Schneider / Lenhard | Diagnostik und Förderung des Leseverständnisses | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band N.F. 7, 259 Seiten

Reihe: Tests und Trends in der pädagogisch-psychologischen Diagnostik

Schneider / Lenhard Diagnostik und Förderung des Leseverständnisses


1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-8409-2089-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, Band N.F. 7, 259 Seiten

Reihe: Tests und Trends in der pädagogisch-psychologischen Diagnostik

ISBN: 978-3-8409-2089-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Der Band beantwortet folgende Fragen: Was ist Leseverständnis? Durch welche Faktoren wird diese Fähigkeit determiniert? Wie lässt sich das Leseverständnis zuverlässig diagnostizieren, und welche effektiven Interventionsansätze stehen zur Verfügung? 

Die Fähigkeit, geschriebene Texte zu verstehen und zu nutzen, stellt nicht nur eine zentrale Bedingung für die Weiterentwicklung eigenen Wissens und eigener Fähigkeiten dar, sondern ist zugleich auch Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Über Texte werden nicht nur Informationen und Fakten vermittelt, sondern auch Ideen, Wertvorstellungen und kulturelle Inhalte transportiert. Da Wissen heute und sicher auch in Zukunft zum größten Teil in Texten aufgehoben und weitergegeben wird, hat Lesekompetenz auch außerhalb und nach der Schule einen hohen Stellenwert. Aufgrund dieser zentralen Bedeutung der Lesekompetenz muss dieses Fähigkeitsbündel im Zentrum schulischer und außerschulischer Bildungsbemühungen stehen. 

Das Buch vermittelt alle relevanten Informationen, die für die nachhaltige Förderung der Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen notwendig sind. Zum einen wird behandelt, welche Teilfähigkeiten und Determinanten das Leseverständnis bedingen. Zum anderen stellen Testautoren Diagnoseverfahren dar, mit denen sowohl basale als auch komplexe Leseleistungen erfassbar sind. Im letzten Teil wendet sich das Buch Förderansätzen und Interventionsprogrammen zu und zeigt auf, welche konkreten Konzepte zur Verfügung stehen. In der Darstellung von Verfahren beschränkt sich das Buch nicht allein auf bereits verfügbare Programme, sondern gibt darüber hinaus Einblick in zurzeit in Entwicklung befindliche Verfahren.

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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis und Vorwort der Reihenherausgeber;6
2;Kapitel 1 Komponenten des Leseverständnisses;10
2.1;Zusammenfassung;10
2.2;1.1 Einleitung;10
2.3;1.2 Theorien und Ansätze der Lesekompetenzforschung;11
2.4;1.3 Zusammenfassung und Diskussion;22
2.5;Literatur;23
3;Kapitel 2 Determinanten des Leseverstehens;28
3.1;Zusammenfassung;28
3.2;2.1 Definitionen des Leseverstehens;29
3.3;2.2 Psychologische Determinanten des Leseverstehens;31
3.4;2.3 Einflüsse familiärer Faktoren;42
3.5;2.4 Das Zusammenwirken familiärer und psychologischer Faktoren bei der Vorhersage des Leseverstehens;44
3.6;2.5 Diskussion;46
3.7;Literatur;48
4;Kapitel 3 Diagnose basaler Lesekompetenzen in der Primar- und Sekundarstufe;54
4.1;Zusammenfassung;54
4.2;3.1 Einleitung;54
4.3;3.2 Diagnose der Lesekompetenz in der Primar- und Sekundarstufe;58
4.4;3.3 Abschließende Bemerkungen;70
4.5;Literatur;71
5;Kapitel 4 Der Ein- Minuten-Leseflüssigkeitstest - ein Verfahren zur Diagnose der Leistung im Wort- und Pseudowortlesen;74
5.1;Zusammenfassung;74
5.2;4.1 Testkonzept;74
5.3;4.2 Theoretischer Hintergrund;75
5.4;4.3 Testformat;81
5.5;4.4 Bisherige Arbeiten zur Standardisierung;82
5.6;4.5 Testgütekriterien;85
5.7;4.6 Abschließende Bemerkungen;87
5.8;Literatur;88
6;Kapitel 5 Der Zusammenhang zwischen phonologischer Bewusstheit und Leseleistung bei Grundschulkindern;90
6.1;Zusammenfassung;90
6.2;5.1 Phonologische Bewusstheit und der Bezug zum Schriftspracherwerb;91
6.3;5.2 Messung der phonologischen Bewusstheit durch den BAKO 1- 4;94
6.4;5.3 Ergebnisse;95
6.5;5.4 Zusammenfassende Diskussion;101
6.6;Literatur;102
7;Kapitel 6 Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1- 6 und ELFE- Training;106
7.1;Zusammenfassung;106
7.2;6.1 Einleitung;106
7.3;6.2 Ein Leseverständnistest für Erst- bis Sechstklässler ( ELFE 1- 6);109
7.4;6.3 ELFE-Trainingsprogramm ( W. Lenhard & A. Lenhard, 2006);117
7.5;Literatur;120
8;Kapitel 7 Der Frankfurter Leseverständnistest 5-6 ( FLVT 5- 6);122
8.1;Zusammenfassung;122
8.2;7.1 Einleitung;122
8.3;7.2 Theoretischer Hintergrund;123
8.4;7.3 Testbeschreibung;126
8.5;7.4 Testgütekriterien;131
8.6;7.5 Interpretation der Testwerte;134
8.7;7.6 Einsatzbereiche des FLVT 5-6;137
8.8;Literatur;138
9;Kapitel 8 Was misst der ELVES-Subtest Satzverifikation? Analysen von Mess- und Itemeigenschaften mit hierarchisch- linearen Modellen;140
9.1;Zusammenfassung;140
9.2;8.1 Einleitung;140
9.3;8.2 Methode;146
9.4;8.3 Ergebnisse und Diskussion;148
9.5;8.4 Fazit;155
9.6;Literatur;156
10;Kapitel 9 Förderung von Lesekompetenz;160
10.1;Zusammenfassung;160
10.2;9.1 Ausgangspunkt;160
10.3;9.2 Ansatzpunkte: Zielgruppen und Zeitpunkte von Förderung;162
10.4;9.3 Ansatzpunkte: Förderziele;167
10.5;9.4 Förderansätze in Schulen und Familien: Integrierte Förderung im Unterrichts- bzw. Familienalltag und strukturierte Förderprogramme;172
10.6;9.5 Zusammenfassung und Ausblick;184
10.7;Literatur;185
11;Kapitel 10 Effektivität von Interventionen zur Verbesserung des Leseverständnisses;194
11.1;Zusammenfassung;194
11.2;10.1 Korrelative Analysen und der Expertenansatz;195
11.3;10.2 Metaanalysen zur Förderung des Leseverständnisses;198
11.4;10.3 Beschreibung einzelner erfolgreicher Förderansätze;203
11.5;10.4 Integration des Forschungsstandes: Effektive Interventionen;206
11.6;Literatur;212
12;Kapitel 11 "Die Textdetektive" - Ein strategieorientiertes Programm zur Förderung des Leseverständnisses;216
12.1;Zusammenfassung;216
12.2;11.1 Lesestrategien und Leseverständnis;216
12.3;11.2 Lesestrategien im Unterricht;218
12.4;11.3 Die Textdetektive;220
12.5;10.4 Wirksamkeit der Textdetektive;225
12.6;11.5 Bedingungen erfolgreicher Programmimplementation;229
12.7;11.6 Fazit;232
12.8;Literatur;233
13;Kapitel 12 Der Einsatz intelligenter tutorieller Systeme zur Vermittlung von Leseverständnisstrategien;236
13.1;Zusammenfassung;236
13.2;12.1 Intelligente tutorielle Systeme;236
13.3;12.2 Latente Semantische Analyse;237
13.4;12.3 LSA-basierte Tutorsysteme;239
13.5;12.4 Zusammenfassung;248
13.6;Literatur;249
14;Anhang;252
15;Autorenverzeichnis;258





Zusammenfassung

Leseverständnis ist eine Fähigkeit, die sehr viele Teilkomponenten und Bedingungsfaktoren umfasst. Der Lesetest ELFE 1-6 (Lenhard &, Schneider, 2006) wurde mit dem Ziel entwickelt, möglichst viele dieser Einflussfaktoren zu erheben, um eine umfassende Bewertung des Leseverständnisses zu ermöglichen. Der Test berücksichtigt Leistungen auf Wort-, Satz- und Textniveau und beinhaltet eine Stärken-Schwächen-Analyse. Der Test liegt sowohl als Computerfassung, als auch als Papier- und Bleistift-Version vor. Der Test wird durch das Trainingsprogramm ELFE-Training (Lenhard &, Lenhard, 2006) ergänzt. Das Programm verfügt über 14 Lernspiele in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Es ist möglich, Ergebnisse des Tests einzulesen. Das Trainingsprogramm stellt sich dann auf das Leistungsvermögen des Kindes ein.

6.1 Einleitung

Die Fähigkeit zum sinnentnehmenden Lesen stellt in unserer industrialisierten Welt eine praktisch unerlässliche Voraussetzung für das Bestehen jedes Einzelnen innerhalb der Gesellschaft dar. Etwa 21/2 Stunden verbringt jeder Erwachsene in unserem Kulturkreis – hauptsächlich berufsbedingt – mit Lesen (Klicpera &, Gasteiger-Klicpera, 1995, S. 5). Grundlagen für die Lesekompetenz werden schon im Vorschulalter entwickelt (vgl. etwa Schneider, 2008). Umso wichtiger erscheint es, dass Defizite im Bereich des Lesens rechtzeitig – also möglichst in frühen Phasen des Schriftspracherwerbs – erkannt und bekämpft werden. Ersteres erfordert adäquate Diagnoseinstrumente, zweites adäquate Interventionsmaßnahmen. Spätestens durch die PISA-Studie (siehe z. B. Artelt et al., 2001) wurde einer breiten Öffentlichkeit deutlich, dass im deutschen Bildungssystem erheblicher Handlungsbedarf besteht. Die Suche nach geeigneten und anwendbaren Verfahren gestaltet sich jedoch häufig schwierig. Damit ein Verfahren als geeignet und anwendbar bezeichnet werden kann, muss es ganz verschiedenen und teilweise von der Wissenschaft wenig beachteten Kriterien genügen. Als geeignet gilt beispielsweise ein Diagnoseinstrument im Allgemeinen dann, wenn es den gängigen Testgütekriterien entspricht. Für eine Interventionsmaßnahme ist die Eignung nachgewiesen, wenn die Durchführung der Intervention zu einer signifikanten Verbesserung der zu fördernden Fertigkeit führt.

Abgesehen davon, dass zum Zeitpunkt der Entwicklung des Leseverständnistests ELFE 1-6 und des Leseverständnistrainings ELFE-T kaum Verfahren zur Verfügung standen, die in dieser Hinsicht als „geeignet“ bezeichnet werden konnten (vgl. Lenhard &, Schneider, 2006, S. 12), genügt die Erfüllung psychometrischer Forderungen alleine allerdings nicht, damit solche Verfahren mit der dringend notwendigen Flächendeckung zum Einsatz kommen. Ein Grund dafür ist der, dass der Einsatz psychometrischer Verfahren i. d. R. eingehende methodische Kenntnisse und/oder langwierige Einarbeitung erfordert. In den Schulen – also den Orten, an denen Defizite im Bereich des Schriftspracherwerbs primär erkannt und behoben werden sollten – steht dabei einem Schulpsychologen eine immense Anzahl an Schülern gegenüber. In Bayern liegt beispielsweise das Verhältnis von Schulpsychologen zu Schülern bei 1 zu 16.500. (Zum Vergleich: In den USA oder Skandinavien liegt die Betreuungsrelation zwischen 1:1.000 und 1:2.000, BR-online, 2007). Bei einer geschätzten Prävalenz der Lese-Rechtschreibstörung (LRS) von ca. 5 % (vgl. Schulte-Körne, Deimel &, Remschmidt, 2001) stünden einem einzigen Psychologen also über 800 Kinder mit LRS gegenüber. Hinzu kommen mindestens noch einmal so viele Kinder, die zwar unter Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten leiden, aber die Kriterien für die Diagnose der LRS nicht erfüllen. Diagnostische Verfahren sollten deshalb eine hohe Ökonomie besitzen und wenig Zeit zur Einarbeitung erfordern. Mit dem Leseverständnistest ELFE 1-6 (W. Lenhard &, Schneider, 2006, das Akronym ELFE geht dabei auf den ursprünglich anvisierten Altersbereich der Grundschüler zurück: „Ein Leseverständnistest für Elementarschüler“) und dem zugehörigen Trainingsprogramm ELFE-T (W. Lenhard &, A. Lenhard, 2006) sind Verfahren verfügbar, die aufgrund der computergestützten Anwendung einfach und ohne tiefe testdiagnostische Kenntnisse einsetzbar sind. Zusätzlich zum computerbasierten Verfahren steht beim Lesetest außerdem auch eine Papierversion zum ökonomischen Testen ganzer Klassen zur Verfügung, deren Auswertung mit Hilfe des Computerprogramms zusätzlich beschleunigt werden kann.

Über die Ökonomie und die Einfachheit der Handhabung hinaus war uns bei der Entwicklung der beiden ELFE-Programme allerdings noch ein weiteres Kriterium wichtig, das vor allem bei der Konstruktion von Testverfahren häufig außen vor bleibt: Die Programme sollten durch ihre kindgerechte grafische Gestaltung eine hohe Motivation bei der Teilnahme gewährleisten. Wir wollten deshalb eine Leitfigur schaffen, die Kinder beiderlei Geschlechts und aller einbezogenen Altersstufen anspricht.



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