Schünke / Schulte / Schumacher | PROMETHEUS Innere Organe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 560 Seiten

Schünke / Schulte / Schumacher PROMETHEUS Innere Organe

LernAtlas Anatomie

E-Book, Deutsch, 560 Seiten

ISBN: 978-3-13-244419-5
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



PROMETHEUS verbindet faszinierende anatomische Illustrationen mit didaktisch perfekt abgestimmten Erläuterungen. Als LernAtlas ordnet er das Wissen einprägsam in doppelseitigen Einheiten. So macht das Lernen Spaß und der Prüfungsstoff wird überschaubar.

Der Band "Innere Organe" umfasst:

- Aufbau und Embryonalentwicklung der Organsysteme

- Zusammensetzung und Bildung des Blutes

- Organe in Thorax, Abdomen und Becken mit Leitungsbahnen und Topografie

- Systematik der Organversorgung

- „Steckbriefe“ mit wesentlichen Informationen zu allen inneren Organen sowie

- ausgewählte klinische Informationen zu Erkrankungen und Diagnoseverfahren

Neu in der 6. Auflage:

- vollständig überarbeitet

- zahlreiche neue und optimierte Abbildungen

- ergänzt um das Kapitel „Thoraxschnittbilder“ sowie neue Lernheiten zu Koronarangiografie, Rektumkarzinom, Bildgebung von Dünn- und Dickdarm

Gut zu wissen: Der Buchinhalt steht dir ohne weitere Kosten digital in unserem Lernportal via medici und in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App hast du viele Inhalte auch offline immer griffbereit.
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Studenten

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1 1. Organsysteme und Entwicklung der Körperhöhlen
1.1 Definitionen, Übersicht und Evolution der Körperhöhlen
Definitionen Wie bei allen höheren Organismen, kann man auch beim menschlichen Körper mehrere hierarchisch gegliederte Strukturebenen unterscheiden: Eine Zelle ist die kleinste, grundsätzlich selbstständig lebensfähige biologische Organisationseinheit. Ein Gewebe besteht aus überwiegend gleichartigen Zellen und der von ihnen gebildeten extrazellulären Matrix. Das Gewebe bildet einen Verband mit einheitlicher Funktion. Ein Organ ist ein strukturell abgegrenzter Verband aus mehreren Geweben. Es vereint somit die Funktionen der in ihm enthaltenen Gewebe. Ein Organsystem ist ein Zusammenschluss mehrerer Organe, die eine gemeinsame Funktion besitzen. So fasst man z. B. die Verdauungsorgane zum Verdauungssystem zusammen. Die einzelnen Organe sind zumeist morphologisch miteinander verbunden. Anstelle des Begriffes „Organsystem“ wird oft der Begriff „Organapparat“ verwendet. Ein Organismus schließlich besteht aus mehreren Organsystemen. A Übersicht über die inneren Organe Abb. 1.1 Ansicht von ventral mit Darstellung der inneren Organe. Das Nervensystem, der größte Teil des Dünndarms sowie ein Teil der endokrinen Organe sind zur besseren Übersicht nicht mit dargestellt. Die Speiseröhre ist hier nur als Kontur zu sehen. B Übersicht Organsysteme Während definitionsgemäß jeder morphologisch abgrenzbare Verband mehrerer Gewebe als Organ bezeichnet wird (jeder Muskel ist nach dieser Definition ein Organ), wird der Begriff im täglichen Gebrauch für die Organe in Schädel, Hals und Körperhöhlen benutzt. Die im Körperinneren liegenden Organe werden daher als innere Organe oder Eingeweide bezeichnet. Der vorliegende LernAtlas soll u. a. beim Studium der Anatomie im Präparierkurs helfen, deshalb sind die inneren Organe hier wie bei der Präparation topografisch dargestellt. Da die einzelnen Organe aber morphologisch und funktionell zusammenhängende Systeme bilden, die sich aufgrund der Entwicklungsgeschichte nicht an die topografische Einteilung halten, sind zunächst diese Organsysteme einschließlich ihrer Embryologie zusammenfassend dargestellt. Dieser Überblick ist Voraussetzung für das Verständnis von Lage, Gestalt und Funktion der inneren Organe im erwachsenen Organismus. Beachte: Periphere Nerven, Knochenmark und Blut werden normalerweise nicht als „Organe“bezeichnet. Der Vollständigkeit halber sind sie hier jedoch mitaufgeführt, da sie zum Organsystem als Ganzem gehören. * Organe, die in Hals oder Schädel liegen und darum hier nicht besprochen werden, sind kursiv hervorgehoben. Tab. 1.1  System Organe* Verdauungssystem Mundhöhle mit Zähnen und Speicheldrüsen, Rachen, Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Mastdarm, Bauchspeicheldrüse, Leber mit Gallenblase Atmungssystem Nasenhaupthöhle und Nasennebenhöhlen, Kehlkopf, Luftröhre, Lungen Harnsystem Niere, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre Genitalsystem ? Gebärmutter, Eileiter, Eierstock, Scheide, Bartholin-Drüsen ? Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Bläschendrüse, Prostata, Cowper-Drüse Kreislaufsystem Herz, Gefäße, Blut und Knochenmark Abwehrsystem Knochenmark, Mandeln, Thymus, Milz, Lymphknoten, zentrale Lymphstämme Endokrines System Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebennieren, Paraganglien, Bauchspeicheldrüse (Inselorgan), Eierstock, Hoden, Hirnanhangdrüse, Hypothalamus Nervensystem Gehirn, Rückenmark, peripheres Nervensystem (mit einem somatischen und einem vegetativen Anteil) C Evolution der Körperhöhlen Abb. 1.2 Während sich bei Fischen (a) noch alle inneren Organe in einer gemeinsamen Körperhöhle befinden, trennt das Zwerchfell bei Säugetieren (b) die Brustvon der Bauchhöhle. Aufgrund dieser gemeinsamen Entwicklungsgeschichte ist der Aufbau der beiden Körperhöhlen prinzipiell gleich. Die unterschiedlichen anatomischen Bezeichnungen für gleichartige Strukturen (z. B. Pleura: Brustfell – Peritoneum: Bauchfell) sind funktionell ohne Bedeutung. Die Bauchhöhle geht bei Säugetieren von innen ohne anatomische Barriere kontinuierlich in die Beckenhöhle über, so dass beide Höhlen funktionell einen zusammenhängenden Raum bilden, der nur topografisch durch den Beckenring geteilt wird. Die anatomische Einheit von Bauch- und Beckenhöhle hat klinisch Bedeutung: Entzündungen und Tumoren können sich ohne anatomische Barriere in diesen beiden Kompartimenten ausbreiten. Das Zwerchfell steht einer solchen Ausbreitung von der Bauchhöhle in die Brusthöhle bzw. umgekehrt als Barriere im Wege. 1.2 Keimblattdifferenzierung (Organogenese) und Entwicklung der Körperhöhlen
A Differenzierung der Keimblätter Nach Ausbildung der dreiblättrigen Keimscheibe am Ende der 3. Entwicklungswoche (s. B ? Abb. 1.3) sind die Anlagematerialien (unterschiedlich differenzierte Vorläuferzellen) der verschiedenen Gewebe und Organe im Körperbauplan entsprechend angeordnet. Aus den drei Keimblättern (Ektoderm, Mesoderm und Endoderm) differenzieren sich in der folgenden Embryonalperiode (4.–8. Entwicklungswoche) alle wesentlichen äußeren und inneren Organe (Organogenese). Gleichzeitig beginnt sich der Keim abzufalten, was zu einem tiefgreifenden Wandel der äußeren und inneren Gestalt des Embryos führt. Am Ende der Embryonalperiode ist die endgültige Körperform in ihren Hauptzügen sichtbar und die Organe haben ihre endgültige Lage innerhalb bzw. außerhalb der Körperhöhlen eingenommen. Tab. 1.2  Neuralrohr Gehirn, Retina, Rückenmark Ektoderm Neuralleiste Kopfneuralleiste sensible und parasympathische Ganglien, intramurales Nervensystem des Darmes, parafollikuläre Zellen, glatte Muskulatur, Pigmentzellen, Glomus caroticum, Knochen, Knorpel, Bindegewebe, Dentin und Zement der Zähne, Dermis und Unterhaut im Kopfbereich Rumpfneuralleiste sensible und autonome Ganglien, periphere Glia, Nebennierenmark, Pigmentzellen, intramurale Plexus Oberflächenektoderm ektodermale Plakoden ...


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