ich bis heute nicht, sieht man von den Fischstäbchen in der Tiefkühltruhe ab. Mein heutiger Traumberuf stand in Kinder- und Jugendjahren nie auf der persönlichen Berufswunsch-Agenda. Eigentlich bin ich hier wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Hätte jemand mir Mitte der 80er Jahre vorgeschlagen Air Traffic Controller (Fluglotse) zu werden, ich hätte unwissend mit den Schultern gezuckt, denn ich hatte keine Vorstellung zu diesem Berufsbild. Ein neu erbautes BIZ (Berufsinformationszentrum) hatte zu dieser Zeit in meiner Heimatstadt die Pforten geöffnet. Nach intensivem Akten-Studium landete auch der Fluglotsen-Ordner auf dem „Klingt-Gut“-Stapel. Laut Aussage eines Berufsberaters war es damals nicht möglich sich als Fluglotse bei der Bundesanstalt für Flugsicherung (BFS) zu bewerben, da es hier einen Einstellungsstopp gäbe. In seiner Ignoranz hatte mich dieser Schwachkopf falsch beraten: Der besagte Einstellungsstopp lag 10 Jahre zurück. Das Thema Luftfahrt interessierte mich aber und ich absolvierte in Frankfurt erfolgreich den Test zur Ausbildung „Flugdatenbearbeiter“. Vom Ehrgeiz getrieben bewarb ich mich nach zwei Jahren dann doch als Fluglotse, schaffte das schwere Auswahlverfahren und hatte meine berufliche Bestimmung gefunden. Heute habe ich 30 Jahre Lotsentätigkeit hinter mir, arbeite nicht mehr im Kölner Tower, darf aber für die Deutsche Flugsicherung GmbH als Flex-Lehrer im Tower-Simulator tätig sein und als Nachwuchswerber online und vor Ort durch alle Bundesländer tingeln. Natürlich nutze ich an der Akademie die Chance, die jungen Auszubildenden nach ihrer Motivation zu befragen, wie und warum sie ausgerechnet den Beruf Fluglotse (m/w/d) gewählt hatten. Zugangswege, wie das Internet, Berufsberatung oder unsere zahlreichen Nachwuchswerbung-Veranstaltungen erleichtern den Informationsfluss enorm und somit weiß jeder, worauf er sich einlässt. Vor über 40 Jahren war dies alles nicht möglich und damalige Bewerber hatten meist andere Beweggründe sich für die Flugsicherung zu interessieren. Hier einige Beispiele: (Pinterest) Flex-Lehrer Uwe hatte in seiner Jugend eine professionelle Gewichtheber-Karriere vor sich, jedoch machten die Folgen eines Autounfalls seinem Körper einen Strich durch die Rechnung. Der damalige Showmaster Wim Thoelke erwähnte in seiner Abendsendung „3 x 9“, dass in Deutschland Fluglotsen gesucht werden. Somit erfuhr Uwe durch seine liebe Omi eher zufällig von seinem zukünftigen Traumberuf. Früher arbeitete Center-Lotsin Monique in der Freizeit im Fitnessstudio ihrer Schwester. In den Pausen lernte sie für die Abiturprüfung und bereitete sich auf die Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin vor. Dabei wurde Monique einige Male von einem Club-Mitglied beobachtet, dem das ehrgeizige Mädchen imponierte. Es stellte sich heraus, dass der Fitnessfreund ein Fluglotse aus dem naheliegenden Kontrollcenter Bremen war. Er kam mit Monique ins Gespräch, erklärte ihr das Aufgabenfeld eines Fluglotsen (m/w/d) und weckte schnell die Neugier der jungen Dame. Auch sie lernte somit zufällig ihren heutigen Traumberuf kennen. Um sein Taschengeld aufzubessern, jobbte Uli in seiner Jugend in einer Gießerei. Kein risikoloser Ferienjob, zählte man die zahlreichen Hautverbrennungen der Stammbelegschaft. Viel lieber wollte Uli am Bau arbeiten. Am Bau arbeiteten einige seiner Freunde. Diese Kumpels verdienten Geld, konnten sich ein Moped und eine Freundin leisten, tranken während der Arbeit sogar Bier und hatten immer tolle Geschichten auf Lager. Ulis Traum wurde wahr und sein nächster Ferienjob war auf einer dieser Baustellen. In der ersten Woche wurde tatsächlich in der Pause Bier getrunken und die älteren Bauarbeiter erzählten die großartigsten Anekdoten. In der zweiten Woche wurden die gleichen Heldentaten erzählt und Uli merkte, dass ihm der regelmäßige Bierkonsum doch zu schaffen machte. In der dritten Woche wiederholte sich dieser niveaulose Trott und zur Krönung geschah Folgendes: Ein Vorarbeiter öffnete eine Milchbüchse, indem er mit einem 8ter Nagel ein Loch hineinbohrte. Natürlich tropfte die Milch nur langsam in den Kaffee. Uli riet ihm sofort: „Mach doch ein zweites Loch, damit Luftdurchlass kommt!“ Der Bauarbeiter bedankte sich mürrisch und bohrte dann mit dem Nagel ein Loch auf der Unterseite der Büchse. Der Doseninhalt ergoss sich auf die Hose dieses Deppen und Uli wollte von diesen Intelligenz-Bestien nur noch weg. Anfang der 80er Jahre absolvierte Uli seinen Bundeswehrdienst in einem streng geheimen belgischen Militär-Bunker. Nachdem er die ganze Woche ein- und ausgehende Nachrichten ver- und entschlüsseln musste, predigte ihm seine Mutter an jedem Wochenende: „Junge, die Militärzeit ist bald um und du brauchst einen Job. Bewerbungen schreiben, und zwar zackig!“ Da Uli keine Ahnung hatte, wohin ihn sein Berufsweg einmal führen sollte, beobachtete er neugierig einen Stuben-Kameraden, der ein Bewerbungsformular ausfüllte. Auf Nachfrage antwortete ihm der Soldat, dass er sich bewerben will und zwar als… Weiter kam er nicht, denn Uli wollte gar nicht wissen, um welchen Beruf es sich handelt, Hauptsache er konnte seiner Mutter sagen, er habe sich beworben. Per Dienstpost gelangte das fast kopierte Bewerbungsschreiben (nur Name, Adresse und Geburtsdatum wurden geändert) an irgendeine Bundesanstalt und war von unserem Helden schnell wieder vergessen. Ebenfalls per Dienstpost kam einige Zeit später die Antwort. Noch in der Schreibstube wollte Uli die zahlreichen Blätter zerreißen, aber ein aufmerksamer Kamerad las vorher das Anschreiben und erklärte Uli, dass ihm für dieses Auswahlverfahren in Hamburg 5 Tage Sonderurlaub zustehen würde. Außerdem bezahlte diese Firma auch das Hotel. Nun horchte Uli auf, denn die Zauberworte waren gefallen: Sonderurlaub und Hotel! Uli war noch nie in einem Hotel! Fünf Tage im Bunker oder fünf Tage in einem Hamburger Hotel, da braucht man nicht lange zu überlegen. Ulis Mutter fragte ihren Sohn neugierig, worauf er sich denn beworben habe. „Flugsicherung“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Versicherung ist immer was Solides“, entgegnete die Mutter zufrieden. Einige Zeit später logierte unser Held zum ersten Mal in seinem Leben in einem Hotel. Schnell lernte der spätere Tower-Lotse, dass man für eine weitere Übernachtung jeden Tag die entsprechenden Tests bestehen muss und somit strengte er sich beim Testverfahren sehr an. Noch immer hatte er keine Ahnung, was ein Fluglotse beruflich leisten muss. Kurz und gut: Uli bestand den kompletten Test und allmählich wurde ihm klar, welchen Traumberuf er ergattert hatte. Beim Saarländer Klaus verlief die Berufsplanung etwas anders. Er wollte beim Militär Starfighter-Pilot werden. Nach einem einwöchigen Testverfahren wurde er zur Prüfungskommission zitiert. Man teilte ihm mit, dass er in allen Prüfungsabschnitten bestanden habe, er jedoch keinen Starfighter von innen sehen würde, da er etwas zu groß sei. Erst sprachlos und dann wütend entgegnete Klaus: „Geht’s noch? In den Bewerbungsunterlagen steht meine Größe von 1,87m schwarz auf weiß, Sie laden zum Test ein, quälen mich eine Woche und verkünden mir dann, dass ich 2 cm zu groß bin!“ Da sei ein organisatorischer Fehler unterlaufen, erläuterte ihm der Prüfungsvorsitzende. Der fassungslose Klaus raunzte: „Und was mache ich jetzt? Mein ganzer Lebensplan ist dahin!“ Die Bundeswehr bot dem jungen Saarländer daraufhin einen Job als Flugdatenbearbeiter bei Lippe-Radar (Maastricht) an. Obwohl er nur der Assistent der militärischen Fluglotsen war, musste er in diversen Nachtschichten selbst zum Mikrofon greifen, da der entsprechende Lotsenkollege ein paar Meter weiter in einer Unterhaltung vertieft war. Klaus schrie dann durch den Raum: „Hey Willy, hier ruft die Transall rein und fragt nach einem Direct-Routing! Was soll ich machen?“ „Ist genehmigt! Sag es ihm!“, brüllte Willy dann zurück und unterhielt sich weiter. Klaus merkte schnell, dass diese Lotsen-Tätigkeit kein Hexenwerk ist und bewarb sich später bei der Bundesanstalt für Flugsicherung. Bedenkt man, dass bis 1991 von den 916 Starfightern der Bundeswehr 300 durch Unfälle verloren gingen (269 Abstürze mit 108 toten Bundeswehr-Piloten), dann hatte...



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