Schneider Die Meisterschnüffler III - Auf Geisterjagd
2015
ISBN: 978-3-7349-9356-5
Verlag: Gmeiner-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Interaktiver Kinderkrimi
E-Book, Deutsch, 122 Seiten
Reihe: Kinder- und Jugendbücher im GMEINER-Verlag
ISBN: 978-3-7349-9356-5
Verlag: Gmeiner-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Harald Schneider, 1962 in Speyer geboren, wohnt in Schifferstadt und arbeitet in einem Medienkonzern als Betriebswirt. Seine Schriftstellerkarriere begann während des Studiums mit Kurzkrimis für die Regenbogenpresse. Der Vater von vier Kindern veröffentlichte mehrere Kinderbuchserien. Seit 2008 hat er in der Metropolregion Rhein-Neckar-Pfalz den skurrilen Kommissar Reiner Palzki etabliert, der neben seinem mittlerweile zwölften Fall »Sagenreich« in zahlreichen Ratekrimis in der Tageszeitung Rheinpfalz und verschiedenen Kundenmagazinen ermittelt. 2013 wurde mit »Die Palzki-Kids in großer Gefahr« eine eigene interaktive Kinderbuchreihe etabliert, in der die Kinder von Reiner Palzki die Protagonisten sind.
Autoren/Hrsg.
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Kapitel 1 – Die Entführung
(1)
»Wow, schaut doch, die schöne Landschaft!«
Du drückst dir die Nase am Zugfenster platt, während die Ahrtalbahn gemächlich Richtung Altenahr rollt. Da du keine Antwort bekommst, drehst du deinen Kopf leicht nach links, um deine Gefährten anzuschauen. Jenny liest vertieft in einem dicken Schmöker und Sven futtert gerade mit Genuss ein belegtes Brötchen.
»Ihr Banausen«, schimpfst du. »Da fahren wir durch das schöne Ahrtal und ihr bekommt das nicht mal mit. Und das bereits am zweiten Tag unserer Eifelrundreise!«
Sven schluckt den letzten Bissen seines Brötchens herunter. »Mach mal halblang, Schnüffelnase. Man wird ja noch was essen dürfen. Außerdem werden wir noch genug Gelegenheit haben, um die Eifel bestaunen zu können. Wie lange dauert es eigentlich noch, bis wir im Jugendgästehaus Altenahr ankommen?«
Du willst gerade antworten, da schaut Jenny von ihrem Buch auf und fällt dir ins Wort: »He, ihr beiden, das Buch ist voll interessant. Sagt mal, glaubt ihr eigentlich an Geister?«
Verwundert staunt ihr Jenny an. Wie kommt sie jetzt auf so eine Frage? Du antwortest ihr:
»Jedes Mal wenn ich unseren Mathelehrer sehe, bin ich mir sicher, dass es Geister gibt!«
»Ich an Geister glauben? Nie im Leben! Damit hat man früher kleinen Kindern Angst gemacht.«
»Manchmal schon. Meistens kann man mysteriöse Erscheinungen zwar physikalisch erklären, aber eben nicht immer.«
(2)
»Ich glaube eigentlich auch nicht an Gespenster«, antwortet Jenny. »Aber hier in dem Buch steht, dass sogar viele Erwachsene daran glauben. Und zwar nicht nur an Geister, sondern auch an Horoskope, Karten legen und so Zeug.«
»Ach, du meinst Esoterik?«
»Ja, richtig. Hier steht, dass jedes Jahr Zehntausende Esoterikbücher verkauft werden.«
Sven schüttelt ungläubig seinen Kopf. »Ich glaube erst an Geister, wenn ich welche sehe!«
(3)
»Das geht vielen Erwachsenen nicht anders. Hier steht, dass viele Erwachsene daran glauben. Und nicht nur an Geister, die legen auch Karten, glauben an Horoskope und so Zeug«.
»Ach, du meinst Esoterik?«
»Ja, da steht auch, dass jedes Jahr Zehntausende Esoterikbücher verkauft werden.«
Sven schüttelt ungläubig seinen Kopf. »Ich glaube erst an Geister, wenn ich welche sehe!«
(4)
Jenny lacht. »Unser Mathelehrer ist doch kein Geist.« Sie überlegt einen Moment und fängt dann an zu schmunzeln. »Obwohl, manchmal ist er ein richtiger Quälgeist.«
Auch Sven erinnert sich nun an den gemeinsamen Mathematik-Unterricht. »Wisst ihr noch, wie Schnüffelnase den Satz des Pythagoras in den Deutschunterricht verlegen wollte?«
Dafür bekommt ihr leider noch keinen Intelligenzpunkt
Nachdem ihr ausgiebig über eure Scherze gelacht habt, schaut ihr nun doch gemeinsam aus dem Fenster.
(5)
»Wie heißt eigentlich der nächste Bahnhof?«, fragt dich nun Jenny. Du faltest den Plan, der neben dir auf der Ablage liegt, auseinander und vergleichst die Daten mit der Uhrzeit auf deiner Armbanduhr. In diesem Moment bemerkt ihr, dass der Zug bereits langsamer wird und die ersten Häuser auftauchen.
»Dernau heißt der Ort hier«, antwortest du. »Da drüben ist übrigens ein Campingplatz, schade, dass es zum Zelten zu kühl ist.« Du deutest mit deinem Zeigefinger in Richtung Campingplatz. Jenny und Sven schauen in die gleiche Richtung.
»He, was ist das?«, ruft Jenny lauter als nötig. »Habt ihr das gesehen?«
Natürlich habt ihr es gesehen. Ein Mann, den ihr leider nur von hinten sehen konntet, hat ein etwa zehnjähriges Mädchen in einen schwarzen Lieferwagen gezogen und eingesperrt. Ihr werdet Zeuge, wie der Mann in den Wagen steigt und im Begriff ist wegzufahren.
Du hast sofort reagiert und dein Fernglas aus dem Rucksack gezerrt.
»D – A – U«, buchstabierst du. »Der Wagen kommt aus Daun oder Umgebung. Die nächsten Buchstaben kann ich nicht erkennen, dann kommt eine 1 und dann noch zwei Ziffern. Jetzt ist er zu weit weg. Könnt ihr sehen, wo er hinfährt?«
Doch der Wagen ist bereits aus eurem Blickwinkel verschwunden. In wenigen Sekunden wird die Bahn im Bahnhof Dernau halten. Was wollt ihr nun tun?
Du gibst die Antwort, doch notiere dir vorher einen Intelligenzpunkt
»Kommt, wir steigen aus und laufen zum Zeltplatz. Vielleicht können wir irgendwelche Spuren finden.«
»Wir sollten zum Zugschaffner gehen und ihm die Geschichte erzählen. Er wird dann bestimmt die Polizei anrufen.«
(6)
»Oh, Schnüffelnase, bis wir den gefunden haben, sind wir längst in Altenahr«, widerspricht dir Sven.
Jenny ist von deiner Entscheidung auch nicht angetan. Sie schüttelt den Kopf und meint: »Du weißt doch, wie Erwachsene manchmal auf Jugendliche reagieren. Der glaubt uns bestimmt kein Wort. Wie sollen wir das auch beweisen?«
Notiere dir einen Angstpunkt
»Okay, dann lasst uns dieses Fortbewegungsmittel mal ganz schnell verlassen, da ist schon der Bahnhof.«
Ihr schnappt euch eure Rucksäcke und rennt zum Ausgang. Ihr seid die einzigen, die den Zug an diesem Halt verlassen.
(7)
Während Sven seinen Rucksack schultert, gibt er dir recht. »Ja, Schnüffelnase, einen Versuch ist es allemal wert. Lasst uns hier aussteigen.« Während ihr aufsteht, eure Sachen schnappt und zum Ausgang geht, kommt der Zug im Bahnhof Dernau zum Stehen. Ihr seid nicht die einzigen, die hier aussteigen. Ihr könnt einige Touristen ausmachen. Anscheinend ist der Ort ziemlich beliebt.
(8)
Laut quietschend fährt die Ahrtalbahn wieder an und hat wenige Sekunden später den Bahnhof verlassen. Sven und Jenny schauen dich verwundert an, weil du seltsame Kapriolen machst und dabei mit deinem linken Fuß an der Bahnsteigkante herumschleifst.
»Was ist los, Schnüffelnase? Hast du dir etwa einen Virus eingefangen? Müssen wir dich notoperieren?«
»Hört bloß auf! Da seht, ich bin in so einen blöden Kaugummi getreten. Schweinerei.«
Jenny hört gar nicht richtig hin. »Wir sollten durch so etwas keine Zeit verlieren. Schaut euch lieber um, damit wir so schnell wie möglich zum Campingplatz kommen.«
»Das ist einfach«, antwortest du. »Wir sind doch daran vorbeigefahren. Also brauchen wir bloß den Bahngleisen in die Richtung zu folgen, aus der wir gekommen sind.«
Sven ist sauer und antwortet dir etwas beleidigt: »Haha, kümmere du dich besser um deinen Kaugummi, als solche unbrauchbaren Selbstverständlichkeiten von dir zu geben. Du siehst doch selbst, dass neben den Bahngleisen kein Weg ist, und auf den Gleisen zu laufen, ist lebensgefährlich. Außerdem müssen wir noch über diesen netten kleinen Fluss hier kommen. Oder willst du etwa über die Ahr schwimmen?«
Jetzt musst du beweisen, dass du zu Recht die Schnüffelnase des Teams bist. Auch wenn du heute vielleicht nicht deinen besten Tag hast, die nächste Entscheidung, die du treffen musst, ist sehr wichtig.
Du schaust dich ganz genau um und versuchst, die ganze Umgebung zu überblicken. Es gilt, den möglichst kürzesten Weg zum Campingplatz zu finden. Und das in einer Gegend, in der du noch nie vorher gewesen bist. Endlich traust du dir zu, einen Vorschlag zu machen.
»Wir gehen hier am Bahnhofsgebäude vorbei bis zur Straße. Dann halten wir uns rechts und laufen möglichst parallel zu den Schienen, auf denen wir hergekommen sind. Irgendwo zwischen hier und dem Campingplatz wird es sicherlich eine Brücke über den Fluss geben.«
»Wir gehen hier am Bahnhofsgebäude vorbei zur Straße. Dann gehen wir nach links. Da laufen wir zwar noch etwas in die entgegengesetzte Richtung, doch da hinten kann ich eine Brücke über die Ahr sehen. Dann sind wir wenigstens auf der anderen Seite. Und drüben finden wir bestimmt einen geeigneten Weg zum Tatort.«
(9)
Klingt logisch, was du da gesagt hast. Gemeinsam begebt ihr euch zur Straße und lauft dann parallel zu den Schienen in Richtung Campingplatz. Links von euch befindet sich der Ort Dernau, dessen Häuser auf dieser Flussseite fast das ganze Tal auffüllen. Auf der rechten Seite befinden sich der Gleiskörper und direkt dahinter die Ahr. Auf der anderen Seite des Flusses stehen aus Platzmangel nur wenige Häuser, da hier ein steiler Berg das Tal begrenzt.
Leider habt ihr für diese landschaftlichen Reize im Moment keine Zeit. So schnell es eure schweren Rucksäcke zulassen, nähert ihr euch dem Zeltplatz. In etwa hundert Metern Entfernung könnt ihr jetzt eine Straßenkreuzung erkennen. In diesem Moment werdet ihr unverhofft Zeuge, wie ein schwarzer Lieferwagen von rechts kommend über die Kreuzung fährt und im Dorf verschwindet.
»He, das könnte doch unser gesuchter Wagen sein!«, rufst du unnötigerweise viel zu laut.
»Kann sein«, antwortet Jenny. »Es...




