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E-Book, Deutsch, 624 Seiten

Seul Old Shatterhand vor Gericht

Die 100 Prozesse des Schriftstellers Karl May

E-Book, Deutsch, 624 Seiten

ISBN: 978-3-7802-1813-1
Verlag: Karl-May-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



"""Schmutzliterat"", ""geborener Verbrecher"", ""gesinnungsloser Heuchler"", ""pathologischer Schwindler"", ""literarischer Dieb"" - solcher Art geschmäht kämpfte Karl May in über 100 teilweise spektakulären Prozessen um seine Ehre, war Angeklagter, Kläger, Beklagter oder auch Zeuge. Dies ist kein juristisches Fachbuch, sondern spannende und zugleich wissenschaftlich fundierte Lektüre für alle Karl-May-Freunde und geschichtlich bzw. juristisch interessierten Leser.

Der Jurist Jürgen Seul trug die Fakten in jahrelanger Arbeit zusammen und wertete neben der aktuellen biografischen Karl-May-Forschung alle noch in Archiven auffindbaren Gerichtsakten sowie juristisch relevante Dokumente, Schriftstücke und Zeitungsartikel aus.

Mit einem Vorwort des bekannten Strafrechtsexperten und langjährigen Vorsitzenden der Karl-May-Gesellschaft Prof. Dr. Claus Roxin."
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Weitere Infos & Material


1;INHALTSVERZEICHNIS;4
2;Vorwort;8
3;1. Teil: Der Straftäter Karl May;12
3.1;I. Herkunft und Jugend;12
3.2;II. Verfehlungen und Straftaten (1859-1864);15
3.3;III. Karl May im Arbeitshaus Schloss Osterstein ( 1865- 1868);47
3.4;IV. Verfehlungen und Straftaten (1868-1870);65
3.5;V. Karl May im Zuchthaus Waldheim;107
3.6;VI. Resozialisierung durch Schriftstellerei ( 1874- 1878);117
3.7;VII. Ermittlungen ‚in Sachen Mord‘ (1878-1879);128
3.8;VIII. Karl Mays Kriminalität;137
4;2. Teil: Prozesse der Aufstiegsjahre;176
4.1;I. Der literarische Aufstieg (1880-1887);176
4.2;II. Zivil- und Strafprozesse (1887-1891);178
5;3. Teil: Der Ehescheidungsprozess;196
5.1;I. Die Weltreise und ihre Folgen;196
5.2;II. Die Ehescheidung;204
5.3;III. Ermittlungen in Sachen Ehescheidungsbetrug;237
6;4. Teil: Die Verlags- Prozesse;251
6.1;I. Karl Mays Kolportageromane;251
6.2;II. Die Adalbert-Fischer-Prozesse;257
6.3;III. Der erste Münchmeyer-Prozess;267
6.4;IV. Der Meineidsprozess;304
6.5;V. Der zweite Münchmeyer-Prozess;318
6.6;VI. Ein Nebenprozess: Der Fall Wilhelm Kulicke;335
6.7;VII. Ein böhmischer Prozess;337
7;5. Teil: Karl May und die Presse;357
7.1;I. Die Pressekampagne;357
7.2;II. Die Prozesse im Einzelnen;366
8;6. Teil: Karl May und Rudolf Lebius;400
8.1;I. Dresdner Auseinandersetzungen (1904-1905);400
8.2;II. Berliner Auseinandersetzungen: Die ersten Jahre ( 1906- 1909);428
8.3;III. Erster juristischer Nebenschauplatz: Die Emma- Pollmer- Prozesse;453
8.4;IV. Der ‚Vernichtungsfeldzug‘ des Rudolf Lebius;468
8.5;V. Prozesse um Prozessschriften;514
8.6;VI. Zweiter juristischer Nebenschauplatz: Die Heimatpresse- Prozesse;518
8.7;VII. Dritter juristischer Nebenschauplatz: Die Lu- Fritsch- Verfahren;533
8.8;VIII. Prozesse um Leserbriefe;550
8.9;IX. Das Berufungsverfahren von Moabit;557
8.10;X. Epilog zu Rudolf Lebius;579
9;Prozess- und Verfahrensregister;598
9.1;1. Teil;598
9.2;2. Teil;600
9.3;3. Teil;601
9.4;4. Teil;601
9.5;5. Teil;603
9.6;6. Teil;604
10;Personenregister;609

1. Teil: Der Straftäter Karl May
I. Herkunft und Jugend
II. Verfehlungen und Straftaten (1859-1864)
1. Der Kerzendiebstahl
2. Die 'Meinhold-Affäre'
3. Der Uhrendiebstahl
4. Die erste Tatserie
III. Karl May im Arbeitshaus Schloss Osterstein
(1865-1868)
1. Der sächsische Strafvollzug
2. Karl Mays Arbeitshauszeit
IV. Verfehlungen und Straftaten (1868-1870)
1. Eine gescheiterte Resozialisation
2. Die zweite Tatserie
3. Die Affäre Wadenbach
V. Karl May im Zuchthaus Waldheim (1870-1874)
VI. Resozialisierung durch Schriftstellerei
(1874-1878)
VII. Ermittlungen 'in Sachen Mord' (1878-1879)
VIII. Karl Mays Kriminalität
1. Karl Mays kriminologische Selbstbetrachtung
2. Die kriminologische Karl-May-Forschung
3. Karl Mays Zurechnungsfähigkeit
2. Teil: Prozesse der Aufstiegsjahre
I. Der literarische Aufstieg (1880-1887)
II. Zivil- und Strafprozesse (1887-1891)
1. Mietschulden, Weinrechnungen und andere
Streitigkeiten
2. Der Lilié-Prozess
3. Der falsche Doktortitel
3. Teil: Der Ehescheidungsprozess
I. Die Weltreise und ihre Folgen
II. Die Ehescheidung
1. Eine Scheidungsreise
2. Das Scheidungsverfahren
III. Ermittlungen in Sachen Ehescheidungsbetrug
1. Das erste Ermittlungsverfahren von 1903
2. Das zweite Ermittlungsverfahren von 1909
4. Teil: Die Verlags-Prozesse
I. Karl Mays Kolportageromane
II. Die Adalbert-Fischer-Prozesse
III. Der erste Münchmeyer-Prozess
IV. Der Meineidsprozess
V. Der zweite Münchmeyer-Prozess
VI. Ein Nebenprozess: Der Fall Wilhelm Kulicke
VII. Ein böhmischer Prozess
5. Teil: Karl May und die Presse
I. Die Pressekampagne
II. Die Prozesse im Einzelnen
1. Der Beßler-Praxmarer-Auer-Prozess
2. Der Expeditus-Schmidt-Prozess
3. Der Ansgar-Pöllmann-Prozess
4. Der Hock-Heller-Prozess
5. Das Meineidsverfahren ./. Ansgar Pöllmann
6. Teil: Karl May und Rudolf Lebius
I. Dresdner Auseinandersetzungen (1904-1905)
II. Berliner Auseinandersetzungen:
Die ersten Jahre (1906-1909)
1. Rudolf Lebius wird Gewerkschafter
2. Die 'Vorwärts-Konflikte'
3. Die 'Kahl-Affäre'
4. Der Fortgang der 'Vorwärts-Prozesse'
III. Erster juristischer Nebenschauplatz:
Die Emma-Pollmer-Prozesse
IV. Der 'Vernichtungsfeldzug' des Rudolf Lebius
1. Ein Räuberhauptmann und
'geborener Verbrecher'?
2. Karl May ./. Rudolf Lebius, Martha Lebius
und Hugo Nathanson
3. Der Krügel-Prozess
4. Strafanzeigen und Haftanträge
V. Prozesse um Prozessschriften
VI. Zweiter juristischer Nebenschauplatz:
Die Heimatpresse-Prozesse
VII. Dritter juristischer Nebenschauplatz:
Die Lu-Fritsch-Verfahren
1. Das 'Stettiner Verfahren'
2. Das 'Kötzschenbrodaer Verfahren'
3. Ermittlungen gegen Lu Fritsch
VII. Prozesse um Leserbriefe
1. Der Volksblatt-Prozess
2. Der Dresdner Woche-Prozess
VIII. Das Berufungsverfahren von Moabit
IX. Epilog zu Rudolf Lebius


6. Teil: Karl May und Rudolf Lebius (S. 399-400)

I. Dresdner Auseinandersetzungen (1904-1905) Der Journalist Rudolf Lebius (1868-1946) gehört zu den verhängnisvollsten Personen im Leben Karl Mays. Der ge- bürtige Tilsiter war nach bestandenem Abitur 1890 nach Berlin übergesiedelt, wo er an der Königlichen Friedrich- Wilhelm-Universität (heute Humboldt-Universität) recht er- folglos zahlreiche Fächer, angefangen von Zahnmedizin über Philologie bis zu Rechtswissenschaften und mehr, studier- te. Während der Studienzeit machte er auch Bekanntschaft mit den Söhnen des SPD-Reichstagsabgeordneten Wilhelm Liebknecht (1826–1900).

Der Tod des Vaters beendete we- gen des damit verbundenen Wegfalls der nanziellen Un- terstützung das Studentenleben von Rudolf Lebius, der am 2. Juli 1892 „wegen Un eiß [d. h. Nichtannahme von Veran- staltungen im letzten Semester] aus der Matrikel gelöscht“, also exmatrikuliert wurde. Nach mehreren erfolglosen be- ru ichen Versuchen wandte er sich schließlich dem Jour- nalismus zu. Doch ähnlich konturlos, wie er sich in seiner Studienzeit gezeigt hatte, so agierte Lebius auch beru ich. Er arbeitete zwischen 1894 bis 1898 für verschiedene bürger- liche Zeitungen und suchte gleichzeitig den Kontakt zur so- zialdemokratischen Presse, bei der er vermutlich auf Grund seines persönlichen Kontakts zur Familie Liebknecht schließ- lich Zugang und Anstellung fand.

Ab 1898 schrieb Lebius Korrespondenzen für die sozialdemokratische Rheinische Zei- tung in Köln und betätigte sich als reisender Redakteur für verschiedene deutsche und schweizerische Zeitungen. Schließlich trat Lebius auch in die SPD ein. Trotz dieses Parteieintritts und seiner Tätigkeit als Journalist für sozial- demokratische Blätter sah er kein Problem darin, daneben weiterhin für bürgerliche Blätter zu schreiben. „Ich will nicht leugnen, daß die gleichzeitige Mitarbeit an politischen Blättern verschiedener Richtung gegen die herkömmlichen Begri e von Treu und Glauben verstößt“,2 bekannte er.

Am 11. April 1899 wurde er schließlich Redakteur bei der renommierten Rheinisch-Westfälischen Arbeiter-Zeitung in Dortmund. Dort bildete er sich zusätzlich zum Parteiredner aus, musste jedoch auf Grund zweier angefochtener Presse- artikel zwei Haftstrafen von drei Wochen bzw. drei Monaten verbüßen. Schon zu dieser Zeit hatte sich seine Ho nung zerschlagen, dort Chefredakteur zu werden, weshalb er ab 1901 sein künftiges beru iches Betätigungsfeld in Dresden suchte. Streitigkeiten mit dem Parteivorstand der SPD führ- ten nicht nur zu juristischen Kon ikten, sondern mündeten letztlich im Parteiaustritt.

In Dresden arbeitete Lebius zu- nächst als freier Mitarbeiter der Sächsischen Arbeiter-Zeitung sowie als Korrespondent für die Leipziger Volkszeitung, den Vorwärts und die bürgerliche Berliner Morgenpost. Kurz vor seiner Kontaktaufnahme mit Karl May war Lebius Redak- teur der neu gegründeten liberalen Sonntagszeitung Sach- senstimme (späterer Titel auch Pilatus) geworden. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Zeitung in wirtschaftlichen Auf- bauschwierigkeiten, unter deren Druck man sich bemühte, populäre Mitarbeiter zu gewinnen und Geldgeber zu nden. Den Auftakt der verhängnisvollen Beziehung zwischen Le- bius und May machte ein Brief vom 8. April 1904, in dem der Journalist anfragte:


Nachdem Jürgen Seul als Rechtsanwalt tätig war, wechselte er in die Verlagsbranche. Seine wissenschaftlichen Beiträge beschäftigen sich mit der Aufarbeitung juristischer Aspekte in Leben und Werk verschiedener Autoren, darunter auch Karl May. Er ist Herausgeber der Juristischen Schriftenreihe der Karl-May-Gesellschaft.


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