Staffa / Seul | Seelengefährten auf vier Pfoten | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

Staffa / Seul Seelengefährten auf vier Pfoten

Eine Tierärztin zeigt, was unsere Haustiere über uns verraten
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-95803-324-5
Verlag: Scorpio Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Eine Tierärztin zeigt, was unsere Haustiere über uns verraten

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

ISBN: 978-3-95803-324-5
Verlag: Scorpio Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Unsere Haustiere fungieren als Fährtensucher zu uns selbst. Sie kennen den Weg zu einem erfüllten Leben, und wir täten gut daran, ihnen zu folgen. Doch manchmal verstehen wir die Sprache unserer geliebten Gefährten nicht. Und so ist dieses Buch auch ein Dolmetscher, der uns mit den verschlüsselten Botschaften unseres Haustiers vertraut macht. Dr. Wilma Staffa erzählt ergreifende und inspirierende Geschichten aus ihrer Tierarztpraxis, die deutlich machen, dass die Krankheit oder das "sonderbare Verhalten" von Katze oder Hund häufig darauf hinweist, dass das eigentliche Problem beim Menschen liegt. Sie zeigt, wie wir uns dessen bewusst werden und gesund und froh mit unseren Haustieren leben können – aber auch, wie wir uns eines Tages liebevoll von ihnen verabschieden können, ohne den Tod und die Trauer zu verdrängen.

Staffa / Seul Seelengefährten auf vier Pfoten jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Der Tanz der Liebe
Eines Abends nach einem langen Tag in meiner Praxis stand ich am Fenster. Eben erst hatte sich die Tür hinter dem letzten Patienten geschlossen. Meine Mitarbeiterinnen waren bereits zu Hause. Kurz genoss ich die Stille nach all den Tieren, Tränen, Tabletten. Da sah ich die beiden, Frau Moltke und Rex. Seit’ an Seit’ gingen sie durch den nebligen Dezemberabend. Aber sie liefen nicht rund, sie hinkten. Beide! Es wirkte, als tanzten sie ihre ganz eigene Choreographie. Der sechsjährige Schäfer hatte seit zwei Jahren Arthrose. Eigentlich zu früh. Wenn es nass und kalt war, verschlimmerten sich seine Symptome, deshalb war Frau Moltke heute bei mir gewesen. Und wie immer hatte sie gefragt: »Kann man denn da gar nichts machen?«, und ich hatte zusätzlich zur Schmerztherapie ein Präparat empfohlen für den Knochenaufbau. Neulich hatte ich eine Studie gelesen, die mir vielversprechend erschien. Frau Moltke wollte das Präparat gern ausprobieren. »Der Rex ist meine einzige Freude am Arbeitsplatz«, erzählte sie mir. »Ich habe ihn jeden Tag dabei. Er liegt unter dem Schreibtisch. Ohne den Rex würde ich es im Büro gar nicht aushalten.« Das sagte Frau Moltke oft. Denn eigentlich wollte sie gar keine Beamtin im Bauamt sein. Am liebsten wäre sie Landschaftsgärtnerin. Aber es wäre verrückt, den Beamtenstatus aufzugeben und noch einmal von vorne anzufangen. Und so machte sie weiter wie bisher, ging Tag für Tag in ihre Behörde, und Rex, die treue Seele, humpelte neben ihr. Frau Moltke hatte sein Humpeln übernommen oder … hatte sie damit begonnen, humpelte sie schon länger, und war der Hund ihr in dieses Bewegungsmuster gefolgt? Ich betrachtete den Tanz von Frauchen und Hund, mittlerweile ein Schattenspiel in der Dämmerung. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Und als wären sie leibhaftig anwesend, tanzten einige Paare durch meine Praxis: Herr Scholz mit seinem Kater, der nervöse Snoopy und sein Frauchen, die allergische Minka und ihre Familie, Ben, der sich dauernd übergab, und Frau Weber … hatte sie in der Vormittagssprechstunde nicht sogar gesagt: Ich finde gerade alles zum Kotzen? Und Ben als braver Hund folgte ihr? Kann ein Hund mehr Mitgefühl mit seinem Frauchen zeigen? Ich öffnete das Fenster. Frau Moltke und Rex waren nur noch Schemen, und dann verschluckte der Nebel sie ganz. Bei mir lichtete er sich an diesem Abend im Dezember. Und als ich kurz darauf mit meiner Familie am Tisch saß und die Kinder mich fragten, was ich heute erlebt hätte – als Jungs liebten sie spannende Geschichten aus der Praxis wie spektakuläre Operationen nach verschluckten Gegenständen –, sagte ich: »Vielleicht wissen Tiere viel mehr, als wir ahnen.« Diese Erkenntnis überraschte meine Kinder nicht. Sie schauten mich auffordernd an. Wann kam die richtige Geschichte? Für mich war das bereits die richtige Geschichte. In gewisser Weise habe ich an diesem Abend aufgehört zu humpeln. Doch es dauerte noch drei Jahre, bis ich meinen neuen Schritt ganzheitlich vollzogen hatte in meiner eigenen Choreographie in die Naturheilkunde. Die tiermedizinische Praxis ist meiner heutigen Auffassung nach nämlich nur ein Standbein, und mit dem komme ich nicht vom Fleck. Aber ist Leben nicht genau das, sich fortbewegen, entwickeln? Idealerweise wie in einem Tanz geschmeidig dem Rhythmus des Lebens folgen? Und wenn wir einmal aus dem Takt kommen, helfen uns unsere lieben Haustiere zurück in die Melodie unseres Lebens. Ich bin fest davon überzeugt, dass Tiere spüren, wenn wir Menschen uns von uns selbst entfernen, und sie tun alles, manchmal opfern sie sogar ihr Leben dafür, dass wir wieder in die Spur kommen. Das ist das größte Geschenk, das Tiere uns machen. Wissen wir das überhaupt? Und wie gehen wir damit um? Heute behandle ich meine Patienten am liebsten in ihrer gewohnten Umgebung – bei ihren Besitzern zu Hause. Da benehmen sich die Tiere anders, sie verraten mir mehr … auch über ihre menschlichen Angehörigen. Die Zweibeiner sind in der Behandlung einer Erkrankung beim Vierbeiner oder bei einem sonderbaren Verhalten des Tieres für mich Teil der Heilung. Tier und Mensch bilden in ihrer Bezogenheit aufeinander eine Einheit. Wenn ich nicht bloß an Symptomen herumdoktern möchte, muss ich mein Blickfeld erweitern. Wir alle stehen in Beziehung zueinander, vor allem mit unseren nächsten Menschen und … Tieren. Seit einiger Zeit wird niemand mehr für absonderlich gehalten, wenn er sein Haustier Familienmitglied nennt. Zum Tod eines Tieres wird kondoliert, natürlich, es war ja ein Familienmitglied. Es gibt nicht nur einen gigantischen Markt an Produkten und Futtermitteln für Haustiere, sondern auch Friedhöfe und Bestattungsunternehmen, die den lieben Angehörigen würdevoll verabschieden, weil er seinen Menschen im Laufe seines Lebens ans Herz gewachsen ist. Diese Entwicklung gefällt mir sehr gut, wenngleich ich der Überzeugung bin, dass die enge Bindung zum Tier kein Ziel sein sollte, sondern lediglich ein Entwicklungsschritt. Ich glaube an die Evolution. Vor 500 Millionen Jahren spielte sich das Leben vollständig im Wasser ab. Die Welt sah völlig anders aus, die Kontinente, wie wir sie heute kennen, existierten noch nicht. Teile von Europa lagen nah am Südpol. In dieser Welt entstanden im Meer die Vorläufer der Wirbeltiere. Anfangs besaßen sie nur ein Skelett, später auch einen Schädel und schließlich einen Kiefer. Aus den ersten Wirbeltieren entstanden nach und nach verschiedene Klassen von Wirbeltieren wie Fische, Amphibien, Vögel und endlich Säugetiere, zu denen auch wir Menschen gehören. Wir sind aber noch nicht angekommen im Land der Liebe … und noch brauchen wir die Tiere als Fährtensucher zu uns selbst. Sie zeigen uns, wo es langgeht. Sie kennen den Weg zu einem erfüllten Leben, und wir tun gut daran, ihnen zu folgen. Doch manchmal verstehen wir die Sprache der Tiere nicht. Und so soll dieses Buch auch ein Dolmetscher sein. Unsere lieben Gefährten zeigen uns, was wir nicht erkennen können. Um Sie, meine lieben Leserinnen und Leser, mit dieser neuen Sprache, den geheimen Botschaften der Haustiere, vertraut zu machen, erzähle ich auch einige Fallgeschichten, in denen Krankheitssymptome beim Tier ursächlich in seinem Besitzer wurzeln. Und ich zeige, wie wir gesund und froh mit unseren Tieren leben und wie wir uns eines Tages liebevoll von ihnen verabschieden können. Im Grunde genommen wissen wir selbst, was uns guttäte. Doch viel zu oft verstößt es gegen die Gesetze, die wir uns auferlegt haben, die wir glauben, befolgen zu müssen – Glaubenssätze. Fleißig sein, viel leisten, immer freundlich bleiben, schlank sein, Ordnung halten, Zeit haben für Freunde mit Problemen und so weiter und so weiter. Jeder hat seine eigenen Gesetze und Listen, die er abarbeitet. Aber ist das Leben nicht ein bisschen mehr, als es abzuarbeiten? Daran erinnern uns unsere lieben Gefährten – und deshalb werden sie immer wichtiger für viele Menschen. In fast jedem zweiten deutschen Haushalt lebt ein Haustier, Tendenz steigend. Wir halten rund 34 Millionen Tiere, darunter fast 14 Millionen Katzen und mehr als 9 Millionen (steuerlich gemeldete) Hunde. Dazu 6 Millionen zumeist in Kinderzimmern lebende Kleintiere wie Kaninchen, Hamster, Chinchillas und Meerschweinchen sowie gut 5 Millionen Ziervögel. Rund eine Million Pferde kommen in Freizeit und Sport zum Einsatz. Zusätzlich tummeln sich in 4 Millionen deutschen Aquarien, Terrarien und Teichen etwa 100 Millionen Fische und Reptilien. Was glauben Sie? Haben die alle eine Seele? Für mich steht das außer Frage und mehr noch: Ihre Seele spiegelt uns, und mit ihren Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten weisen sie uns den Weg zu unserer – und ihrer – Heilung. Wir brauchen die Tiere, um unser Leben intensiver zu erfahren. Als Erinnerung an das, was uns guttut, und als Verbindung zu einer Natur, die immer seltener ursprünglich sein darf. Darüber hinaus zeigen unsere Haustiere uns auch, welche Krankheiten wir Gefahr laufen zu bekommen, wenn wir unsere Bedürfnisse missachten. Sie nehmen sie nämlich vorweg, tragen sie in ihrem eigenen Körper aus. Und da wir möchten, dass es unseren Tieren gut geht – oft achten wir mehr auf sie als auf uns selbst –, kümmern wir uns erst dann wirklich. Erst wenn wir für unsere Tiere sprechen, trauen wir uns, die Wahrheit zu sagen. Wir erklären: Am liebsten liegt die Minka mit mir auf dem Sofa. Ja, mit der Katze dürfen wir das. Da sind wir ja nicht faul, sondern tierlieb, die Katze gibt uns die Erlaubnis, alle Fünfe gerade sein zu lassen. Wir sagen: Am liebsten würde ich manchmal alles hinwerfen im Büro. Dann hätte ich auch mehr Zeit für den Rex. Wir sagen: Wenn wir am Wochenende lange Spaziergänge machen, ist die Luna glücklich. In Wirklichkeit kümmern wir uns um uns selbst. Wenn uns das bewusst ist, verändert sich unser ganzes Leben. Ich selbst habe dazu viele Jahre gebraucht. Als Tierärztin war ich angetreten zu heilen, doch immer öfter fragte ich mich, ob Tumoren zu operieren und Tabletten zu verschreiben...


Dr. med. vet. Wilma Staffa arbeitet seit über 20 Jahren als Tierärztin mit ganzheitlichem Ansatz in Callenberg/Sachsen. Sie führt Beratungsgespräche u.a. zu den Themen "Das Tier ist mein Spiegel" und "Sterbebegleitung der Haustiere" durch. Außerdem veranstaltet sie regelmäßig Workshops und Vorträge.

Im Alter von 12 Jahren begann Shirley Michaela Seul mit dem, was sie bis heute am liebsten tut: schreiben. Seither hat die mit diversen Literaturpreisen ausgezeichnete Autorin zahlreiche Bücher auch unter Pseudonymen veröffentlicht: Romane, Sachbücher, Ratgeber, Biographien, Krimis, Memoires.
Die Autorin lebt im Fünfseenland bei München.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.