Schneider / Husslein | Die Geburtshilfe | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 1136 Seiten, eBook

Schneider / Husslein Die Geburtshilfe

E-Book, Deutsch, 1136 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-540-33897-0
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die gesammelte Erfahrung anerkannter Experten aus drei Ländern auf dem Gebiet der Geburtshilfe – alle Aspekte der Geburtshilfe praxisnah und kompetent dargestellt.
Auch diese 3. Auflage wurde komplett und sorgfältig aktualisiert. Alle Entwicklungen der Geburtshilfe wurden berücksichtigt. Umgesetzt wurde dies durch Neukonzeption vieler Kapitel, Integration neuer Themen und neu gewonnene Autoren.
Wie schon in der Vorauflage sind die kompletten Inhalte zur Weiterbildung zum Facharzt für Frauenheilkinde und zur fakultativen Weiterbildung "Spezielle Geburtshilfe und Perinatologie" enthalten.


"….Das neu konzipierte Standardwerk "Die Geburtshilfe" bildet daher eine unverzichtbare schriftliche Grundlage für jeden, den erfahrenen wie auch den noch weniger erfahrenen Geburtshelfer" (A. Strauss, Der Gynäkologe, 01/2004).
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Zielgruppe


Professional/practitioner

Weitere Infos & Material


Frühschwangerschaft.- Präimplantation, Implantation und Plazentation: Bedeutung für den Schwangerschaftsverlauf.- Frühschwangerschaft: klinische Aspekte.- Extrauteringravidität.- Trophoblasterkrankungen.- Schwangerschaftsabbruch.- Embryologie und Teratologie.- Abkläung und Beratung wärend der Schwangerschaft.- Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit.- Grundlagen diagnostischer Tests und Screeningverfahren.- Screening auf Fehlbildungen und Chromosomenstörungen.- Fehlbildungen: Diagnostik und Management.- Pränatale Diagnostik: Molekularbiologische Methoden.- Physiologie des mütterlichen Organismus.- Schwangerenvorsorge.- Beratungsgrundlagen zur Lebens führung in der Schwangerschaft.- Schwangerschaft und Ernährung.- Ultraschall in der Geburtshilfe.- Schwangerschaftsinduzierte Erkrankungen/Erkrankungen in der Schwangerschaft.- Erkrankungen in der Schwangerschaft.- Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen.- Anämie.- Thromboembolische Komplikationen in Schwangerschaft und Wochenbett.- Infektionen in der Geburtshilfe.- Diabetes mellitus und Schwangerschaft.- Alloimmunerkrankungen.- Pathologie der Schwangerschaft.- Physiologie und Pathologie des Geburtsbeginns.- Frühgeburt: pränatale und intrapartale Aspekte.- Früher vorzeitiger Blasensprung.- Chirurgische und medikamentöse Therapie des Feten.- Intrauterine Wachstumsretardierung (IUGR).- Blutungen im 3. Trimenon.- Antepartale Überwachung.- Geburt.- Normale Geburt und Gebärhaltung.- Geburtsüberwachung.- Intrapartale Asphyxie.- Geburtseinleitung.- Vorzeitiger Blasensprung am Termin.- Übertragung.- Pathologische Geburt.- Vaginaloperative Geburt.- Geburt und Beckenboden.- Sectio caesarea.- Mehrlinge.- Regelwidrigkeiten des Geburtsmechanismus: Poleinstellungsanomalien.- Schulterdystokie.- Pathologie derPlazentarperiode.- Gerinnungsstörungen in der Geburtshilfe.- Geburtshilfliche Anästhesie und Analgesie.- Postpartum/Wochenbett/Stillzeit.- Versorgung des Neugeborenen.- Stammzellen aus Nabelschnurblut und deren Bedeutung in der Geburtshilfe.- Wochenbett.- Stillen.- Nachuntersuchung.- Qualitätssicherung/Ethik/Psychosomatik.- Psychosomatik in der Geburtshilfe.- Komplementäre Medizin.- Ethische Probleme in der Geburtshilfe.- Klinisches Risiko und Fehlermanagement.- Perinatale Mortalität.- Müttersterblichkeit.- Forensik.- Empfehlungen und Leitlinien (Guidelines).


24 Physiologie und Pathologie des Geburtsbeginns (S. 429-430)

24.1 Bedeutung des fetomaternalen Grenzbereichs für die Geburtsauslösung

H. Schneider

Überblick

Das kontraktionsfreie Myometrium bietet zusammen mit den Eihäuten und der geschlossenen Zervix dem Fetus eine geschützte Umgebung für eine ungestörte Entwicklung. In dem Grenzbereich bestehend aus Dezidua und Zervix einerseits und der Plazenta mit den Eihäuten andererseits kommt es zu einem direkten Kontakt zwischen mütterlichen und fetalen Geweben. Der Schutz des hemiallogenetischen Embryos vor Abstoßungsreaktionen des mütterlichen Immunsystems sowie die Versorgung des Fetus, die durch die speziellen Gewebsstrukturen, die sich in dieser Kontaktzone in der Frühschwangerschaft entwickeln, gewährleistet wird, sind für die erfogreiche Schwangerschaft von zentraler Bedeutung.

Dieser Bereich entwickelt ferner endokrine Funktionen, durch die die Anpassung des mütterlichen Organismus an die besonderen Bedürfnisse einer Schwangerschaft erst möglich wird. Über para- und autokrine Steuerungsmechanismen mit der Synthese von Peptiden und Zytokinen und die endokrine Verbindung mit der mütterlichen und der fetalen Hypothalamus- Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HH-NNR) wird während der Schwangerschaft die Ruhigstellung des Myometriums und die strukturelle Integrität der Zervix und der Eihäute sichergestellt.

Dabei spielt Progesteron als Steroidhormon, dessen Produktion am Ende des 1. Schwangerschaftsdrittels vom Corpus luteum auf die Plazenta übergeht, eine wichtige Rolle. Als Vorbereitung auf die Geburt kommt es durch eine Verschiebung des Gleichgewichtes zwischen den die Schwangerschaft erhaltenden und den das Geburtsgeschehen begünstigenden Einflüssen zu einer Auflockerung des Zervixgewebes sowie einer Abnahme der Reißfestigkeit der Eihäute.

Aus einer erhöhten Kontraktilität des Myometriums entwickelt sich mit dem Beginn der Geburt eine regelmäßige Wehentätgkeit. Für diese Veränderungen spielen das Neuropeptid CRH, Prostaglandine und Proteasen, die in den Geweben des fetomaternalen Grenzbereichs gebildet werden, zusammen mit den Streoidhormonen Östrogen und Kortisol eine zentrale Rolle. Das Geburtsgeschehen kann durch eine vorzeitige Aktivierung der fetalen HH-NNR-Achse durch hypoxisch-ischämische Läsionen im Plazentagewebe oder auch durch chronischen mütterlichen Stress frühzeitig in Gang gesetzt werden. Aszendierende oder systemische Infektionen, retroplazentare Blutungen in die Dezidua sowie eine pathologische Überdehnung des Myometriums und der Eihäute sind andere pathogenetische Mechanismen, die über eine Störung der auto-/parakrinen Homöostase in der fetomaternalen Region zu einer Frühgeburt führen können. Dabei bestehen in Abhängigkeit von der jeweiligen Ätiologie durchaus Unterschiede in der kaskadenförmig ablaufenden Reaktionsfolge, wobei die Endpunkte in Form von Wehen, Zervixreifung und Blasensprung gesetzt sind. Es können sich allerdings durch deren zeitliche Reihenfolge unterschiedliche Geburtsabläufe ergeben.

Das Verständnis der molekularbiologischen Grundlagen zusammen mit den zellulären Abläufen sowie deren Unterschiede je nach Ätiologie der drohenden Frühgeburt sind Basis für den gezielten Einsatz der verschiedenen therapeutischen Maßnahmen wie Antibiotika, Tokolyse und eine Beschleunigung der Lungenreifung des Fetus. Die Wahl des Zeitpunktes sowie die Art der vorzeitigen Beendigung der Schwangerschaft durch Einleitung der Geburt, Wehenstimulation oder Sectio muss den besonderen Gegebenheiten des Einzelfalls angepasst werden. Im Folgenden wird v. a. auf die Vorgänge im fetomaternalen Grenzbereich und deren endokriner Interaktion mit der fetalen und der mütterlichen HH-NNR eingegangen. Einzelheiten der molekular- und zellbiologischen Auswirkungen auf das Myometrium, die Zervix und die Eihäute werden in 7 Kap. 24.2–24.4 näher beschrieben.

24.1.1 Auto- und parakrine Vorgänge in dem fetomaternalen Grenzbereich

Der fetomaternale Grenzbereich, bestehend aus der Dezidua, der Plazenta und dem Chorioamnion, wird in der Schwangerschaft zur zentralen Schaltstelle verschiedener Vorgänge und übernimmt Teilfunktionen des mütterlichen Hypothalamus-Hypophysen- Bereichs. Bereits in der Frühschwangerschaft gehen durch die Abgabe einer Vielzahl von Peptiden und Proteinen in den mütterlichen Blutkreislauf wichtige Impulse für die Adaptation des Organismus an die besonderen Bedürfnisse einer Schwangerschaft von dieser Region aus.


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