E-Book, Deutsch, 312 Seiten
Reihe: MM-Reiseführer
Siebenhaar / Müller Fränkische Schweiz Reiseführer Michael Müller Verlag
13. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96685-094-0
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Bamberg, Bayreuth
E-Book, Deutsch, 312 Seiten
Reihe: MM-Reiseführer
ISBN: 978-3-96685-094-0
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Entdecken Sie die Heimat unseres Reiseführer-Autors Hans-Peter Siebenhaar und des Verlagsgründers Michael Müller im Norden Bayerns. Die 13. Auflage des Reiseführers 'Fränkische Schweiz' zeigt auf 312 Seiten mit 133 Farbfotos die ganze Schönheit der Region. Zahlreiche Kurz-Essays vermitteln Hintergrundwissen zu Kultur und Natur der Fränkischen Schweiz. 22 Karten inklusive Übersichtskarte im Reiseführer 'Fränkische Schweiz' geben Orientierung. Die Region im Norden Bayerns gehört zu den ältesten touristischen Zielen Deutschlands - trotzdem zeigen wir noch Unentdecktes. Es lockt eine Vielzahl idyllischer Landschaften, Aussichtspunkte und Ausflugsziele sowie geschichtsträchtige Orte zwischen Stadt und Land, Biergärten, Tälern und Wäldern. Hans-Peter Siebenhaar und Michael Müller haben für Sie akribisch recherchiert und alles für Sie getestet. Die Geheimtipps verraten, wo in dieser kulturell und an Naturschönheiten reichen Gegend die versteckten Schätze liegen. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind hervorgehoben. Urlaub in der Fränkischen Schweiz - ein besonderes Erlebnis Entdecken Sie Bamberg, das 'fränkische Rom' - barock, lebensfroh mit Dom und Schloss Seehof; Forchheim, westliches Eingangstor auf dem Weg in die Fränkische Schweiz mit alter Festungsanlage und Kaiserpfalz im Norden des Städtedreiecks Nürnberg, Fürth und Erlangen; Aufseß und Schloss Unteraufseß, Ebermannstadt im Landkreis Forchheim; den 'fränkischen Fujiyama', einen der 'heiligen Berge der Franken', das Walberla, betörend zur Zeit der Kirschblüte; mehr als zehn Burgen und Schlösser, mehr als 19 Mühlen im Trubachtal mit Pretzfeld, Egglofstein und Obertrubach. Im Süden liegen Hilpoltstein und Betzenstein, mit hoch aufragenden historischen Gemäuern als Wahrzeichen. Erkunden Sie das untere Wiesenttal, Heiligenstadt mit Leinleitertal und Aufseßtal mit Blick zur Ruine der Burg Neideck, Muggendorf und den Wallfahrtsort Gößweinstein; das obere Wiesenttal, Ailsbachtal und Püttlachtal bei Behringersmühle, sowie Pottenstein mit beeindruckender Teufelshöhle und historischem Felsenbad; die Universitätsstadt Bayreuth mit Eremitage, Schloss Fantaisie, Richard Wagner, Grünem Hügel und Villa Wahnfried.
Michael Müller Jahrgang 1953, geboren in Ebermannstadt. Nach der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker zog es ihn für einige Jahre nach Neuseeland und Ecuador. Dort begegnete er dem Reisejournalisten Martin Velbinger, mit dem er zusammen in Südamerika recherchierte - die Initialzündung für die berufliche Neuorientierung, die 1979 in die Gründung des eigenen Verlags einmündete. Hans-Peter Siebenhaar Jahrgang 1962. Promovierter Politikwissenschaftler, Studium in Erlangen, Madrid und Kalamazoo (USA), Chefautor und Mitglied der Chefredaktion von 'Focus Money', früher Korrespondent des Handelsblatts in Brüssel und Wien. 2017 erschien sein viel beachtetes Buch 'Österreich - Die zerrissene Republik'. Hans-Peter Siebenhaar ist ein Müller-Autor der ersten Stunde; sein erstes Buch, 'Fränkische Schweiz', schrieb er 1982 zusammen mit dem Verlagsgründer. Ingesamt hat der gebürtige Franke sieben Reisebücher im Verlag Michael Müller geschrieben - von Bodensee über Madrid bis zum Peloponnes und Korfu - und ist Co-Autor verschiedener Kochbücher.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Bamberg Urzelle war das karolingische Castrum Babenberg im Bereich des heutigen Doms, dessen Anfänge bis ins 8. Jh. reichen. 997 begann der spätere deutsche König Heinrich II. (ab 1002) mit dem Ausbau der Burg. 1007 wurde sie zum Sitz eines neu gegründeten Bistums erhoben. Bevor er 1046 zum Papst gewählt wurde, war Clemens II. hier Bischof. Bamberg stieg in dieser Zeit zu einer der wichtigsten Städte des Heiligen Römischen Reiches auf. Wiederholt fanden an der Regnitz Reichstage statt. Weltkulturerbe: die Bamberger Innenstadt Vermutlich zu Beginn des 13. Jh. wurde auf den Fundamenten der beiden vorausgegangenen (abgebrannten) Dombauten der Grundstein für das heutige Bauwerk gelegt; die Einweihungsfeierlichkeiten fanden im Mai 1237 statt. Die Bürgerschaft siedelte zuerst auf dem schmalen Streifen zwischen dem linken Regnitzarm und dem Berggebiet. Anfang des 12. Jh. wuchs die Stadt in den Bereich der heutigen Innenstadt hinein. Höhepunkt der städtischen Entwicklung war der Bau des Rathauses im 14. Jh. In den folgenden Jahrhunderten kam es ständig zu Auseinandersetzungen zwischen Geistlichkeit und Bürgerschaft, denn die Privilegierten des „heiligen Bezirks“ wollten sich nicht an den Baukosten für eine sichere Wehranlage beteiligen. Von 1612 bis 1630 regierte der Hexenwahn die Stadt. Bischof Georg Fuchs von Dornheim und sein Weihbischof Friedrich Förner ließen in besonders eingerichteten Kammern 600 Menschen foltern und anschließend umbringen, darunter den Bürgermeister. Die Wende kam Anfang des 18. Jh. mit den bauwütigen Bischöfen von Schönborn. Unter ihrer Herrschaft erhielt die Stadt das bis heute prägende barocke Gewand. Es wurde viel abgerissen, renoviert, umgestaltet - Bamberg erlebte seine große kulturelle Blütezeit. 1796 wurde die Stadt, wie ganz Süddeutschland, von der französischen Revolutionsarmee erobert. Ein folgenreiches Ereignis, denn 1803 ging Bamberg mit seinem Bistum als Entschädigung an Bayern. Stadt der Dichter Um 1800 zählte Bamberg neben Heidelberg, Jena und Berlin zu einem Zentrum der romantischen Bewegung. Wilhelm Heinrich Wackenroder, Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, Ludwig Tieck, Achim von Arnim, E. T. A. Hoffmann und Jean Paul gaben sich im „fränkischen Rom“ ein Stelldichein. Noch heute besitzt die Stadt ein reges literarisches Leben. Dafür stehen Namen wie Hans Wollschläger, Karlheinz Deschner (Religions- und Kirchenkritiker), Gerhard C. Krischker, Paul Maar, Tankred Dorst und Nora Gomringer. Aus Bamberg stammen übrigens auch die Erfolgsautorin Tanja Kinkel (geb. 1969), die mit historischen Romanen Millionenauflagen erzielt, und der Publizist, freie Journalist, Rundfunk- und TV-Autor Peter Braun (1960-2016), der mit zahlreichen Veröffentlichungen, insbesondere auch zu E. T. A. Hoffmann, auf sich aufmerksam machte. In Bamberg lebt und arbeitet ferner der Historiker, Literaturwissenschaftler und Dozent Dr. Rolf-Bernhard Essig (geb. 1963), der in seinen Büchern und Lesungen von Kühen auf dem Eis, pfeifenden Schweinen und seltsamen Bärendiensten erzählt - kurzum über alles, was hinter unseren Redensarten und Sprichwörtern steckt. Mit Stolz erinnert die Stadt daran, dass der Abt Gerhard von Seeon Bamberg schon im Jahr 1012 als „Buchstadt“ lobte. Bistumsgründer Heinrich II. versah die Stadt mit großzügiger Starthilfe, wozu auch die berühmte Miniaturhandschrift der sogenannten Bamberger Apokalypse zählte. Das Scriptorium der Benediktinermönche auf dem Michelsberg und später der Autor Hugo von Trimberg machten Bamberg im Mittelalter zu einer der bekanntesten Schreib- und Illuminatorenwerkstätten. Zu Beginn des 20. Jh. wurde Bamberg kurzzeitig sogar zu dessen Hauptstadt, als die 1919 aus München vor der Rätebewegung geflüchtete bayerische Regierung mit ihrem ersten demokratisch gewählten Ministerpräsidenten Hoffmann in der Domstadt Zuflucht fand. Die Neue Residenz wurde Regierungssitz, im Gerichtsgebäude kam das Justizministerium, im Bahnhof das Verkehrsministerium unter. Die Sitzungen hielt der Landtag in den Harmoniesälen am Schillerplatz ab. Am 12. August 1919 wurde dort die „Bamberger Verfassung“ verabschiedet, die bis zur Machtübernahme der Nazis in Kraft blieb. Das 95 Artikel umfassende Werk war die erste demokratische Verfassung Bayerns. Sie gilt noch heute in vielerlei Hinsicht als modern. So sah sie Volksbegehren und Volksentscheide vor und gestand jedem Bürger den „Anspruch auf eine angemessene Wohnung“ zu. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt - anders als ihre großen Nachbarinnen Würzburg und Nürnberg - vom Bombenhagel der Alliierten weitgehend verschont. Viel schlechter erging es der seit dem 11. Jh. bestehenden jüdischen Gemeinde, deren Mitglieder während der nationalsozialistischen Diktatur systematisch in Konzentrationslager verschleppt und getötet wurden. Nur zwei der insgesamt 270 Gemeindemitglieder, die nicht vorher emigriert waren, überlebten den Terror. Stadtstruktur Der „heilige Bezirk“ der Stadt zieht sich am westlichen Ufer der Regnitz den Hang hinauf. Hier konzentrieren sich Klosterbauten, prunkvolle Bischofsresidenzen, Paläste des Geldadels und der mächtige Dom - eine steinerne Machtdemonstration der absolutistischen Fürstbischöfe. Aus vielen Ecken, Winkeln und Eingängen blicken Madonnen hervor, 200 sind es allein im historischen Zentrum. Im Dom ruht Papst Clemens II. in einer Gruft - das einzige Grab eines Pontifex maximus nördlich der Alpen. Nebenan der schönste aller Bamberger Höfe - die Alte Hofhaltung: holpriges Kopfsteinpflaster, Stein, Holz und Fachwerk unter einem gotischen Steildach. Mittelpunkt Bambergs ist heute die Fußgängerzone um den Grünen Markt und den Maxplatz. Auch wenn die Innenstadt als Einkaufsort angesichts der Parksituation und der Konkurrenz der Einkaufsmärkte am Stadtrand gelitten hat, lohnt sich ein Bummel. Der Maxplatz wurde zwar modernisiert, doch steht hier das Neue Rathaus mit seiner barocken Fassade. Wochentags drängen sich die Menschen zwischen den dicht stehenden Ständen der Obst- und Gemüsebauern. Gleich daneben, in Richtung des linken Regnitzarms, liegt der Grüne Markt mit der barocken St.-Martins-Kirche von 1693. Am Platz steht auch das originelle Wahrzeichen der Stadt, der Neptunbrunnen „Goblmo“ (Gabelmann), im Sommer der Jugendtreff. Der Hain ist das Wohnviertel am Regnitzfluss südöstlich der Altstadt. Die Lage am gleichnamigen Park mit Freizeiteinrichtungen vom Flussschwimmbad („Hainbad“) über den Ruderclub bis zum Tennisverein machen das Viertel zu einem bevorzugten Wohngebiet. Die Gärtnerstadt nordöstlich der Altstadt, zwischen Main-Donau-Kanal und Bahnhof, ist bis heute kleinstädtisch strukturiert und spiegelt Bambergs jahrhundertealte große Gartenbautradition. 2012 war sie Teil der Landesgartenschau und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe Bamberg. Sehenswertes Der Dom: Zusammen mit den Kaiserdomen in Speyer, Mainz und Worms ist der Bamberger Dom eines der imposantesten deutschen Bauwerke des Mittelalters. Seine vier schlanken Türme beherrschen seit Jahrhunderten das Bild der Stadt. Der Bau entstand in der Zeit des Übergangs von der Romanik zur Gotik, die wuchtigen Tonnengewölbe zeigen schon eine gewisse Leichtigkeit. 1237 erhielt der heutige „Dom St. Peter und Georg“ unter Bischof Eckbert von Andechs seine feierliche Weihe. Der Dom steht an der Stelle einer von Heinrich II. errichteten Kathedrale, die 1012 geweiht wurde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde der Dom modernisiert und erhielt eine barocke Innenausstattung. In der Romantik wurde der barocke Zierrat komplett wieder entfernt. „Stilreinigung“ nannte man das 1836 unter König Ludwig I. Das bekannteste Kunstwerk im Dom ist das Standbild des Bamberger Reiters, die älteste erhaltene lebensechte Reiterplastik des Mittelalters. Dieses Werk eines unbekannten Bildhauers, entstanden um 1235, wurde als Idealbild des mittelalterlichen Königs- und Rittertums von den Nationalsozialisten propagandistisch missbraucht. Alte Hofhaltung beim Dom Hochgrab für Kaiser Heinrich II. und Gemahlin Kunigunde Das Grabmonument wurde vom Würzburger Bildhauer Tilman Riemenschneider zwischen 1499 und 1513 aus Juramarmor geschaffen, es liegt zwischen den Treppen zum Georgenchor. Die Betrachtung der Reliefs lohnt - sie erzählen die Legenden der beiden heiligen Bistumsgründer: die...