Seubold | Vertrau Dir selbst . . . und lerne leben! | Buch | 978-3-935404-42-6 | www.sack.de

Buch, Deutsch, 148 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 210 mm

Seubold

Vertrau Dir selbst . . . und lerne leben!

Kleine Philosophie der Lebens-Weg-Kunst
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-935404-42-6
Verlag: DenkMal-Verlag

Kleine Philosophie der Lebens-Weg-Kunst

Buch, Deutsch, 148 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-935404-42-6
Verlag: DenkMal-Verlag


Wie soll ich meinen Tagesablauf gestalten, wie mich richtig ernähren? Wie soll ich mich verhalten, wenn ich in eine Lebenskrise gerate? Welche Einstellung zu Besitz und Eigentum ist geboten, welche zu Gott, Freiheit und Unsterblichkeit? – Fragen dieser Art werden in diesem Buch erörtert und beantwortet. Thema ist die individuelle Lebenspraxis, gegeben wird eine Anleitung für ein gelingendes Leben. Ist das Individuum heute doch allein gelassen mit sich und seinen Problemen inmitten der ach so schönen neuen Welt.

Der Autor dieser Philosophie der Lebens-Weg-Kunst setzt auf die Selbstbestimmungs- und Selbstheilungskräfte des Individuums und will dem Leser zeigen, daß jeder diese Kräfte in sich trägt und ausbilden kann. Jedes Individuum soll es und kann es: sich selbst vertrauen und leben lernen.

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INHALT

1. Einleitung: „Lieber Leser!“
Das individuelle Leben und die allgemeinen Gedanken / In pragmatischer Absicht geschrieben / Für wen dieses Buch geschrie-ben ist und für wen nicht / Ich rede „Dich“ an 9

2. Bedingungen individuellen Lebens heute
Postmetaphysische Kultur / Offene Gesellschaft / Kapitalistisch-marktwirtschaftliche Produktionsweise 14

Exkurs: Wie sicher in metaphysischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Hinsicht lebten Sokrates und Jesus, die Grün-derväter des Abendlandes? 19

3. „Die Kunst aller Künste, die Kunst zu leben“. Was heißt hier „Kunst“? 24
a) Systematische Betrachtung 25
b) Historische Betrachtung 29

4. Die Bedeutung der „kleinen Dinge“
Ernährung / Frühstück, Zwischen-Zeit vor dem Frühstück / Bewegung / Schlaf / Ort und Klima / Erholung 37

5. Vom Unscheinbaren lernen 53

Literarischer Exkurs 1: Die Luft einer anderen Welt. Eine Be-steigung der Watzmann-Ostwand 59

6. Die „großen Ideen“: Gott, Unsterblichkeit, Freiheit, Freund-schaft, Liebe. 66

7. Die Bedeutung des Eigentums 72

8. Herkunft, Zukunft, Leben im Jetzt 80

Literarischer Exkurs 2: „Die Ekstase verkümmert“. Wieviel Erlösung steckt im Karneval? Ein Gespräch mit dem Philosophen Günter Seubold 89

9. Der Lebensplan oder Wie man sich vorstellt, was man werden kann 93

10. Wie man wird, was man sich vorgestellt hat: die Realisierung des Lebensplanes 97

11. Abstand gewinnen von sich selbst: die Kunst der Distanz und die Kunst, sich immer wieder zu verlieren. 101

12. um sich neu zu finden 107

Literarischer Exkurs 3: Essay über Ekstase 110

13. Der Umgang mit Lebensproblemen, das Verhalten in Kri-sen 115

14. Die bewiesenen Dinge: Deine Bücher, Kunstwerke, Orte. 123

15. Hochformen des menschlichen Seins und das „Zunächst und Zumeist“ der Uneigentlichkeit 128

Literarischer Exkurs 4: Bereit für den Neuanfang? 135

16. Tod und Geburt im biologischen und existenzialen Sinne 140


1. Einleitung: „Lieber Leser!“

Thema dieses Buches ist das Leben, das menschliche Leben, das individuelle menschliche Leben. Ist das nicht, so höre ich Dich, lieber Leser, fragen, ein bißchen viel: das individuelle menschli-che Leben in einem – noch nicht einmal so dicken – Buch? Kann man das menschliche Leben, das bisweilen so labyrin-thisch verläuft und so dschungelhaft sich gibt, überhaupt zum Gegenstand von „ordentlichen“ philosophischen Gedanken ma-chen? Und ist nicht das Leben eines jeden Menschen, der Lebens-Weg, den er gehend zu suchen hat, so individuell, daß man kaum etwas Allgemeines und Inter-Individuelles dazu sagen kann – es sei denn, man ergeht sich in Allgemeinplätzen und macht diesen individuellen Weg zu einer Heerstraße, auf der sich nur noch Konformisten fortbewegen?
Viele Probleme also tun sich auf, ich weiß. Aber, lieber Leser, wäre das Leben, das natürliche wie das kulturelle, nicht schon immer ein Problemlösen gewesen, und zwar von Problemen, die so gewaltig waren, daß es für sie zunächst gar keine Lösung zu geben schien – dieses Leben hätte sich nicht entwickeln und die Menschheit und das individuelle Leben sich erst gar nicht herausbilden können.
Die Probleme, vor die sich eine Philosophie der Lebens-Weg-Kunst oder Lebenskunst gestellt sieht, sind in der Tat keine geringen. Aber die Probleme sind nicht von der Art, daß man solch ein Buch, wie ich es hier vorlege, erst gar nicht beginnen sollte. Man kann sich an die Aufgabe, über das menschliche individuelle Leben zu philosophieren und eine Kleine Philosophie der Lebens-Weg-Kunst zu schreiben, durchaus heranwagen, wenn man sich der Gefahren und auch der Begrenztheit solcher Reflexionen bewußt ist; wenn man den „Mut zur Lücke“ hat, also sich von vornherein dazu ermutigt, nicht „alles“, was man weiß oder zu wissen meint, darzulegen, sondern den Gegens-tand seiner Reflexionen begrenzt.

Das individuelle Leben und die allgemeinen Gedanken
Obgleich das Leben je spezifisch und individuell gelebt wird (gelebt werden sollte), wird es von Grundsätzen und Regeln getragen, die sowohl von der condition humaine im allgemeinen wie von den allgemeinen Bestimmungen einer je spezifischen Kultur, Gesellschaft und Ökonomie abhängen. Beispielsweise stirbt zwar jeder seinen eigenen Tod, und jeder ernährt sich auf seine Weise (er sollte es zumindest tun); aber ebenso unbestreitbar ist, daß wir alle sterben und uns alle ernähren und daß sich im Tod wie im Essen etwas allgemein Menschliches und Kulturspezifisches zeigt. Und auch für den Tagesablauf, die Arbeits- und Erholungszeit trifft zu: Sie enthalten neben dem Spezifisch-Individuellen immer auch ein allgemein Gültiges. Und mit diesem und seinen Auswirkungen auf das je Individuelle sowie mit der Korrelation von Allgemeinem und Individuellem wird man sich sinnvoll auseinandersetzen können – über die Grenzen der Individualität hinweg.

In pragmatischer Absicht geschrieben
Dieses Buch ist in pragmatischer Absicht geschrieben, will sagen: Es zielt auf das gelebte Leben selbst ab. Zweck des Bu-ches ist also nicht (allein) die theoretische Erfassung des indivi-duellen Lebens; Zweck ist, Anstöße zu geben, um das individu-elle Leben sinnvoller, lebenswerter gestalten zu können.
Die Philosophie der Lebens-Weg-Kunst handelt nicht vom Menschen als einem natürlichen, will sagen: Naturgesetzen unterworfenen Wesen. Die Philosophie der Lebens-Weg-Kunst handelt aber auch nicht von einem Wesen, das Sklave seiner spezifischen Kultur ist. Die Philosophie des Lebens-Weg-Kunst handelt vom Menschen, der die Aufforderung an sich vernimmt, sein Leben zu gestalten. Konkret heißt das, daß in diesem Buch Antworten auf Fragen gegeben werden von der Art: Wie soll ich meinen Tagesablauf planen? Wie soll ich mich verhalten, wenn mir ein Schicksalsschlag zustößt? Wie soll ich mein Leben planen? Soll ich es überhaupt planen? Kann ich es planen? Und wenn ich dies kann: Wie kann ich diesen Lebensplan verwirklichen?
Eine Philosophie der Lebens-Weg-Kunst zielt auf das Handeln ab, auf das Leben in der Welt. Unter dieser Voraussetzung nützt es nichts, wenn man die Lebensweisheiten von Aristoteles bis Adorno auswendig lernt, sie aber nicht zu befolgen weiß, und „befolgen“ heißt: sie auf die je eigene Lebenssituation beziehen können, so daß sie handlungs- und lebensleitend werden.

Für wen dieses Buch geschrieben ist und für wen nicht
Damit ist dann auch schon gesagt, was alles die Philosophie der Lebens-Weg-Kunst nicht abdeckt und für wen sie nicht geschrie-ben ist. Die philosophische Lebens-Weg-Kunst ist keine Natur-kunde des Menschen. Sie ist ebensowenig eine Lehre vom Menschen als einem kultürlich bestimmten (determinierten) Wesen. Sie ist aber auch keine Psychotherapie! Sie ist nicht für die bereits kranke Seele geschrieben – wie auch immer man „krank“ in diesem Zusammenhang definieren mag. Eher muß, wer sich gedanklich mit dem Leben, mit seinem Leben auseinandersetzt, ein „starkes Subjekt“ sein, will sagen: er muß Charakter haben und diesen zeigen. „Starkes Subjekt“ meint nicht, daß man gleichsam mit dem Schwert herumfuchtelt und seine Macht demonstriert. Es heißt schon eher, daß man stark genug ist, Schwäche zulassen zu können; heißt, daß man bei einer Lebenswidrigkeit nicht sogleich aus der Bahn geworfen wird. Schwache Subjekte im grundlegenden Sinne – wozu also auch die gehören, die Stärke demonstrieren müssen, um die eigene Schwäche zu überdecken –, schwache Subjekte kümmern sich in reflexiver Hinsicht nicht, zumindest nicht zureichend um ihr Leben. Auftretenden Problemen stehen sie nicht aufnahmebereit und wohlwollend gegenüber, sondern suchen diese eher zu verdecken mit dem nächsten „Erlebnis“. Sie fliehen die reflexive Auseinandersetzung, sei es, weil sie diese fürchten, sei es, weil sie nicht gelernt haben, sich mit einem Lebensproblem auseinanderzusetzen.
Für die Philosophie der Lebens-Weg-Kunst gilt – und man mag dies durchaus bedauern –: Wer hat, dem kann gegeben werden. Wer schon einige der Erfahrungen gesammelt hat, die in diesem Buch thematisiert werden, und wer sich mit diesen Erfahrungen bereits reflexiv auseinandergesetzt hat, der wird – es ist zumindest meine Hoffnung – mit dem Buch etwas „anfangen“(!) können. Wer diese Erfahrungen nicht hat und zudem die reflexive Durchdringung des Lebens scheut – dem wird manches „spanisch“, vielleicht sogar töricht vorkommen. Über Erfahrungen kann man, wenn überhaupt, eigentlich nur zu Erfahrenen sinnvoll sprechen. Nur durch Erfahrung, sagt der Volksmund, wird man klug. Und klug wird nur, wer die Fähigkeit und Kraft zur gedanklichen Durchdringung und zudem den festen Willen hat, es beim nächsten Mal anders und besser zu machen. Für den, auf den das alles nicht zutrifft, wird das Buch keinen Nutzen haben. Der Skeptiker und Pessimist Schopenhauer ging in der Einleitung seiner „Aphorismen zur Lebensweisheit“ sogar so weit, daß er behauptete:
Im Allgemeinen freilich haben die Weisen aller Zeiten immer das Selbe gesagt, und die Thoren, d. h. die unermessliche Majorität aller Zeiten, haben immer das Selbe, nämlich das Gegentheil, gethan: und so wird es denn auch ferner bleiben. (Aphorismen zur Lebensweisheit, Einleitung)
Und Nietzsche wußte:
Zuletzt kann niemand aus den Dingen, die Bücher eingerechnet, mehr heraushören, als er bereits weiß. Wofür man vom Erlebnisse her keinen Zugang hat, dafür hat man kein Ohr. (Ecce Homo, Warum ich so gute Bücher schreibe, Werke, ed. Schlechta, Bd. II, 1100).
Ernüchternde Aussichten also, wenn man sich das vor Augen hält. Indes: Eine Philosophie der Lebenskunst wäre bereits dann gerechtfertigt, wenn sie auch nur einen Leser fände, der daraus einen Vorteil für das eigene Leben zu ziehen in der Lage wäre.

Ich rede „Dich“ an
Die soeben beschriebene besondere Situation bringt auch eine spezifische Schreibweise mit sich. Ich versuche, wann immer möglich, nicht „akademisch-geschraubt“ zu schreiben. Und ich werde mir erlauben, Sie, lieber Leser, anzureden, und zwar, in philosophisch-menschlicher Verbundenheit, mit einem „Du“. Ein allgemeines Du, das für dieses Buch gilt, nicht für das „reale“ Leben – ein virtuelles Du gleichsam. Denn ich kenne ja „Dich“ nicht aus dem realen Leben, sondern kann mir allenfalls imaginieren oder wünschen, wer Du bist oder sein solltest. Die Bedeutung einer sprachlichen Äußerung, schriftlich wie mündlich, hängt immer auch von der Situation und vom Menschen ab, in der sie geäußert und für den sie gesagt oder geschrieben worden ist. Weder die konkrete Situation noch den individuellen Adressaten meiner Rede kenne ich. Und die Gefahr eines Mißverständnisses meiner Äußerungen wird dann am größten sein, wenn ich das Allgemeinmenschliche verlasse und konkret und individuell zu werden suche. Denn bei allem „Du“: Eines ist es, mit einem Individuum, das man als Individuum kennt, mit dem man vielleicht gar befreundet ist, zu reden; ein anderes, ein bloß imaginiertes Individuum anzusprechen. Auch wenn uns heute die antik-philosophische Unterscheidung zwischen exoterisch und esoterisch nicht mehr behagt – außer acht lassen kann man sie auch nicht. Denn das hieße ja letztlich auch: gegen das Individuell-Persönliche verstoßen. Und das sollte gerade nicht, wer an einer „Philosophie der Lebens-Weg-Kunst“ interessiert ist.
So, und nun genug der Präliminarien und Bedenken! Stürzen wir uns hinein ins „pralle Leben“! – Doch damit würden wir schon unseren ersten kolossalen Fehler begehen. Wir würden in eine Falle, die „Unmittelbarkeits-Falle“, tappen. Denn eine Illusion ist es zu meinen, man könne „einfach so“ leben, und das wäre auch zu allen Zeiten „so“ möglich gewesen. Wer „ein-fach so“ lebt, lebt in den allermeisten Fällen falsch. Nur durch Zufall, bestenfalls durch Instinkt, könnte er auf diese Weise richtig leben. Aber will man sein Leben auf Zufall gründen? Das je individuelle Leben steht unter allgemeinen – kulturellen, gesellschaftlichen, ökonomischen – Bedingungen, die das Individuum nicht gemacht hat, unter denen es aber leben muß. Das Individuum ist in diese Verhältnisse „geworfen“ (siehe unten, Punkt 8). Daher gilt: Bevor wir uns konkret um das individuell zu lebende Leben kümmern, müssen wir uns über die gegenwärtigen Bedingungen des individuellen Lebens kundig machen. Je mehr das Individuum von diesen Bedingungen weiß, um so besser – um so individueller kann es leben.



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