E-Book, Deutsch, 300 Seiten
Schumacher The Shieldmaid - Teil 2 - Die Reise des Björn
5. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7565-1511-0
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 300 Seiten
ISBN: 978-3-7565-1511-0
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ein Bauernjunge wird aus der Not von seiner Familie an einen Händler 'verkauft'. Es ist eine Reise voller Abenteuer, die Ihn in ein fernes, fremdes Land führen. Die aus einem Bauernjungen einen Krieger der Waräger Garde werden lässt. Mit Harald Schönhaar, der irgendwann König von Norwegen werden möchte, hat er einen Förderer gefunden, der Ihm viel beibringt und hilft. Schön bald ist er Teil der berühmten Waräger Garde und dient dem Kaiser. Er lernt sehr viel und sehr schnell. Er findet sich mit seiner neuen Situation zurecht, doch tief in Ihm schlummert die Sehnsucht irgendwann nach Hause zurück zu kehren, zu seiner Familie, in seine Heimat.
The Shieldmaid Teil 2 - Die Reise des Björn ist ein Prequel zum ersten Teil.
Ich bin am 08.07.1972 in Wiesbaden geboren, habe 2 Brüder und hatte eine glückliche, unbeschwerte Kindheit. Es gibt nur wenige dunkle Schatten in meinem Leben und ich bin wirklich glücklich, dass mir das Schicksal die Zeit gegeben hat meine Gedanken und Ideen auf Papier zu bringen. Ich liebe meine Familie, Tiere, die Natur und meine Freunde.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Die Reise beginnt ~Anno 873 im Namen des Herrn~ In einem kleinen Dorf an der Küste im Norden Europas, lebt ein Fischer und Bauer mit dem Namen Jasper. Er lebt dort mit seiner Familie und wie immer muss er dafür sorgen, dass sie über den Winter kommen. Doch das stellt sich in diesem Jahr als nicht sehr einfach heraus. Es ist bitterkalt und Jasper blickt sorgenvoll drein. Die letzte Ernte war mehr schlecht als recht und die Trockenheit im Sommer hat einen großen Teil seiner hart erarbeiteten Kohlernte ruiniert. Das Gemüse kaufte er von einem Händler aus dem Mittelmeerraum. Nachdem er über Jahre hinweg Weizen angebaut hat, wollte er es diesmal mit dem neuen Gemüse versuchen. Hätte er jedoch gewusst, wie schnell es verdirbt, hätte er sich vermutlich gegen diesen Schritt entschieden. Seine geliebte Frau hat versucht, es ihm auszureden, sie war von Anfang an nicht seiner Meinung. „Bleib lieber bei dem Weizen, bleib bei dem Altbewährten“, hatte sie mehr als einmal auf ihn eingeredet. „Ich weiß nicht, ob es im Moment eine so gute Idee ist, sich an etwas Neuem zu wagen.“ Jetzt weiß Jasper, dass er besser auf sie hätte hören sollen. Aber wer weiß, wie es dann jetzt um sie stehen würde. Wahrscheinlich wären sie nicht besser dran als jetzt auch. Die Weizenernte wurde über die Jahre hinweg immer schlechter, es wurde immer weniger. Er musste einfach etwas Neues ausprobieren, um sein und das Überleben seiner Familie zu sichern. Aber er ist ja nicht nur Bauer, sondern auch ein leidenschaftlicher Fischer. Jedoch sieht es mit seinem Fang in letzter auch nicht besser aus. Ihm scheint es fast so, als wolle etwas verhindern, dass ihm auch nur ein Fisch ins Netz schwimmt. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass er sein kleines Boot nur in Strandnähe benutzen kann. Wenn er zu weit damit rausfährt, besteht die Gefahr, dass er nicht mehr zurückkommt. Mit dieser Nussschale kann er sich auf keinen Fall zu weit vom Ufer entfernen und er ist sich sicher, dass er damit niemals das offene Meer zu Gesicht bekommt. Die kleine Siedlung, in der sie leben, ist über all die Jahre hinweg stetig gewachsen. Es gab Zeiten, in denen fast täglich Menschen zu ihnen stießen und sich ihnen anschlossen. Jasper und seiner Frau ging es eigentlich immer relativ gut. Er würde sogar behaupten, dass sie ein paar sorgenlose Jahre hatten. Aber die Missernten der letzten Zeit stellen die Familie nun vor eine große Herausforderung. Jasper lebt nicht nur mit seiner Frau in der Siedlung, sondern auch mit seinen Kindern. Sie sind alles für ihn und um deren Überleben zu sichern, würde er alles tun. Im letzten Winter mussten sie eines ihrer Kinder gehen lassen. Es starb und niemand wusste, warum. Das war eine schreckliche Zeit für die ganze Familie, aber seine Frau litt ganz besonders darunter. Sie ließ sich teilweise nichts anmerken und blieb für die anderen Kinder stark, aber Jasper sah in ihren Augen den Schmerz des Verlustes. Jedoch gebar sie im Frühjahr darauf ein weiteres Kind. Das kleine Mädchen machte die Familie wieder komplett. Sie tauften sie auf den Namen Fenja, danach wurde ein großes Fest gefeiert. Hier in der Gegend glauben viele Menschen an den neuen Gott und seinen Sohn Jesus Christus. Die Kirche gewinnt immer mehr an Einfluss, aber auch viele Bewohner glauben noch an die alten Götter. Von daher bricht oft Zwietracht zwischen den unterschiedlichen Glaubensrichtungen auf. Streit, der nach Jaspers Meinung unnötig ist, wenn die Menschen nicht immer darauf beharren würden, den anderen ihren Glauben aufzuzwingen. Aber so war es schon immer und so wird es vermutlich auch immer bleiben. Was für einen Grund sollte es geben, dass sich dieses Verhalten der Menschen irgendwann einmal legt? Gedankenversunken sitzt Jasper am Tisch und beobachtet seine Familie. Normalerweise wäre es überhaupt nicht still, immer hatte jemand etwas zu erzählen. Aber heute hängt er seinen Gedanken zu sehr nach. Mit einem kleinen Lächeln auf seinen schmalen Lippen richtet er den Blick auf seinen erstgeborenen Sohn Björn. Für sein Alter hat er schon eine stattliche Erscheinung. Jasper würde lügen, wenn er nicht stolz auf ihn ist. Björn ist bereits groß und sehr kräftig. Egal bei welcher Arbeit, er ist seinem Vater immer ein guter Helfer. Er lernt sehr schnell und ist geschickt mit seinen Händen. Dazu fragt er sehr viel und Jasper liebt es, wenn er seinem Sohn etwas Neues beibringen kann. Er ist sich sicher, dass Björn den Hof eines Tages weiterführen wird. Natürlich nur, wenn er bereit dazu ist. Anschließend wandert sein Blick zu Hendrik. Er ist der jüngere von den beiden Söhnen. Er kam ein paar Jahre nach Björn zur Welt und das sieht man ihm auch an. Hendrik ist kleiner, wesentlich schmächtiger und schmaler als sein großer Bruder. Aber Jasper ist sich sicher, dass er im Laufe der nächsten Jahre genauso eine beachtliche Erscheinung wie Björn bekommen wird. Wie es so üblich ist, lebt Jasper mit seiner ganzen Familie unter einem Dach und er hofft, dass das noch viele Jahre so sein wird. Auf was er jedoch verzichten könnte ist, dass auch sein Vieh immer mit dabei ist. Aber was soll er tun, das ist nun einmal so. In der jetzigen Situation, in der sie stecken, können sie sich keinen eigenen Anbau für die Tiere leisten. So haben sie es wenigstens schön warm, denn das Feuer, welches im Kamin brennt, war nicht mehr aus, seit der Winter hereingebrochen ist. Das ist für Jasper sehr wichtig, denn wenn sie jetzt auch noch frieren müssten, wüsste er nicht mehr, was er tun könnte, um das Überleben seiner Familie zu sichern. Einige wohlhabende Bauern sind schon so weit, dass sie ihr Vieh in separaten Hütten untergebracht haben. Manche sind sogar größer als ihre eigenen Häuser. Irgendwann, wenn es beim Fischen und mit der Ernte wieder besser läuft, hat Jasper auch vor, einen eigenen Stall für seine Tiere zu bauen. Ihm persönlich macht es nichts aus, mit dem Vieh unter einem Dach zu leben. Aber seine Kinder und seine Frau lassen es ihn schon manchmal wissen, wenn sich in dieser Hinsicht etwas ändern muss. Der Geruch ist teilweise schon sehr lästig, zumal die Ausscheidungen der Tiere im Sommer immer unnötig die Fliegen anziehen. Obwohl seine jetzige Lage ausweglos erscheint, ist er doch voller großer Hoffnung, dass er im nächsten Frühjahr mit dem Bau eines Stalles beginnen wird. Wenn Björn und Hendrick mit anfassen, werden sie damit schnell fertig sein. „Wir werden im Frühjahr einen Stall für das Vieh bauen“, versichert er seiner stillenden Frau, als sie die Nase verzieht, weil ihnen ein unangenehmer Duft entgegenkommt. Zum Abendessen gibt es, wie so oft in letzter Zeit, mal wieder eine Kohlsuppe. Jasper weiß nicht, wie lange seine Söhne diese noch zu sich nehmen werden. Denn er merkt jedes Mal, dass sie ihnen schon fast zum Hals heraushängt. Aber was will man machen? Sie müssen essen. Egal, was man ihnen vor die Nase setzt. Wenn sie überleben und kräftig werden wollen, müssen sie sich mit der Kohlsuppe zufriedengeben. Es ist nicht so, dass die Suppe nicht schmeckt. Ganz im Gegenteil, seine Frau ist eine hervorragende Köchin. Mit einem Stück harten Brot macht sie vollkommen satt. Und zu sehen, wie sich seine Familie den Bauch vollschlagen kann, stimmt ihn zufrieden. Denn nicht jeder kann in der heutigen Zeit von sich behaupten, satt ins Bett gehen zu können. *** Noch am Tisch, als alle ihre Schüsseln bis auf den letzten Tropfen leer gegessen haben, stillt seine Mutter Nele seine kleine Schwester Fenja. Björn mag das Mädchen, vor allem, wenn es mal nicht schreit. Aber solange sie an der Brut seiner Mutter ist, ist er sich sicher, dass dies nicht passieren wird. Aber Björn hat ja nicht nur seine kleine Schwester, sondern auch einen kleinen Bruder. Er merkt wie Hendrik, der neben ihm sitzt, langsam unruhig wird. Er sieht zu ihm herüber und schenkt ihm ein Lächeln. Sein blondes Haar wird jeden Monat länger, ein Teil hängt ihm schon in den Augen. Björn weiß, was passieren wird, wenn Hendrik nicht still sitzen kann. Er ist sich sicher, dass es nicht mehr lange dauert, bis seine Eltern sie zum Ausmisten schicken. Und er weiß auch, dass es nicht nur an seinem kleinen Bruder liegt, sondern auch daran, dass sein Vater und seine Mutter fast jeden Abend an der Erweiterung der Familie arbeiten. Das ist teilweise nicht zu überhören. Björn schmunzelt, als es dann auch schon so weit ist. „Kinder, es wird Zeit, euren Arbeiten nachzugehen. Geht ausmisten“, befiehlt sein Vater, während er aufsteht und die Schüsseln des Abendessens zusammenstellt. „Ja, Vater“, erwidern die Kinder und stoßen sich gegenseitig an, bevor sie aufstehen und zu dem Vieh rennen. „Nicht so hastig“, ermahnt sie ihre Mutter, aber das bekommen sie gar nicht mehr mit. Viel zu sehr sind sie nun damit beschäftigt, sich um die Tiere zu kümmern. Dabei erkennt Björn, dass sich Hendrik bei der Arbeit sehr ungeschickt anstellt. Er beobachtet ihn kurz. „Hendrik, du darfst nur zu einer Seite kehren, sonst verteilst du den ganzen Mist nur“, redet er auf seinen Bruder ein. „Das bringt ja alles dann gar nichts.“ Hendrik sieht zu ihm auf, die Flammen des Feuers bringen seine Gesichtszüge zum Zucken. Björn findet, dass das auf der einen Seite witzig aussieht, aber auf der anderen wirkt es befremdlich. „Wenn du es besser kannst, dann mach es doch allein“, kontert der Kleine, worauf Björn sich ein Grinsen verkneifen muss. Hendrik hat zwar noch nicht viel Kraft, aber sein Mund funktioniert sehr...