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Sprinz | Dunbridge Academy - Anymore | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 400 Seiten

Reihe: Dunbridge Academy

Sprinz Dunbridge Academy - Anymore


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7363-2311-7
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 4, 400 Seiten

Reihe: Dunbridge Academy

ISBN: 978-3-7363-2311-7
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



WIE OFT KANN EIN HERZ BRECHEN, BEVOR ES NICHT MEHR WEITERSCHLÄGT?

Grace' Welt stürzt in sich zusammen, als sich ihr Freund Henry von ihr trennt. Auch noch ein Jahr später fühlt sie sich, als hätte sie sich selbst verloren. Einzig ihr bester Freund Gideon, mit dem sie jede Ferien im Internat verbracht hat, gibt ihr Halt. Doch nach einem schmerzhaften Sommer ohne jeglichen Kontakt kommt er zu Beginn der zwölften Klasse zurück an die Dunbridge Academy, und Grace erkennt den Jungen, dem sie alles erzählen konnte, kaum wieder. Jede Faser in ihr sehnt sich nach Gideon, aber ihr Herz wurde schon einmal gebrochen - kann sie es wirklich erneut aufs Spiel setzen?

»Mit dieser Geschichte für Grace und Gideon hat Sarah all meine Erwartungen übertroffen. Sie zeigt, wie nah Schmerz, Angst und Liebe sich sind. Und wie wichtig und schwer es sein kann, über sich hinauszuwachsen. Dieses Buch hat mein ganzes Herz.« lxvanessaxl

Welcome back an der Dunbridge Academy: die Geschichte von Grace & Gideon



Sarah Sprinz wurde 1996 in Tettnang geboren. Für ihr Medizinstudium verschlug es sie nach Aachen, bevor sie zurück an den Bodensee zog. Wenn sie nicht gerade schreibt, lässt sie sich während langer Spaziergänge am Seeufer zu neuen Geschichten inspirieren und träumt von ihren nächsten Reisen nach Kanada und Schottland. Sie liebt Schreibnachmittage im Café, Ahornsirup und den Austausch mit ihren Leser:innen auf INSTAGRAM und TIKTOK.

Sprinz Dunbridge Academy - Anymore jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


ELFTE KLASSE


GRACE

September

Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.

Eine von Henrys Lieblingsweisheiten, hat er wohl mal irgendwo aufgeschnappt. Wahrscheinlich von seiner älteren Schwester Maeve.

Er glaubt wirklich daran, er sagt das ständig. Wenn wir in der Bibliothek sitzen, eigentlich lernen wollen, aber stattdessen nicht aufhören können, uns zu küssen. Wenn er bei mir zu Hause ist und aufbrechen müsste, um rechtzeitig zur Flügelzeit zurück im Internat zu sein, aber einfach nicht gehen will. Wenn er mich in die dunklen Nischen der Bogengänge zieht und zwischen den Arkaden mein Gesicht in seine warmen Hände nimmt – um uns herum glitzert der Staub in der Sonne wie in einem verdammten Märchen. Aber im echten Leben gibt es keine Märchen, wer hätte es gedacht.

Als er aufgehört hat, mich zu lieben, wollte ich es nicht wahrhaben. Ich habe es verdrängt, ich habe mir eingeredet, es ist nur eine Phase, weil man mal verliebter und mal weniger verliebt ist, jeder Instagram-Account mit Beziehungsratschlägen versichert einem, dass das dazugehört, kein Grund zur Sorge. Aber bei uns war es anders.

Sind wir ehrlich, ihr habt es doch auch gespürt. Dass er sich in Emma verlieben wird.

Ihr wusstet es in der Sekunde, in der wir im Schulbus vom Flughafen zum Internat saßen und Henry das Gesicht in meine Richtung gedreht hat, aber eigentlich nur diese neue Austauschschülerin aus Deutschland ansehen wollte. Ihr konntet ihn verstehen. Sie ist wunderschön, süß, man möchte sie irgendwie beschützen, aber sie hat auch etwas Geheimnisvolles, wenn sich dieser dunkle Schatten über ihr Gesicht legt, während sie erwartungsvoll aus dem Fenster schaut.

Henry ist hin und weg von ihr, und es wird Wochen dauern, bis er sich das eingestehen kann. Sie ist ein Rätsel, und Henry Bennington liebt es, Rätsel zu lösen. Eine Herausforderung, etwas Aufregendes, Neues. Das Gegenteil dessen, was wir sind nach drei Jahren Beziehung, die sich anfühlen wie ein halbes Leben.

Diese Sommerferien haben wir noch weniger voneinander gehört als sonst. Henry ist zurück, er fühlt sich fremder an als sonst, noch fremder, und nun das. Der ultimative Beweis. Ich langweile ihn, ich kann das schon seit einer Weile in seinem Gesicht sehen. Wenn er diesen Schlafzimmerblick bekommt und den leicht angepissten Zug um seinen perfekten Mund. Wenn er abwesend nickt, obwohl ich etwas sage, das wir früher intensiv, aber respektvoll zu Tode diskutiert hätten. Oh, die intensiven, aber respektvollen Diskussionen mit Henry Bennington, das war vielleicht großartig. Ist schon lange her. Jetzt diskutieren wir nicht länger. Wir einigen uns stumm darauf, dass wir uns nichts mehr zu sagen haben, und fragen stattdessen Hey, wie hast du geschlafen? – Ja, ich auch – Cool, bis dann, liebe dich.

Er sagt nicht mehr Ich liebe dich. Er sagt es nur noch wie eine Abkürzung. Wie eine Pflicht, der er selbstverständlich nachkommt. Inzwischen höre ich es gar nicht mehr von ihm, weil er es auch nicht mehr von mir hört. Es wäre schließlich gelogen. Ich müsste stattdessen sagen Ich hasse dich, aber selbst das würde nichts mehr mit ihm machen. Er würde antworten Okay, warum das? und hoffen, dass ich zu höflich bin, um es ihm zu erklären. Dabei hasse ich ihn tatsächlich. Es ist besser, ihn zu hassen als Emma Wiley aus Deutschland, aber Emma Wiley aus Deutschland ist der Grund dafür, dass mein Freund mich verlässt.

Ihr müsst verstehen, dass es die beste Sache der Welt ist, im gleichen Jahrgang auf dasselbe Internat zu gehen, wenn man sich liebt und ständig sieht. Und, ihr ahnt es, es ist die schlimmste Sache, wenn man sich nicht mehr liebt und immer noch ständig sieht. Ich kann mir nur wenig Schlimmeres vorstellen.

Die Weinflasche in meiner Hand war schwer, als ich vorhin im alten Gewächshaus angefangen habe zu trinken. Die Musik ist laut, die Mitternachtsparty in vollem Gange.

Jetzt ist die Flasche nicht mehr schwer. Dafür ist es mein Kopf, und die meisten sind bereits ins Bett gegangen, aber ich will nicht gehen. Ich will auch nicht wie ein Wachhund hier sitzen und alles beobachten, weil ganz ehrlich, ich tue doch sowieso nichts, wenn Emma lacht und Henrys Blick weich wird, er immer gleich in ihre Richtung schaut, nachdem er etwas gesagt hat, weil Emmas Reaktion darauf die einzige ist, die ihn interessiert. Manchmal riskiert er beinahe alles und legt den Arm auf die Lehne eines Stuhls, wenn sie neben ihm sitzt. Also ohne sie zu berühren natürlich, weil Emma immer fast ganz auf der Kante hockt und sich nicht zurücklehnt, aber wenn sie sich zurücklehnen würde, dann würden sie sich berühren. Direkt vor meinen Augen. Wäre es mir lieber, wenn sie das täten? Keine Ahnung, natürlich nicht, aber irgendwie schon. Dann könnte ich endlich wütend werden, aufspringen, Henry konfrontieren, ihn ganz verletzt anschreien, weinen, verzweifelt wegrennen, hoffen, dass er mir folgt, mich draußen am Arm packt, an sich zieht und donnerschlagartig küsst, auch ganz verzweifelt sagt, dass doch nur ich es bin, die er will, aber sie tun es ja nicht. Sie liefern mir ja nie einen Grund, nie was Greifbares, also sitze und warte ich.

Harren sie aus, bis ich verschwinde, um sich dann zu küssen? Haben sie sich schon geküsst? Wenn nein, worauf warten sie? Sie sehen die ganze Zeit schon aus, als würden sie am liebsten zusammen von hier verschwinden, aber das wäre wohl zu auffällig. Dann wüssten alle, was abgeht, nicht nur ich.

Wobei, ab und zu frage ich mich, ob ich tatsächlich die Einzige bin, die etwas bemerkt. Manchmal schaut Gideon so komisch. Er ist nicht nur Henrys bester Freund, sondern auch meiner. Wir kennen uns, seit wir denken können, besuchen seit der fünften Klasse gemeinsam die Dunbridge, und wir wissen alles übereinander. Also jedenfalls beinahe.

Wenn Gideon Attwell so guckt, kann ich wohl aufhören, mich selbst zu gaslighten und mir einzureden, ich würde nicht sehen, was ich sehe. Er ist maximal abgefuckt. Es ist selbstverständlich nur eine Nuance. Keine steile Zornesfalte zwischen seinen buschigen Brauen oder angepisst verzogene Lippen, das wäre zu viel für jemanden wie ihn, einen ernsthaften und noblen Kerl, der sich stets im Griff hat. Ein warnendes Funkeln in seinen bernsteinfarbenen Augen, vorgeschobener Kiefer. Natürlich würde er nie etwas sagen. Er ist es gewohnt, in Henrys Schatten zu stehen. Das war schon immer so. Henry kriegt die Mädels, die Lacher, die Auszeichnungen und die Verantwortung. Er ist eben einfach perfekt, wisst ihr ja. Deshalb bleibt mir leider keine andere Wahl, als ihn zu lieben, auch wenn es mich ruiniert und womöglich in den dunkelsten Abgrund hinabstoßen wird, den man sich vorstellen kann.

Ich trinke noch einen Schluck und blinzele müde. Henry blinzelt auch müde, garantiert wäre es ihm recht, wenn ich verschwinde, damit er auch verschwinden kann. Mit Emma.

Er hebt den Kopf, als ich mich zu ihm drehe. »Muss dann mal ins Bett.«

Er nickt, beugt sich vor und küsst mich zum Abschied. Macht der Gewohnheit. Grace an der Hand nehmen, sie heranziehen, Mund auf ihre Lippen pressen, lächeln, früher hat er dann den Kopf schief gelegt, aber das macht er jetzt ja nicht mehr. Das würde ich auch gar nicht wollen. Schließlich kann er mich mal. Ich werde daher nach Hause gehen, versuchen zu schreiben, bemerken, dass ich zu blockiert bin, und stattdessen durch die Englisch-Pflichtlektüre blättern, so als wäre ich dann in der Lage, eine bessere Prüfung abzulegen als er.

Er sagt Schlaf gut, er sagt Schreib mir, wenn du zu Hause bist, so als würde er ernsthaft daran glauben, mir dann noch zu antworten, wenn ich das tue, oder nachzufragen, wenn ich es nicht tue. Aus den Augen, aus dem Sinn. Jetzt gibt es nur noch Emma.

»Warte mal.«

Mein Herz überspringt einen Schlag. Für den kürzesten Moment glaube ich, dass er mir nach draußen gefolgt ist. Henry, etwas außer Atem, weil er vom alten Gewächshaus durch den dunklen Park gerannt ist, um mich einzuholen. Damit wir reden können, bemerken, dass wir uns doch noch lieben, uns heftig streiten, aussprechen und schließlich hemmungslos küssen können.

»Gideon?«, frage ich, als ich mich umgedreht habe. Eher ernüchtert, aber auch froh, dass er es ist.

»Ja.« Er bleibt vor mir stehen und fährt sich mit einer Hand durch die Haare. Seine Brust hebt und senkt sich angestrengt. »Du gehst schon?«

Die Sache ist die: Für Gideon Attwell laufen all meine Gedanken, meine Gefühle, Sorgen und Wünsche in Form eines perfekt lesbaren Banners in meinen Augen ab. Wann immer ich ihn ansehe, reicht ihm ein Blick, und er versteht. Er kennt mich einfach zu gut. Das liegt selbstverständlich daran, dass jeden Sommer, wenn er im Internat geblieben ist und Henry in den Ferien weg war, in fernen Ländern, bei seiner Familie, eine Welt entstanden ist, in der nur wir beide existiert haben. Gideon Attwell und ich, ohne unsere Freundinnen und Freunde, ohne alles, was uns stören könnte. Genau genommen waren das die besten Wochen. Sie haben etwas zwischen uns geformt, von dem ich noch nicht herausgefunden habe, was es ist.

Er braucht keine Worte, um mit mir zu kommunizieren. Er liest mich wie ein Buch. Jetzt muss ich meine Schrift verschlüsseln, fremde Hieroglyphen, damit er nichts bemerkt von all den schlimmen Dingen in meinem Kopf.

»Ja, ich bin...


Sprinz, Sarah
Sarah Sprinz wurde 1996 in Tettnang geboren. Für ihr Medizinstudium verschlug es sie nach Aachen, bevor sie zurück an den Bodensee zog. Wenn sie nicht gerade schreibt, lässt sie sich während langer Spaziergänge am Seeufer zu neuen Geschichten inspirieren und träumt von ihren nächsten Reisen nach Kanada und Schottland. Sie liebt Schreibnachmittage im Café, Ahornsirup und den Austausch mit ihren Leser:innen auf INSTAGRAM und TIKTOK.

Sarah Sprinz wurde 1996 in Tettnang geboren. Für ihr Medizinstudium verschlug es sie nach Aachen, bevor sie zurück an den Bodensee zog. Wenn sie nicht gerade schreibt, lässt sie sich während langer Spaziergänge am Seeufer zu neuen Geschichten inspirieren und träumt von ihren nächsten Reisen nach Kanada und Schottland. Sie liebt Schreibnachmittage im Café, Ahornsirup und den Austausch mit ihren Leser:innen auf INSTAGRAM und TIKTOK.



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