Seeberg | Die Welt der Hedwig Courths-Mahler 701 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 701, 64 Seiten

Reihe: Die Welt der Hedwig Courths-Mahler

Seeberg Die Welt der Hedwig Courths-Mahler 701

Dori und ihr Seelenschmerz
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7517-6401-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Dori und ihr Seelenschmerz

E-Book, Deutsch, Band 701, 64 Seiten

Reihe: Die Welt der Hedwig Courths-Mahler

ISBN: 978-3-7517-6401-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der Schock sitzt tief, als Dori erfährt, dass ihr Zuhause versteigert werden muss. Selbst nach dem Tod ihrer Eltern hat sie sich auf Gut Förnbach immer sehr geborgen gefühlt. Und nun wird die junge Baroness völlig entwurzelt: Sie muss sich nicht nur von ihrer Heimat verabschieden, sondern auch von ihrem geliebten großen Bruder. Der will sich nun in Australien ein neues Leben aufbauen, um dann - auf lange Sicht - auch seine Schwester nachzuholen.
Bis dahin kommt Dori auf Schloss Weißenfels bei ihrer reichen und egozentrischen Cousine Adrienne unter. Diese heiratet kurz darauf einen ominösen Fürsten - und von nun an wird Doris Aufenthalt auf Schloss Weißenfels zur Tortur. Einzig Graf Thulin, ein Freund des Hauses, sorgt sich um Dori und weckt damit große Gefühle in ihr. Doch der Graf verhält sich ihr gegenüber eher wie ein Bruder. Ist auch er nur ein Spielball der intriganten Adrienne?

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Dori und ihr Seelenschmerz

Meisterwerk um das traurige Geheimnis einer Frau

Der Schock sitzt tief, als Dori erfährt, dass ihr Zuhause versteigert werden muss. Selbst nach dem Tod ihrer Eltern hat sie sich auf Gut Förnbach immer sicher und geborgen gefühlt. Doch nun wird die junge Baroness völlig entwurzelt: Sie muss sich nicht nur von ihrer Heimat verabschieden, sondern auch von ihrem geliebten Bruder. Der will sich in Australien ein neues Leben aufbauen, um dann – irgendwann – auch seine Schwester nachzuholen.

Bis dahin kommt Dori auf Schloss Weißenfels bei ihrer reichen und egozentrischen Cousine Adrienne unter. Diese heiratet kurz darauf einen ominösen Fürsten – und von nun an wird Doris Aufenthalt auf Schloss Weißenfels zur Tortur. Einzig Graf Thulin, ein Freund des Hauses, sorgt sich um Dori und weckt damit große Gefühle in ihr. Doch der Graf verhält sich ihr gegenüber eher wie ein Bruder. Ist auch er nur ein Spielball der intriganten Adrienne?

Baron Förnbach trat ans Fenster und blickte hinunter auf den gepflegten Park. Die alten Buchen wiegten wie immer ihre Zweige im Wind.

Wie viele Generationen hatten sie aufwachsen und vergehen sehen! Und nun sollte das Gut der Förnbachs in fremde Hände fallen.

An der Parkmauer tauchte Lux auf. Der gefleckte Schimmel jagte mit Dori in gestrecktem Galopp durch den Park, und sie saß sicher wie eine Amazone im Sattel. Das lange blonde Haar wehte wie eine kleine Fahne hinter ihr her. Im nächsten Augenblick waren Pferd und Reiterin Baron Förnbachs Blicken entschwunden.

Der alte Viktor betrat das Arbeitszimmer des jungen Herrn, um den Aschenbecher zu leeren und die Gläser abzuräumen.

»Bitten Sie die Baroness zu mir, Viktor.«

Viktor, der schon beim alten Baron Förnbach gedient hatte, streifte Baron Aldo mit einem forschenden Blick.

»Sehr wohl, Herr Baron.« Er verneigte sich.

Er ahnte, dass es nicht gut um Gut Förnbach stand, doch er wagte keine Frage zu stellen.

Wenig später stürmte Dori ins Zimmer. Ihre Augen leuchteten, ihre Wangen glühten, und ihr Haar war nicht eben ladylike frisiert. Sie trug noch ihren Reitdress.

Hübsch sieht sie aus, meine kleine Schwester!, dachte Baron Förnbach. Und wie unbeschwert glücklich sie ist! Das Herz schlug ihm dumpf und schwer.

»Du wolltest mich sprechen, Aldo? Gibt es eine gute Nachricht?« Dori hockte sich kess auf die Kante des Schreibtisches.

Wo soll ich nur beginnen!, dachte Baron Förnbach verzweifelt, und unwillkürlich glitt ihm ein Seufzer über die Lippen.

Forschend blickte Dori ihren Bruder an. »Du siehst bekümmert aus, Aldo. Ist etwas passiert?«, fragte sie und glitt vom Schreibtisch herunter.

Baron Förnbach nahm ihre Hände. »Ja, Dori. Es ist etwas passiert, das heißt, es wird etwas geschehen, etwas, das uns beide betrifft und unser ganzes Leben verändern wird.«

In Doris Augen erlosch das Leuchten. So ernst hatte der Bruder noch nie mit ihr gesprochen – doch, einmal. Damals, als ihr Vater so plötzlich gestorben war. Es war ein Morgen beinahe wie dieser gewesen. Auch damals war sie von einem Ritt zurückgekehrt, und sie hatten so voreinander gestanden wie jetzt. Dori hatte plötzlich einen dicken Kloß im Hals.

»Was – was wird geschehen?«, fragte sie tonlos.

Angst stand in ihren Augen, und Aldo spürte, dass sie zitterte.

»Mein armes kleines Schwesterlein!« Er zog sie mitleidig in seine Arme und strich ihr zärtlich über das Haar.

»Willst du – Lux verkaufen?« Dori blickte mit Tränen in den Augen zu ihm auf.

Baron Förnbach schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, es wird noch schlimmer sein.« Er zog sie fester in seine Arme. »Das Gut wird versteigert!«

»Das Gut ...?« Dori starrte ihn fassungslos an. »Wird versteigert?«

Baron Förnbach nickte. »Ich habe mein Möglichstes getan, um es zu verhindern. Ich weiß, wie furchtbar es für dich ist. Aber es gibt keinen Ausweg mehr.«

»Das bedeutet, wir müssen Förnbach – verlassen?« Dori traten Tränen in die Augen. Sie barg ihr Gesicht an der Schulter des Bruders.

»Ja, Dori, so wird es sein«, sagte der Baron dumpf.

Eine ganze Weile standen sie stumm beieinander, engumschlungen, als könne einer am anderen Halt finden. Dann hob Dori den Kopf.

»Und was wird aus uns werden?«, fragte sie unter Tränen.

»Ich weiß es noch nicht, Dori. Aber mach dir nicht zu viele Sorgen. Ich werde einen Weg finden. Es wird alles wieder gut werden. Zweifellos werden wir eine schwere Zeit durchzustehen haben, doch eines Tages, das verspreche ich dir, eines Tages wird es wieder schön sein!«

Dori nickte. »Wenn wir nur zusammen sind, werden wir alles durchstehen«, sagte sie tapfer.

Baron Förnbach küsste sie auf die Stirn. »Nicht einmal das wird uns vergönnt sein, Dori«, erwiderte er leise. »Wir werden uns trennen müssen.«

»Trennen?« Dori wurde noch bleicher. »Du – du willst mich verlassen und fortgehen?«, stammelte sie fassungslos.

»Ich tue es nur mit schwerem Herzen, Dori. Aber es muss sein. Ich werde in Übersee versuchen, eine neue Existenz für uns aufzubauen. Sobald ich wieder eigenen Grund und Boden besitze und das Geld für eine Fahrkarte zusammengespart habe, werde ich dich nachholen.«

»Ich möchte gleich mit dir fahren, Aldo!« Dori schlang ihm weinend die Arme um den Nacken. »Ich flehe dich an, lass mich nicht allein zurück! Ich will alles gern ertragen. Ich verspreche dir, hart zu arbeiten. Nichts wird mir zu viel sein, nur – lass mich nicht allein zurück!«

Aldo setzte sich in einen Sessel und zog Dori zu sich auf den Schoß. »Ich bitte dich, Dori, mach es mir nicht gar so schwer. Ich habe keine andere Wahl, als allein zu fahren. Wenn Förnbach versteigert ist, bleibt uns nicht mehr viel Geld. Es würde zwar für zwei Fahrkarten reichen, doch dann bliebe kein Startkapital mehr.«

»Und – was wird aus mir?«, fragte Dori zaghaft.

»Ich werde Cousine Adrienne bitten, dich aufzunehmen. Sie ist reich und bewohnt ein großes Schloss. Sie wird mir meine Bitte gewiss nicht abschlagen.«

»Adrienne?« Dori sah ihn unglücklich an.

»Ich dachte immer, du magst sie«, sagte Aldo verwundert.

»Ja, doch. Aber sie macht sich nicht sehr viel aus mir«, erwiderte Dori bekümmert.

»Das siehst du falsch, Dori«, versuchte der Baron seine Schwester zu beruhigen. »Adrienne ist so viel älter als du. Sie hat ganz andere Interessen. In ihren Augen bist du noch ein Kind. Deshalb habt ihr wenig gemeinsamen Gesprächsstoff. Wenn du erst mit ihr lebst, wird sie bald einsehen, dass du schon eine richtige junge Dame bist, und dann wird sich manches zwischen euch ändern.«

»Wenn du meinst, Aldo«, sagte Dori, aber es klang traurig und bedrückt.

???

Lux wieherte freudig, als Dori den Stall betrat.

»Lux!«, rief sie. »Lux!«

Der Apfelschimmel tänzelte unruhig hin und her und streckte seinen Kopf weit über die niedrige Tür seiner Box.

Dori nahm seinen Kopf und schmiegte ihr tränennasses Gesicht an seine Nase. Zärtlich streichelte sie ihm das seidige Fell und kraulte ihn hinter den Ohren.

»Wenn ich dich doch mitnehmen könnte!«, schluchzte sie. »Ich weiß nicht einmal, wohin du kommen wirst. Irgendein Fremder wird auf dir reiten.«

Plötzlich fühlte Dori sich von hinten bei den Schultern genommen. »Ich dachte mir, dass ich dich hier finden würde, Dori«, sagte Baron Förnbach.

»O Aldo! Wie furchtbar ist das alles!« Dori warf sich weinend in seine Arme.

»Bitte, beruhige dich, Schwesterlein. Ich werde dafür sorgen, dass Lux in gute Hände kommt«, versprach der Baron. »Er wird sich bald an seinen neuen Herrn gewöhnt haben.«

»Und du glaubst, dass er mich ganz vergessen wird?«

»Sicher nicht, Dori. Aber Lux ist ein kluges Tier. Er wird sehr bald begreifen, dass es sich auch in seinem neuen Stall leben lässt. – Und du solltest dir ein Beispiel nehmen an ihm. Weine nicht mehr. Auf Schloss Weißenfels ist alles viel prächtiger als hier, und Adrienne wird dir gewiss ein Pferd zur Verfügung stellen, mit dem du ausreiten darfst.« Er zog etwas aus der Jackentasche. »Hier. Das habe ich dir mitgebracht, als Abschiedsgeschenk für Lux. Du hast in deiner Erregung sicher nicht daran gedacht.«

»Danke«, schluchzte Dori. »Du bist ein wunderbarer Bruder. Was werde ich ohne dich anfangen?«

Lux naschte begierig die Zuckerstückchen und Mohrrüben.

»So, nun bleibt er getröstet zurück«, sagte der Baron und klopfte dem Schimmel die Schulter. Dann legte er den Arm um Dori und führte sie fort.

???

Vier Stunden später hielt der Wagen aus Förnbach vor dem Portal des Schlosses Weißenfels. Der Baron half seiner Schwester ritterlich aus...



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