Steinert | Hypnosystemische Kommunikation mit inneren Beratern | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 212 Seiten

Reihe: Hypnose und Hypnotherapie

Steinert Hypnosystemische Kommunikation mit inneren Beratern

Mentale Techniken aus der Traditionellen Chinesischen Medizin

E-Book, Deutsch, 212 Seiten

Reihe: Hypnose und Hypnotherapie

ISBN: 978-3-8497-8380-8
Verlag: Carl Auer Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Viele Heilkulturen gehen von dem Jahrtausende alten Grundprinzip aus, dass seelische und körperliche Störungen überwunden werden, wenn sich die Selbstheilungskräfte des Menschen in einem harmonischen Fluss befinden. Zu dieser Harmonie trägt neben Medizin und Psychotherapie auch die Qualität der sozialen Beziehungen bei. Eine konstruktive Kommunikation zwischen Ärzt:in und Patient:in bzw. Therapeut:in und Klient:in kann deshalb viel zur Heilung beitragen.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) stellt mentale Techniken bereit, um eine solche heilsame Haltung aufzubauen. Danach gliedert sich das unbewusste Nervensystem – analog zu den fünf Elementen und Wirkprinzipien der TCM – in fünf vegetative Systeme. Man kann sie als verschiedene Persönlichkeitsanteile oder Ego-States verstehen. Je nach Vorgeschichte und aktueller Verfassung üben sie eine schwächende oder eine stärkende Wirkung auf die Steuerung von Gefühlen, Denk- oder Handlungsimpulsen aus. Mit besonders ausgewählten Trance-Induktionen lassen sich diese Anteile erkennen, stärken und als „innere Berater“ nutzen.
Stefan Steinert gibt anhand von Fallbeispielen zunächst eine leicht verständliche Einführung in die Wandlungsphasen der Traditionellen Chinesischen Medizin und erklärt deren Bedeutung für hypnotherapeutische Interventionen. In detaillierten Schritten stellt er körperlich-mental wirksame Techniken zur Vorbereitung einer Trance vor. Schließlich wird gezeigt, wie aus den vorgestellten Grundlagen ableitbare Assoziationen in Texte für die Trance-Induktion einfließen. Diese können direkt abgelesen, als Audiodatei zur mehrfachen Verwendung selbst aufgenommen oder individuell modifiziert werden.
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Zielgruppe


Ärzt:innen
Psychotherapeut:innen
Coachs
Berater:innen


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1 Aspekte von Kommunikation aus ganzheitlicher Sicht
1.1 Was erwarten wir von einem konstruktiven, d. h. erfolgreichen Zwiegespräch?
Wollen wir im Beruf erfolgreich sein, einen guten Geschäftsabschluss erreichen, uns im Freundeskreis mit unseren Ansichten bestätigt sehen oder mit unserem Lebenspartner bzw. unserer Lebenspartnerin Beziehungsfragen klären, die wir vielleicht schon längere Zeit vor uns herschieben und die immer drängender werden? Wenn wir uns bei solchen Themen nicht nur emotional immer schlechter fühlen, nervös oder gereizt, sondern uns auch noch lästige körperliche Symptome plagen wie z. B. Verspannungen im Nacken, ein Kloß im Hals oder ein Druck im Magen, dann tauchen hier bereits Aspekte auf, die uns den Weg zum Aufbau einer heilsamen Kommunikation öffnen können. Erfolgreiche Kommunikation bedeutet nicht nur, anstehende Fragen verbal zu klären, sondern auch, ein seelisches und körperliches Wohlbefinden zu erreichen. Beides kann nur gelingen, wenn die Gefühle erkannt werden, welche für mich selbst und welche für mein Gegenüber in dieser Zeit bedeutsam sind. Denn bei jeder Unterhaltung habe ich es mit einem weiteren Menschen zu tun, der ein erfolgreiches Gesprächsergebnis vielleicht ganz anders definiert und Ziele verfolgt, die von meinen meilenweit entfernt sein können. Was mich mit meiner Gesprächspartner·in verbindet, ist der Wunsch nach Verständnis beim Gegenüber. Um diesem näherzukommen, lohnt es sich, die nächsten Fragen zu stellen: Was will ich wirklich? Wie geht es mir, bevor das Gespräch überhaupt beginnt, und wie geht es meinem Gesprächspartner, meiner Gesprächspartnerin? Wie fühle ich mich just in dieser Zeit, wenn ich eine wichtige Information jemand anderem nahebringen möchte? In welcher Stimmung bin ich in diesem Moment, und wie färbt dies den Inhalt meiner Botschaft? Oder: Wieweit hängt meine Reaktion auf mein Gegenüber auch von meiner aktuellen Befindlichkeit ab, wenn mir jemand, meist unvorbereitet, eine Mitteilung macht, die mich mal mehr, mal weniger erfreut? Geklärt werden soll, wie mich und mein Gegenüber dieser Prozess der Auseinandersetzung beeinträchtigt. Klärung wird an dieser Stelle als Heilung verstanden. Sie bedeutet, dass eine bisher ungeklärte, meist verbesserungswürdige, vielleicht sogar leidvolle, kränkende Situation, die uns als Individuum z. B. am Arbeitsplatz, innerhalb einer Partnerschaft oder auch als Gemeinschaft bedrückt oder schadet, geheilt werden soll. Letztlich soll auch das System, die Gemeinschaft, in der wir leben, gesund bleiben oder werden, und wir suchen die passende Medizin dazu. Der Arzt, die Ärztin sollte vor der Therapie eine Diagnose stellen, eine Kunst, die erlernt werden kann und aus der heraus sich ein besonderes Gespür entwickelt, um die notwendigen Informationen zu erhalten, die zur richtigen Diagnose führen. Dieser Vorgang lässt sich in gleicher Weise auf den Aufbau und Ablauf einer konstruktiven Kommunikation übertragen: So wie in der Medizin und Psychotherapie im optimalen Fall eine richtige Diagnose die Basis für eine erfolgreiche Therapie bildet, so ist in der Kommunikation eine genaue Wahrnehmung der Befindlichkeit meiner Gesprächspartner·in notwendig, um mit den gewonnenen Einsichten einen erfolgreichen Abschluss zu erzielen, d. h. ein Ergebnis mit maximal erreichbarem Verständnis und ganzheitlichem Erfolg für alle Beteiligten. Die folgenden Kapitel sollen die Türen öffnen, um das Wesen erfolgreicher Kommunikation von einer Seite zu betrachten, die uns bisher so nicht bekannt war. Verschiedene Techniken lassen uns Wege beschreiten, auf denen der Austausch mit unseren Gesprächspartner·innen konstruktiver wird. 1.2 Kommunikation mit mir selbst
Diese Vorstellung mag manchem, der sich als normale, individuell fühlende und denkende Persönlichkeit versteht, befremdlich erscheinen. Die wenigsten sprechen oder diskutieren häufig mit sich selbst. Und doch wird in der Psychotherapie diese seelisch-geistige Auseinandersetzung unseres Selbst differenzierter betrachtet. Was uns von anderen Lebewesen unterscheidet, ist eine komplexe Art der Verständigung, eine vielschichtige Wahrnehmung und Sprache, die nur mit einem hochentwickelten Nervensystem möglich ist. Damit denken wir in erster Linie an das Gehirn, dessen Funktionsweise durch Forschungen auf den Gebieten der Neurowissenschaften entschlüsselt wird. Jede neue Erkenntnis, jede Tür, die geöffnet wird, bringt uns weiter im Verständnis unserer unbewussten Reaktionen, die uns davor nur mysteriös erschienen. Gleichzeitig tauchen mit jedem neuen Raum, den wir betreten, neue Fragen auf und neue Türen wollen geöffnet werden. Eine wesentliche Erkenntnis des letzten Jahrhunderts ist, dass der Mensch nicht nur ein Gehirn besitzt, das seinen Körper durch das Leben steuert, sondern dass es zahlreiche Steuerungsmechanismen gibt, teilweise kompliziert und unter Beteiligung verschiedener Anteile des Gehirns. Vor über hundert Jahren hat Sigmund Freud vom Unterschied zwischen Bewusstem und Unbewusstem geschrieben, was für Menschen, die alles in ihrem Körper und Kopf klar strukturiert, also bewusst haben wollen, nicht leicht zu akzeptieren war. Es erscheint vielen eher unangenehm, dass neben unserem klaren Denken gleichzeitig unbewusste Aktionen in unserem Körper ablaufen, die wir nicht registrieren und die uns überraschen, weil sie manchmal zu Reaktionen führen, die wir uns selbst nicht zugetraut hätten. Seither entwickeln sich Psychologie und Psychotherapie unaufhörlich weiter, neue Räume werden entdeckt und weitere Türen geöffnet. Wir stellen fest, dass das unbewusste Nervensystem mehr Vorgänge in unserem Körper steuert, als wir uns vorstellen konnten. Dabei geht es nicht nur um die Wahrnehmung unserer Umgebung, die Planung von Aktionen oder die Steuerung von Bewegungsabläufen, sondern auch um die Verarbeitung von Gefühlen und den Reaktionsweisen, die daraus entstehen. Schätzungen gehen davon aus, dass über 95 Prozent aller Gehirnaktivitäten unbewusst ablaufen. Wenn wir eine Urlaubsreise mit dem Auto antreten, haben wir im Vorfeld einen Blick auf die Karte geworfen, das Navi programmiert und ein Hotelzimmer reserviert, also alles bewusst geplant. Und doch kennen die meisten die Situation, dass sich im Verlauf des Reisetages die Stimmung ändern kann. Vielleicht will man plötzlich gar nicht mehr so weit fahren, wünscht sich jetzt einfach ein bequemes Bett zum Ausruhen, oder bei der Diskussion mit den Reisebegleiter·innen stellt sich heraus, dass die gemeinsamen Ziele nicht mehr übereinstimmen. Wie arbeiten die verschiedenen Anteile des Gehirns zusammen? Wenn Sie z. B. nach der Uhrzeit gefragt werden, senden Teile Ihres Großhirns einen Impuls an die linke Hand, sich so zu drehen, dass Sie einen Blick auf die Armbanduhr werfen können. Bevor diese Bewegung durchgeführt wird, muss dieser »Befehl« an den bewussten Teil des Gehirns erst einmal mehrere Prüfinstanzen in den unbewussten Bereichen des Gehirns durchlaufen, die feststellen, ob der Ausführung des »Befehls« nichts entgegensteht. Vielleicht stellt sich bei dieser Prüfung heraus, dass Ihre linke Hand in diesem Moment nicht frei und gerade mit einer anderen Aufgabe beschäftigt ist, z. B. eine Kaffeetasse festhält. Würde in diesem Fall die Prüfinstanz den Impuls des Großhirns nicht abwehren, würden Sie den Kaffee verschütten und müssten evtl. Ihre Kleidung wechseln. Also wird der Impuls mit dem Hinweis: »Annahme verweigert« wieder zurückgeschickt und der Auftrag an andere Dienststellen im Gehirn weitergeleitet, die schon auf angemessene Zwischen- oder Alternativlösungen vorbereitet sind, z. B. den Kaffee auf einem Tisch abzustellen oder mit der rechten Hand das Käsebrötchen wegzulegen, um die linke vom Kaffee zu befreien. Diese in Sekundenbruchteilen ablaufenden Kontrollchecks und Koordinationsaufgaben verschiedener, unabhängig voneinander arbeitender Gehirnanteile werden in aller Regel unbewusst erledigt, ohne einen Gedanken von uns zu bemühen. Das Wechselspiel von bewussten und unbewussten Gehirnaktionen in diesem Beispiel geschieht auch in Situationen mit komplexen Sachverhalten, wenn ich z. B. mit Menschen zusammentreffe, die oder deren Verhalten mich an frühere Begegnungen erinnern und entsprechende positive oder negative Gefühle in mir auslösen. Damit steuern die unbewussten Anteile in mir blitzschnell meine Reaktionsweisen im weiteren Verlauf dieser Begegnung. Das Nervensystem besteht zum einen aus dem Großhirn, dem entwicklungsgeschichtlich jüngsten Teil, das als der Ort des Bewusstseins bezeichnet wird. Direkt darunter liegen ältere Gehirnanteile, die bereits vor den Säugern bzw. bei den Reptilien zu finden sind: das Zwischen- und das Stammhirn. Hier hat die neurophysiologische Forschung verschiedene Zentren lokalisiert, z. B. den Hypothalamus und das Limbische System, die dem unbewussten Nervensystem zugeordnet werden und die...


Stefan Steinert, Dr. med., Dipl.-Ing.; Studium des Bauingenierwesens und der Humanmedizin; Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapie, Hypnotherapie und Traditionelle Chinesische Medizin, tätig in eigener Praxis; Gründer des Instituts für TCM und Psychotherapie in Reutlingen. Lehrtätigkeit auf nationalen und internationalen Fortbildungskongressen sowie Publikationen mit Schwerpunkt Verbindung von Naturheilverfahren/TCM, Psychotherapie, medizinischer Soziologie und Coaching.


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