Skibbe / Löseke | Gynäkologie und Geburtshilfe für Pflegeberufe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 352 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Krankheitslehre

Skibbe / Löseke Gynäkologie und Geburtshilfe für Pflegeberufe

E-Book, Deutsch, 352 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Krankheitslehre

ISBN: 978-3-13-243537-7
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Kombination macht's - Medizin & Pflege

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Medizinische Fachberufe

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© tcsaba/stock.adobe.com | 1 Die körperliche Entwicklung vom Neugeborenen zur Frau
1.1 Einleitung
Das Leben der Frau ist durch unterschiedliche Entwicklungsperioden gekennzeichnet, die spezielle Charakteristika aufweisen. Hierzu gehören folgende Lebensphasen ( ? Abb. 1.1): Neugeborenenphase Kindheit Pubertät Geschlechtsreife Klimakterium Senium Lebensphasen der Frau. Abb. 1.1 Hormonstatus, Aussehen, Zyklus und Fruchtbarkeit verändern sich mit zunehmendem Alter. Im Folgenden steht zunächst die Entwicklung vom Neugeborenen bis zur Geschlechtsreife im Vordergrund. Diese Phasen werden aus gynäkologischer Sicht vorgestellt. 1.2 Neugeborenenphase
Definition Die Neugeborenenphase beginnt mit der Geburt und endet in einem Alter von 4 Wochen. Während der Neugeborenenphase ist die Scheide gut durchfeuchtet. Sie wird bereits binnen weniger Stunden nach der Geburt mit den milchsäurebildenden Döderlein-Stäbchen besiedelt. Daher beträgt der pH-Wert dort ca. 5,0. Die Schamspalte ist geschlossen, d. h., die großen Schamlippen überdecken den Kitzler, die kleinen Schamlippen und den Scheideneingang. Die Schleimhaut des Gebärmutterhalses ist gut entwickelt und produziert einen weißlich-flockigen Schleim, der oft als sogenannter Fluor neonatalis im Bereich der Vulva sichtbar wird. Während der Schwangerschaft erhält das ungeborene Kind über die Plazenta Östrogene aus dem Blutkreislauf der Mutter. Nach der Geburt kommt es daher zu einem Hormonentzug, der beim weiblichen Neugeborenen zu einer kurz dauernden vaginalen Blutung führen kann. Die Brustdrüsen haben sich durch die Hormone der Plazenta so weit entwickelt, dass es zu einer vorübergehenden Brustschwellung mit Absonderung von milchigem Sekret, der sog. Hexenmilch, kommen kann. 1.3 Kindheit
Definition Als Kindheit bezeichnet man den Zeitraum von der Geburt bis zur Pubertät. Laut dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) gilt man als Kind, wenn man noch nicht 14 Jahre alt ist ( ? Abb. 1.2). Kindheit Abb. 1.2 – die Zeitspanne zwischen Geburt und Pubertät. (© angiolina/stock.adobe.com – Stock photo – posed by a model) Das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH) aus dem Hypophysenvorderlappen sind zwischen dem 2. und 8. Lebensjahr im Blut kaum nachweisbar. Östrogene und Androgene aus dem Eierstock finden sich im Blut nur in einer sehr geringen Konzentration. Aufgrund der hormonellen „Ruhe“ unterliegen die Genitalorgane bis zur Pubertät einem Wachstumsstillstand. Die Scheide ist trocken und glatt, aufgrund des glykogenfreien Epithels fehlt die physiologische Besiedelung mit Döderlein-Stäbchen. Der pH-Wert der Scheide beträgt ca. 7, liegt also im neutralen Bereich. Auch ein Brustdrüsenkörper ist beim Kind nicht erkennbar. 1.4 Pubertät
Definition Unter dem Begriff der Pubertät versteht man die Entwicklungsphase vom Auftreten der ersten sekundären Geschlechtsmerkmale (z. B. Brustwachstum, Schambehaarung) bis zur Geschlechtsreife. Die Pubertät dauert im Durchschnitt ca. 4 Jahre, wobei sie beim Jungen ungefähr 2 Jahre später einsetzt als beim Mädchen. Der Auslöser für ihren Beginn ist jedoch noch nicht bekannt. Die hormonellen Veränderungen während der Pubertät betreffen v. a. die Abgabe folgender Hormone: Releasing-Hormone (GnRH) aus dem Hypothalamus Gonadotropine (FSH und LH) aus dem Hypophysenvorderlappen Östrogene und Androgene, welche im Eierstock und der Nebennierenrinde produziert werden Im Verlauf der Pubertät entwickelt sich ein Zyklus mit vollwertiger Funktion des Gelbkörpers und der damit verbundenen Produktion des Progesterons. Durch die steigende Sekretion der Geschlechtshormone kommt es zu typischen körperlichen Veränderungen. Um die Entwicklung der Schambehaarung und der Brustdrüsen zu beurteilen, unterscheidet man die Stadien nach Tanner ( ? Abb. 1.3). Weibliche Geschlechtsmerkmale. Abb. 1.3 Ausprägungsstadien nach Tanner. Die Entwicklung der einzelnen Geschlechtsmerkmale muss jedoch nicht unbedingt synchron erfolgen, sondern kann durchaus zeitlich variieren. Die körperliche Entwicklung verläuft in der Pubertät in einer typischen zeitlichen Reihenfolge: Thelarche: Beginn der Brustentwicklung in der Pubertät Pubarche: Beginn der Schambehaarung Wachstumsschub Menarche: Zeitpunkt des Auftretens der ersten Menstruation 1.4.1 Thelarche
Definition Das erste äußerliche Merkmal der pubertären Veränderungen ist die Thelarche, das Knospen der Brust. Dies geschieht um das 10. Lebensjahr herum und steht unter dem Einfluss der Östrogene. Tanner beschreibt 5 Stadien der Brustdrüsenentwicklung (B1–B5, ? Abb. 1.3). Das Wachstum der Drüse kann sich mitunter auch asynchron vollziehen und von Schmerzen begleitet sein. 1.4.2 Pubarche
Definition Kurze Zeit nach dem Beginn der Brustdrüsenentwicklung setzt meist um das 11. Lebensjahr das Wachstum der Schambehaarung, die sog. Pubarche ein. Für die Pubarche sind v. a. die Androgene der Nebennierenrinde von besonderer Bedeutung, für die typisch feminine Ausdehnung der Behaarung ist jedoch die Kombination aus Androgenen und Östrogenen entscheidend. 1.4.3 Wachstumsschub
Definition Der puberale Wachstumsschub setzt bei den meisten Mädchen zwischen dem 11. und 12. Lebensjahr ein. In dieser Phase beeinflussen die Hormone des Eierstocks das Körperwachstum entscheidend. Dies macht sich in einem vermehrten Längenwachstum, insbesondere im Bereich der Extremitäten bemerkbar. Gleichzeitig zum Skelettwachstum entsteht unter dem Einfluss der Östrogene die geschlechtsspezifische Formung des Körperbaus, z. B. die Ausbildung des weiblichen Beckens oder die charakteristische Fettverteilung. Der Wachstumsschub des Skeletts endet mit dem Schluss der Epiphysenfugen. Dieser ist von der Intensität der Östrogenbildung abhängig und erfolgt meist im Alter von 15–16 Jahren. Danach ist kein weiteres Längenwachstum mehr möglich. 1.4.4 Menarche
Definition Die Menarche ist die erste Uterusblutung und tritt zwischen dem 12. und 13. Lebensjahr ein. Der Menarchetermin ist von genetischen, endogenen und exogenen Faktoren (z. B. Umwelt, Ernährung) abhängig. So ist auch zu erklären, dass sich das Auftreten der Menarche in den letzten 100 Jahren um rund 4 Jahre nach vorne verschoben hat. Für viele Mädchen stellt die Menarche ein einschneidendes Erlebnis dar ( ? Abb. 1.4). In den ersten 1–2 Jahren nach der Menarche treten die Menstruationsblutungen oft noch in unregelmäßigen Abständen auf. Die meisten Zyklen (im Verhältnis 9 : 1) weisen dabei keinen Eisprung auf. In diesem Fall reift ein Follikel im Eierstock heran und bildet Östrogene, die das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut stimulieren. Ohne Eisprung wird der Follikel funktionsunfähig, woraufhin eine Abbruchblutung erfolgt. Progesteron wird nicht gebildet, da ohne Eisprung kein Gelbkörper entstehen kann. In Dauer und Ausmaß sind diese Blutungen jedoch fast nicht von normalen Menstruationsblutungen zu unterscheiden. Menarche. Abb. 1.4 Die hormonellen Veränderungen während der Menarche stellen für die jungen Mädchen häufig körperliche und psychische Herausforderungen dar. (© New Africa/stock.adobe.com – Stock photo – posed by a model) Merke Ein Zyklus ohne...


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