Schneider / Hofer | Ursachen und Wirkungen des weltweiten Terrorismus | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 161 Seiten, eBook

Schneider / Hofer Ursachen und Wirkungen des weltweiten Terrorismus

Eine Analyse der gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen und neue Ansätze zum Umgang mit dem Terror
2008
ISBN: 978-3-8350-5495-0
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Eine Analyse der gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen und neue Ansätze zum Umgang mit dem Terror

E-Book, Deutsch, 161 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-8350-5495-0
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



In knapper und verständlicher Form werden Entwicklungstendenzen, Motive sowie gesellschaftliche und ökonomische Auswirkungen des Terrorismus dargestellt. Die Autoren zeigen, dass der Terrorismus eine Erscheinungsform unserer zunehmend komplexer werdenden Welt ist und schlagen neue Lösungsansätze im Kampf gegen der Terror vor.

Prof. Dr. DDr. h.c. Friedrich Schneider lehrt am Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes-Kepler-Universität Linz, Österreich, und ist dort Vizerektor für Außen- und Auslandsbeziehungen; außerdem ist er Vorsitzender des Vereins für Socialpolitik und Forschungsprofessor am DIW Berlin.
Dr. Bernhard Hofer ist Geschäftsführer der Public Opinion Marketing- und Kommunikationsberatungs-GmbH / Institut für qualitative Sozialforschung und ist Herausgeber des Public Observers.

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1;Vorwort;6
2;Inhaltsübersicht;7
3;Abbildungsverzeichnis;11
4;Tabellenverzeichnis;13
5;1 Einleitung;15
6;2 Begriffliche Deutung und Geschichte;17
7;3 Formen des Terrorismus;35
7.1;3.1 Räumliche Kriterien;35
7.2;3.2 Nach dem Kriterium der zugrundeliegenden Motive;37
8;4 Organisationsformen des Terrorismus;51
8.1;4.1 „Klassische“ Terrororganisationen in Europa;54
8.2;4.2 Terrorismus im Nahen Osten;56
8.3;4.3 Moderne Terrororganisationen weltweit;62
9;5 Wie wird man eigentlich Terrorist? Motive und Beweggründe;67
9.1;5.1 Ökonomische Motive;68
9.2;5.2 Persönliche Motive;68
9.3;5.3 Soziale Motive;68
9.4;5.4 Religiöse Motive;69
9.5;5.5 Hedonistische Motive;70
10;6 Der Kampf gegen den Terror;71
10.1;6.1 Bekämpfung des Terrorismus in der Europäischen Union;71
10.2;6.2 Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung;76
10.3;6.3 Das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) in der Bundesrepublik Deutschland;79
11;7 Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft;81
11.1;7.1 Der Kampf des Guten gegen das Böse;81
11.2;7.2 Die Wirkung der Medien;83
11.3;7.3 „Parallelgesellschaft“ – ein Angstbegriff?;90
11.4;7.4 „Euro-Islam“;94
11.5;7.5 „Kampf der Kulturen“?;95
11.6;7.6 Sicherheit um jeden Preis?;97
12;8 Terrorismus und organisisierte Kriminalität - Bedrohung für die Weltwirtschaft?;111
12.1;8.1 Begriffliche Erläuterungen und Problemstellung;111
12.2;8.2 Präferenzvergleich: Durchschnittsbürger vs. Terroristen;114
12.3;8.3 Die Bedeutung von Finanzströmen krimineller Organisationen;116
12.4;8.4 Unterschiede zwischen kriminellen Organisationen und Terrororganisationen sowie ihre Finanzierung;122
12.5;8.5 Ökonomische Auswirkungen des internationalen Terrorismus;135
12.6;8.6 (Wirtschafts-)politische Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus;140
12.7;8.7 Abschließende Bemerkungen;146
13;9 Schlussbetrachtungen;149
13.1;9.1 Recht muss Recht bleiben!?;150
13.2;9.2 Das Dilemma der Terrorspirale;151
13.3;9.3 Systemtheoretische Überlegungen;153
13.4;9.4 Die Schweigespirale;156
13.5;9.5 Der „dialogische Konsens“;157
14;10 Literaturverzeichnis;163

Begriffliche Deutung und Geschichte.- Formen des Terrorismus.- Organisationsformen des Terrorismus.- Wie wird man eigentlich Terrorist? Motive und Beweggründe.- Der Kampf gegen den Terror.- Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft.- Terrorismus und organisisierte Kriminalität —Bedrohung für die Weltwirtschaft?.- Schlussbetrachtungen.


2 Begriffliche Deutung und Geschichte (S. 17)

Bis dato gibt es seitens der Vereinten Nationen keine weltweit gültige Definition des Terrorismusbegriffs, ausschlaggebend sind vor allem unterschiedliche subjektive und moralische Sichtweisen. In Folge des Anschlages bei den Olympischen Spielen 1972 schlug der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen vor, dass sich die UNO aktiv im Kampf gegen den Terrorismus beteiligen sollte. Arabische, asiatische und afrikanische Staaten wandten sich gegen diesen Vorschlag mit der Begründung, dass Unterdrücker eigentlich jede Befreiungsbewegung als Terrorismus bezeichnen würden.

Kaum ein Begriff wird heute so oft und unterschiedlich verwendet wie jener des Terrorismus. Seitens der Staatsgewalt wird darunter stets etwas Negatives verstanden, etwas das unterdrückt und unschädlich gemacht werden muss. Terroristen selbst verstehen sich oft als Helden, als Befreier, für welche Gewalt letztlich das Mittel zur Erreichung einer besseren Ordnung darstellt.

Das Wort „Terrorismus" wird heute allgemein dem „Régime de la terreur" der Französischen Revolution zugeschrieben. 1793/94 wurde damit der revolutionäre Terror ausgerufen. Nach Auffassung Robbespierres wurde im Terrorismus eine Tugend gesehen - die Zerstörung eines korrupten Systems, um letztlich eine umfassende Demokratie und bessere Gesellschaft zu erlangen.

Als Methoden dienten die Einschüchterung, Verurteilung, Verfolgung und Vernichtung Andersdenkender, welche als Feinde des Volkes bezeichnet wurden. Schätzungen zufolge kamen damals rund 50.000 Menschen ums Leben. Vorläufer des Terrorismus und seiner Methoden finden wir bereits in früheren Epochen. Damals waren andere Bezeichnungen – etwa jene des Tyrannenmordes – üblich.

Hinweise darauf gibt es etwa bei Aristoteles, der hierin ein „prinzipielles Recht des Untertanen bei Unterdrückung oder Ausbeutung" sieht. Die sogenannten „Zeloten", welche zwischen 66 und 73 n. Chr. gegen die römische Besatzungsmacht kämpften, vergifteten Brunnen und Kornspeicher und nutzten die Anonymität der damaligen Märkte, um im Schutz der Menschenmassen römischen Legionären mit einem Dolch die Kehle durchzuschneiden. Ab dem 11. Jahrhundert machten die „Assassinen" von sich reden.

Als radikaler Nebenzweig der muslimisch-schiitischen Ismaelitensekte, die gegen die christlichen Kreuzfahrer kämpfte, engagierten sie sich als Meuchelmörder, welche mit vergifteten Dolchen unterwegs waren. Assassin bedeutet soviel wie „Haschischesser" und weist darauf hin, dass sich die Mitglieder dieser Sekte vor der jeweiligen Gewalttat rituell berauschten.

Die späteren Selbstmordattentäter der palästinensischen „Fedayin" sahen sich selbst als Nachfolger dieser mittelalterlichen Gruppierung und systematisierten ab den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts diese Form des Anschlags. Ihre Erfahrungen gaben sie an die Gegner des iranischen Schah-Regimes weiter. Vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren es vor allem die „Thugs", welche Indien mit einer Welle von Ritualmorden heimsuchten.

Sie setzten das Rauschmittel Datura – eine Droge, welche aus einer indischen Stechapfelart gewonnen wurde – ein, um ihre der hinduistischen Göttin Kali geweihten Menschenopfer zu betäuben und zu strangulieren. Mehrere hunderttausende unschuldige Reisende wurden auf diese Art und Weise im Namen der Göttin getötet, bis es schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts den britischen Behörden gelang, diese terroristische Sekte auszumerzen.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewann die Theorie des Republikaners und Förderalisten Carlo Pisacane an Bedeutung. Nach seiner Theorie von der „Propaganda der Tat" ist Gewalt notwendig, um in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit und Interesse zu erwecken. Dadurch sollten die Massen informiert werden, sich formieren und den Weg der Revolution beschreiten.


Prof. Dr. DDr. h.c. Friedrich Schneider lehrt am Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes-Kepler-Universität Linz, Österreich, und ist dort Vizerektor für Außen- und Auslandsbeziehungen; außerdem ist er Vorsitzender des Vereins für Socialpolitik und Forschungsprofessor am DIW Berlin. Dr. Bernhard Hofer ist Geschäftsführer der Public Opinion Marketing- und Kommunikationsberatungs-GmbH / Institut für qualitative Sozialforschung und ist Herausgeber des Public Observers.



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