Soultanian | Methoden in der Frühpädagogik | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 253 Seiten

Soultanian Methoden in der Frühpädagogik

Grundwissen und praktische Umsetzung nach Bildungsbereichen
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-17-036316-8
Verlag: Kohlhammer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Grundwissen und praktische Umsetzung nach Bildungsbereichen

E-Book, Deutsch, 253 Seiten

ISBN: 978-3-17-036316-8
Verlag: Kohlhammer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Buch bietet verschiedenen Berufsgruppen des frühkindlichen Bereiches wissenschaftliche Grundlagen und praktisch-methodische Empfehlungen für einzelne Bildungsbereiche. Ein methodisch angeleitetes und reflektiertes Handeln der pädagogischen Fachkräfte bildet die Grundlage der Qualität der professionellen Erziehungs- und Bildungsarbeit. Methodisches Geschick hilft auch dabei, alle Kinder möglichst systematisch und differenziert zu begleiten und ihre Entwicklungsprozesse individuell und nachhaltig zu gestalten.
Im ersten Teil werden gesellschaftliche, pädagogische und methodische Perspektiven auf frühkindliche Bildung thematisiert. Hier finden Leserinnen und Leser eine Einführung in kindliche Entwicklungsaufgaben und in die kindlichen Zugänge zur Bildung in elementar-ästhetischer Perspektive. Diese hebt die Relevanz sinnlicher Erfahrungsräume hervor und sieht Bildung als Wechselspiel von Selbst- und Welterfahrung, in dessen Rahmen sich Bildungs- und Lernhandeln überhaupt erst entwickeln kann.
Im zweiten Teil des Buches werden fünf Entwicklungs- und Bildungsbereiche aus wissenschaftlicher und methodischer Perspektive vorgestellt und mit vielen praktischen Hinweisen und Vorschlägen versehen. Es geht um Bereiche wie ästhetische Bildung und Kunst, sozial-emotionale Entwicklung, sprachliche Bildung, Literacy und Mehrsprachigkeit, Sport und Bewegung und schließlich um die sogenannten MINT-Bereiche, nämlich um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Das Buch ist für breite Kreise einer pädagogischen Leserschaft, für Praktikerinnen und Praktiker, aber ebenso für interessierte Eltern und alle am Bildungsprozess von Kindern Beteiligten konzipiert. Es vermittelt sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Entwicklungs- und Bildungsbereichen als auch praktische Empfehlungen und Übungen für die konkrete Gestaltung der pädagogischen Arbeit mit Kindern.

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Weitere Infos & Material


Einleitung und Buchstruktur
    Dieses Buch möchte all denen, die im frühkindlichen Bereich tätig sind, wissenschaftliche Grundlagen und praktisch-methodische Empfehlungen für einzelne frühkindliche Bildungsbereiche vermitteln. In den letzten Jahrzehnten wurde die Kindheitsforschung international und im deutschsprachigen Raum weiterentwickelt, es liegen viele Forschungsergebnisse zu den einzelnen Entwicklungsbereichen und Themen der Kindheitspädagogik vor. Hier wäre zum Beispiel die Reihe »Forschung in der Frühpädagogik« von den Herausgebern Fröhlich-Gildhoff, Nentwig-Gesemann und Strehmel zu erwähnen. Mittlerweile sind in dieser Reihe 23 Bände erschienen. Die darin vorgestellten Forschungsergebnisse und Evaluationen zeigen, wie wichtig die begleitende Praxisforschung für eine nachhaltige und kontinuierliche Qualitätssicherung der kindheitspädagogichen Praxis ist. Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt werden gesellschaftliche, pädagogische und methodische Perspektiven auf frühkindliche Bildung thematisiert und die wichtigsten Entwicklungstendenzen und Schwerpunkte vorgestellt. Weiterhin wird in eine breit angelegte Konzeption von kindlicher Bildung und kindlichen Entwicklungsaufgaben eingeführt, die unter anderem aus einer elementar-ästhetischen Perspektive entwickelt wird. Im Kapitel 1 geht es vor allem um gesellschaftliche Veränderungen und den daraus resultierenden pädagogischen Anforderungen für die Arbeit im frühkindlichen Bereich. Der beschleunigte gesellschaftliche Wandel der letzten Jahre hat immense Auswirkungen auf die sozialpädagogische Arbeit. Mittlerweile ist es beinahe eine Selbstverständlichkeit, dass Kinder früh, tendenziell bereits ab dem zweiten Lebensjahr, institutionell betreut werden. In diesem Kontext entstand eine gesellschaftliche und fachliche Diskussion, was denn eine gute institutionelle Kinderbetreuung ausmacht und welche Kompetenzen und Qualifikationen die pädagogischen Fachkräfte in zunehmend komplexeren Gesellschaftsverhältnissen und bei entsprechend steigenden Anforderungen mitbringen müssen. Kindheit in unseren Gesellschaften ist kulturell heterogener und sozial komplexer geworden. Um diesen gestiegenen Ansprüchen der institutionellen Betreuung und Sozialisation gerecht werden zu können, brauchen pädagogische Fachkräfte nicht nur zusätzliche Fortbildungen und multiprofessionelle Zusammenarbeit, sondern eine gut ausgeprägte methodische Handlungskompetenz im Arbeitsalltag. Ohne Zweifel ist die Realisierung der methodischen Handlungskompetenz nur dann systematisch möglich, wenn die strukturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen dazu günstig sind und ein arbeitsfähiges Grundgerüst liefern, um pädagogisches Handeln täglich professionell leben zu können. Im Fokus des Buches steht deshalb die professionelle Kompetenz der pädagogischen Fachkräfte, alle Kinder möglichst individuell und thematisch differenziert zu begleiten und die Bildungs- und Lernprozesse reflektiert und nachhaltig zu gestalten. Gerade vom methodischen Geschick der Fachkräfte, von Techniken und Einstellungen zur Wissensvermittlung hängt eine ganzheitliche, systematische und individualisierte Förderung jedes Kindes ab. Kapitel 2 des ersten Abschnittes des Buches bietet einen Exkurs in die frühkindliche Entwicklung und frühes Lernen aus philosophisch-anthropologischer Sicht. Lernen wird als Bewältigung von Entwicklungsaufgaben begriffen, welche die Kinder aktiv bewältigen müssen. Hier werden drei zentrale Entwicklungen skizziert: Körperliche und motorische Entwicklungsaufgaben, Kommunikation und Interaktion und Selbstentwicklung. Die kindlichen Aufgaben in diesen drei Bereichen sind untrennbar miteinander verbunden und stehen in komplexer Wechselwirkung zueinander. Ohne die Entwicklung von Bewegungskompetenz und inneren Bewegungsplänen gäbe es beispielsweise kein sich selbst kontrollierendes »Handlungsselbst«, ohne nonverbale und verbale Kommunikation mit Anderen könnte die »Affordanzstruktur« (Gibson, 1950) der Lebenswelt, also der Aufforderungscharakter der Gegenstandswelt, nicht vermittelt werden etc. In Kapitel 3, welches den ersten Abschnitt des Buches abschließt, wird der ästhetisch-künstlerische Zugang zur Bildung beleuchtet. Der Begriff des Ästhetischen spielt seit den 1990er Jahren im frühpädagogischen Diskurs eine immer größere Rolle. Neben philosophischen Konzeptionen von kindlicher Erkenntnis und Bildung als ästhetische Erfahrung wächst zunehmend auch das Interesse der Forschung an der Bedeutung der ästhetischen Erfahrung für Bildungsprozesse in der Kindheit (Dietrich, Krinninger & Schubert, 2013, Staege, 2016). Diese Perspektive hebt die Relevanz sinnlicher Erfahrungsräume hervor und sieht Bildung als Wechselspiel von Selbst- und Welterfahrung, in dessen Rahmen sich Bildungs- und Lernhandeln überhaupt erst entwickeln kann. Im zweiten Abschnitt werden fünf Entwicklungs- und Bildungsbereiche aus wissenschaftlichen und methodisch-praktischen Perspektiven dargestellt und mit vielen praktischen Hinweisen und Vorschlägen versehen. In Kapitel 1 wird ästhetische Bildung und Kunst dargestellt. Der Beitrag geht den Fragen nach, was ein ästhetisch-künstlerisches Handeln ist und welche Bildungserfahrungen in und durch ästhetisch-künstlerisches Handeln gemacht werden können. Darauf aufbauend werden Einstellungen und Haltungen der pädagogischen Fachkräfte und die Rahmenbedingungen angesprochen, die notwendig sind, damit ästhetisch-künstlerischen Erfahrungen für die Kinder bildsam werden. Die kindliche sinnliche Wahrnehmung ist im Vergleich zu der von Erwachsenen viel offener und vorurteilsfreier, weniger geprägt durch stereotype Vorstellungen und verinnerlichte Wahrnehmungsmuster. Im explorierend-gestalterischen Spielen klären Kinder für sich viele Natur- und Weltphänomene und bilden dadurch ein Bild von der Welt und von sich selbst. Im Kapitel wird sowohl auf die Forschungsergebnisse wie auch auf die pädagogische Haltung und die Rahmenbedingungen für ästhetisch-künstlerische Bildung eingegangen. Gezielt werden Materialien und Medien, Techniken und künstlerische Handlungsformen vorgestellt. Danach werden Beispiele und Empfehlungen für den künstlerischen Bereich für die Arbeit mit Kindern angeboten. Konkret geht es hier um Themen wie Beschäftigung mit Ton, kreative und sinnliche Erfahrungsarbeit mit dem Material Papier oder künstlerisches Arbeiten über Alltagsphänomene. Kapitel 2 geht auf die sozial-emotionale Entwicklung im Kindesalter ein. Der Mensch als soziales Wesen gestaltet sein Leben in einer Gemeinschaft, indem er vom Säuglingsalter an soziale Bindungen und Beziehungen aufbaut und stabilisiert. In diesem Kapietel wird auf Begriffe wie Sozialkompetenz, Empathie und emotionale Intelligenz, die bei der Persönlichkeitsentwicklung eine zentrale Rolle spielen, aus bindungstheoretischer Perspektive eingegangen. Welche Rolle bei der sozial-emotionalen Entwicklung die pädagogischen Fachkräfte spielen können, ist ein weiterer thematischer Schwerpunkt dieses Kapitels. Hier stehen die Begriffe des empathischen Umgangs von Seiten pädagogischer Fachkräfte und die Beziehungs- und Interaktionsgestaltung im Zentrum der Betrachtung. Außerdem wird hier auf die Entstehung und Förderung der sozialen Kompetenzen bei Kindern eingegangen und die Bedeutung der Strukturqualität für diesen Prozess hervorgehoben. Eine Auswahl von Übungen und Spielen, die sich in der Praxis gut bewährt haben und sozialen Zusammenhalt und emotionale Ausdrucksfähigkeit stärken, schließt das Kapitel ab. Kapitel 3 hat die sprachliche Bildung, Literacy und Mehrsprachigkeit zum Thema. Es ist im fachlichen Bildungsdiskurs unumstritten, dass die Sprachkompetenz eine zentrale Rolle im menschlichen Leben einnimmt und auch für kognitive Leistungen wie Lernen und Gedächtnisentwicklung grundlegend ist. Verstärkt durch die zunehmende kulturelle und sprachliche Vielfalt unserer Gesellschaften haben pädagogische Fachkräfte gerade in diesem Bereich eine komplexe Bildungsaufgabe, nämlich die Kinder in ihrer Sprachentwicklung systematisch und konsequent zu begleiten und zunehmend gezielt zu unterstützen. Im theoretischen Teil dieses Beitrages wird auf den Sprachlernweg eingegangen, den die Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt zurücklegen müssen. Weiterhin wird das Thema der institutionellen Sprachbildung in Kitas behandelt und auf Gestaltungsaspekte und Sprachförderverhalten von Fachkräften eingegangen. Das Thema wird durch die Förderung der Erzählkompetenz und die Ermöglichung von frühen literalen Erfahrungen, die auch für die weitere Ausbildung einer mehr formalen...


Prof. Dr. Nataliya Soultanian ist Leiterin des Forums Frühkindliche Bildung Baden-Württemberg. Von 2009 bis 2019 leitete sie den Studiengang "Kindheitspädagogik" an der SRH Hochschule Heidelberg.



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