Städing | Magnolia Steel - Hexennebel | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 319 Seiten

Reihe: Magnolia Steel

Städing Magnolia Steel - Hexennebel


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8387-5287-7
Verlag: Baumhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3, 319 Seiten

Reihe: Magnolia Steel

ISBN: 978-3-8387-5287-7
Verlag: Baumhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Band 3 der Reihe rund um Junghexe Magnolia. Zurück in Rauschwald vermisst Magnolia Leander, der in Neuseeland ist, und freut sich über jede Ablenkung. Schule und Hexenunterricht halten sie ordentlich auf Trab - und der neue Laden, der in Rauschwald aufgemacht hat, ist eine weitere willkommene Abwechslung. Besonders beliebt sind die Parfums, die Meister Schnuck verkauft und denen eine geradezu zauberhafte Wirkung nachgesagt wird. Der Laden zieht Magnolia sofort in seinen Bann und sie sagt freudig zu, als Schnuck ihr einen Job als Aushilfe anbietet. Schon bald bemerkt sie jedoch merkwürdige Dinge an sich selbst: Sie ist ständig gereizt, belügt ihre Freunde - und bringt sie schließlich sogar in Lebensgefahr! Was ist nur los mit ihr? Doch als Magnolia erkennt, dass hinter der Fassade des harmlosen Ladenbesitzers ihr Erzfeind Graf Raptus steckt, ist es fast schon zu spät! Jetzt muss sich zeigen, ob sie ihre Hexenlektionen gelernt hat. Gemeinsam mit Tante Linette und ihren Freunden tritt Magnolia noch einmal zum Kampf gegen das Böse an.

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Erstes Kapitel
Bollwark
Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte … Missmutig streckte Magnolia ihren Kopf aus dem Fenster des Turms, in dem sie nun schon seit über einem Jahr wohnte, und rümpfte die Nase. Traurige Tatsache war, dass hier nichts flatterte, was in irgendeiner Weise mit dem Frühling zu tun hatte. Gewiss, Tante Linette hatte in grenzenlosem Optimismus ihre langen gerüschten Unterhosen im Garten zum Trocknen aufgehängt, aber das zählte nicht, fand Magnolia. Die Sache mit dem Top und den Flip-Flops konnte sie für die nächsten Wochen getrost vergessen, denn zu allem Überfluss wehte jetzt auch noch ein eiskalter Wind. Magnolia schloss schnell das Fenster und stopfte lustlos die magischen Schulbücher in ihren Rucksack. Heute war Dienstag, und das bedeutete Nachmittagsunterricht bei Runa Rickmoor. Irgendwo weit draußen auf einer Hallig mitten in der Nordsee. Sie blickte verächtlich auf das Buch in ihrer Hand. Hinter so lustigen Titeln wie »Feuerwerk der guten Laune«, »Rodeo für Hexen« oder »Die wunderbare Welt der Schimmelpilze« versteckten sich gar nicht so lustige Kapitel, wie »Bewegungsdiagramme von Kugelblitzen«, »Elementare Stoffe und deren chemische Verbindungen« oder »Verkehrsregeln für fliegende Hexen«. Nur die wunderbare Welt der Schimmelpilze hielt, was der Titel versprach. Magnolia schulterte seufzend ihren Rucksack, stieg die steile, enge Treppe hinab und machte sich auf die Suche nach Tante Linette. Linette Kater war eine Hexe im besten Sinne des Wortes. Sie war Heilkundige und weise Frau in einem. Die Bewohner Rauschwalds kamen zu ihr, wenn sie ein Pülverchen gegen Liebeskummer brauchten, einen kurzen Blick in die Zukunft werfen wollten oder wenn sie wieder mal das Rheuma plagte. Über mangelnde Beschäftigung konnte Linette sich nicht beklagen. Die Geschäfte liefen gut. Darüber hinaus genoss sie auch in der magischen Welt ein hohes Ansehen. Sie war Angehörige des Hexenrates und ein äußerst geachtetes Mitglied der nationalen und internationalen Hexenzunft. Wie so oft fand Magnolia ihre Tante in der Küche. Sie stand mit mehligen Händen vor einem riesigen Herd und war gerade dabei, einen knusprigen Laib Brot herauszuziehen. Sofort lief Magnolia das Wasser im Mund zusammen. Es gab auf der Welt nichts Leckereres als dieses Brot. Und dazu den Kräuter-Dip ihrer Tante, hergestellt aus Sauerrahm, Knoblauchrauke und anderen Kräutern aus ihrem Hexengarten. »Ich wünschte, ich könnte Runas Unterricht heute sausen lassen. Ist sie eigentlich niemals krank?«, fragte Magnolia mürrisch. Ihre Tante klatschte neuen Teig auf die bemehlte Tischplatte und drehte sich lächelnd zu ihrer Nichte um. »Nicht dass ich wüsste, Täubchen! Wäre ja auch noch schöner, wenn eine Watthexe bei jedem Lüftchen umknicken würde wie ein verwitterter Strohhalm.« Magnolia grinste schief. Natürlich, Runa hatte einen Kern aus Eisen. Das Reizklima und der raue Wind der Nordsee schienen für sie eine Art Frischzellenkur zu sein. Und damit ihre Schüler ebenfalls nicht verweichlichten, bestand sie darauf, die wöchentlichen Unterrichtsstunden bei sich zu Hause abzuhalten. Bei Wind und Wetter ließ sie die sechs Schüler auf ihrer Hallig Bollwark antanzen. Dass die Anreise lang und nicht ganz ungefährlich war, interessierte sie herzlich wenig. Vor dem Haus waren auf einmal Stimmen zu hören und kurz darauf wurde auch schon geläutet. »Das müssen Jörna und Ronda sein«, sagte Magnolia, während sie zur Tür ging, um zu öffnen. »Bis heute Abend, Tante Linette. Ich bin dann mal weg.« »Viel Spaß und fleißig die Ohren spitzen!«, rief ihre Tante, während sie den Teig zu einem neuen Laib Brot formte. »Hi, kommt herein!« Magnolia hielt ihren Freundinnen Jörna und Ronda die Haustür auf. »Ihr seid spät dran.« »Kein Wunder«, antwortete Jörna und putzte sich die Nase. »Wir mussten die ganze Zeit gegen den Wind fliegen. Baldur wurde mit jedem Kilometer langsamer und langsamer.« »Dann freut euch schon mal auf das offene Meer«, sagte Ronda. Magnolia ging zu dem alten Bauernschrank, der in Tante Linettes Diele stand, und hielt ihren Hexenfreundinnen die Schranktür auf. »Nach euch!«, sagte sie. Ein Mädchen nach dem anderen verschwand zwischen Besenstielen und dicken Jacken. Magnolia musste grinsen, als sie daran dachte, wie lange sie geglaubt hatte, ihre Tante würde es lieben, stundenlang in dem Schrank zu sitzen. Nicht im Traum war ihr eingefallen, dass der Schrank der Zugang zu einem geheimen Gang war, der das Zwergendorf Hackpüffel mit dem Haus ihrer Tante verband. Ein kalter Luftzug fuhr ihr ins Gesicht, und kurz darauf waren Jörna und Ronda verschwunden. Schnell griff Magnolia nach ihrem Besen Huckebein und sprang ebenfalls auf die inzwischen blank polierte hölzerne Rutsche. Blitzschnell sauste sie hinab in den geheimen Gang und landete Sekunden später neben ihren Freundinnen auf dem ausgetretenen unterirdischen Pfad. »Und jetzt Tempo!«, rief Jörna. »Sonst fährt die Gondel ohne uns ab.« Die Mädchen verfielen in einen schnellen Trab, und das, obwohl es neben ihnen schier endlos in die Tiefe ging und es nichts weiter gab als ein dünnes Hanfseil, an dem sie sich zur Not hätten festhalten können. Nachdem sie die morsche, frei schwingende Brücke passiert hatten, erreichten sie erneut das Ende einer hölzernen Rutsche. Magnolia setzte sich darauf, klopfte sich dreimal gegen den Kopf, und schon wurde sie von einer unsichtbaren Kraft die Rutsche hinaufgerissen. Schnell stieß sie die Tür im Stamm der mächtigen Rotbuche auf, die auf dem Marktplatz von Hackpüffel stand, und trat hinaus. Ronda und Jörna folgten ihr. Hier war das Wetter sogar noch schlechter als zu Hause. Es nieselte, und die Straßen in dem Zwergendorf sahen bei diesem Wetter genauso trostlos aus wie überall anders auch. Hinter den Fenstern der runden, strohgedeckten Häuser leuchteten die Lichter, und Magnolia konnte sich gut vorstellen, wie behaglich es sich vor dem knisternden Feuer mit einer Tasse heißer Schokolade saß. »Nicht für uns, meine Liebe. Auf uns wartet Runas zugige Hütte. Also los!« Jörna gab ihr einen gutmütigen Stoß, und Magnolia sah sie empört an. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn man ihre Gedanken las. Die drei jungen Hexen setzten sich zum Schutz vor dem Regen ihre Hüte auf und eilten mit gesenkten Köpfen durch das Dorf. Glücklicherweise war es bis zum Eingang des Stollens, der zu dem unterirdischen See führte, nicht mehr weit. Schnell stiegen sie die feuchten Stufen hinab und erreichten gerade noch rechtzeitig die schwarze venezianische Gondel, die sie ans Meer bringen sollte. Beherzt sprangen die drei Junghexen an Bord. Milauro, der Gondoliere, schnaubte verächtlich. Bis heute war er Magnolia nicht geheuer, und unter keinen Umständen wäre sie allein zu ihm ins Boot gestiegen. Er war ein Unterirdischer, einer jener schaurigen Gesellen, deren Vorfahren einst von den Menschen verstoßen worden waren. Und die nun allein in den verlassenen Bergwerksstollen der Zwerge hausten. Unterirdische mieden das Tageslicht und trauten sich nur nachts hinauf auf die Erde. Es hieß, sie seien mit dem Teufel im Bunde. »Setzt euch«, knurrte Milauro und legte im selben Moment auch schon ab. Die Gondel setzte sich schaukelnd in Bewegung, und Magnolia landete unsanft auf Nemos Schoß. »Sitzt du wenigstens bequem?«, fragte er und verdrehte die Augen. »’tschuldigung«, murmelte Magnolia. Nemo von Zingst war ein ekelhafter Angeber. Sein Spott war gefürchtet, und niemand wagte es, sich ernsthaft mit ihm anzulegen. Lautlos glitt die schwarze Gondel durch die unterirdischen Wasserläufe in Richtung Meer, nur eine kleine Laterne an ihrem Bug sorgte für funzeliges, trübes Licht. Milauro brauchte sein ganzes Geschick, um die Gondel sicher durch die sich windenden Kanäle zu steuern, deren Strömung immer stärker wurde, je näher sie dem Meer kamen. Für Magnolia war das nichts Neues. Sie lehnte sich schweigend zurück und betrachtete unauffällig ihre Mitschüler. Ein seltsamer Haufen hatte sich hier zusammengefunden. Eher eine Zweckgemeinschaft als richtige Freunde. Kurz nach der Hexenweihe auf dem Blocksberg waren sie noch zu siebt gewesen. Aber Daphne, die Sumpfhexe, war wenig später mit ihrer Mutter nach Florida gezogen. Jetzt waren sie also nur noch zu sechst. Da war Ronda Regenguss, die ängstliche kleine Gebirgshexe, die sie zusammen mit Jörna von zu Hause abgeholt hatte. Dann Eugenie, das blasse schwarzhaarige Mädchen, das ihr gegenübersaß und sich einen Spaß daraus machte, sie aus stumpfen roten Augen anzustarren. Sie war eine Banshee, eine Todesfee, und mindestens genauso eingebildet wie Nemo. Menschen, denen sie sich zeigte und die sie zu lange anblickte, mussten sterben, und Eugenie ließ keine Gelegenheit aus, ihren Todesblick auszuprobieren. Einen alten Küster hatte es bereits das Leben gekostet! Magnolia erwiderte gleichgültig ihren Blick. In ihren Adern flossen selbst ein paar Tropfen Bansheeblut, und Eugenies Blick verursachte bei ihr nicht mehr als das Gefühl, etwas Sand im Auge zu haben. Mit einem kleinen Lächeln wandte sich die Banshee von ihr ab und versuchte ihr Glück bei Jörna. »Hör damit auf, Bääänschiii! Oder ich versenge dir deine rabenschwarzen Haare«, zischte die. Magnolia grinste. Jörna war ihre beste Freundin und eine echte Kaminhexe. Mit ihren leuchtend roten Locken und den blitzenden grünen Augen konnte sie überhaupt nichts anderes sein. Zusammen hatten sie ein paar...



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