Schorch Moses Mendelssohns Sprachpolitik
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-11-027562-9
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, Band 67, 312 Seiten
Reihe: Studia Judaica
ISBN: 978-3-11-027562-9
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Grit Schorch hat die erste umfassende Untersuchung zur Sprachauffassung des jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn (1729–1786) vorgelegt und damit ein Desiderat der Forschung erfüllt.
Die Analyse von Mendelssohns Sprachphilosophie führt den Leser quer durch die deutschen und hebräischen Teile seines Oeuvres. Die derart neu gewonnene Perspektive auf Übersetzungstheorie, Ästhetik, Metaphysik, Logik, Offenbarungsauffassung und Politik lässt einen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Fallibilismus hervortreten, der von Mendelssohn in der Philosophie des jüdischen Mittelalters verankert und in der Auseinandersetzung mit den skeptischen Strömungen der Aufklärung geschärft wird.
Mendelssohns Werk markiert den Anfang zweier Spracherneuerungsbewegungen, im Zuge derer Deutsch als jüdische Sprache und Hebräisch als Nationalsprache etabliert wurden. Sein philosophisch begründeter Multilingualismus wird als Alternative zu monolingualen Nationalsprachen-Konzepten beschrieben. Der Fluchtpunkt der Sprachphilosophie Mendelssohns ist damit keine Metaphysik, sondern die politische Idee einer gerechten, sozialen Ordnung. Die Dialektik von menschlicher und heiliger Sprache, von „irdischer und himmlischer Politik“ bestimmt diese Idee.
Zielgruppe
Wissenschaftler, Bibliotheken, Institute
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Westlichen Philosophie Westliche Philosophie: 18. Jahrhundert
- Geisteswissenschaften Philosophie Sprachphilosophie
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Jüdische Studien Jüdische Studien: Philosophie, Aufklärung, Wissenschaften
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Sprachwissenschaften Sprachphilosophie
Weitere Infos & Material
1;Danksagung;7
2;Abkürzungsverzeichnis;11
3;Einleitung;13
3.1;Sprachenfrage und Mendelssohnforschung;14
3.2;Struktur und Inhalt der Untersuchung;26
4;I. Sprachenfrage und Mendelssohn-Rezeption;29
4.1;i. Rechtssituation und preußische Sprachplanung zwischen 1750 bis 1786;29
4.2;ii. Sprache und Nation;39
4.3;iii. Heilige deutsche Nationalsprache;45
4.4;iv. Wie »deutschgesinnt« war Mendelssohn?;57
4.5;v. Grundlegungskräfte vs. Zermalmungskräfte;72
5;II. Übersetzung als Sprachpolitik;79
5.1;i. Mendelssohns Apologien des Hebräischen und Deutschen;81
5.2;ii. »Von den Übersetzungen«;91
5.3;iii. Der Ursprung der Sprache – Mendelssohns agnostisches Argument;101
6;III. Der Name Gottes, das Erhabene und die Dichtkunst der Hebräer;108
6.1;i. Poetologische Bibelkritik und historisch-kritische Methode;109
6.2;ii. Parallelismus vs. Silbenmaß;115
6.3;iii. Schönes und Erhabenes – Affekttheorie als Erkenntnistheorie;123
6.4;iv. Der Name Gottes als »Denkwort«;137
6.5;v. Herders Geschichtsphilosophie des »Erhabenschönen«;143
6.6;vi. Das Erhabene als Kritik der Indifferenz;148
7;IV. Zeichensprache in Mathematik und Metaphysik;153
7.1;i. Evidenz und Wahrscheinlichkeit;154
7.2;ii. Evidenz und Infinitesimalgrößen;163
7.3;iii. Das Kriterium der Unermesslichkeit in Mathematik und Philosophie;174
7.4;iv. Zeichengebung und Wirklichkeit;181
8;V. Logos und Offenbarung;197
8.1;i. Apologie der Logik;200
8.2;ii. Die Logik im System der Wissenschaften;206
8.3;iii. Logik und heilige Sprache?;209
8.4;iv. Konvention und Tradition im System der Logik;219
8.5;v. Dialektik des Vorurteils – Zu Mendelssohns Projekt der Aufklärung;226
9;VI. Sprache und Politik;231
9.1;i. Das Zeremonialgesetz als Zeichensprache;232
9.2;ii. Innerer Sinn und äußerliches Zeichen;243
9.3;iii. Zeichen der Macht: Hobbes, Mendelssohn und Hamann;253
10;Schluss;261
11;Bibliografie;265
12;Register;300