Simon / Sandow | Silvia-Duett - Folge 18 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 18, 112 Seiten

Reihe: Silvia-Duett

Simon / Sandow Silvia-Duett - Folge 18

Auch wenn dein Herz nicht mir gehört/Das Wagnis, das sich Liebe nennt
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7325-1830-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Auch wenn dein Herz nicht mir gehört/Das Wagnis, das sich Liebe nennt

E-Book, Deutsch, Band 18, 112 Seiten

Reihe: Silvia-Duett

ISBN: 978-3-7325-1830-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Freuen Sie sich mit Band 18 auf zwei bewegende Romane aus der Zauberwelt der Liebe!

Auch wenn dein Herz nicht mir gehört.

Ohne es zu wollen, begleitet Robert von der Möhlen einen Freund zu einer Lesung, in der die bekannte Autorin Sybille Lentz ihr neues Buch vorstellt. Der junge Mann weiß nicht recht, wie ihm geschieht, denn wenig später sitzt er, der sachliche, kühle Geschäftsmann, da wie gebannt und lauscht der angenehmen, etwas spröden Stimme der Autorin. Er kann die hübsche Frau die ganze Zeit über nur anschauen. Was sie liest, bekommt er gar nicht richtig mit, so verzaubert ist er von ihr.

Als Robert die Autorin zwei Wochen später wiedersieht, muss er erfahren, dass sie die Verlobte seines Bruders ist ...

Das Wagnis, das sich Liebe nennt.

Barbara gibt sich ganz dem Kuss hin, der sie atemlos macht und ihre Knie weich werden lässt. Sebastian Ziegler - das ist er, der Mann, auf den sie immer gewartet hat. Mit seinen Zwillingstöchtern Christina und Diana ist er von einem Tag auf den anderen wie ein Naturereignis in ihr Leben gewirbelt. Seitdem träumt Barbara von einer Liebe, die unbesiegbar ist, und von einem Glück, das ewig währt.

Doch die Wirklichkeit lässt diese Träume nicht zu, und Barbara muss sich der harten Realität stellen, als wenige Wochen vor ihrer Heirat bei ihr ein Tumor festgestellt wird ...

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Der Schnee, der plötzlich aus dem dämmerigen Abendhimmel fiel, war blau. Jedenfalls würde Robert von der Möhlen die Schneeflocken, die so überraschend aus einem bis dahin wolkenlosen, dunkelblauen Himmel zu rieseln begannen, so in Erinnerung behalten.

»Na, das hat gerade noch gefehlt«, fand sein Begleiter, der für einen Moment stehen blieb und den Kopf in den Nacken legte, um das Gesicht den immer rascher herabsegelnden Flocken entgegenzuhalten. »Was hat das zu bedeuten?«, verlangte er im nächsten Augenblick von Robert zu wissen, als wäre der für das winterliche Schauspiel, das kein Wetterbericht angekündigt hatte, persönlich verantwortlich. »In einer Woche ist Frühlingsanfang, und was soll nun das hier? Hanna und ich haben uns fest darauf verlassen, unsere Hochzeit als Frühlingsfest feiern zu können – und jetzt sieh sich einer dieses Schneetreiben an!«

Robert musste lachen. Schneetreiben war nun wirklich ein höchst gewagter Ausdruck für die Flocken, die still vom Himmel fielen.

»Ach, das ist doch nicht der Rede wert«, beschwichtigte er den Freund. »Es taut ja gleich wieder weg. Ist es denn noch weit?«

Sven Rögner, ein Mann mit einem jungenhaften, offenen Gesicht und einem ebensolchen Blick, sah sich suchend um.

»Eh, nein, ich glaube nicht«, meinte er ein wenig verunsichert. »Hier muss es irgendwo sein. Hanna hat gesagt, fünf Minuten zu Fuß von der S-Bahn-Station …«

Robert hatte den Kragen seines braunen Wildledermantels hochgeklappt und wischte sich nun ein paar Schneeflocken aus dem glatten, dunklen Haar.

»Bist du sicher, dass sie sich hier auskennt?«, wagte er skeptisch anzufragen.

Prompt warf Sven ihm einen entrüsteten Blick zu.

»Hanna ist in diesem Stadtteil aufgewachsen«, empörte er sich. »Sie kennt hier jeden Hund persönlich – behauptet sie jedenfalls.«

Robert, der die gegenüberliegende Straßenseite aufmerksam gemustert hatte, wurde lebhaft.

»Da drüben!«, rief er. »Links neben dem kleinen Café! Siehst du? Da ist die Buchhandlung!«

Sven atmete auf. »Gott sei Dank! Nun aber vorwärts, wir sind ohnehin schon spät dran. Hoffentlich hat es noch nicht angefangen.«

Robert überquerte schon mit langen Schritten die Straße, als die endlos scheinende, langsame Schlange von Autos für einen Augenblick zum Stehen kam. Der junge Mann drehte sich einmal nach Sven um, da hetzte auch sein Freund quer über die Straße, gerade rechtzeitig, denn jetzt setzte sich die Autoschlange wieder in Bewegung, um hundert Meter weiter vor einer rot leuchtenden Ampel erneut zum Stillstand zu kommen.

»Meine Güte, schläft diese Stadt denn nie?«, fragte Sven, als er Robert eingeholt hatte. »Selbst abends um acht bringt man sich beim bloßen Überqueren der Straße noch in Lebensgefahr.«

Robert vergrub die kalten Hände in den Manteltaschen, während er den Freund nachsichtig ansah.

»Erklär mir noch mal, Sven, was wir hier eigentlich machen. Ich bin wohl etwas begriffsstutzig, aber ich kapiere es nicht. Wieso müssen wir ausgerechnet heute Abend kreuz und quer durch die Innenstadt rasen, nur um deiner Freundin …«

»Zukünftigen Ehefrau!«, korrigierte Sven ihn sogleich mit leichtem Tadel in der Stimme. »Ich weiß, dass dich das alles gar nicht interessiert. Du bist gekommen, um mit mir und den anderen meinen Junggesellenabschied zu feiern. Alles andere geht an dir vorbei. Aber ich habe es Hanna nun mal versprochen.«

»Was?«

»Dass ich, bevor wir Männer uns ins Vergnügen stürzen, noch einmal kurz heute Abend hier vorbeikomme.«

»Aber wozu, Sven?«, wollte Robert wissen. »Welchen Sinn ergibt das?«

Sven schwieg sekundenlang, dann zeigte sich ein kleines, verlegenes Lächeln auf seinen Lippen.

»Sieh mal, dies ist Hannas großer Abend«, erklärte er seinem Freund. »Sie hat schwer dafür gearbeitet, organisiert und geplant, damit alles einwandfrei klappt. Wochenlang hat sie von fast nichts anderem geredet, außer von unserer Hochzeit vielleicht noch. Und nun ist der große Moment endlich da. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich daran teilhaben möchte. Ja, ich weiß, das kannst du nicht verstehen, aber in deinem Leben gab es ja auch noch nie eine Frau wie Hanna, oder? Eine, für die ein Mann sich zerreißt, um alles möglich zu machen, um sie nicht zu enttäuschen, sie fühlen zu lassen, dass das, was auch immer sie tut, wichtig ist …«

Robert hatte ein wenig beschämt den Blick gesenkt.

»Nein, so eine hat es nie gegeben«, musste er zugeben.

Sven atmete ganz tief. »Und deshalb sind wir heute Abend hier, Robert«, verkündete er dann. »Vor Hannas Buchladen, in dem gleich …« Er sah auf seine Uhr. »… in zwei Minuten eine berühmte Schriftstellerin eine lange angekündigte Lesung halten wird. Und wenn diese Lesung ein Erfolg wird, dann verdankt man das auch Hanna.«

Robert lächelte leicht. »Okay, Sven, ich habe es verstanden. Aber darf ich vielleicht doch noch anmerken, dass ich von Literatur keine Ahnung habe? Das letzte Buch, das ich gelesen habe, handelte von kranken Kühen, und das war nicht gerade eine erbauliche Lektüre.«

»Das glaube ich dir gerne, ich muss dich allerdings davor warnen, Hanna gegenüber solche Bemerkung loszulassen. Sie würde dich für einen grässlichen Banausen, ja, für einen Analphabeten halten, und das möchtest du doch sicher nicht, oder?« Sven legte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter. »Auch gegenüber der Autorin dieses denkwürdigen Abends bitte kein abfälliges Wort, Robert. Ich musste es Hanna hoch und heilig versprechen, dass wir, was auch immer passiert, uns zu keinerlei verbalen Entgleisungen hinreißen lassen werden.«

»Na, dann …«, murmelte Robert und streifte mit einem flüchtigen Blick noch das Plakat, auf dem die Lesung dieses Abends in Hanna Nehls Buchhandlung angekündigt wurde:

Sybille Lentz … Lesung am 23. März … 20.00 Uhr … aus ihrem neuen Buch »NIEMAND IST EINE INSEL …«

»Wer denkt sich bloß immer solche blödsinnigen Titel aus?«, fragte Robert noch halblaut, als Sven ihn bereits mit sanfter Gewalt durch die sich automatisch öffnende Glastür in den Buchladen schob und ihm kaum hörbar seine Antwort ins Ohr zischte.

»Du sagst jetzt nichts mehr, okay? Das ist ein Zitat von John Donne, und wenigstens dieser Name wird dir bekannt vorkommen, oder? Ach, da ist ja schon Hanna …«

Das Letzte, was Robert dachte, ehe er sich auf dem eigens für ihn reservierten Stuhl niederließ, war: Sybille Lentz … Hört sich an wie ein Pseudonym … So heißt man nicht im wirklichen Leben …

Aber dann dachte er ziemlich lange gar nichts mehr, denn dann war der Star des Abends schon da, tauchte von irgendwo aus dem Halbdunkel auf, um sich auf ein kleines, rotes Sofa zu setzen, nach einem bereitliegenden Buch zu greifen, darin zu blättern und mit der Lesung zu beginnen. Robert hatte sie sich anders vorgestellt, weil ihm ihr Name ein gänzlich anderes Bild vermittelt hatte.

Sybille Lentz war mittelgroß, sehr schlank, mit langem, blondem Haar. Sie trug eine goldgerahmte Lesebrille, über die hinweg sie von Zeit zu Zeit ihr lauschendes Publikum – wie Robert fand – zurechtweisend anschaute, möglicherweise, weil sie den Verdacht hegte, dass hier kaum die leidenschaftlichsten Leser zusammengekommen waren, sondern nur Leute, die sich auf der Jagd nach einem weiteren prominenten Namen auf einer langen Liste befanden.

Sie hatte eine angenehme Stimme. Nicht hell und mädchenhaft, wie man zunächst hätte befürchten können, aber auch nicht dunkel, eher spröde, wie ein Teenager, dessen Stimmlage sich noch nicht endgültig gefunden hatte. Möglicherweise war Sybille Lentz’ Stimme aber auch nur überstrapaziert von den vielen Lesungen, die sie in diesen unruhigen Wochen zu absolvieren hatte.

Seit in einer Fernsehsendung über neue Bücher ihr Geschichtenband »Niemand ist eine Insel« vorgestellt worden war, wurde er jeden Tag viele Male verkauft, sodass er fast an der Spitze der Bestsellerlisten stand.

Robert hatte sich jegliche Art von Kaufwut noch nie erklären können, und – da war er ganz ehrlich – noch viel weniger verstand er den Wirbel, wenn es um Bücher ging. Doch immerhin, Sybille Lentz gelang es an diesem Abend, ihn für die kurze Zeit, die er und Sven sich unter das Publikum gemischt hatten, innehalten zu lassen.

Als Sven ihm nach einer knappen halben Stunde sanft den Ellbogen in die Seite stieß, und, nachdem Robert sich wie erwachend zu ihm umgewandt hatte, ein unmissverständliches Zeichen zur Tür hin gab, da verstand er nicht sofort. Sven merkte das und beugte sich zu ihm.

»Das reicht«, flüsterte er. »Wir warten nicht auf die Pause, sonst kommen wir zu spät zu den anderen.«

Robert begriff. Sie erhoben sich, was natürlich für Unruhe sorgte, und da geschah etwas, worauf keiner gefasst war, nicht Sven, nicht Robert und erst recht nicht Hanna: Sybille Lentz beendete den Satz und damit auch die Geschichte, die sie gerade vorgelesen hatte, und nahm ihre Brille ab.

»Mein Buch gefällt Ihnen offensichtlich nicht«, sagte die Autorin mit ihrer seltsam spröden Stimme. »Aber bitte laufen Sie nicht weg, sondern lassen Sie mich Ihre Kritik wissen. Ich bin schließlich auch hier, um mich mit meinem Publikum auseinanderzusetzen.«

Alles lachte unterdrückt, und von allen Seiten schlug Sven und Robert kaum unterdrückte Schadenfreude...



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