Stern | Perry Rhodan 3060: Die Thesan und der Lordadmiral | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3060, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Stern Perry Rhodan 3060: Die Thesan und der Lordadmiral

Perry Rhodan-Zyklus "Mythos"
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-8453-6060-7
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Mythos"

E-Book, Deutsch, Band 3060, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6060-7
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mehr als 3000 Jahre in der Zukunft: Längst verstehen sich die Menschen als Terraner, die ihre Erde und das Sonnensystem hinter sich gelassen haben. In der Unendlichkeit des Alls treffen sie auf Außerirdische aller Art. Ihre Nachkommen haben Tausende Welten besiedelt, zahlreiche Raumschiffe fliegen bis zu den entlegensten Sternen. Perry Rhodan ist der Mensch, der von Anfang an mit den Erdbewohnern ins All vorgestoßen ist. Nun steht er vor seiner vielleicht größten Herausforderung: Er wurde vorwärts durch die Zeit katapultiert und findet sich in einem Umfeld, das nicht nur Terra vergessen zu haben scheint, sondern in dem eine sogenannte Datensintflut fast alle historischen Dokumente entwertet hat. In der Milchstraße spielen die Cairaner eine maßgebliche Rolle; die Liga Freier Galaktiker und die Arkoniden sind nur noch von untergeordneter Bedeutung. Der unsterbliche Arkonide Atlan hat beschlossen, an dieser Situation etwas zu ändern. Vor allem versucht er dem Geheimnis des hermetisch abgeschlossenen Arkonsystems auf den Grund zu gehen, das nur noch als die 'Bleisphäre' bekannt ist. Die USO unter Lordadmiral Monkey versucht unterdessen, sich ins Vertrauen der Cairaner zu schleichen, um auf diese Weise deren Geheimnisse in Erfahrung zu bringen. Dabei kommt es alsbald zu einer interessanten Konstellation. Partner sind DIE THESAN UND DER LORDADMIRAL ...

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2. NIKE QUINTO   Wir waren weit fort von den Koordinaten, an denen das Solsystem gelegen hatte. Gut 30.000 Lichtjahre trennten uns von dem Ort, der einst die Wiege der Menschheit gewesen war. Dabei bewegten wir uns in einem Bereich, der etwa so weit unterhalb der Northside lag wie M 13 darüber, allerdings in nördlicher Richtung verschoben, fast exakt entgegengesetzt zum Kugelsternhaufen Cerkol oder M 92, der wie M 13 oberhalb der Hauptebene stand. Unser Schiff war in das Sternbild Pegasus eingetaucht, navigierte tief in M 15, in Nuruvrao, wie man jenes Gebiet seit einigen Jahrhunderten in der Milchstraße nannte. Einst hatte man den Kugelsternhaufen für einen nebelhaften Stern gehalten, doch er war weit mehr als das. Über 100.000 Sonnen verteilten sich um uns. Direkt vor mir im Weltall lag ein Schwarzes Loch; ein Objekt dessen Masse auf ein extrem kleines Volumen reduziert war. Die Singularität mochte anderen wie ein Stück tiefster Dunkelheit erscheinen, wie ausgestanztes Sein. Für mich war sie lediglich ein weiteres Phänomen in der Unendlichkeit. Dank des Zellaktivators, der mich quasi unsterblich machte, hatte ich schon eine Menge Schwarzer Löcher gesehen. Ich brauchte scheinbar bloß den Arm auszustrecken, um es mit der Hand zu berühren. Aber selbstredend waren wir ein gutes Stück entfernt, fast zwei Astronomische Einheiten. Demnach befanden wir uns außerhalb jenes Radius, von dem an es für die NIKE QUINTO gefährlich werden konnte. Zemina Paath hatte darum gebeten, dass wir uns gemeinsam dieses Phänomen anschauten, bevor wir uns wieder dem Tross anschlossen. Im Holo zeigte sich das 4000 Sonnenmassen schwere Schwarze Loch wie die Pupille eines Auges, um die sich eine spiralförmige, feurige Iris wand, die sich nach einer Seite öffnete. Warum hatte Paath mich an diesen Ort gebeten? Ich verstand den Grund der Bitte nicht. Vielleicht war es eine Gefühlsduselei, die lediglich meine Zeit verschwendete, doch da wir aufeinander angewiesen waren, hatte ich ihrem Wunsch nachgegeben. Möglicherweise hatte dieses Hinausstarren ins Alls einen Zweck, der mir unbekannt war. Die Thesan barg viele Rätsel. Sie stand in ihrem roten Anzug mit den blauen Linien und Mustern wie ein Fanal vor der Schwärze. Der fast zwei Meter große, grazile Körper war leicht nach vorne gelehnt, als suchte sie einen besonders stabilen Stand. »Du willst wissen, warum wir hier stehen«, stellte Paath fest. »Das wäre hilfreich.« »Es gibt da etwas in mir, das auf die kosmische Umgebung anspricht. Genau das ist der Grund, warum ich diese Expedition mitmache. Ich erinnere mich auf eine gewisse-ungewisse Weise an den Kugelsternhaufen Nuruvrao und die Dunkle Schwere in seiner Mitte.« Mit der Dunklen Schwere meinte sie wahrscheinlich das Schwarze Loch, das sie derart faszinierte. »Auf eine gewisse-ungewisse Weise ...«, echote ich. »Dir ist klar, dass das zutiefst unlogisch klingt? Du solltest dich entscheiden: Ist die Weise nun gewiss oder ungewiss?« »Ungewiss-gewiss.« Sie lächelte wie eine Terranerin, wobei sie die schmalen Brauen über den fast blendend blauen Augen anhob. Die Geste wirkte bemüht. Falls es ein Scherz sein sollte, verstand ich ihn nicht. »An was erinnerst du dich?« Statt zu antworten, legte sie den Mittelfinger der Dreifingerhand an den Mund. Ein metallener Hut darauf drückte sacht die Oberlippe ein. »Still! Wenn du laut redest, kannst du es nicht hören.« »Was soll ich nicht hören können?« Ich gab mir keine Mühe, leiser zu sprechen, und fragte mich, was mit Paath los war. Sie kam mir ... emotional ... vor. Das war ein Umstand, den ich bedauerte. Mit Ratio kam ich besser zurecht als mit Emotio, bei anderen ebenso wie bei mir selbst. Ob Paaths Veränderung an der Nähe zum Schwarzen Loch lag? Regte sich etwas in den Erinnerungen der Thesan? Sie deutete auf das feurige, sich auflösende Auge. »Es ist wunderschön. Faszinierend. Und erschreckend.« »Zum Erschrecken gibt es keinen Grund. Wir sind weit genug entfernt.« »Spürst du es denn nicht? Den Ereignishorizont, dem nichts mehr entkommt ... Ich fühle, auch ich kann nicht entkommen. Ich folge meinem Weg, will zurückhaben, was mir gestohlen wurde ...« »Deine Erinnerungen.« Ich stellte es nüchtern fest und hakte gleichzeitig nach: »Wer hat sie dir gestohlen? Waren es die Cairaner?« Es war ein Versuch wie viele vorher. Anstoßen, provozieren ... Ich wusste, dass es eine bedeutsame Information war: Wer hatte ihr Erinnerungen und vielleicht sogar ein Gehirnfragment entfernt? »Ja. Nein. Vielleicht. – Ich bin auch in einer Art Ereignishorizont gefangen. Kann dem nicht entkommen. In dieser Hinsicht sind die Dunkle Schwere und ich eins.« Ich schwieg. Es war mir fremd, mich oder meine Gemütslage mit dem Ereignishorizont eines Schwarzen Lochs zu vergleichen. Interessanter dagegen war das, worüber Paath und ich zu sprechen vermieden. Paath war ein Risikofaktor. Was, wenn sie sich erinnerte und sich herausstellte, dass sie auf der Seite der Cairaner stand, oder eine ganz und gar andere Agenda verfolgte, die sich gegen die Liga und vielleicht sogar gegen die gesamte Milchstraße richtete? Die schlanke, grazile Thesan in dem rötlich schimmernden Anzug, unter dem sich blaue Linien wie Organe abzeichneten, verfügte über erhebliche Machtmittel: Sie hatte den Paau, eine Art Fiktivtransmitter, den nun Perry Rhodan nutzte, und sie war in einem ungewöhnlichen Raumschiff auf die RAS TSCHUBAI gekommen, dem Nashadaan. Das Technologieniveau ihrer Ausrüstung kannte niemand von uns. Weder die Halskrause noch der Anzug hatten sich analysieren lassen. An ihn heranzukommen war schlicht unmöglich. Sie wechselte ihn nie und wollte nicht ohne ihn sein, als ob er Teil ihres Körpers wäre oder das Geschenk einer höheren Macht. Paath blickte hinaus in die gesprenkelte Schwärze, vor der die flammenumwobene Dunkelheit lag. »Es gibt einen Mythos der Tentra-Blues. Einen Mythos mit mehreren Varianten. Sie alle drehen sich um Chiilyüpuy, die Dunkle Schwere. Einst, so heißt es, kämpften die Kinder von Tlyünos und Nosmun gegeneinander. Die Kreaturen, wie die Blues sie nennen. Drei dieser Kinder verschlug es nach M 15. Es waren die gefleckte Kreatur der Trugbilder, die violette Kreatur der Täuschung und die magentafarbene Kreatur der ewigen Flamme. Ihr Kampf war erbittert, keine wollte zurückstecken, und es kämpfte jede gegen jede. Da sie sich zu vernichten drohten, schlossen die gefleckte Kreatur der Trugbilder und die violette Kreatur der Täuschung ein Bündnis. Sie erschufen einen Raum, der ein Nicht-Raum war, und in sich hineinziehen sollte, was da kam. So wollten sie die magentafarbene Kreatur der ewigen Flamme zum Erlöschen bringen. Die gefleckte Kreatur der Trugbilder schuf ein Abbild ihrer selbst, um die magentafarbene Kreatur der ewigen Flamme ins Nichts zu locken. Der Plan ging auf. Die magentafarbene Kreatur der ewigen Flamme stürzte ins Nichts, doch als sie darin war, hörte sie einen Ton. Er schwang aus der Schwärze – die Stille sang. Der Ton war bezaubernd. Er brachte die magentafarbene Kreatur der ewigen Flamme zum Leuchten, bis reines Licht aus ihr brach und sie den Rückweg ins Sein fand. Sie entging Chiilyüpuy, der Dunklen Schwere. Sie war es, die die Tentra-Blues in den Zeiten der Not dorthin rief, um ihnen zu sagen: Hier könnt ihr siedeln, in der Nähe der Dunklen Schwere, denn wenn ihr sie achtet, wird sie für euch singen. Und als der Weltenbrand tobte, kamen die Tentra-Blues. Trotz der Pulsare fanden sie Lebensraum. In einer anderen Variante war es Tlyünos selbst, der seine Geschöpfe dazu aufrief, sich zu messen. Sie prallten aufeinander, und es entstand Chiilyüpuy. Doch am besten gefällt mir die dritte Version. In dieser kämpfen die Kreaturen gegeneinander, und es war die magentafarbene Kreatur der ewigen Flamme, die das Schwarze Loch erschuf, um die anderen beiden zu verwirren. Sie löschte ihr Licht und schleuderte ihre Gegner in die Dunkelheit, woraufhin sie verwirrt waren und nicht mehr wussten, in welcher Galaxis sie sich aufhielten. Sie flohen und fanden diesen Ort nie wieder, weswegen er in Sicherheit war. Es gibt viele weitere Geschichten, die sich um die Dunkle Schwere ranken. Ich habe davon gehört, es in Holos gesehen. Die Frage ist: Weshalb kann ich nicht genug davon bekommen? Warum faszinieren diese Geschichten mich?« »Und? Weißt du es inzwischen?« Ich empfand es als anstrengend, Paath derart lange zuzuhören. Hätte sie mir mathematische Formeln aufgesagt, wäre es spannender gewesen. Im Hintergrund suchte ich mit dem Optikum nach einer Möglichkeit, eines der Unterprogramme meiner SERUN-Spezialausrüstung zu optimieren, damit ich nicht völlig die Geduld verlor und meine Zeit mit Mythen vergeudete. Paaths Monolog zielte in keinerlei relevante Richtung. Er dümpelte dahin wie ein Ausfluggleiter auf Lepso, besetzt von einem Haufen spaßwütiger Touristen, die nicht wussten, wohin sie sich zuerst wenden sollten. »Ich bin nicht sicher«, antwortete sie, falls es überhaupt eine Antwort war. »Das ist wenig hilfreich. Um nicht zu sagen: Es bringt überhaupt nichts. Als Lordadmiral der USO habe ich viele Verpflichtungen. Ich kann meine Stunden sinnvoller verbringen als mit dem Sprechen über Ungewissheiten.« Paath zuckte leicht zusammen. Ich fragte mich, ob ich sie mit meinen Worten getroffen hatte, schob den Gedanken jedoch gleich wieder beiseite. Er war unwichtig. Ob es half, Paath unter Druck zu setzen? Vielleicht war es gar nicht gut, wenn sie Zeit hatte, lange zu überlegen, ehe sie sprach. Sie hatte viel...



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