Sloterdijk | Zur Kritik der zynischen Vernunft | Buch | 978-3-518-11099-7 | www.sack.de

Buch, Deutsch, Band 1099, 959 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 105 mm, Gewicht: 594 g

Reihe: edition suhrkamp

Sloterdijk

Zur Kritik der zynischen Vernunft


Neuauflage 2013
ISBN: 978-3-518-11099-7
Verlag: Suhrkamp Verlag

Buch, Deutsch, Band 1099, 959 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 105 mm, Gewicht: 594 g

Reihe: edition suhrkamp

ISBN: 978-3-518-11099-7
Verlag: Suhrkamp Verlag


200 Jahre nach dem Erscheinen von Kants Kritik der reinen Vernunft sieht sich jede Kritik, die Aufklärung in der Gegenwart einlösen will, mit einer neuen Form des falschen Bewußtseins konfrontiert. Dieses falsche Bewußtsein beruht weder auf Lüge noch auf Irrtum, es ist auch nicht durch die auf eine »Kritik der politischen Ökonomie« gestützte Ideologiekritik aufzulösen. »Zynismus ist das aufgeklärte falsche Bewußtsein. Es ist das modernisierte unglückliche Bewußtsein, an dem Aufklärung zugleich erfolgreich und vergeblich gearbeitet hat. Es hat seine Aufklärung gelernt, aber nicht vollzogen und wohl nicht vollziehen können. Gutsituiert und miserabel zugleich fühlt sich dieses Bewußtsein von keiner Ideologiekritik mehr betroffen, da seine Falschheit bereits reflexiv gefedert ist.« Den Gehalt dieses selbst zynischen Satzes sucht der vorliegende Essay zu entwickeln, in einer Form, die sich der Verfahrensweisen des antiken Kynismus bedient: des Lachens, der Beschimpfung, der Angriffe. Aufgezeigt wird - in einem einleitenden Abschnitt - wie die verschiedenen Strategien aufklärerischer Kritik von den jeweiligen Gegenmächten umgebogen wurden und schließlich in unserem Jahrhundert in den modernen Zynismus münden. »Der zynische Herr lüpft die Maske ein wenig, zumal man ohnedies versucht, sie ihm herunterzureißen, lächelt seinen schwächeren Gegenspieler an - und unterdrückt ihn doch. Sachzwang, Machtzwang! Wissen ist Macht, auch so. Die Vormacht lüftet in ihren Zynismen ein wenig ihre Geheimnisse, treibt sozusagen ein bißchen Selbstaufklärung und ›plaudert aus der Schule‹.« Die verschiedenen Ausprägungen dieses Zynismus läßt Sloterdijk in einem zweiten Abschnitt Revue passieren. Im letzten Teil seiner Untersuchung analysiert der Autor eine Epoche, in der der moderne Zynismus das politische und kulturelle Bewußtsein zum ersten Mal deutlich prägte: die Weimarer Republik, deren erstes Erbe der Faschismus und dessen zweiter Sproß unsere Zeit ist.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Band 1
Vorwort       7

  Erster Teil. Sichtungen - Fünf Vorüberlegungen

1. Zynismus - Dämmerung des falschen Bewußtseins       33
2. Aufklärung als Gespräch - Ideologiekritik als Fortsetzung des gescheiterten Gesprächs mit anderen Mitteln        44
3. Die acht Entlarvungen - Revue der Kritik        64
4. Nach den Entlarvungen: Zynisches Zwielicht. Skizzen zum Selbstwiderruf des Aufklärungsethos       159
5. 'Auf der Suche nach der verlorenen Frechheit'        203
  Zweiter Teil. Zynismus im Weltprozeß

I. Physiognomisches Hauptstück        265
A. Zur Psychosomatik des Zeitgeistes        267
B. Kabinett der Zyniker       294
Band 2

II. Phänomenologisches Hauptstück       397
A. Die Kardinalzynismen        399
1. Der Militärzynismus        403
2. Der Staats- und Vormachtszynismus        422
3. Der Sexualzynismus        461
4. Der Medizinzynismus        489
5. Der Religionszynismus        506
6. Der Wissenszynismus        526
B. Die Sekundärzynismen        549
1. Minima Amoralia - Geständnis, Witz, Verbrechen        549
2. Schule der Beliebigkeit - Informationszynismus, Presse        559
3. Tauschzynismus - oder die Härte des Lebens        576
III. Logisches Hauptstück        599
A. Schwarze Empirie - Aufklärung als Organisation von polemischem Wissen        601
B. Transzendentale Polemik. Heraklitische Meditationen        652
IV. Historisches Hauptstück        697
    Das Weimarer Symptom.
    Bewußtseinsmodelle der deutschen Moderne        699
1. Weimarer Kristallisation        704
2. Dadaistische Chaotologie        711
3. Die Republik-als-ob        741
4. Die Front und das Nichts        748
5. Tote ohne Testament        755
6. Verschwörer und Simulanten        763
7. Depersonalisierung und Entfremdung        777
8. Prothesen - vom Geist der Technik        791
9. Politische Algodizee        815
10. Um einen Napoleon von innen bittend        829
11. 'Helle Stunde'        840
12. Von deutscher Hochstapler-Republik        849
13. Hoppla - leben wir?        876
14. Postkoitale Dämmerung        901
15. Weimarer Doppelbeschlüsse oder die Sachlichkeit zum Tode        909
Epilog        921
Schluß        928
Inhaltsübersicht


Sloterdijk, Peter
Peter Sloterdijk wurde am 26. Juni 1947 als Sohn einer Deutschen und eines Niederländers geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und an der Universität Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel Strukturalismus als poetische Hermeneutik. In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel Die Ökonomie der Sprachspiele. Zur Kritik der linguistischen Gegenstandskonstitution. Im Jahre 1976 wurde Peter Sloterdijk von Professor Klaus Briegleb zum Thema Literatur und Organisation von Lebenserfahrung. Gattungstheorie und Gattungsgeschichte der Autobiographie der Weimarer Republik 1918–1933 promoviert. Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf. Seit den 1980er Jahren arbeitet Sloterdijk als freier Schriftsteller. Das 1983 im Suhrkamp Verlag publizierte Buch Kritik der zynischen Vernunft zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. 1987 legte er seinen ersten Roman Der Zauberbaum vor. Sloterdijk ist emeritierter Professor für Philosophie und Ästhetik der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und war in Nachfolge von Heinrich Klotz von 2001 bis 2015 deren Rektor.

Peter Sloterdijk wurde am 26. Juni 1947 als Sohn einer Deutschen und eines Niederländers geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und an der Universität Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel Strukturalismus als poetische Hermeneutik. In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel Die Ökonomie der Sprachspiele. Zur Kritik der linguistischen Gegenstandskonstitution. Im Jahre 1976 wurde Peter Sloterdijk von Professor Klaus Briegleb zum Thema Literatur und Organisation von Lebenserfahrung. Gattungstheorie und Gattungsgeschichte der Autobiographie der Weimarer Republik 1918–1933 promoviert. Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf. Seit den 1980er Jahren arbeitet Sloterdijk als freier Schriftsteller. Das 1983 im Suhrkamp Verlag publizierte Buch Kritik der zynischen Vernunft zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. 1987 legte er seinen ersten Roman Der Zauberbaum vor. Sloterdijk ist emeritierter Professor für Philosophie und Ästhetik der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und war in Nachfolge von Heinrich Klotz von 2001 bis 2015 deren Rektor.



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