Seibold | It's My Life | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Seibold It's My Life

Jon Bon Jovi. Biografie
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-355-50070-8
Verlag: Neues Leben
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Jon Bon Jovi. Biografie

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-355-50070-8
Verlag: Neues Leben
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



JOHN BON JOVI
Die Biografie des Weltstars zum 60. Geburtstag!
Der Rocker im Rampenlicht, on the road, backstage und privat …

Als Jon Bon Jovi 1984 seinen ersten Hit »Runaway« landete, waren Faxgeräte der neueste Schrei, statt auf Streaming setzten Popfans auf Musikkassetten, und der neueste Apple-Rechner kostete 10.000 Dollar und hatte eine 10-MB-Festplatte. Achtunddreißig Jahre später feiert Jon Bon Jovi seinen 60. Geburtstag, und aus dem verbissen arbeitenden Rockschönling, als den ihn einst manche Journalisten verspotteten, ist ein respektierter Weltstar geworden, der sich vielseitig engagiert, mit seiner »JBJ Soul Foundation« Familien hilft, denen Obdachlosigkeit droht – und der nach wie vor glücklich mit seiner High-School-Liebe Dorothea Rose verheiratet ist. Schriftsteller und Musikjournalist Jürgen Seibold, der 1991 seine erste Biografie über Jon Bon Jovi geschrieben hat, zeichnet den Weg des US-Musikers nach, der als Sohn eines sizilianischen Einwanderers in New Jersey aufwuchs und sich nach Verkaufsrekorden, Hits und Welttourneen in seinem Lokal »JBJ Soul Kitchen« – wo jeder für sein Essen so viel bezahlt, wie er eben kann – auch mal ans Spülbecken stellt, wenn Not am Mann ist. Seibold berichtet kenntnisreich.

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Sayreville, New Jersey Behütete Kindheit, rebellische Jugend Eigentlich ist es kurios, dass dieses Bild so beliebt ist und zugleich so gern als ungewöhnlich gezeichnet wird: der Junge (oder natürlich das Mädchen) aus einfachen Verhältnissen, aufgewachsen in einem ruhigen Umfeld, der es schließlich als Musiker bis auf die größten Bühnen der Welt schafft. Kurios, weil wohl die wenigsten späteren Rockstars direkt unter Bühnenscheinwerfern zur Welt kommen. Und alles andere als ungewöhnlich, weil diesen Weg die meisten weltberühmten Musiker und Schauspieler gegangen sind. Bruce Springsteen zum Beispiel wuchs – wie Jon Bon Jovi – in New Jersey auf, seine Eltern mussten jeden Cent zweimal umdrehen. Madonna verlebte Kindheit und Jugend in ­Michigan, ebenfalls in einfachen Verhältnissen. Und auch Paul McCartney oder Bob Dylan hatten als Kinder ziemlich unspektakuläre Jahre, bevor sie begannen, sich für Musik zu begeistern. In Wahrheit sind eher Superstars wie Prince und Michael Jackson die Ausnahmen, die schon als Kinder mit Musik in Berührung kamen, weil der Vater eine Band hatte oder, wie in Jacksons Fall, konkrete musikalische Pläne für seine Kinder. So gesehen, begann die Geschichte des Rockstars Jon Bon Jovi ganz normal. Geboren wurde er als John Francis Bongiovi jr. am 2. März 1962 in Perth Amboy im US-Bundesstaat New Jersey. Die Stadt, auch City by the Bay genannt und nur durch die Schifffahrtsstraße Arthur Kill von New York getrennt, hatte damals kaum mehr als 30000 Einwohner, über Jahrzehnte hinweg waren es weniger geworden, bevor Perth Amboy irgendwann in den Sechzigern wieder zu wachsen begann. Gegründet wurde der Ort im 17. Jahrhundert an der Mündung des Raritan River, damals wurde er auch für sechzehn Jahre Hauptstadt der Kolonie East Jersey. Mitte des 19. Jahrhunderts sorgten Ziegelwerke für Arbeitsplätze, und am 31. März 1870 soll hier der erste Afroamerikaner seine Stimme in einer Wahl abgegeben haben. Die Fähre, die den Arthur Kill überquerte und zwischen Perth Amboy und Tottenville verkehrte, dem südlichsten New Yorker Stadtteil, stellte ihren Betrieb im Herbst 1963 ein; schon in den Jahren zuvor hatte die zwei Kilometer weiter nördlich errichtete Outerbridge Crossing, die Brücke hinüber nach Staten Island, die Fährlinie weniger wichtig werden lassen. Jons Vater war ebenfalls in Perth Amboy geboren worden, seine Familie war zuvor aus Sizilien nach Amerika gekommen, und er wuchs mit einem Bruder in New Jersey auf. Als junger Mann diente er als Wartungstechniker in der US-Marine, wo er seine spätere Frau Carol Sharkey kennenlernte, die als Kommunikationstechnikerin ebenfalls einen Dienst in der Marine absolvierte. Die attraktive junge Frau mit deutschen und russischen Wurzeln arbeitete später als Floristin, und man darf sich die beiden als schönes Paar vorstellen: Er mittelgroß, schlank, gutaussehend und von einnehmendem Wesen – sie quirlig und bildhübsch und stolz darauf, dass sie ein paar Jahre zuvor in Pennsylvania zur Miss Erie gekürt worden war. Die beiden verliebten sich, heirateten, und mit John junior kam ihr erstes Kind zur Welt. Anfangs lebten die drei noch im selben Haus wie Jons Großeltern. Der Vater versuchte sich als Flaschner, wurde schließlich Friseur, und die Mutter arbeitete weiterhin als Floristin, verdiente aber in verschiedenen anderen Jobs Geld dazu, für kurze Zeit arbeitete sie auch als »Bunny« in einem Playboy-Club. Die beiden waren fleißig, und schon 1965 konnten sie in ein neu erbautes Haus auf der anderen Seite des Raritan River ziehen, nach Sayreville. Die neue Heimatstadt war und ist etwas kleiner als Perth Amboy, aber wenn man die durchschnittlichen Einkommen der Einwohner beider Städte miteinander vergleicht, kommt Sayreville deutlich besser weg. Und die Bongiovis hatten ihr neues Heim obendrein in einem damals gerade entstandenen Stadtviertel errichtet, in einer ruhigen und gepflegten Wohngegend. Der Robinhood Drive in Sayreville, New Jersey, ist heute eine hübsche, an manchen Stellen etwas in die Jahre gekommene Wohngegend. Der Asphalt der Straße ist rissig geworden, ein schmaler Gehweg aus Betonplatten verläuft neben der Fahrbahn in sattgrünem Gras, dahinter steigen die Rasenflächen sanft zu den Häusern hinauf an. Schräg gegenüber der Einmündung der Stevenson Street steht 16 Robinhood Drive, ein zweigeschossiges Haus, mit Klinker- und Holzfassade, einer Garage und einer schmalen überdachten Veranda zur Straße hin. Vor dem Haus steht eine altertümliche Laterne, Büsche sind gepflanzt, und ein Lebensbaum und ein Holzzaun verwehren den Blick in den Garten hinter dem Haus, der von einem großen Pool dominiert wird. Direkt hinter der Eingangstür führt links eine schmale, recht steile Treppe ins Obergeschoss. Vier Schlafzimmer, zwei Bäder, Essküche, Speiseraum, ein großes Wohnzimmer und ein Raum mit gemütlichem Kaminfeuer verteilen sich auf die zwei Etagen. Das Haus taugt nur bedingt zur Pilgerstätte für Bon-Jovi-Fans: Es gehört der Familie längst nicht mehr, wurde zuletzt 2012 für etwas mehr als 300000 Dollar verkauft. Hier verbrachte Jon Bongiovi von 1965 an seine Kindheit und Jugend, hier wurden auch seine beiden Brüder geboren: Anthony im Jahr 1967 und Nesthäkchen Matthew 1975. Zur Grundschule, der Harry S. Truman Elementary School, waren es nur wenige Minuten zu Fuß, und auf dem Weg dorthin mussten die Bongiovi-Kinder keine stark befahrenen Straßen überqueren. Jon erinnert sich in Interviews gern an damals, auch daran, dass er mit seinen Freunden problemlos auf dem Robinhood Drive und den benachbarten Wohnstraßen spielen konnte. Die ganze Siedlung wirkt noch heute wie aus dem Bilderbuch der amerikanischen Mittelklasse. Gestutzte Rasenflächen, Bäume in vielen Gärten und auf den Grünstreifen entlang der Fahrbahn. In der Nachbarschaft durchweg ein- bis zweigeschossige Wohnhäuser, und wenn Jon sein Elternhaus verließ und sich nach links wandte, konnte er die Wipfel des kleinen Wäldchens sehen, die das Viertel von der etwas größeren Washington Road mit Tankstelle, Kneipen und Ladengeschäften abschirmte. Das Viertel, in dem der Robinhood Drive liegt, wird von der Washington Road, dem Garden State Parkway und der Main Street begrenzt, und in diesem Gebiet lebten damals, in den frühen Sechzigern, vor allem Familien mit Wurzeln in Italien oder Irland. Die meisten Kids, mit denen Jon zu tun hatte, wiesen einen ähnlichen familiären Background auf wie er, allen ging es ordentlich, niemand musste hungern, jeder hatte das Nötigste. Aber obwohl alle viel arbeiteten, waren finanziell keine großen Sprünge drin. Derselbe Hintergrund, dieselbe Lebenssituation, das schweißte viele dieser Familien zusammen. Das Gemeinschaftsgefühl in der Siedlung war stark ausgeprägt, was einerseits eine angenehme Atmosphäre schuf – für Jungs wie Jon und seine beiden Brüder aber durchaus auch Nachteile hatte: »In dieser Stadt und vor allem in diesem Viertel konntest du praktisch nichts anstellen, ohne dass du erwischt worden bist«, erzählte Jons Bruder Matthew einmal lachend. Die Ferien verbrachten die Bongiovis oft in Erie im US-Bundesstaat Pennsylvania. Die 100000-Einwohner-Stadt am Ufer des Eriesees, auf halbem Weg von Cleveland nach Buffalo gelegen, war die alte Heimat von Jons Mutter Carol, und sie wohnten anfangs bei deren Eltern und mieteten erst später auch einmal ein Ferienhaus. Das erste Ziel: das Baseball-Team Wieder zurück in Sayreville, spielte außer der Arbeit und einer intakten Nachbarschaft auch die katholische Kirche eine wesentliche Rolle für die Bongiovis und ihre Nachbarn. Carol und John Bongiovi senior schickten ihren Erstgeborenen nach der Elementary sogar auf die St. Joseph High School, die sich auch heute noch etwa eine Viertelstunde Autofahrt vom Robinhood Drive entfernt im Städtchen Metuchen befindet. »St. Joe’s« ist eine katholische Jungenschule, die der dortigen Diözese untersteht und von den Brüdern vom Heiligsten Herzen Jesu betrieben wird, einer in Frankreich entstandenen Gemeinschaft innerhalb der römisch-katholischen Kirche, die weltweit Schulen und Ausbildungseinrichtungen unterhalten. Allzu glücklich kann seine Zeit dort nicht verlaufen sein, denn schon nach zwei Jahren wechselte er zurück nach Sayreville an die War Memorial High School, mit dem Rad in ein paar Minuten vom Elternhaus aus zu erreichen. Auch von der War Memorial High ist nicht überliefert, dass sich Jon übertrieben fleißig in den Lernstoff vergraben hätte. Eher war er darauf aus, ins Baseball-Team seiner Schule aufgenommen zu werden – aber dafür war er zu schmächtig, er schaffte es nicht in die Mannschaft. »Da mich das Baseball-Team nicht haben wollte«, erinnert er sich, »war mir der übliche Weg verbaut, auf dem die Jungs an der Schule damals Punkte bei den Lehrern und den Mädchen sammeln konnten. Dabei hätte ich diese Punkte als Ausländerjunge dringend nötig gehabt.« Ausländerjunge … Die High School lag vom Robinhood Drive aus zwar nur zwei Kilometer weiter die Washington Road hinunter. Doch während um Jons Familie herum vorwiegend italienisch- und irischstämmige Leute wohnten, wurde diese teils verschworene Gemeinschaft im Rest von Sayreville durchaus kritisch beäugt. »Für die meisten in der Schule war ich als Italoamerikaner ein Idiot, so sehr ich mich auch um Anerkennung bemühte«, erzählte Jon einmal. »Eigentlich war unsere Familie längst nicht so italienisch, wie man sich das damals gemeinhin vorstellte. Früher vielleicht, als mein Großvater noch lebte, als sich die ganze Verwandtschaft regelmäßig traf und sich dabei alles um die Großeltern drehte. Ich habe...


Jürgen Seibold, 1960 in Stuttgart geboren, war jahrelang Musik- und Filmjournalist für zahlreiche Tageszeitungen, Zeitschriften und Radiostationen. 1989 war Paul McCartney Gegenstand seiner ersten Musikerbiografie, weitere unter anderem über Bryan Adams, Peter Gabriel, Phil Collins, Prince folgten und erzielten eine Gesamtauflage von über 1,2 Millionen Exemplaren. Seit 2007 schreibt Seibold Romane, darunter viele erfolgreiche Kriminalgeschichten.



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