E-Book, Deutsch, Band 0313, 384 Seiten
Reihe: Romana Exklusiv
Sinclair / Gordon / Way Romana Exklusiv Band 313
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-4496-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0313, 384 Seiten
Reihe: Romana Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-4496-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
HEIMKEHR NACH KOOMERA von WAY, MARGARET
Brock Tyson ist nach Australien zurückgekehrt! Und unter dem sternklaren Himmel in der unberührten Natur erfüllen sich für Shelley all ihre Träume von der Liebe. Doch dann verlangt ihre Familie von ihr, Brocks Cousin Philip, den angeblichen Erben von Koomera, zu heiraten ...
ENTFÜHRUNG INS PARADIES von SINCLAIR, TRACY
Entführt! Zum Glück eilt der charismatische Travis Hunter der jungen Archäologin Bettina zu Hilfe. Er bringt sie in Sicherheit, und seine faszinierende Ausstrahlung verfehlt ihre Wirkung auf Bettina nicht. Doch dann erfährt sie, dass Travis keineswegs ihr edler Retter ist, sondern ganz andere Motive hat ...
SÜßER SOMMER DER VERSUCHUNG von GORDON, LUCY
Das Schicksal führt Sarah in die Arme des faszinierenden Matteo Falluci - und in dessen luxuriöse Villa in der Nähe Roms. Hier beginnen für sie süße Sommertage der Versuchung: Sie spürt, dass Matteo sie begehrt - aber auch, dass ihn etwas bedrückt und er ein Geheimnis vor ihr verbirgt ...
Die populäre Schriftstellerin Lucy Gordon stammt aus Großbritannien, bekannt ist sie für ihre romantischen Liebesromane, von denen bisher über 75 veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren gewann die Schriftstellerin zwei RITA Awards unter anderem für ihren Roman 'Das Kind des Bruders', der in Rom spielt. Mit dem Schreiben erfüllte sich Lucy Gordon einen großen Traum. Zuerst begann sie mit Artikeln für ein britisches Frauenmagazin. Einige der interessantesten sowie attraktivsten Männer der Welt unter anderem Richard Chamberlain, Charlton Heston, Sir Alec Guiness, Sir Roger Moore wurden von ihr interviewt. Nach 13 Jahren Schreibtätigkeit für diese Zeitschrift entschloss sie sich, im Jahr 1984 ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser Liebesroman erschien unter dem Titel 'Ungezähmtes Verlangen' im Jahr 1992 bei CORA Love Affair. Ihr zweiter Roman 'Hand in Hand durch Venedig', der kurz danach herauskam, erschien unter der Nummer 212 im Jahr 2003 bei Julia Extra. Sie gab ihren Job beim Frauenmagazin auf und konzentrierte sich auf das Schreiben von Romances, die unter dem Pseudonym Lucy Gordon veröffentlicht werden. Mit richtigem Namen heißt sie Christine Sparks Fiorotto.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Shelley schritt leichtfüßig voran. Nichts an ihren schnellen Schritten verriet, wie müde sie war. Zum Glück hatte sie alle notwendigen Einkäufe bereits erledigt, denn die Geschäfte schlossen pünktlich in Koomera Crossing – auch am Freitagnachmittag. Ihr Besuch in der Bank war zufriedenstellend verlaufen, der beim Anwalt ihres Vaters jedoch nicht. Danach hatte sie im Supermarkt neue Vorräte bestellt. Sie wurde dort immer sehr gut bedient, was wegen der nächsten Gäste besonders wichtig war. Eine japanische Touristengruppe hatte sich angemeldet und wollte in vierzehn Tagen eintreffen. Noch reichte also die Zeit, um die Vorräte per Flugzeug auf die Wybourne Farm zu liefern. Shelley studierte noch einmal ihre Einkaufsliste, fand aber keinen offenen Punkt mehr. Jetzt konnte sie endlich auch an sich denken. Zwei oder drei Stück Seife, verschiedene Shampoos, eine gute Gesichtscreme – solche Kleinigkeiten waren wichtig, wenn sie nicht den Mut verlieren wollte. Sonst gab Shelley kaum etwas für sich selbst aus. Sie kleidete sich bescheiden und schminkte sich kaum. Nur auf ihr Haar und ihren Teint achtete sie sehr. Heute spürte Shelley die Müdigkeit doppelt. Sie war in der Dämmerung aufgestanden, hatte wenig gefrühstückt und sich dann in den Landrover gesetzt. Die Fahrt von Wybourne nach Koomera Crossing dauerte etwa drei Stunden, und die Straßen waren nicht besonders gut. Sie hatte erleichtert aufgeatmet, als die Stadt – das Zentrum der Zivilisation in diesem Teil des Outback – endlich in Sicht kam. Man konnte das südwestliche Queensland mit gutem Recht als Hinterland bezeichnen, aber Shelley hing leidenschaftlich an ihrer Heimat. Nirgendwo sonst gab es diese Ruhe und diesen Frieden, diese endlose Weite, die absolute Freiheit verhieß. Hier lag das „Land ohne Zeit“, wie es die Eingeborenen ehrfürchtig nannten. Auch Shelley spürte etwas von dem Zauber, der die rot glühende Wüste und die mächtigen Felsformationen umgab. Dem Outback wohnte ein Geheimnis inne, das es niemals preisgab. Wer hier auf die Welt kam, blieb für immer in seinem Bann gefangen. Für Shelley galt das in doppeltem Sinn, denn nur hier fühlte sie sich Sean, ihrem Zwillingsbruder und Schutzengel, nah. Sean war mit sechs Jahren ertrunken. Noch jetzt hörte Shelley seine süße Stimme, mit der er nach ihr rief, wenn sie ausgelassen durch den verwilderten Garten tobte oder sich irgendwo versteckt hatte. Shel … Shel … Shel … Sean war immer zu ihr gekommen, wenn er Liebe, Sicherheit oder Trost suchte. Nie zu ihrer älteren Schwester Amanda und nur selten zu ihrer Mutter. Auch nach dem schrecklichen Unfall, an den Shelley sich nur lückenhaft erinnerte, hatte Sean sie weiter durch ihre Kindheit begleitet. Wenn sie frühmorgens aufwachte, war ihr, als hätte er sie am Ohr gezogen oder auf ihre Stirn getippt und gerufen: „Wach auf, Shel, sonst brennt die Sonne ein Loch in dich!“ Sean! Jetzt würde er für immer ein süßer kleiner Junge bleiben, mit tizianroten Locken, rosigen Lippen und grünen Augen, die wie helle Smaragde schimmerten. Zwillinge waren besondere Menschen. Nichts auf der Welt konnte sie wirklich trennen, nicht einmal der Tod. Noch heute überkam Shelley mitunter eine plötzliche und heftige Trauer. Die Erinnerungen an ihren kleinen Bruder konnten eine Qual bedeuten, aber sie schenkten ihr auch Kraft und stärkten sie in schweren Stunden. Shelley ging eilig weiter. Manchmal rief sie jemandem einen Gruß zu, denn sie kannte fast jeden in der kleinen Stadt, und jeder kannte sie. Sie hatte nicht die Absicht, noch heute Abend nach Wybourne zurückzukehren. Die lange Fahrt noch einmal zu machen, nachdem sie den ganzen Tag in der glühenden Sonne herumgelaufen war und kaum irgendwo Schatten gefunden hatte, wäre über ihre Kräfte gegangen. Dass sie nicht eine einzige Sommersprosse im Gesicht hatte, wunderte die Leute und auch Shelley selbst immer wieder. Sie verdankte den blassen Teint ihrer Großmutter mütterlicherseits, die aus der irischen Grafschaft Kerry stammte und inzwischen gestorben war. Auch das rote Haar und die grünen Augen gingen auf Moiras Konto – genau wie das feurige Temperament, das ganz plötzlich zum Ausbruch kommen konnte. Shelley hatte sich ein Zimmer in dem einzigen „Hotel“ der Stadt genommen – in Mick Donovans Pub. Dort aß man gut, und die Zimmer waren sauber und bequem. Sie konnte es kaum erwarten, sich ein Bad einzulassen, im Wasser zu liegen und sich zu entspannen. Doch vorher musste sie noch Badelotion kaufen. Als sie in der Drogerie stand und zwischen Jasmin- und Gardenienduft schwankte, zog sie jemand von hinten am Haar. Nicht gerade zart, wie sie leicht verärgert feststellte. Sie drehte sich um und sah gerade noch das freche Grinsen auf dem anziehenden Gesicht. Nein, das konnte nicht sein – und doch war es wahr. Hinter ihr stand Brock Tyson, in derselben stolzen Haltung, mit demselben kühnen Blick, der sie früher manchmal an ein Wildpferd erinnert hatte. Er beeindruckte sie noch immer mit seiner starken Männlichkeit, und auch das düstere Wesen hatte er offenbar nicht verloren. Also hatte er sich kaum verändert, seit er vor einigen Jahren plötzlich aus der Gegend verschwunden war. Niemand in der Stadt – nein, im ganzen Outback – hatte seitdem etwas von ihm gehört. Daniel Brockway Tyson hatte zu den kühnsten und wildesten jungen Männern in dieser südwestlichen Ecke von Queensland gehört. Jede neue Gefahr hatte ihn gereizt, jedes Risiko verlockt. Als Junge blieb er manchmal tagelang in der Wüste, ohne etwas von seinen Abenteuern zu erzählen, wenn er endlich nach Mulgaree zurückkam und gehörig verprügelt wurde. Mulgaree war das Flaggschiff der Kingsley-Kette, zu der mehrere Rinderfarmen gehörten. Brocks Großvater Rex Kingsley regierte dort wie ein absolutistischer Herrscher. Er hatte Brock oft mit dem Stock geschlagen, ohne seinen Geist jemals brechen zu können. „Wenn das nicht die süße kleine Shelley Logan ist!“, rief Brock und musterte Shelley mit seinen ungewöhnlich hellen Augen. „Du hast dich kein bisschen verändert.“ „Oh doch, das habe ich“, antwortete Shelley. „Dafür sorgt schon die Zeit.“ Shelley war noch ein halbes Kind gewesen, als Brock Mulgaree und das Outback verlassen hatte. Ein hübsches, unschuldiges, vom Schicksal früh geschlagenes Kind. Brock hatte die bezaubernden Logan-Zwillinge nicht vergessen, und auch ihre Tragödie stand ihm noch lebhaft in Erinnerung. Jeder im Umkreis von tausend Kilometern kannte die traurige Geschichte von Sean Logans Tod. „Vielleicht ist das zwischen den Regalen schlecht zu erkennen.“ Brock fasste Shelley am Arm und zog sie aus dem Gang, in dem sie standen. „Wie geht es dir?“ „Es geht mir gut, Brock.“ Shelley hatte ihre Überraschung noch nicht überwunden, und vor Wiedersehensfreude war ihr fast ein wenig schwindlig. „Wo kommst du so plötzlich her? Ich war den ganzen Tag in der Stadt, aber niemand hat deinen Namen erwähnt. Was machst du ausgerechnet in Koomera Crossing?“ Seine Miene verfinsterte sich. „Ich bin nicht freiwillig hier, sondern auf Wunsch meines Großvaters. Offenbar will er sich mit mir versöhnen. Kannst du dir das vorstellen? Vor fünf Jahren hat er mich buchstäblich aus dem Haus geworfen, und jetzt bittet er mich so dringend zurückzukommen, dass ich einfach nicht Nein sagen konnte.“ „Ist er krank?“ Darin lag für Shelley die vernünftigste Erklärung. „Man hört immer wieder, dass kranke Menschen den Wunsch haben, sich mit ihren Angehörigen auszusöhnen.“ „Er stirbt … wie ein ganz normaler Mensch.“ Der Sarkasmus war nicht zu überhören. „Unnötig hinzuzufügen, dass Grandad sich nie für einen normalen Menschen gehalten hat. Mehr sage ich nicht, sonst spricht morgen die ganze Stadt darüber.“ Shelley musste den Kopf zurückbeugen, um Brock ins Gesicht sehen zu können. Er war knapp einen Meter neunzig groß – eine Herausforderung für eine Frau von einem Meter fünfundsechzig. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Brock. Ich fand immer, dass dein Großvater dich schlecht behandelt hat.“ Nicht nur Shelley dachte so, sondern das ganze Outback. „Ja, das hat er“, stimmte Brock ihr zu, „aber ich habe mich gegen ihn gewehrt. Ich hatte sogar den Mut, ihm die Wahrheit zu sagen – im Gegensatz zu meiner armen Mutter.“ „Wie geht es ihr?“, fragte Shelley. Er sah an ihr vorbei auf die belebte Straße. Ein fremder beunruhigender Ausdruck lag auf seinem Gesicht. „Sie konnte nicht mit mir zurückkommen, Shel. Ich habe sie in Irland begraben, bei ihren Vorfahren. Sie hatte Krebs.“ „Oh Brock!“ Shelleys Augen füllten sich mit Tränen. „Das tut mir wirklich leid. Ich weiß, wie nahe ihr euch gestanden habt.“ „Jetzt bin ich allein auf der Welt.“ Er sagte das ohne jede Dramatik. „Mein Vater ist aus unserem Leben verschwunden, als ich sechs war, und die übrigen Verwandten verdienen den Namen nicht. Ich würde sie eher als Erzfeinde bezeichnen oder zumindest als Unheilstifter. Das gilt für meinen Cousin Philip ebenso wie für seine Mutter … die liebe Frances. Sie hat mich schon immer gehasst.“ Shelley schüttelte den Kopf. „Im tiefsten Herzen bewundert sie dich.“ „Glaubst du?“, fragte Brock überrascht. „Das hat bisher noch niemand gesagt.“ Shelley errötete unter seinem forschenden Blick. Mit sechzehn hatte sie leidenschaftlich für Brock geschwärmt. Damals war er einundzwanzig und hatte sie auf einem Ball sogar...