Spitzenberger | Das Reisebuch Norwegen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Spitzenberger Das Reisebuch Norwegen

Die schönsten Ziele entdecken - Highlights, Naturwunder und Traumrouten
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7343-2976-0
Verlag: Bruckmann Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die schönsten Ziele entdecken - Highlights, Naturwunder und Traumrouten

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

ISBN: 978-3-7343-2976-0
Verlag: Bruckmann Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Norwegen ist bekannt für seine Berge, Gletscher und tief eingeschnittenen Fjorde. Seine Hauptstadt Oslo ist populär für ihre Parks, ihr Kulturangebot und den herrlichen Blick auf die Fjordlandschaft. Dieses Reisebuch bringt Sie zu den Highlights des Landes, zu Naturwundern und Traumrouten. Wandern Sie auf einsamen Pfaden am Lysefjord, erleben Sie Jugendstil-Architektur in der Hafenstadt Ålesund oder probieren Sie fangfrische Krabben in Bergen.

Hans-Joachim Spitzenberger ist promovierter Biologe und hat u.a. mehrere Forschungsaufenthalte in der Wildnis Spitzbergens zugebracht, die ihn für die Polarregion begeisterten, bis er auch Norwegen insgesamt sowie die Antarktis, Afrika, Indien, die Südsee und Südamerika als Reiseziel für sich entdeckte. Regionen die nicht über Land erreichbar sind, bereist er als Expeditionsleiter auf Expeditionskreuzfahrtschiffen.

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Weitere Infos & Material


EIN PARADIES FÜR RENTIERE
Hardangervidda – die Hochebene im Herzen Norwegens
15000 Rentiere, die größte wild lebende Population Norwegens, leben heute noch auf der Hardangervidda, gemeinsam mit weiteren 23 Säugetierarten, darunter Luchs, Polarfuchs, Vielfraß, Schneehase und Berglemming. Sie alle finden hier ideale Lebensbedingungen vor. Kein Wunder also, dass die Hochebene bereits vor etwa 8000 Jahren von nomadisierenden Jägern besiedelt war, die den Rentierherden nach dem Ende der Eiszeit auf die Hochebene folgten. Bis weit in den Juni hinein halten sich einzelne Schneefelder auf der Hardangervidda. Mehr als 9000 Quadratkilometer umfasst die Hardangervidda, die damit die größte Hochebene Europas ist. Das Bundesland Saarland würde dreieinhalbmal dort hineinpassen. Während sich im Saarland aber mehr als eine Million Menschen drängeln, ist diese Region fast menschenleer. Eine einzigartige Landschaft, offen, wild und weitgehend naturbelassen, mehr als 1000 Meter über dem Meer gelegen. Unzählige Bäche und Flüsse durchziehen das Land. Sie sind ausgesprochen fischreich, genauso wie die vielen Seen, Weiher und Tümpel, die in die Tundralandschaft eingebettet sind. Die Hardangervidda hat eine 550 Millionen Jahre alte Geschichte. Sie beginnt in der Zeit, als die Kontinentalplatte, auf der sich das heutige Norwegen befindet, noch südlich des Äquators lag und die Hochfläche Teil des Meeresbodens war. Im Laufe der Jahrmillionen verschoben sich die Platten, und die Hardangervidda wurde über den Meeresspiegel angehoben. Das heutige Bild der Landschaft ist das Ergebnis der »Arbeit« von Gletschern, die das Gebiet während der letzten Eiszeit regelrecht abschliffen. Nur einige sanft ansteigende Gipfel konnten der Kraft der fließenden Eismassen widerstehen. Der Sandfløggi ist mit 1719 Metern die höchste Erhebung. Schroffere Abschnitte gibt es nur im höheren westlichen Teil der Hardangervidda, dort, wo die Ebene zum Sørfjord und zum Eidfjord hin abfällt. Nur wenige Siedlungen und Straßen unterbrechen das Bild. Die Norweger sind sich der Schönheit und Einmaligkeit dieser Landschaft wohl bewusst und haben 1981 mehr als ein Drittel der Hardangervidda als Nationalpark ausgewiesen. Der Hardanger-Nationalpark ist mit seinen 3422 Quadratkilometern der größte Nationalpark Norwegens. Der Vøringsfossen gehört zu den spektakulärsten Wasserfallen des Landes. Brücken erleichtern das Vorankommen bei Trekkingtouren auf der Hochebene. Arktis in Europa
So warm und sonnig der Sommer auf der Hardangervidda auch sein kann, der Winter stellt Pflanzen und Tiere dieser Region auf eine harte Probe. Arktische Kälte sorgt dafür, dass hier nur vergleichsweise wenige Arten überleben können. Dazu zählen die Rentiere. Sie haben sich im Laufe der Evolution an das Leben in Schnee und Eis angepasst. Mit ihren breiten Hufen sinken sie auch im weichen und tiefen Schnee kaum ein, und durch die scharfen Kanten der Hufe sind sie in der Lage, selbst verharschten Schnee aufzukratzen, um an die Gräser, Kräuter und vor allem Flechten zu gelangen, von denen sie leben. Selbst niedrigste Vegetation können sie abweiden, allerdings um den Preis, dass sich die Zähne vorzeitig abnutzen, weil mit den Pflanzen auch Sand und kleine Steine aufgenommen werden. Kaum ein Rentier stirbt daher an Altersschwäche. Es verhungert oder wird das Opfer von Räubern wie Luchs und Vielfraß, die sofort zur Stelle sind, wenn ein Tier krank oder schwach wird. Der Vielfraß hat seinen Namen nicht etwa deshalb, weil er viel frisst, die deutsche Bezeichnung leitet sich vielmehr vom norwegischen Wort Fjellfross ab: Fjell für Hochland und Fross für Katze, also Hochlandkatze. Allerdings ist der Vielfraß keine Katze, sondern zählt zu den Mardern. Für die hier an ihrer südlichen Verbreitungsgrenze lebenden Polarfüchse sind Rentiere in der Regel als Beute zu groß. Sie ernähren sich hauptsächlich von Berglemmingen, den am besten an das arktische Klima angepassten Nagetieren. Die Berglemminge halten keinen Winterschlaf, sondern bauen ein Tunnelsystem unter dem Schnee, um an ihre Nahrung zu kommen. Die Schneeschicht bildet einen idealen Schutz gegen Kälte und Wind, sie bewahrt die Tiere aber nicht davor, von Polarfüchsen und Schnee-Eulen aufgespürt zu werden, denn beide haben so feine Ohren, dass sie die Nager unter der Schneedecke laufen hören. Die hohen Verluste durch ihre Feinde machen die Berglemminge jedoch durch ihre Vermehrungsrate mehr als wett. In Jahren mit günstigem Nahrungsangebot vermehren sie sich so stark, dass sie nicht einmal durch ihre Fressfeinde »in Schach gehalten« werden können. Dann brechen riesige Mengen von ihnen auf, um neue Lebensräume zu erobern, die meisten von ihnen kommen jedoch auf diesen Wanderungen um. Bunte Krustenflechten überziehen die Felsen und sorgen für Farbtupfer in der Landschaft, wenn der Winter die Hardangervidda aus seinem eisigen Griff entlässt. Reife Moltebeeren – ein einzigartiger Genuss. Im Sommer grasen Schafe auf der Hardangervidda. Anders als die Berglemminge ziehen die meisten der in der Hardangervidda lebenden Vögel im Winter in den Süden. Es sind nicht sehr viele Arten, die man hier während der Brutzeit oder auf dem Zug von und nach Norden antrifft, aber die »Birder«, wie die enthusiastischen Vogelbeobachter auch genannt werden, kommen hier auf ihre Kosten. Deren Beobachtungslisten lesen sich wie das »Who’s who« der Vogelprominenz, vom Rotsternigen Blaukehlchen über die Falkenraubmöwe bis zum Merlin, dem Falken und zur Schellente, die in Baumhöhlen brütet. Schnee-Eule, Doppelschnepfe, Schneehuhn und Odinshühnchen sind weitere Prominente. Die beste Zeit für Vogelbeobachtungen ist von Mitte Juni bis Mitte Juli. Dann sind bereits die in der Hardangervidda brütenden Vögel angekommen, und gleichzeitig rasten noch viele Durchzügler hier, die noch weiter in den Norden wollen. Moltebeeren – ein süßes Geheimnis
Auch die Botaniker sind hier in ihrem Element. Nirgendwo sonst in Kontinentaleuropa finden sie so viele arktische Pflanzen wie hier. Insgesamt wurden in der Hardangervidda rund 450 verschiedene Pflanzenarten registriert, darunter auch solche, die ansonsten nur sehr viel weiter nördlich auf der Bäreninsel, auf Spitzbergen oder in Nordsibirien verbreitet sind. Während der niederschlagsreichere westliche Teil der Hardangervidda noch eine vergleichsweise üppige Vegetation aus Gräsern, Kräutern und kleinen Zwerggehölzen aufweist, ist der östliche und nördliche Teil schon fast als arktische Tundra zu bezeichnen. Berühmt sind alle Bereiche wegen des Vorkommens der Moltebeere, die fast in Gold aufgewogen wird. Jeder Norweger, der weiß, wo Moltebeeren wachsen, behält dieses Wissen für sich. Man kann Moltebeeren roh essen oder zu Marmelade und Gelee verarbeiten. Sie sind reich an Vitaminen und Spurenelementen und wurden von Seeleuten aufgrund ihres hohen Gehaltes an Vitamin C als wirksames Mittel gegen Skorbut angesehen. Eine Landschaft für Naturbegeisterte
Wandern, Angeln, Skifahren, Vogelbeobachtung, alles das bietet die Hardangervidda. Ein 1200 Kilometer langes Netz von Wanderwegen durchzieht die Hochebene, das vom DNT (Den Norske Turistforening) betreut wird. Die Wanderwege folgen häufig uralten Handelswegen, die schon seit Jahrhunderten genutzt wurden. Bereits 1879 wurde die erste Wanderhütte errichtet, heute sind es fast 40. Die meisten dieser zum Teil bewirtschafteten Hütten befinden sich im Nationalpark. Sie bieten alles, was der Wanderer braucht: Bett, Waschgelegenheit und Verpflegung. TOP ERLEBNISSE »BEGREIFBARE« NATUR IM HARDANGERVIDDA NATURSENTER In Eidfjord, am Fuße des Wasserfalles von Vøringsfossen, findet man das Naturschutzzentrum Hardangervidda. In dem auch architektonisch außergewöhnlichen Gebäude erhält der Besucher einen umfassenden Einblick in die Geologie, Biologie und Kultur der Hardangervidda. Verstaubte Museumsatmosphäre gibt es hier nicht. Im wahrsten Sinne des Wortes »begreifbare« Natur wird hier geboten, unterstützt durch technisch und didaktisch auf höchstem Niveau stehende Multimedia-Angebote. Auch für das leibliche Wohl wird gut gesorgt. Im Restaurant des Naturschutzzentrums werden typisch norwegische Gerichte angeboten, deren Zutaten soweit möglich aus der Region stammen. Das Restaurant hat sich auch einen Namen als Treffpunkt für die ortsansässigen Bewohner gemacht. TREKKING FÜR EXPERTEN Die Hochebene der Hardangervidda ist eine Wandergegend ersten Ranges. Hier macht man eher Strecke als...



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