Staab | Macht und Herrschaft in der Servicewelt | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 398 Seiten

Staab Macht und Herrschaft in der Servicewelt


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-86854-627-9
Verlag: HIS
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 398 Seiten

ISBN: 978-3-86854-627-9
Verlag: HIS
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Mit der Dienstleistungsarbeit ging ein Versprechen auf Wohlstand, Aufstiegsmöglichkeiten und soziale Teilhabe einher; sie gilt bis heute als relativ herrschaftsarm, weil sie große Autonomiespielräume für die Beschäftigten zu bieten scheint. Diese Versprechen haben sich für die 'einfachen' Dienstleistungen - Verkauf im Einzelhandel, pflegende Tätigkeiten, Post- und Paketdienste, Reinigungs- und andere Serviceaufgaben - zweifellos nicht erfüllt. Geringe Löhne, Konkurrenzdruck, rare oder fehlende Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsisolation prägen das Segment 'einfacher' Dienstleistungen. Die Hoffnung auf autonome Entfaltungsspielräume hat sich verflüchtigt, Hierarchie und Herrschaft entwickeln sich unter Bedingungen harten Rationalisierungsdrucks. Anhand von umfangreichen Beobachtungen und Interviews mit Beschäftigten der 'einfachen' Dienstleistungsarbeit zeigt Philipp Staab auf, dass die Frage nach Proletarisierung in unserer Gesellschaft mit dem Verschwinden der Industriearbeit nicht obsolet geworden ist. Es ist eine neue Form einer postindustriellen 'Proletarität' entstanden, die Arbeits- und Lebensführung gleichermaßen prägt. Somit ist der entscheidende Ort der Produktion und Verfestigung von Ungleichheit gerade dort auszumachen, wo er gemessen an gesellschaftlichen Hoffnungen nicht mehr sein sollte: am Rand der Dienstleistungsgesellschaft.

Philipp Staab, Dr. rer. pol., Soziologe, Studium der Soziologie in Kassel und Paris; seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Titelseite;2
3;Impressum;3
4;Inhaltsverzeichnis;5
5;I Einleitung;6
6;II Einfache Dienstleistungsarbeit;17
6.1;Visionen und Konzepte;17
6.1.1;Optimistische Prognosen;18
6.1.2;Gewährleistung als Aufgabe;20
6.1.3;Interaktivität als Profil?;21
6.2;Einfache Dienstleistungsarbeit und Sozialstrukturanalyse;25
6.2.1;Feminisierung, Ethnisierung, Zertifikationsdiffusion;25
6.2.2;»Einfache« Dienstleistungsarbeit ist nicht anspruchslos;29
6.2.3;Ein Dienstleistungsproletariat?;31
6.3;Institutionelle Arrangements;42
6.3.1;Baumol’sche Szenarien;42
6.3.2;Arbeitsinstitutionelle Unterdeterminiertheit und politische Rahmengebung;44
7;III Arbeit! Macht! Herrschaft?;51
7.1;Ordnung und Zustimmung;51
7.2;Ungleichheit und Zwang;53
7.3;Abschied von Herrschaft?;56
7.4;Wie hängen Macht und Herrschaft zusammen?;58
7.4.1;Macht als Aktualisierung von Herrschaft;58
7.4.2;Herrschaft als Institutionalisierung von Macht;59
7.5;Arbeit als Ort der Verdichtung von Herrschaft?;63
7.5.1;Konflikte um Macht statt objektive Interessen;64
7.5.2;Drei Kriterien der Reichweite von Herrschaft;66
7.6;Empirische Befunde arbeitssoziologischer Herrschaftsforschung;70
7.6.1;Entproletarisierung – Der Arbeiter und der Industriebetrieb;72
7.6.1.1;Arbeitssoziologie und Sozialstrukturanalyse;72
7.6.1.2;Industriearbeit: Von der Polarisierung zur Aufwertung;75
7.6.1.3;Spätfolgen der Ausrichtung auf den Industriebetrieb;78
7.6.2;Die Angestellten zwischen Privileg und Abwertung;81
7.6.2.1;Vertraute der Macht oder proletarisierte Bürokraten?;81
7.6.2.2;Differenzierungs- und Konvergenzbewegungen;85
7.6.3;Das Transformationsproblem;88
7.6.3.1;Von der politischen Ökonomie zur betrieblichen Kontrolle;89
7.6.3.2;Die Labour Process Debate und der Taylorismus;92
7.6.3.3;Direkte Kontrolle und verantwortliche Autonomie;93
7.6.3.4;Arbeiterhandeln – Arbeitermacht;96
7.6.3.5;Handeln unterhalb des Kontrollradars?;98
7.6.3.6;Was bleibt von der Labour Process Debate?;102
7.6.4;Vom Markt zur Organisation und zurück;103
7.6.4.1;Drei Anschlüsse an die Labour Process Debate;103
7.6.4.2;Vermarktlichung – eine Keule für alle?;107
7.6.4.3;Konzeptionelle Konsequenzen der Vermarktlichungsdebatte;114
7.6.5;Das Marktsubjekt;115
7.6.5.1;Internalisierung: Der Markt in dir;116
7.6.5.2;Subjektivierung als Brücke zwischen Arbeit, Gesellschaft und Lebensführung;119
7.6.5.3;Konzeptionelle Konsequenzen der Subjektivierungsdebatte;123
7.6.6;Strukturationstheoretische Perspektiven in der Organisationsforschung;125
7.6.6.1;Mikropolitik;126
7.6.6.2;Organisation und Gesellschaft;128
7.6.6.3;Strukturierung;130
7.6.6.4;Autorität und Allokation;133
7.6.6.5;Konsequenzen: Handlungsstrategien, Ordnungsmechanismen, Herrschaftslogiken;134
7.6.7;Zwischenfazit: Substituiert Macht Herrschaft?;139
7.6.7.1;Zurück zur »reinen« Macht?;142
7.6.7.2;Von der kontextspezifischen Macht zu Phänomenen von Herrschaft;145
8;IV Logiken der Unterwerfung;149
8.1;Soziale Sorge;150
8.1.1;Das Pflegeheim;154
8.1.1.1;Optionen und begrenzte Mittel;155
8.1.1.2;Sorge und Bürokratie;157
8.1.1.3;Hierarchie, Vertrauen, Mobilität;161
8.1.1.4;Technik und Interaktivität als Qualifizierungsmotoren;168
8.1.2;Der Privathaushalt;169
8.1.2.1;Der unsichtbare Arbeitgeber;171
8.1.2.2;Verhandelte Nähe;172
8.1.2.3;Der Kunde als Dienstherr;175
8.1.2.4;Herr und Knecht zu Hause;178
8.1.3;Der Preis der Aufwertung;178
8.1.4;Das Leben der Sorgenden;181
8.1.4.1;Fokussieren;181
8.1.4.2;Sequenzialisieren;185
8.2;Betreuter Konsum;188
8.2.1;Der Persönlichkeitsmarkt;192
8.2.1.1;Lebensstil im Angebot;192
8.2.1.2;Normalisierung, Interaktivität, Disziplinierung;194
8.2.1.3;Von der Familie zum Team;199
8.2.1.4;Willkür, Autonomie, Statussuche;206
8.2.2;Der neue Verkaufsraum;207
8.2.2.1;Am Ende der globalen Wertschöpfungskette;207
8.2.2.2;Routine und Abwechslung;211
8.2.2.3;Interaktivität unter Rationalisierungsdruck;212
8.2.2.4;Eine Hand wäscht die andere;214
8.2.2.5;Im Haifischbecken;215
8.2.2.6;Der Kunde: unerwünschte Kontingenz;222
8.2.2.7;Routinisierung, Gruppenautonomie, Machtkonflikte;224
8.2.3;Das Discountprinzip;226
8.2.3.1;Dumping als Geschäftsmodell;226
8.2.3.2;Das Ende der Spezialisierung;228
8.2.3.3;Rationalisierung, Repression, flexible Hierarchien;230
8.2.3.4;Die Filialleitung – Schlüsselposition der Macht;232
8.2.3.5;Repressive Kontrollpolitik, kontingente Machtausübung;236
8.2.4;Machtordnungen und ihre Effekte;238
8.2.5;Familienzentrierte Lebensführung;242
8.2.5.1;Hierarchisieren;244
8.2.5.2;Aufwerten;248
8.3;Tertiäre »Männerarbeit«;251
8.3.1;Jenseits der Deutschen Post AG;253
8.3.1.1;Konsolidierung auf niedrigem Niveau;254
8.3.1.2;In Ermangelung von Alternativen;256
8.3.1.3;»… mit einem halben Bein im Knast«;258
8.3.1.4;Selbstreinigende Teams;260
8.3.1.5;Die Sickerdynamik der Macht und ihre Effekte;263
8.3.1.6;Kollektive Autonomie und repressive Vergemeinschaftung;265
8.3.2;Verteilen in der dritten Reihe;267
8.3.2.1;Betrieb ohne Betrieblichkeit;267
8.3.2.2;Dynamische, Absteiger, Patchworker;269
8.3.2.3;Körperliche Arbeit;271
8.3.2.4;Vergleichgültigung und Aggression;272
8.3.2.5;Isolation, Einzelkämpfertum, Willkür;275
8.3.2.6;Arbeit ohne Verpflichtung;277
8.3.3;Unintendierte Komplizenschaft;278
8.3.4;Vergemeinschaftung und Vereinzelung;281
8.3.4.1;Assoziieren;283
8.3.4.2;Intensivieren;286
8.4;Reine Gewährleistung;288
8.4.1;Bloß nicht auffallen;290
8.4.1.1;Arbeit als Kostenfaktor;293
8.4.1.2;Prototypische Normalisierungsarbeit;296
8.4.1.3;Pfusch und Stolz;298
8.4.1.4;Der Körper als Determinante des Ausschlusses;300
8.4.1.5;Rationalisierung, Verantwortungsverschiebung, Ungleichheit;301
8.4.1.6;Die Schnittstelle der Macht;302
8.4.1.7;Sabotage, Widerstand, Konflikt;304
8.4.1.8;Macht und Dissoziation;305
8.4.2;Die Multioptionsfirma;307
8.4.2.1;Ein Kind des Kostendrucks;309
8.4.2.2;Die Hinterbühne des Krankenhauses;312
8.4.2.3;»Träger«;315
8.4.2.4;Der Arbeitnehmer als Konkursmasse des Arbeitsprozesses;317
8.4.2.5;Repressive Personalpolitik;319
8.4.2.6;Multiple Spaltungen;321
8.4.3;Der Prototyp einfacher Dienstleistungsarbeit;323
8.4.4;Ambition, Genügsamkeit, Risiko;326
8.4.4.1;Sich strecken;328
8.4.4.2;Sich bescheiden;330
8.4.4.3;Fallen;334
9;V Das Segment einfacher Dienstleistungsarbeit;337
9.1;Rationalisierung und die Vermachtung der Arbeitssituation;338
9.1.1;Der dreibeinige Krake;340
9.1.2;Vermachtung – »Teile und herrsche«;343
9.1.3;Das Günstlingsmodell;344
9.1.4;Das repressive Gemeinschaftsmodell;346
9.2;Unterschichtung;348
9.2.1;Die Unterschichtung der Arbeitssituation;349
9.2.2;Soziale Schließung;353
9.2.3;Unterschichtungen zweiter Ordnung;355
9.3;Lebensführung: Optionen und Sackgassen;358
9.3.1;Vier Logiken der Lebensführung;360
9.3.2;Durchgangsbahnhöfe und Endstationen;364
9.4;Herrschaft und Proletarität in der Dienstleistungsgesellschaft;367
9.4.1;Proletarität im Wandel;367
9.4.2;Vorläufige Ordnungen und strukturelle Unterwerfung;372
10;Danksagung;375
11;Literaturverzeichnis;377
12;Zum Autor;395


Philipp Staab, Dr. rer. pol., Soziologe, Studium der Soziologie in Kassel und Paris; seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung.



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