E-Book, Deutsch, 160 Seiten
Reihe: Klassiker der Weltliteratur
Steger Die Medizin von heute ist der Irrtum von morgen
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8438-0562-9
Verlag: marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Scharfzüngige Gedanken zur Medizin
E-Book, Deutsch, 160 Seiten
Reihe: Klassiker der Weltliteratur
ISBN: 978-3-8438-0562-9
Verlag: marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Aphorismen und Sprichwörter prägen die Medizin von Anfang an. Schon in den hippokratischen Schriften sind verstreut über das ganze Werk zahlreiche Aphorismen erhalten. Häufig wird sich hierbei auf konkrete Krankheiten und deren Folgen bezogen. Es gibt auch explizite Sammlungen, die dem antiken Wanderarzt hilfreich waren; heute würde man vielleicht von einem Kitteltaschenbuch sprechen. Der erste Aphorismus dieser Sammlung ist viel zitiert: "Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang, der rechte Augenblick ist rasch enteilt, der Versuch ist trügerisch, die Beurteilung ist schwierig." Von der Vielschichtigkeit und Komplexität Gesundheit und Krankheit zu fassen, soll die vorliegende Sammlung von Zitaten, die auch geflügelte Worte wie beispielsweise "mens sana in corpore sano" umfasst, einen Eindruck vermitteln.
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»Eine gute Diagnose sorgt
für eine gute Heilung«
MEDIZINISCHE FACHGEBIETE
VON DER RICHTIGEN ARZNEI
Eine Arznei dringt in die Adern. – Medicamentum venis concipitur. Verfasser ungeklärt Arznei hilft, wenn Gott es will, / Wo nicht, so ist’s Lebensziel. Sprichwort Schlecht ist ein Heilkraut, das Gesundes tötet. Publilius Syrus (1. Jh. v. Chr.) Krankheiten aber würden [die Empiriker] nicht mit Rhetorik, sondern mit Arzneien behandelt. Aulus Cornelius Celsus (ca. 25 v. Chr.–ca. 50 n. Chr.) Ein fröhliches Herz erheitert das Gesicht; aber ein bekümmerter Geist vertrocknet die Gebeine. Die Heilige Schrift Heile, heile die Krankheiten. Plinius der Ältere (23/24–79) Die Heilmittel sind langsamer als die Übel. Tacitus (ca. 58–ca. 120) Gegen des Todes Gewalten kein Kraut wird im Garten gehalten. Regimen sanitatis Salernitanum Sollten die Ärzte dir fehlen, magst selbst du zu Ärzten dir wählen: / Ruhe und fröhliches Streben, geordnete Weise im Leben. Regimen sanitatis Salernitanum So ist der Arzt beim Heilungsprozess Diener der Natur, die in erster Linie wirksam ist, indem er die Natur stärkt und ihr Heilmittel zuführt, welche die Natur wie Werkzeuge zur Heilung benutzt. Thomas von Aquin (ca. 1225–1274) Man fragte einen Spartaner, wer ihn so lange bey so guter Gesundheit erhalten hätte. »Die Unbekanntschaft mit aller Arzeney«, antwortete er. Michel de Montaigne (1533–1592) Oft bringt die Arzeney die Krankheit erst hervor. Baltasar Gracián y Morales (1601–1658) Die meisten Menschen sterben an ihren Arzneien und nicht an ihren Krankheiten. Molière (1622–1673) Der Arzt, der Diener der Natur, nicht ihr Meister ist, muß mit der Natur, die die beste Ärztin der Krankheiten ist, zusammenwirken. Friedrich Hoffmann (1660–1742) Das ist der beste Arzt, der die Wertlosigkeit der meisten Medikamente kennt. Benjamin Franklin (1706–1790) Es ist Arznei, nicht Gift, was ich dir reiche. Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) Ein Arzt, der lange seine Kunst getrieben hat und zugleich negative principia bei Patienten ausübt, ist der, welcher ihnen oftmals gar keine Arzenei giebt, und in gewisser Art dem Kranken seine Hülfe entbehrlich macht, damit er der Natur kein Hinderniß in den Weg lege, die in sich selbst die Quelle hat, sich zu helfen. Diese negative Methode, den Kranken zu behandeln, diese negative Arzeneiwissenschaft ist der höchste Gipfel der Medizin. Immanuel Kant (1724–1804) Die Natur hat sich soviel Freiheit vorbehalten, daß wir mit Wissen und Wissenschaft ihr nicht durchgängig beikommen oder sie in die Enge treiben können. Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) Die Menschen, die das ganze Jahr weltlich sind, bilden sich ein, sie müßten zur Zeit der Not geistlich sein; sie sehen alles Gute und Sittliche wie eine Arzenei an, die man mit Widerwillen zu sich nimmt, wenn man sich schlecht befindet: sie sehen in einem Geistlichen, einem Sittenlehrer nur einen Arzt, den man nicht geschwind genug aus dem Hause los werden kann: ich aber gestehe gern, ich habe vom Sittlichen den Begriff von einer Diät, die eben nur dadurch Diät ist, wenn ich sie zur Lebensregel mache, wenn ich sie das ganze Jahr nicht außer acht lasse. Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als sie heilen soll (similia similibus curentur). Samuel Hahnemann (1755–1843) Alle Krankheitsheilungen werden nur durch die Natur bewirkt; die Kunst ist nur ihr Gehilfe und heilt nur durch sie. Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836) Auch wer nur erst in der Wiege der Arzneiwissenschaft antichambriert – einer Wissenschaft, worin mehr als in einer andern der Genius und der Gelehrte ein unteilbares Gemeinwesen bilden müssen –, der erstaunt über die Keckheit, womit der erste beste Nichtarzt, und vollends seine Frau, jeder Krankheit Vater und Namen und Abhülfe zuerkennt. Jean Paul (1763–1825) Es gibt nur eine Heilkraft, und das ist die der Natur: in Salben und Pillen steckt keine: höchstens können sie der Heilkraft der Natur einen Wink geben, wo etwas für sie zu tun ist. Arthur Schopenhauer (1788–1860) Die Krankheiten sind eigentlich nur das Medikament der vis naturae medicatrix. Arthur Schopenhauer (1788–1860) Nur die Heilungen, welche die Natur selbst und aus eigenen Mitteln zu Stande bringt, sind gründlich. Arthur Schopenhauer (1788–1860) Wie Astronomie und Chemie aus Astrologie und Alchemie heraus sich entwickelt haben, so ist die Arzneiwissenschaft auf dem Wege über den Kräutermann mit seiner nur äußerlich realistisch gefärbten, aber in Wirklichkeit fast ganz autistischen Tätigkeit aus der Zauberei des Medizinmannes herausgewachsen – leider aber noch nicht ganz, der Arzt steckt noch mit einem Fuße drin und der Laie bis an die Brust. Eugen Bleuler (1857–1939) Die Medizin, welche der Arzt in der Praxis dem Kranken verschreibt, ist nicht nur in einem Glas Wasser zu nehmen, sondern auch mit drei Teelöffeln guten Glaubens an die Tüchtigkeit des Arztes, die Güte der Schöpfung und die Zuverlässigkeit der pharmazeutischen Industrie. Peter Bamm (1897–1975) Es gibt vorzügliche Medikamente, für die man noch keine passende Krankheit gefunden hat. Ephraim Kishon (1924–2005) SPEIS UND TRANK
O Alkohol, o Alkohol, daß du mein Feind bist, weiß ich wohl. / Doch in der Bibel steht geschrieben, man soll auch seine Feinde lieben. Berliner Kneipenspruch Man muß essen, um zu leben, nicht leben, um zu essen. Cicero (106–43 v. Chr.) Ich kann es Dir ebensowenig versprechen wie einem Menschen, der mäßig lebt, stabile Gesundheit. Seneca (ca. 1–65) Der Zustand, betrunken zu sein, ist nichts anderes als freiwilliger Wahnsinn. Seneca (ca. 1–65) Weder Speise noch Trank, noch Wachen, noch Schlaf sind uns ohne bestimmtes Maß heilsam. Seneca (ca. 1–65) Nur die vielen Gänge führten zu den vielen Krankheiten. Seneca (ca. 1–65) Denn er [der Wein] ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneimitteln das Süßeste und unter den Speisen das Angenehmste. Plutarch (ca. 45–ca. 125) Was, wie oft, welche Sorte, auch wann, wie viel, welcher Orte / Man von der Speise sich nehme, gebieten die ärztlichen Worte. Regimen sanitatis Salernitanum Gute Gedärme sind für den Menschen gelegentlich mehr wert als jede Menge noch so gutes Gehirn. Josh Billings (Henry Wheeler Shaw) (1818–1885) Im ersten Stadium ist der Fettleibige eine beneidete Person. […] Im zweiten Stadium beneidet ihn niemand mehr, der Fettleibige wird eine komische Person. […] Im dritten Stadium wird er ein bemitleidenswerter und bemitleideter schwer kranker Mensch. Wilhelm Ebstein (1836–1912) Iß nur, wenn du wirklich hungrig bist, und selten aus Vergnügen. Carl Ludwig Schleich (1859–1922) Dick sein ist keine physiologische Eigenschaft – das ist eine Weltanschauung. Kurt Tucholsky (1890–1935) DER MEDIZIN AUF DEN
ZAHN...