Schütze | Graf Koriander macht blau (Graf Koriander, Bd. 3) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 208 Seiten

Reihe: Graf Koriander

Schütze Graf Koriander macht blau (Graf Koriander, Bd. 3)


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7641-9089-7
Verlag: Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 3, 208 Seiten

Reihe: Graf Koriander

ISBN: 978-3-7641-9089-7
Verlag: Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jupphaudiplotzkraschong, ist das zu fassen? Endlich scheint Graf Koriander seinem Traum vom Unsichtbarkeitssüppchen ein Stückchen näher gekommen zu sein. Aber dass sich nach dem Kochen ausgerechnet seine blauen Haare und sein blauer Bart in Luft auflösen, passt dem kleinen Gnomold so gar nicht. Doch der 'Flischzauber' kann noch mehr und es verschwinden sämtliche blauen Sachen, die der kleine Graf Koriander berührt! Als er sich heimlich in Jettes und Justus' Klassenzimmer schmuggelt, ist das Chaos perfekt ...

Andrea Schütze hat in ihrer Kindheit so ziemlich alle Hobbys ausprobiert, die man sich nur vorstellen kann. Irgendwann ist sie beim Lesen geblieben und schreibt deshalb auch so gerne Bücher. Mit ihren Töchtern und einem Kätzchen lebt sie in einem rosa Haus mitten im Schwarzwald. www.andrea-schuetze.de Stefanie Reich, geboren 1984, studierte Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar. Die Diplom-Designerin lebt und arbeitet als selbstständige Illustratorin in Leipzig.

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1 Morgens früh um sechs und alles (geht) steht schief
»Jettchen! Aufstehen! Morgen geht die Schule los!«, krähte der kleine Gnomold vergnügt und hopste aufgeregt auf Jettes Bett herum. »Hrmpf, nnnnn???«, machte Jette und öffnete verschlafen ein Auge. »Die Schule! Du musst aufstehen. Sonst kommst du noch zu spät!«, ermahnte sie Graf Koriander. Dann zerrte er ihre Bettdecke zurück, in die sich Jette eingewickelt hatte wie in einen Kokon und kitzelte sie an den nackten Fußsohlen. »Die Käsemauken stinken, gleich fangen sie an zu blinken«, reimte der kleine Gnomold frölich und kicherte. »Hach, ist das herrlich, am frühen Morgen so vergnügt zu sein, findest du nicht auch?« »WAS?«, rief Jette entsetzt und richtete sich kerzengerade im Bett auf. »Hab ich etwa verschlafen?« »Natüüürlich verschlafen«, erwiderte Graf Koriander. »Du musst noch den Schulranzen packen, die Stifte spitzen, die Hefte kontrollieren, dein Pausenbrot lecker schmieren, huppsa, wieder ein Reim, die Turnsachen nicht vergessen und noch tausend andere Dinge erledigen. Morgen kommt schneller, als du denkst!« »Morgen?« Jette rieb sich die Augen. »MORGEN? Und da weckst du mich heute schon? Es ist nicht mal richtig hell draußen!« Sie stöhnte und ließ sich in ihr Kissen zurücksinken. »Bist du wahnsinnig?« »Aber selbstverständlich.« Graf Koriander ließ sich neben Jette auf den Rücken fallen, stellte die rechte Ferse auf die linke Schuhspitze und summte zufrieden vor sich hin. »Raus jetzt, vielleicht kann ich noch mal einschlafen«, maulte Jette. Dabei zog sie an der Decke und drehte sich auf die andere Seite. »Außerdem stinkst du.« »Ich habe ja auch schon gekocht«, erwiderte Graf Koriander ungerührt und machte nicht die geringsten Anstalten, aus Jettes Bett zu verschwinden.« Jette kniff die Augen zu und versuchte, sie krampfhaft geschlossen zu halten. Einmal aufgewacht konnte sie um nichts in der Welt wieder einschlafen. Es war zum Verrücktwerden. Und ausgerechnet an ihrem allerletzten Ferientag wurde sie auch noch zwangsgeweckt. Von einem Gnomold! Einem völlig durchgedrehten Mischwesen aus Gnom und Kobold, der zu Beginn der Sommerferien bei den Kramers eingezogen war. Genau genommen waren die Kramers bei Graf Koriander eingezogen, aber das lief wohl auf dasselbe hinaus. »Dann lass wenigstens Ju weiterschlafen«, murmelte sie in einem Anfall von plötzlicher Geschwisterliebe und zog sich die Decke über den Kopf. »Echt, wenn heute schon Schule wäre, würde ich glatt blaumachen.« »Keine Chance«, sagte in diesem Augenblick eine Stimme von der Tür. Justus, Jettes um sagenhafte fünf Minuten jüngerer Zwillingsbruder, gähnte und kratzte sich am Bauch. »Kori hat mich sogar noch vor dir geweckt. Außerdem ist blaumachen, also Schule schwänzen, verboten. Wusstet ihr, dass jeden Tag ungefähr zweihunderttausend Kinder einfach so nicht in die Schule gehen?« »Oh Mann, Ju, nicht schon am frühen Morgen! Ich komme mir vor, als hätte ich die Nachrichten eingeschaltet. Und danke schön, du hast Kori sicher nicht gebeten, mich beim Wecken zu verschonen, stimmt’s?« Jettes Stimme klang dumpf unter der Decke. »Äh …«, antwortete Justus. »Nicht direkt.« »Sogar eher undirekt«, mischte sich Graf Koriander ein. Klang seine Stimme etwa ein winziges bisschen schadenfroh? »Wenn schon, dann indirekt«, verbesserte Justus seufzend. »Und danke, dass du mich verpetzt.« »Hach, Kinderchen, wie erfrischend, ein Streitchen am frühen Morgen. ›Wehe du weckst nur mich und lässt Jette schlafen‹, hat er gesagt! Krich, hich, hi, sein Wunsch war mir Befehl«, rief Graf Koriander kichernd und zupfte sich ein paar Flusen von der Jacke. »Iiih, jetzt versaust du mir auch noch mein Bett.« Jette schlug die Decke zurück und funkelte sowohl Justus als auch Graf Koriander wütend an. »Raus jetzt, alle beide! Ich konnte erst um halb eins einschlafen. Alles wegen der neuen Schule morgen.« »Also mir macht das überhaupt nichts aus. Ich freu mich drauf, keine Sau zu kennen, von allen angestarrt zu werden, nicht zu wissen, wer wer ist, und überhaupt keinen Plan von nichts zu haben«, zählte Justus auf. Missmutig ließ er sich auf Jettes Flauschteppich vor dem Bett nieder. Jette nickte. »Grunz, oinks«, schnaubte sie. »Wenigstens kennen wir zwei Schweine uns.« Sie würde es zwar niemals zugeben, aber sie war doch einigermaßen froh, dass sie den ersten Schultag in der neuen Schule nicht allein bewältigen musste. Kleine Brüder konnten hin und wieder ganz nützlich sein. »Genau«, rief Graf Koriander erfreut, als hätte er Jettes Gedanken gelesen. »Du musst ja nicht allein hingehen. Justus ist dabei und ich schließlich auch. Nichts kann einem passieren, wenn man von einem Gnomold begleitet wird. Rein überhaupt und gar nichts und null und nix und nitzelplix.« Jette und Justus seufzten. Das Thema Schulbesuch hing ihnen inzwischen zu den Ohren heraus. Seit Graf Koriander herausgefunden hatte, dass es in der Schule auch Zeichenunterricht gab, weil Jette unbedachterweise seine blauen Höhlenmalereien gelobt hatte, wollte der kleine Gnomold nichts lieber, als auch ein Schulkind zu werden. Von seiner Seite aus waren sogar alle notwendigen Vorkehrungen längst getroffen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er bereits am heutigen Sonntag seinen ersten Schultag in Angriff nehmen können. Seine siebzehneinhalb blauen Stifte waren perfekt gespitzt, das Mäppchen eingepackt und ein wenig Proviant war ebenfalls schon gerichtet. Jette und Justus wiederholten das, was sie seit dem Höhlenabenteuer eigentlich ständig herbeteten, wenn Graf Koriander sie mit seinem Vorhaben nervte. »Nein, zum achthundertdreiundneunzigsten Mal, du kannst nicht mitkommen«, sagte Jette. Sie kletterte aus dem Bett, fischte auf dem Nachttisch nach einem Haargummi und ließ sich neben Justus auf den Boden plumpsen. »Erklär du’s ihm«, fügte sie dann stöhnend hinzu. »Ja, erklär du’s mir«, bat Graf Koriander. Dabei machte er diese großen, feuchten blauen Bettelaugen, die normalerweise bei Jette blitzartig Puppenmami-Instinkte auslösten. »Guck nicht so, das wirkt bei mir nicht«, bemerkte Justus. »Also. Noch mal. Ganz langsam. Für kleine, bockige Gnomolde. Die Gefahr ist viel zu groß, dass du in Gefahr gerätst.« »Ähä?«, fragte Graf Koriander. »Was glaubst du, machen die als Erstes, wenn du mit uns ins Klassenzimmer marschiert kommst?« »Klatschen?«, schlug Graf Koriander vor. »Nee«, rief Jette. »Die Mädchen würden kreischen, die Lehrerin umkippen und die Jungs gleich anfangen zu flennen.« »Ha, ha«, machte Justus und zeigte Jette einen Vogel. »Aber egal. Die würden denken, du wärst ein Alien, und irgendwelche Leute informieren. Die Polizei oder den Zoo oder gleich das astronomische Institut. Oder, wenn es ganz schlecht läuft, irgendwelche Kammerjäger. Das sind die, die kommen, wenn man Ungeziefer im Haus hat.« »Oder gleich Geisterjäger«, ergänzte Jette. »Und dann wäre es aus mit deinem geheimen Gnomoldleben. Du und wir kämen in jede Zeitung und komische Experten würden hier alles untersuchen und messen und berechnen und schlaue Bücher über dich schreiben.« »Die würden ein Buch über mich schreiben?«, hakte Graf Koriander nach. Er klang ziemlich begeistert. »Oh wie knappwömmpröckelig wundervoll!« »Mann, aber doch erst, nachdem sie dich ausgestopft hätten«, erwiderte Justus. »Ju, spinnst du! So was kannst du doch nicht sagen«, japste Jette erschrocken. Ihr wurde mit einem Mal ganz mulmig. »Das würden die tun?« »Hundertpro«, meinte Justus nickend. »Und noch Schlimmeres.« »Ach plapperlaklapp!« Graf Koriander winkte ab. »Ihr drummwuppeligen Menschlein seid immer so besorgt. Wie alt bin ich nun inzwischen?« »Dreihundertdreiunddreißigeinhalb Jahre?«, antwortete Jette. »So ungefähr zumindest.« »Und? Bin ich schon mal gefangen, ausgestopft oder in einen Zoo gesperrt worden? Nein!«, beantwortete sich der kleine Gnomold seine Frage selbst. »Seht ihr! Deswegen kann überhaupt nichts passieren.« »Vergiss es trotzdem, Kori!«, beendete Justus die Diskussion und stand auf. »Ich gehe jetzt frühstücken.« »Sehr gute Idee«, bekräftigte Graf Koriander und sprang ebenfalls auf. »Ich habe da schon mal was vorbereitet.« »Oh nein«, stöhnten Jette und Justus im Chor. Das letzte Mal, als Graf Koriander den Frühstückstisch gedeckt hatte, waren sie hinterher zwei Stunden damit beschäftigt gewesen, all die fünfhundertdreiundsiebzig Dinge, die der kleine Gnomold auf den Tisch gestellt hatte, wieder an den richtigen Platz zurückzuräumen. »Krich, hich, hi, keine Sorge, diesmal werdet ihr staunen.« Graf Koriander rückte seinen Hut zurecht und hüpfte aus dem Zimmer. »Davon gehe ich aus.« Jette tapste hinterher. In der Küche blieb Jette und Justus vor Staunen der Mund offen. Graf Koriander hatte wirklich nicht zu viel versprochen. »Darf ich euch präsentieren: der berühmte Schischotu. Köstlich, süß, lecker und …« »… unmöglich zu essen«, stellte Justus fest. »Hröööhmpf«, machte Wenzel. Er stand schwanzwedelnd unter dem Küchentisch und hatte direkt in das Nutella-Glas gerülpst, das er gerade ausschleckte. »Prost«, rief Jette dem Hund zu und näherte sich misstrauisch dem riesigen Turm. Graf Koriander hatte es tatsächlich...



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