E-Book, Deutsch, Band 107, 384 Seiten
Reihe: Tiffany Exklusiv
Shalvis / Atkins / Finch Tiffany Exklusiv Band 107
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1611-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Im Bett mit dem Boss
E-Book, Deutsch, Band 107, 384 Seiten
Reihe: Tiffany Exklusiv
ISBN: 978-3-7515-1611-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ULTRASEXY - SUPERSÜSS! von JILL SHALVIS
Peinlich! Caitlin hält den attraktiven Mann in der Lobby des Firmengebäudes für den Rezeptionisten und behandelt ihn etwas herablassend. Ein Irrtum ... Es ist Joe Brownley - ihr neuer Boss! Mit funkelnden Augen mustert er sie, dann lächelt er gefährlich. Das fängt ja gut an ...
RENDEZVOUS IN MALIBU von DAWN ATKINS
Candy will Karriere machen, aber ihr Boss Matt Rockwell glaubt nicht an ihre Führungsqualitäten. Da kommt ein gemeinsamer Fortbildungs-Urlaub in Malibu wie gerufen! Doch statt Matt zu überzeugen, verführt Candy ihn in den weißen Dünen ...
HOBBY? LIEBE! von CAROL FINCH
Seit die temperamentvolle Mattie, Filialleiterin eines Heimwerkermarktes, den sympathischen Joe Gray eingestellt hat, merkt sie erst, wie sehr sie jemanden gebraucht hat - Joe ist kompetent und supernett! Allerdings ahnt Mattie nicht, dass sie auf dem besten Weg ist, sich in den Big Boss persönlich zu verlieben ...
New York Times-Bestsellerautorin Jill Shalvis lebt in einer Kleinstadt in Sierras, voller verschrobener Mitmenschen. Jegliche Ähnlichkeit mit den Quirky Charakters in ihren Büchern ist, naja, meistens zufällig. Besuchen Sie sie auf ihrer Website www.jillshalvis.com, um mehr über Jills Bücher und ihre Abenteuer als Berge erklimmendes Stadtkinde zu lesen.
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1. KAPITEL
„Ein Job“, sagte Caitlin Taylor wohl zum hundertsten Mal. Sie unterbrach sich beim Hochrollen ihrer feinen Seidenstrümpfe und verdrehte die Augen. „Ich hoffe, du und Gott, ihr amüsiert euch gut auf meine Kosten, Dad. Jetzt warst wirklich du es, der zuletzt gelacht hat.“ Ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen, wie so oft in diesem Monat, nachdem ihr Vater unerwartet an Nierenversagen gestorben war. Es würde vielleicht nicht ganz so wehtun, dachte sie, wenn du dein Vermögen nicht an alle bis auf mich, deine einzige Tochter, verteilt hättest. Stattdessen hatte er ihr einen Job vermacht. Aber wenigstens das hatte er getan. Caitlin stand in ihrem hellblauen Satin-Unterkleid vor dem hohen Spiegel. Ihr naturgewelltes kurzes blondes Haar sah trotz all der Mühe, die sie sich damit gab, wie immer aus, als ob sie gerade aus dem Bett gestiegen wäre. Ihr kurvenreicher Körper ließ sich durch keine gymnastischen Übungen in gertenschlanke Formen zwingen. Ihre dunkelbraunen Augen wirkten heute Morgen verschlafen, und sie hatte sie vorsichtshalber sorgfältig mit Eyeliner und Mascara betont. Kurzum, sie sah aus wie eine wunderschöne Frau, der die Welt zu Füßen lag. Wenn es doch nur so wäre! Caitlin lachte freudlos auf und kämpfte entschlossen gegen den ungewohnten Anflug von Panik an. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie Geld verdienen müssen. Was materielle Dinge betraf, hatte ihr Vater sein einziges Kind verzogen. Doch da er ständig auf Geschäftsreisen gewesen war oder mit wichtigen gesellschaftlichen Verpflichtungen beschäftigt gewesen war, hatte sie nur wenige Erinnerungen an ihn. Die Mode war ihre erste Liebe gewesen, und ihr Vater hatte ihr darin nachgegeben. Sie kannte Mailand, Paris, New York und Los Angeles wie ihre Westentasche; es waren sozusagen ihre Spielplätze gewesen. Sie hatte in Paris und New York bekannte Schulen für Mode und Design besucht, aber die Wahrheit war leider, dass sie nicht talentiert genug war, um es in der unbarmherzigen Welt der Haute Couture zu etwas zu bringen. Doch sie war deswegen nicht müßig geblieben, ganz im Gegenteil. Sie entwickelte ein besonderes Talent darin, gesellschaftliche Veranstaltungen zu organisieren, obwohl das nicht als richtige Arbeit galt und ihr auch kein Geld einbrachte. Ihr Vater hatte darauf geachtet, dass sie weiterhin im Luxus leben konnte, indem er jeden Monat eine beachtliche Summe auf ihr Konto einzahlte. Das hatte bei seinem Tod abrupt geendet, und jetzt musste sie notgedrungen zusehen, wie sie allein zurechtkam. Da alle ihre Kreditkarten ungültig geworden waren und sie gerade noch so viel auf dem Konto hatte, um eine Monatsrate für ihr Haus an die Bank zu zahlen, steckte sie in ernsthaften Schwierigkeiten. Deshalb war sie nun gezwungen, ihren Stolz herunterzuschlucken und den schlecht bezahlten Job anzunehmen, den ihr Vater ihr in seinem Testament vermacht hatte. „Ein Bürojob“, sagte Caitlin mit einem weiteren humorlosen Lachen, das ihre Verwirrung und ihren Schmerz nicht verbarg. „Dabei kenne ich nicht einmal den Unterschied zwischen einem Faxgerät und einem Scanner.“ Sie ging zu ihrem überquellenden Wandschrank und seufzte. Im nächsten Monat würde sie ihrem Strandhäuschen hier in Südkalifornien Lebewohl sagen und in einer trüben kleinen Wohnung leben müssen. Erneut überkam sie heiße Bitterkeit beim Gedanken an den Verrat ihres Vaters. Warum nur? fragte sie sich verzweifelt. Warum hatte ihr Vater sie ihr ganzes Leben lang verwöhnt und sie dann auf diese Weise im Stich gelassen? Sie konnte es einfach nicht begreifen. Aber Selbstmitleid half ihr jetzt auch nicht weiter. Mit einiger Anstrengung setzte sie die Maske der unbekümmerten Frau auf, die sie der ganzen Welt zeigte. Was zog man zu einem Job an, der von einem verlangte, dass man dort bereits um acht Uhr auftauchte? Während sie sich dann anzog, kreisten ihre Gedanken immer wieder um die gleichen quälenden Fragen. Warum hatte ihr Vater sie auf ein bedeutungsloses Subunternehmen seines riesigen Konzerns abgeschoben? Warum hatte er den Konzern aufgeteilt und die einzelnen Teile den verschiedenen Investoren vermacht, die seine besten Freunde gewesen waren? Er hatte seine Freunde höher eingestuft als sie, seine eigene Tochter. Jetzt war sie dazu verdammt, für einen schwerfälligen, an der Rechenmaschine klebenden Langweiler von Ingenieur zu arbeiten, der Joseph Brownley hieß. Da er jahrelang mit ihrem Vater zusammengearbeitet hatte, stellte sie ihn sich alt, barsch und hart vor. Sie schauderte und schlüpfte in ein rotes Crêpe-de-Chine-Kostüm, das hoffentlich geschäftsmäßig genug aussah. Die Pumps, die sie anzog, machten sie um sieben Zentimeter größer und schenkten ihr das dringend benötigte Selbstvertrauen. Sie wollte elegant und kühl wirken. Aber sosehr sie alle anderen auch täuschen mochte, sich selbst konnte sie nichts vormachen. Ach was. Sie würde es schon schaffen. Einen Augenblick erlaubte sie es sich, ihrer Schwäche nachzugeben, und ließ sich aufs Bett sinken. Würde sie es wirklich schaffen? Oder konnte sie nur Partys für die Reichen und Schönen organisieren? Aber wie sollte sie für diese Dienste Geld verlangen? Eben, das war unmöglich. Deshalb blieb ihr gar nichts anderes übrig, als diesen Bürojob anzunehmen. Würde sie, ganz auf sich allein gestellt, überleben können? Sie unterdrückte ein plötzliches Schluchzen, hob das Kinn und zwang sich zu einem strahlenden Lächeln. Ihre Knie zitterten leicht, als sie wieder aufstand, aber sie riss sich zusammen. Es gab keinen Platz in ihrem Leben für Selbstmitleid oder Angst, nur für Entschlossenheit. Das Kostüm ist viel zu auffallend, entschied sie und warf einen hastigen Blick auf ihre schmale goldene Armbanduhr. Schnell schlüpfte sie wieder aus dem Kostüm heraus und warf es achtlos beiseite. Was Mr. Brownley wohl von Leuten hielt, die an ihrem ersten Arbeitstag zu spät kamen? Wenn er sie feuerte, bevor sie überhaupt anfangen konnte, säße sie erst richtig in der Tinte. Denn da ihr einziges Talent darin bestand, sich mit verbundenen Augen in den Boutiquen der großen Modemetropolen zurechtzufinden, würde kein Mensch, der noch alle Sinne beisammenhatte, sie einstellen. Erneut blieb sie vor dem Spiegel stehen und musterte sich mit strengem Blick. Sie hatte jetzt einen engen hellblauen Pullover und einen langen geblümten Rock gewählt, und natürlich trug sie auch dazu hohe Absätze. Aber jetzt sah sie viel zu leger aus, verflixt noch mal! Sie zog eine Leinenjacke in unauffälliger Farbe darüber und hoffte das Beste. Während sie dann zu ihrem Wagen lief, keuchend von den Anstrengungen des Morgens, schimpfte sie leise über die frühe Stunde. Sie hasste es, bei Morgengrauen aufzustehen. Sie legte den Gang in ihrem kleinen Sportwagen ein und verließ die exklusive Gegend Stunden früher, als sie sonst aufwachte. Sobald sie zur Stadtautobahn kam, erkannte sie ihren ersten Fehler. Sie hatte geglaubt, nur dreißig Minuten vom Strand bis zur City von Irvine zu brauchen. Doch wie es schien, begann die gesamte Bevölkerung von Südkalifornien ihre Arbeit um die gleiche Zeit. Und dass ihr dreimal der Weg abgeschnitten wurde, bevor sie auch nur die erste Auffahrt erreichte, signalisierte ihr, dass alle anderen Fahrer offenbar ebenso verärgert und in Eile waren wie sie. Und als sie dann die Auffahrt zum Freeway glücklich erreicht hatte, hatte sie Schwierigkeiten, sich in den fließenden Verkehr einzufädeln, weil niemand sie vorließ. Verzweifelt probierte sie es mit einem verführerischen Augenaufschlag und erhielt eine äußerst unflätige Geste als Antwort. Benahmen normale Leute sich jeden Tag so? Der Gedanke ließ sie erschauern. Sicher, sie war sehr beschützt aufgewachsen, aber sie hatte Freunde, die arbeiteten. Nein, stimmt nicht, verbesserte sie sich. Hatte sie in den vergangenen Wochen nicht gelernt, dass ihre sogenannten Freunde sie einer nach dem anderen wie eine heiße Kartoffel hatten fallen lassen, als das Testament ihres Vaters bekannt wurde? Sie war ganz allein. Zum ersten Mal in ihrem Leben. Und sie würde zu spät kommen. Das war natürlich keine Überraschung. Ihr Vater hatte immer behauptet, sie würde noch zu ihrer eigenen Beerdigung zu spät kommen. Auf seiner war sie auf jeden Fall zu spät erschienen, aber das hatte nur daran gelegen, dass die Limousine, auf die sie ihr Leben lang gezählt hatte, einfach nicht aufgetaucht war. Bis sie dann selbst zum Friedhof gefahren war, war die ganze Zeremonie bereits beendet. Ihr Vater wäre nicht überrascht gewesen, aber sie hatte das ungute Gefühl, dass sie sich ausgerechnet heute nicht den Luxus erlauben durfte, sich zu verspäten. Der Druck in ihrem Magen war etwas völlig Ungewohntes für sie und sehr unwillkommen. Ebenso wie die Sorge um ihre Zukunft und eine nicht zu unterdrückende Bitterkeit, weil ihr Vater sich von ihr abgewandt hatte. Erneut war sie gezwungen, auf die Bremse zu treten, umgeben von Tausenden dahinschleichender Wagen. Unfassbar, dass sie fast die ganze Fahrt über nichts anderes tat, als zu bremsen! Mit einem Kopfschütteln stellte sie das Radio auf einen Musiksender ein, lehnte sich so entspannt wie möglich in den Sitz zurück und ordnete ihre Gedanken. Joes Finger flogen über die Computertastatur. Er arbeitete schon seit Stunden mit höchster Konzentration, wollte aber keine Pause einlegen, weil er dem Ziel so nah war, so unglaublich nah. „Joe.“ Vage vernahm er die weibliche Stimme, die ihn rief, und ebenso vage war ihm klar, dass es Daria sein musste. Er beachtete sie nicht. All die...