Schröder | Führung ohne Fluktuation | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 236 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Schröder Führung ohne Fluktuation

Das Geheimnis erfolgreicher Mitarbeiterbindung. Fachkräftemangel beheben, Positionen richtig besetzen, Probleme lösen, Mitarbeitende einbinden
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-648-18097-6
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Das Geheimnis erfolgreicher Mitarbeiterbindung. Fachkräftemangel beheben, Positionen richtig besetzen, Probleme lösen, Mitarbeitende einbinden

E-Book, Deutsch, 236 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-18097-6
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nur 14 Prozent der deutschen Mitarbeitenden haben eine emotionale Bindung zum Unternehmen, während 80 Prozent der Führungskräfte glauben, einen guten Job zu machen. Diese Diskrepanz verstärkt den Fachkräftemangel durch geringe Eigenmotivation, erhöhte Fehlzeiten und Kündigungen. Jörg Schröder erläutert, wie gezielte Selbstreflexion hilft, Stärken und blinde Flecken im eigenen Führungsstil zu erkennen und zu optimieren. Schritt für Schritt wird die emotionale Bindung der Mitarbeitenden erhöht und eine Kultur etabliert, die sie in Entscheidungsprozesse einbezieht und Raum für Innovationen bietet. Das Buch bietet ein Toolkit, das auf unterschiedliche Führungstypen und individuelle Bedürfnisse zugeschnitten ist und exzellente (Selbst-)Führung fördert, um Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels erfolgreich zu machen. Inhalte: - Orientierung bekommen: Welt im Wandel, Rahmenbedingungen für Unternehmen, Generation Z, menschliche Treiber - Grundsätze für Führungskräfte: Prüfstand für Führungskräfte, Positionen richtig besetzen, Probleme anpacken, Mitarbeitende einbinden - Stützende Persönlichkeitsanteile: Vetrauen, Offenheit, Intuition, Flexibilität, Kreativität - Interne und externe Führungskompetenz - Transformation Leadership: Erfolgsfaktoren, Positive Führung weitergeben, Gesamtveränderung von Werten - Premium-Erfahrungen und eigene Energiequellen Die digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - Zugriff auf ergänzende Materialien und Inhalte - E-Book direkt online lesen im Browser Jetzt nutzen auf mybookplus.de.

Jörg Schröder bringt in seiner Rolle als Direktor für Qualitätsmanagement (bei AUMA Riester GmbH Co.KG) Erfahrungen aus verschiedenen Branchen wie Industrie, Automobil, Maschinenbau und Handwerk mit. Seine Schwerpunkte liegen hierbei in der strategischen Planung und Prozessoptimierung sowie der Integration psychologischer Aspekte.
Schröder Führung ohne Fluktuation jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


3.1 Überblick


Der unbewusste Teil unseres Gehirns hat einen erheblichen Einfluss auf unsere bedeutsamen Persönlichkeitsanteile, die wir für unsere Führungsaufgaben so dringend benötigen. Hierbei ist das Gehirn als Werkzeug anzusehen, denn wir sind meist nicht die Gedanken, die uns permanent durch den Kopf schießen. Diese permanenten Eingebungen stammen großenteils von alten Programmierungen und entstehen vor allem durch tägliche Wiederholungen, die energetisch für das Gehirn am einfachsten zu realisieren, also zu wiederholen sind.

Dabei ist das Gehirn in seiner Grundfunktion nicht als Glücksmacher, sondern als Problem-Lösungsmaschine mit Speicherfunktion aufgebaut. Dieses Design hatte früher, als es tatsächlich mehr reale Gefahren gab, eine wirkliche Notwendigkeit. In der Auswirkung kann man sich das Gehirn nun wie ein Aufnahme- und Abspielgerät vorstellen. Unser Verhalten besteht also aus Reihenfolgen und Abspielungen, die uns primär bis zum siebten Lebensjahr übertragen, also aufgespielt wurden und durch ständige Wiederabspielungen auch im Hier und Jetzt untermauert werden. Neben den positiven Anteilen der Programme begleiten uns besonders die negativen Glaubensätze, die uns meist sogar unbewusst steuern. Ein verbreiteter ungünstiger Glaubenssatz ist, dass wir vom Tun über das Haben zum Sein gelangen können. Diese Reihenfolge suggeriert, dass wir, wenn wir viel leisten und viel besitzen, automatisch glücklich sind.42

Hinzu kommt, dass wir ja schon jemand sind in unserem ureigenen Selbst, welches es zu entdecken gilt. Doch die negativen Glaubenssätze bestimmen unseren Selbstwert, sodass wir gar nicht an unsere eigenen Werte herankommen und sie maximal in Teilen intuitiv spüren. Versucht man nun, sich einem Thema bewusst zu stellen und es zu bearbeiten, löst es sich meist nur teilweise oder temporär, denn zu stark haben sich die Programmierungen im Unterbewusstsein über die Jahre verankert.

Eine wesentliche Ausnahme ist das Verliebtsein, wo durch die vielen Botenstoffe im Gehirn alles intensiver und vor allem positiver erlebt wird und wodurch ein geringeres Angstniveau vorhanden ist. Doch ist der Zeitraum des Verliebtseins begrenzt und die alten Programme übernehmen nach einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten wieder schrittweise die Steuerung durch alte Gewohnheiten und Glaubenssätze.

Sofern Sie alte Muster durchbrechen wollen, empfehle ich zuerst eine gewisse Agilität im Handeln. Versuchen Sie also vorab einmal, gewisse Regelmäßigkeiten zu verändern, indem Sie vorhandene Strukturen auflösen. Fahren Sie dazu einfach einmal einen anderen Weg zur Arbeit. Halten Sie an einem neuen Laden an und kaufen Sie dort etwas, fangen Sie früher oder später an zu arbeiten, joggen Sie eine andere Strecke und gehen Sie unter der Woche in ein neues Kino oder Restaurant. Sie werden merken, dass sich hierdurch schon erste Veränderungen und eine gewisse Flexibilität einstellen. Plötzlich ergeben sich neue Eindrücke, Bekanntschaften und Kontakte. Bitte behalten Sie dabei trotzdem einige Rituale bei, die Ihnen guttun, etwa jeden Morgen 30 Minuten zu meditieren oder spazieren zu gehen.

Reality Loop

Um nun Veränderungen systematisch zu verstehen und anzugehen, hilft das Modell des Reality Loop. Es zeigt ein Prinzip auf, dass unsere komplexe Realität in einem einfachen vierstufigen Regelkreis in Abbildung 15 wiedergibt. Es beschreibt einen Prozess, der vom prinzipiellen Ablauf her immer unverändert bleibt, aber an dem wir an min. zwei Stellen intensive Veränderungen bzw. Einflüsse vornehmen können.

Abbildung 15: Reality Loop43

In Abbildung 15 kann man grundsätzlich an jeder Stelle einsteigen, chronologisch gesehen ist es am günstigsten, mit dem Bereich der Physiologie zu starten. Denn hier erleben wir zu Beginn als Baby und Kleinkind unsere ersten körperlichen Gefühle wie Hunger, Durst oder auch Schmerzen und Liebe. Je nachdem wie intensiv sich unsere Betreuungspersonen, also meist die Eltern, um uns gekümmert haben, machen wir unsere ersten Erfahrungen im Leben. Mit den Erkenntnissen speichern wir auch die ersten Glaubenssätze ab, wie z.?B. »Wenn ich schreie, bekomme ich etwas zu essen«. Im Laufe der Zeit festigen sich dann diese Strukturen und aus den Glaubenssätzen erzeugen wir positive und negative Imaginationen, um ungünstige Zustände im Vorfeld zu vermeiden. Dies erklärt auch, warum wir bei gewissen Ereignissen anfangen zu grübeln und Probleme wälzen. Die geschieht, um ein schlechtes Gefühl, was in der Erfahrungsbox (Unterbewusstsein) abgespeichert ist, auf jeden Fall zu vermeiden. Die Krux ist nur, dass das Unterbewusstsein kein Zeitgefühl hat, und auch als Erwachsener durchleben wir weiterhin die gleichen Triggerpunkte.

Tatsächlich können wir den Regelkreis an allen Stellen beeinflussen und eine positive Veränderung vornehmen, die dadurch unsere negativen Glaubenssätze verändert. Zwei Ansätze möchte ich Ihnen dazu genauer verdeutlichen. Den ersten Punkt habe ich indirekt schon erklärt, und zwar durch die Ausführung von bewussten Veränderungen in unserem Leben (ein anderer Weg zur Arbeit, mit neuen Leuten sprechen, ein anderes Urlaubsland …). Hierdurch werden neue Erfahrungen gesammelt, die teilweise unsere Glaubensätze infrage stellen und so auch verändern. Hierzu gehört auch, in anderen Abteilungen des Unternehmens einmal zu hospitieren, um einen wirklichen Eindruck der Arbeit und der Menschen dort zu bekommen.

Der aus meiner Sicht noch stärkere Ansatz ist der Bereich der Imagination. Anstatt zu warten, bis sich immer wieder die gleichen Bilder und Probleme im Kopf aufbauen, sollten wir unser Gehirn hier präventiv in eine andere Ausgangslage bringen. Und dies so lange und so intensiv, bis sich die neue Wirklichkeit manifestiert hat bzw. bis das Update im Kopf zu diesem Punkt vollzogen wurde.

Wie kann ich nun mit dieser neuen Agilität alte Strukturen in der Praxis durchbrechen? Hierbei bedarf es der Aktivierung beider Anteile des Gehirnes, des bewussten wie des unbewussten Teils. Das folgende einfache Beispiel durchläuft dabei die Phasen zur Veränderung.

Beispiel

Ausgangslage klären

Sie möchten mit dem Kaffeetrinken vollständig aufhören (neue Erfahrung). Entscheidend ist hier die innere Haltung. Sie wollen definitiv und ohne Wenn und Aber aufhören? Klären Sie daher die Motivation für das Beenden des Kaffeetrinkens, z.?B. weil Sie schlecht einschlafen können.

Überlegen Sie anschließend, wie Sie am besten aufhören wollen, langsames Reduzieren oder direkter Entzug. Spüren Sie in sich herein, welche Methode sich hier am besten anfühlt. Das langsame Aussteigen könnte bedeuten, dass Sie noch eine Woche lang morgens eine Tasse trinken und danach erst vollständig aufhören.

Direkte mehrfache Wiederholung im Bewussten über den Tag

Wiederholen Sie mehrfach (min. 10-mal) am Tag, dass Kaffee ungünstig ist und dass Sie besser und schneller ohne einschlafen werden. Stellen Sie sich das gute Einschlafen bildlich vor (Imagination) und versuchen Sie zusätzlich, positive Emotionen hiermit zu verbinden. Diese Sequenzen sollten Sie mehrfach am Tag durchführen und die Konzentration (auch Attention-Spam genannt) für mindestens 12 Sekunden je Periode auf dem Thema halten. Durch die ständige Wiederholung am Tag stuft das Gehirn das Thema »Verzicht auf Kaffee« als sehr wichtig ein.

Aktivierung des Unterbewussten beim Einschlafen und Aufwachen

In den Einschlafphasen und Aufwachphasen ist die Gehirnfrequenz noch relativ niederfrequent und liegt nah an den Gehirnströmen des Unterbewusstseins. Von daher sollten Sie kurz vor dem Einschlafen und direkt nach dem Aufwachen das Thema Kaffeetrinken hier mit den gleichen Botschaften, Bildern (Imagination) und Emotionen befeuern. Auch hier ist die Regelmäßigkeit wichtig, damit das Gehirn die eingeleiteten Informationen in neue strukturelle Verknüpfungen überführen kann.

Prüfen der Körperreaktionen

Beachten Sie, welche Körperreaktionen speziell in der ersten Woche des Entzuges (Erfahrung) passieren. Bei sehr tiefliegenden traumatischen Themen kann es passieren, dass Ihr Unterbewusstsein sich der Thematik entgegenstellt. Dies wird allerdings wahrscheinlich nicht beim Abgewöhnen des Kaffeetrinkens passieren, sofern Sie nicht vorher 20 Tassen am Tag getrunken haben.

Fangen Sie also an, das Gehirn als Werkzeug anzusehen und zu nutzen, sodass es Ihnen hilfreich zur Verfügung steht. Auf diese Weise können Sie nahezu alles verändern. Voraussetzung dabei ist es, dass Sie an die Umgestaltungen selbst glauben. Es passiert in letzter Konsequenz immer das, was man selbst denkt. Hierbei sollten Sie mit Imaginationen und Gefühlen arbeiten, die den Zielzustand schon bildlich zeigen und spüren lassen. Das heißt, stellen Sie sich bereits vor, dass Sie kaffeefrei und gesund leben und welche Emotionen Sie hieraus entwickeln. Gehen Sie bei der genannten Vorgehensweise immer nur sequenziell vor, d.?h., bedienen Sie die Themen schrittweise und mit zeitlichem Abstand. Starten Sie mit Themen, die sich gefühlt einfacher realisieren lassen. Erste Erfolge werden Ihnen helfen, diese Methode schrittweise auszubauen.

Persönlichkeit hat, wie wir oben gesehen haben (vgl. Kap. 1.6), viel damit zu tun, was wir vererbt bekommen haben, wo wir aufgewachsen sind, wie wir erzogen wurden und was wir erlebt haben. Unser eigener Anteil ist hier besonders in den frühen Jahren sehr gering. Letztlich mussten wir uns als Kleinkind den...


Schröder, Jörg
Jörg Schröder bringt in seiner Rolle als Direktor für Qualitätsmanagement (bei AUMA Riester GmbH Co.KG) Erfahrungen aus verschiedenen Branchen wie Industrie, Automobil, Maschinenbau und Handwerk mit. Seine Schwerpunkte liegen hierbei in der strategischen Planung und Prozessoptimierung sowie der Integration psychologischer Aspekte.

Jörg Schröder

Jörg Schröder bringt in seiner Rolle als Direktor für Qualitätsmanagement (bei AUMA Riester GmbH Co.KG) Erfahrungen aus verschiedenen Branchen wie Industrie, Automobil, Maschinenbau und Handwerk mit. Seine Schwerpunkte liegen hierbei in der strategischen Planung und Prozessoptimierung sowie der Integration psychologischer Aspekte.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.