Scott | Zärtlicher Eroberer | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Historical

Scott Zärtlicher Eroberer


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-6946-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Historical

ISBN: 978-3-7337-6946-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sieben Jahre lang musste der attraktive Diplomat Valerian Inglemoore, Viscount St. Just, ein Doppelleben als Geheimagent auf dem Kontinent führen. Jetzt ist er zurück in Cornwall und will nur noch eins: Endlich Philippa Stratten heiraten - die Frau, die er einst zum Wohl ihrer Familie aufgegeben musste, obwohl er sie liebte. Doch er hat einen Rivalen um ihre Gunst. Zwar ist ihr Verlobter mehr an ihrem Vermögen als an ihrer Liebe interessiert, wie Valerian schnell entdeckt. Aber Philippa schlägt seine Warnungen in den Wind. Zu sehr hat er sie damals verletzt. Wie kann er nur ihr Vertrauen - und ihr Herz! - zurückerobern?



Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den Haushalt am liebsten ihrem Ehemann, der früh morgens und spät abends am College unterrichtet, sodass er tagsüber als Hausmann glänzen kann.

Nikkis ganzes Leben steht im Zeichen des Schreibens. Schon in der vierten Klasse nahm sie an Nachwuchsautoren-Konferenzen der Schule teil und ist immer noch sehr stolz auf ihren ersten Roman, den sie in der sechsten Klasse fertigstellte - ein mittelalterliches Abenteuer, das ihre Mutter auf einer elektrischen Schreibmaschine für sie abtippte. Mittlerweile besucht sie RWA-Konferenzen und besitzt natürlich ihren eigenen Computer. Sie ist sehr an Geschichte interessiert, recherchiert gern, immer auf der Suche nach Stoff für neue Geschichten. Es macht ihr viel Spaß, sich mit anderen Autoren und LeserInnen über ihre Lieblingsbücher und den Prozess des Schreibens auszutauschen.

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PROLOG

London, Juni 1820

Valerian Inglemoore, Viscount St. Just, hatte ein Geheimnis. Ein schreckliches Geheimnis, das ihn vor Schuld und Selbstverachtung erzittern ließ, als er allein auf Lady Rutherfords Veranda stand und in den von Lampions erhellten Garten starrte, ohne wirklich etwas zu sehen.

Er war so durchdrungen von seinem Geheimnis, dass er keinen Blick übrig hatte für den eleganten Stadtgarten mit seinen Springbrunnen und den sorgfältig angelegten Wegen, die an Beeten und kleinen Ligusterhecken vorbeiführten.

Unter normalen Umständen hätte er den Garten verlockend gefunden, doch in dieser Nacht trug er zu schwer an seinem Geheimnis. Er war einundzwanzig Jahre alt und verliebt in Philippa Stratten, Lord Pendennys’ Tochter, die seine Liebe erwiderte. Auf dieser Veranda waren sie heute verabredet.

Zum letzten Mal.

Das war das Geheimnis.

In dieser Nacht würde er ihr auf Bitte ihres Vaters hin sagen, dass es aus war. In dieser Nacht musste er sie davon überzeugen, dass zwei Monate verstohlener Küsse und heimlicher Treffen für ihn nicht mehr gewesen waren als eine kurzlebige Romanze. Er wusste nicht, wie er das fertigbringen sollte. Er liebte sie so sehr.

Nach dieser Nacht würde er sie nie wieder in die Arme nehmen, nie wieder ihre zärtlichen Finger in seinem Haar spüren. Die letzten beiden Monate waren der Himmel auf Erden gewesen. Bei ihrem Debüt im April hatte er mit ihr getanzt – und seitdem jede weitere Nacht. Sie hatten in Lauben hinter zugezogenen Vorhängen heiße Küsse getauscht und lange Spaziergänge in den Gartenanlagen gemacht. Sie waren sich genug gewesen, weshalb einzig Gründe gefunden werden mussten, um mit ihr allein sein zu können. Er war leidenschaftlicher Botaniker und Reiter, und so hatte es immer plausibel geklungen, wenn sie behaupteten, sie wollten sich eine bestimmte Blumenspezies oder ein neugeborenes Fohlen ansehen.

O ja, sie hatten sich Hals über Kopf ineinander verliebt. Man hätte fast sagen können, es wäre Liebe auf den ersten Blick gewesen, aber er hatte Philippa schon seit Jahren gekannt. Sie war die Schwester seines besten Freundes Beldon. Zu dritt hatten sie in den Schulferien die Küste Cornwalls erkundet. Seit er das erste Mal in den Ferien von der Schule nach Hause gekommen war, hatte er gewusst, dass sein Herz niemals einer anderen gehören würde.

Hinter ihm, im Ballsaal der Rutherfords, tanzten hundert der Vornehmsten Londons in Seide und Satin durch die Nacht; der Champagner floss in Strömen. Das alles berührte ihn nicht. Ihm brach das Herz.

„Valerian.“ Die vertraute, geliebte Stimme ertönte in der Dunkelheit. Er atmete noch einmal tief durch und betete um die Kraft, Philippa aufzugeben. Es war nur zu ihrem Besten, selbst wenn sie das niemals glauben würde.

Er drehte sich um und weidete sich wie immer an ihrer Schönheit, die er auch in dieser Nacht überwältigend fand. In ihrem blassblauen Ballkleid erschien sie ihm fast überirdisch schön. Der Stoff schien im Mondlicht zu schimmern, wenn sie sich bewegte. Ein sanfter Sommerwind schmiegte das Gewand an ihren Körper und erinnerte Valerian an die reizvollen Rundungen, die sich unter dem zarten Chiffon verbargen.

„Val.“ Sie flüsterte seinen Namen und kam mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. „Ich konnte es kaum erwarten dich wiederzusehen.“ Ein zärtliches Lächeln umspielte ihre Lippen, und in den Tiefen ihrer blauen Augen lag ein Ausdruck, der nur ihm allein galt. Es war ein berauschendes Gefühl, zu wissen, dass die Leidenschaft, die sich hinter dem sanften Lächeln und dem weichen Blick verbarg, einzig für ihn bestimmt war.

Er schwelgte in diesem Gefühl. Nach dieser Nacht würde er nie wieder solch eine Freude empfinden.

Sie schob ihre behandschuhten Finger in seine und erwartete, dass er sie wie gewohnt in seine Arme zog. Er kämpfte verzweifelt gegen die Versuchung an. Er war gekommen, um seine Pflicht ihrer Familie gegenüber zu erfüllen, einer Familie, die ihn seit seiner Jugendzeit immer liebevoll bei sich aufgenommen hatte. Ihr Vater hatte ihn gebeten, Philippa zum Wohl der allgemeinen finanziellen Situation und ihrer eigenen Zukunft aufzugeben. Es war bestenfalls eine schwere Aufgabe. Bei der kleinsten Berührung und beim leisesten Zuneigungsbeweis von Philippa wurde sie herkulisch.

Er umarmte sie nicht. Er konnte es nicht, so sehr er sich auch danach sehnte, ihre Nähe zu spüren. Wenn er das tat, versagte er ihrer Familie den einzigen Gefallen, um den man ihn je gebeten hatte. Als Ehrenmann schuldete er ihr mehr.

Philippa sah in sein Gesicht und schien seine Gedanken zu ahnen. Unbewusst ermahnte sie ihn damit, seine Züge besser zu beherrschen, wenn er diese Aufgabe glaubwürdig hinter sich bringen wollte. „Freust du dich nicht, mich zu sehen?“, fragte sie.

„Natürlich freue ich mich, dich zu sehen. Ich freue mich immer, wenn ich einen lieben Freund sehe.“ Hoffentlich hörte sie die unausgesprochene Lüge nicht heraus. Sie war für ihn immer mehr als nur ein Freund gewesen.

„Dann küss mich. Ich habe den ganzen Tag auf dich und auf diesen Augenblick gewartet.“ Sie versuchte, sich an ihn zu schmiegen, damit er sie doch in die Arme nahm.

Er zwang sich, hart zu bleiben. „Philippa, nicht. Wir müssen reden.“

„Hier?“ Sie sah sich neugierig um, aber die Enttäuschung spiegelte sich unübersehbar auf ihren Zügen wider. Valerian fragte sich, was sie wohl erwartete, dass sie diese Umgebung nicht für angemessen hielt. Sicherlich nicht das, was er ihr zu sagen hatte. Ihr Vater, Lord Pendennys, hatte angedeutet, dass Philippa und Beldon nicht die geringste Ahnung von der Lage der Familie besaßen.

Auf der Veranda herrschte nicht viel Betrieb, aber ein paar Paare befanden sich dennoch in der Nähe. Sie waren in der Tat längst nicht so ungestört, wie Valerian erhofft hatte. Er schüttelte den Kopf. „Nein, nicht hier. Komm, wir gehen ein wenig im Garten spazieren.“

Sie fanden eine Bank zwischen voll erblühten Rhododendronbüschen und setzten sich. Valerian behielt ihre Hand in seiner. Er zeigte auf einen Rosenbogen über dem Weg. „Diese Blüten sind wunderschön. Zudem habe ich gehört, Lady Rutherford hat sich eine besondere gelbe Rose aus der Türkei schicken lassen.“

Er zögerte es heraus, und er wusste es. Er schob den Moment auf, so lange er konnte, und versuchte, sich jede Einzelheit von ihr für immer einzuprägen – von der schönen, unschuldigen Philippa, die an die Reinheit seiner Liebe glaubte, und der er gleich beweisen musste, dass sie sich getäuscht und dass ihr Herz ihr nur einen Streich gespielt hatte. Es würde Jahre dauern, bis sie verstand, dass alles nur vorgetäuscht war, um ihre Familie zu schützen.

„Was hast du, Val? Du bist doch nicht hergekommen, um mir Rosen zu zeigen“, meinte sie forschend.

„Ich habe heute Abend mit deinem Vater gesprochen.“

Ihre Miene hellte sich auf, sie stieß einen leisen Freudenschrei aus und schlug die Hände vor den Mund. In Gedanken wiederholte er seine Worte noch einmal, und ihm wurde klar, wie Philippa sie aufgefasst haben musste. Sie dachte, er wäre gekommen, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Er musste vorsichtiger, überzeugender sein.

Valerian schüttelte warnend den Kopf. „Nein, Philippa, es ist nicht so, wie du denkst. Dein Vater hat mir von deiner Verlobung mit dem Duke of Cambourne erzählt. Der Duke hat heute Nachmittag um deine Hand angehalten, und dein Vater hat sie ihm gewährt.“

Philippa runzelte verwirrt und ungläubig die Stirn. Seine Worte zeigten die beabsichtigte Wirkung. Diese Neuigkeit kam für sie so unerwartet, dass sie nicht einmal zornig sein konnte. Sie würde erst wütend auf ihn werden, wenn sie die einzelnen Mosaikstücke zusammensetzte. Das arme Mädchen hatte nicht einmal gewusst, dass Cambourne überhaupt an ihr interessiert war, obwohl bereits allerorts Wetten abgeschlossen wurden, wann der verwitwete Duke den entscheidenden Schritt wagen würde. Die Männer in der Stadt hatten insgeheim längst Cambournes Interesse an der schönsten Debütantin der Saison akzeptiert. Valerian hatte gehofft, abwarten zu können, bis sich der Sturm gelegt hatte. Vielleicht hätte er damit sogar Erfolg gehabt, wenn die finanzielle Lage von Pendennys nicht so verzweifelt gewesen wäre.

„Cambourne? Du musst dich irren, Val.“Voller Zuversicht stand sie auf und strich sich das Kleid glatt. Sie glaubte fest daran, sie brauchte nur in den Ballsaal zurückzugehen und ihrem Vater alles zu erklären. „Vater liebt dich wie einen eigenen Sohn. Nichts würde ihn mehr freuen, als dich in unserer Familie willkommen heißen zu können. Er würde sich das für mich, für uns beide wünschen.“

„Warte, Philippa.“ Valerian bemühte sich um einen ruhigen, kühlen Tonfall, um sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgewühlt er innerlich war. „Ich bin hier erschienen, um dich zu ermutigen, Cambournes Antrag anzunehmen.“

„Wie meinst du das? Du willst, dass ich Cambourne heirate?“, rief Philippa entsetzt aus. „Er ist alt genug, mein Vater sein zu können! Ich liebe ihn nicht. Ich habe ein paar Mal mit ihm getanzt, aber sonst kenne ich den Mann kaum.“ Ihr berühmtes Temperament begann sich zu regen, nachdem der erste Schock abgeklungen war.

„Du hast den Rest deines Lebens Zeit, ihn kennenzulernen, Philippa.“ Scheinbar gefühllos tat er ihren Einwand ab. „Er ist eine ausgezeichnete Partie für dich, bedenke doch nur.“ Er zählte die Vorzüge des anderen Mannes an seinen Fingern auf. „Er kommt aus unserer Gegend, das heißt, du würdest in der Nähe deiner Familie...



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