E-Book, Deutsch, 216 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm
Schneider / Hitzig Das Business-Gedächtnistraining
2. Auflage 2022
ISBN: 978-3-8426-4243-0
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Merkstrategien für den beruflichen Erfolg. Namen, Zahlen, Termine, Fakten, Projektinfos und Reden einfach im Kopf
E-Book, Deutsch, 216 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm
ISBN: 978-3-8426-4243-0
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Umsatzzahlen, Namen, Verkaufsargumente und Reden - wer beruflich erfolgreich sein möchte, muss viele Informationen stets parat haben. Das Business-Gedächtnistraining widmet sich speziell den Anforderungen im Job. Dank der praktischen Übungen und der richtigen Technik merken Sie sich alles, was in Ihrem Beruf wichtig ist. Das Standardwerk für jeden, der mit dem Kopf arbeitet!
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Mnemotechniken – Sichere Methoden zur Gedächtnissteigerung
Der Begriff „Mnemo“ stammt aus dem Griechischen (mneme = Gedächtnis, Erinnerung) und lässt sich auf die Göttin Mnemosyne zurückführen, die die Göttin des Gedächtnisses und Mutter der Musen war.17 Früher wurden die so genannten Mnemotechniken vor allem im alten Griechenland genutzt, wo sie im Zusammenhang mit der Rhetorikausbildung gelehrt wurden. Im Umfeld des griechischen Bürgertums – ebenso wie später in der römischen Oberschicht – wurde gerne und viel debattiert, es wurden lange Reden und Vorträge gehalten, und man kann es wirklich als Kunst bezeichnen, wenn diese Reden frei gehalten wurden. Nun hatten die damaligen Bürger auch sehr viel Zeit, ihre Reden zu üben, es gab kein Telefon, das einen ablenkte, keine E-Mails, die zwischendurch aufblinkten, und überhaupt waren die Berufe als Dichter, Senator oder Philosoph vermutlich kaum mit den heutigen Bürosituationen zu vergleichen. Trotzdem greifen auch wir noch auf die seinerzeit entstandenen Methoden zurück. Unter Mnemotechniken versteht man sämtliche mehr oder minder bekannten und komplexen Merkhilfen, die im Alltag genutzt werden: von der einfachen Eselsbrücke („Sieben, fünf, drei – Rom schlüpft aus dem Ei“: Gründung Roms 753 v. Chr.) über Merksätze („Nie Ohne Seife Waschen“ für die Himmelsrichtungen im Uhrzeigersinn) bis zu komplexen Systemen, die den Gedächtnisweltmeistern zu unglaublichen Leistungen und schließlich zu ihren Titeln verhelfen. Grundlagen zur Gedächtnisoptimierung
Es gibt Dinge, die merken wir uns, ohne darüber nachzudenken: der Geburtstag der Schwester, der Titel des Lieblingsfilms, die Zutaten für das Lieblingsessen oder – je nach Interessenlage – die chemische Formel für Serotonin. Diese Fakten merken wir uns, weil sie uns wichtig sind und uns interessieren, weil sie oft wiederholt wurden oder weil sie im Zuge unserer täglichen Arbeit ständig präsent sind. Welche Informationen uns automatisch einfallen, ist natürlich individuell verschieden. Es gibt jedoch auch Informationen, die sozusagen kollektiv vorhanden sind – wie zum Beispiel der 11. September 2001. Fast jeder weiß, was er an diesem Tag gemacht hat. Das liegt daran, dass dieser Tag sehr eindrucksvoll war, von persönlichen oder fremden Schicksalen geradezu überfrachtet und von Emotionen verschiedenster Art bestimmt. Dank der Medien haben wir zudem tausende Bilder im Kopf, die auch immer wieder auftauchen. Des Weiteren wird der 11. September nicht als „Anschlag auf das World Trade Center“ bezeichnet – zumal ja auch weitere Anschläge an diesem Tag stattfanden –, sondern wird einfach „11. September“ oder „Nine/Eleven“ genannt. Und was haben Sie am 12. August 2001 gemacht? Das wissen Sie vermutlich nicht auf Anhieb, wenn es nicht gerade Ihr Hochzeitstag war. Dies ist auch vollkommen undramatisch, denn es ist gut, dass Alltägliches irgendwann aus unserem Gedächtnis „verschwindet“. Tatsächlich ist das Vergessen eine der elementarsten Leistungen unseres Gehirns, ohne die wir in arge Bedrängnis geraten würden.18 Stellen Sie sich vor, sämtliche unwichtigen Informationen würden ständig in Ihrem Kopf herumschwirren: welch anstrengender Gedanke! Kommen wir zurück zu den Informationen und Fakten, die Sie sich merken wollen und die nicht derart präsent und deutlich sind wie der 11. September – zum Glück! Was können Sie tun, damit diesen Informationen prominente Orte in Ihrem Gedächtnis eingeräumt werden? Sie machen sie Ihrem Gehirn „schmackhaft“. Wie das aussehen kann, möchte ich Ihnen anhand eines Beispiels verdeutlichen. Sie werden überrascht sein, was man alles mit Informationen machen kann und welch bunte Szenen auch aus trockenen Daten entstehen können: Meine Firma eröffnet eine Filiale in Bhubaneswar (gesprochen BubaNiischwar), Indien. Ich kann mir den Namen dieser Stadt einfach nicht merken, also überlege ich, was mir zu dem Klang des Namens einfallen könnte und stelle mir Folgendes vor: Ich stehe vor der neuen Filiale, die jemand komplett bunt angemalt hat. Davor steht ein kleiner indischer Bub, der unschuldig guckt und sagt: „Bube nicht war …“ Die Filiale sieht aus, als hätte jemand farbigen Zuckerguss drübergekippt – und das, wo wir doch Traktorreifen herstellen! Diese Szene merke ich mir – inklusive des Namens der indischen Stadt. Sie fragen sich, was diese „Spielerei“ eigentlich soll? Ich habe dem anspruchsvollen Gehirn eine spannende und merkwürdige Information angeboten, die einen Sonderplatz im Gedächtnis verdient. Dies konnte gelingen, indem ich Informationen für mein Gehirn ausgefallen miteinander verknüpft habe, so dass mittels Kreativität und unter Zugabe von reichlich Emotionen eine kleine Filmszene entstanden ist. Diese Szene habe ich schließlich in Gedanken mit meiner Firma verbunden und so sichergestellt, dass mir der Name nicht mehr entfällt. Wenn ich Lust habe, kann ich der Szene auch noch die entsprechenden Geräusche zuordnen: das Hupen und Knattern der Autos, die an der Filiale vorbeifahren. Das Lachen der Menschen, die dieses bunte Gebilde sehen. Oder den Geruch und Geschmack von Zuckerguss. Die gewünschte Information, in diesem Falle der Name der indischen Stadt, wird also unter Einbeziehung aller Sinne immer eindrucksvoller, so dass mein Gehirn diese sehr gut behalten kann. Üblicherweise verknüpft oder assoziiert jeder Dinge anders, hat andere Emotionen, die zum Aufpeppen genutzt werden können, und verfügt über anderes Vorwissen, an dem neue Informationen verankert werden können. Ich werde Ihnen anhand von vielen Beispielen und unter Vorstellung der einzelnen Methoden zeigen, wie Sie sich für den Beruf wichtige Informationen langfristig merken können. Erste Schritte: Die Kollegen auf der Tastatur – Zwei Dinge merkwürdig miteinander verknüpfen
Beginnen wir damit, Dinge kreativ, emotional aufgeladen und mit allen Sinnen wahrgenommen zu einer eindrucksvollen Szene zu verknüpfen. Hier ein Beispiel: Sie sind nächste Woche im Abteilungsleiter-Meeting mit dem Protokollführen an der Reihe und müssen also – entgegen Ihren Gewohnheiten – Ihren Laptop mitnehmen. Sie versuchen nun, zwei Dinge miteinander zu verknüpfen, nämlich den Laptop und die Abteilungsleiterkollegen. Zum Beispiel, indem Sie Ihre Kollegen in Gedanken schrumpfen und jeden auf einer Taste Ihres Laptops Platz nehmen lassen. Bei Bedarf stellen Sie sich dann noch vor, wie Sie genüsslich den Deckel zuklappen. Fertig ist das Bild – und Ihr Laptop wird zum nächsten Meeting sicher nicht vergessen. Ich möchte Ihnen nun weitere Beispiele geben, damit Sie eine Idee davon bekommen, wie Sie Gegenstände – auch wenn diese auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben – möglichst ausdrucksstark verknüpfen können. Das schult die Kreativität, ermöglicht freie Assoziationen und lässt Sie erkennen, wie leicht man sich Dinge merken kann, die man in plastischen Bildern vor sich hat. Das Verknüpfen von zwei unter Umständen vollkommen unzusammenhängenden Informationen bildet die Basis für viele Mnemotechniken. Fangen wir also an: Eiskugel – Buch Eine große Eiskugel fällt vom Himmel und landet mitten in meinem aufgeschlagenen Buch. Stöckelschuhe – Teddybär Ein Teddybär trägt heiße Stöckelschuhe und stolziert freudig durch die Einkaufspassage. Pisa – Eier Der Schiefe Turm steht gar nicht auf dem Boden, sondern auf Eiern… gucken Sie mal ganz genau nach… Anmerkung: Hier wurde bereits ein Zusatzschritt gemacht, indem ein Ersatzwort für Pisa gewählt wurde, und zwar der Schiefe Turm, als das Wahrzeichen der Stadt. Natürlich können Sie an diese Stelle ein Bild setzen, das Sie persönlich mit Pisa verbinden: Galileo Galilei (wurde in Pisa geboren), eine wunderbare Italienreise, Ihre erste Liebe oder leckeres Essen. Hauptsache, Sie denken bei Ihrem Bild sofort an Pisa. Freude – Leim Ich bin außer mir vor Freude, will ständig in die Luft springen, aber der Leim unter meinen Füßen lässt mich am Boden kleben. Anmerkung: Begriffe wie Freude, Glück, Zufriedenheit, Wut, Sorge oder Ähnliches haben kein direktes Bild, so dass ich ein Ersatzbild wähle. Die Freude habe ich mit einem Luftsprung symbolisiert, Wut könnte das Bild einer geballten Faust sein, Zufriedenheit eine glücklich lächelnde ältere Dame. Mithilfe dieser Bilder ist es nun möglich, anhand nur eines Begriffes auf den jeweils anderen zu schließen, obwohl sie nicht unbedingt logisch miteinander verbunden sind. Unserem...