Stichler | Wendy 2 - Freundschaft für immer | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Reihe: Schneiderbuch

Stichler Wendy 2 - Freundschaft für immer

Das Buch zum Film
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-505-14134-8
Verlag: Schneiderbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Das Buch zum Film

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Reihe: Schneiderbuch

ISBN: 978-3-505-14134-8
Verlag: Schneiderbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Wendy ist glücklich auf Rosenborg, doch der Reiterhof ist in Gefahr! Um den Verkauf von Rosenborg zu verhindern, will Wendy am großen Sommerturnier teilnehmen. Aber Zirkuspferd Dixie will einfach nicht springen! Glücklicherweise bekommt Familie Thorsteeg ein edles Springpferd geschenkt und Wendys Turnierteilnahme steht eigentlich nichts mehr im Weg. Doch Penny verweigert jedes Hindernis! Während Wendy versucht, Penny zu helfen, fühlt sich Dixie zunehmend vernachlässigt ... Kann Wendy ihre Freundschaft retten und Pennys Angst heilen, um mit ihr das Turnier zu gewinnen?
Das Buch zum zweiten Wendy-Film



Mark Stichler geboren 1968, beschloss nach einer Vielzahl erfolgloser Studienversuche unter anderem in Ethnologie, Deutsch, Kunst und Sport, Weinhändler zu werden. Unter dem Einfluss des Rebensaftes fing er an zu schreiben und arbeitete als Redakteur. Die Ideen zu Kurzgeschichten und Romanen entstanden auf ausgedehnten Autoreisen und Segeltörns. Mark Stichler ist seit sechs Jahren freier Journalist und Autor.

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Ein verhängnisvoller Brief

Wendy strahlte vor Glück. Sie galoppierte mit Dixie über die Wiesen bei Rosenborg, dem alten Gutshof ihrer Oma Herta, und fühlte sich pudelwohl. Schnell wie der Wind waren die beiden unterwegs. Wendy hatte kaum Zeit, ihren Freunden Merle, Bianca und Mücke ein Hallo zuzurufen. Die drei hatten es sich auf ihren Badetüchern unten am See gemütlich gemacht.

„Hallo, Wendy!“, riefen sie ihr und Dixie hinterher.

Das Leben ist einfach herrlich, dachte Wendy.

Sie ließen den See hinter sich, überquerten den Bach und galoppierten über die Hügel und entlang der Felder zur alten Apfelwiese. Keine Schule, herrliches Wetter und nachher vielleicht noch ein Bad mit Dixie im See … Was wollte man mehr?

Unter einem alten Apfelbaum machten die beiden schließlich Rast.

„Geht doch nichts über Ferien“, sagte Wendy.

Dixie saß neben ihr im Gras und kaute gemächlich einen Apfel. Wendy zupfte ihm zärtlich die Mähne. Es kam ihr so vor, als seien sie schon immer zusammen. Dabei war es erst ein Jahr her, dass sie und ihre Familie nach Rosenborg gekommen waren. Kaum zu glauben. Damals war sie nach ihrem Unfall traurig und ängstlich gewesen. Erst Dixie, das ehemalige Zirkuspony, hatte ihr neuen Lebensmut gegeben, nachdem sie ihn gerade noch den Fängen von Metzger Röttgers entrissen hatte. Doch das war weit weg in der Vergangenheit …

Plötzlich wurde Wendy aus ihren Gedanken gerissen. Hatte sie da nicht ein Wiehern gehört? Doch, da war es wieder. Es kam von jenseits der Wiese.

Neugierig sprang Wendy auf, während sich Dixie seelenruhig weiter mit den Äpfeln beschäftigte. Wer konnte das sein? Wendy hielt Ausschau, doch es war nichts zu sehen.

Jetzt kam auch noch Hufgetrappel dazu – und nur einen Augenblick später tauchte der blonde Schopf eines Jungen hinter dem Hügel auf. Er ritt einen stattlichen braunen Hengst. Mit einem gekonnten Sprung setzten die beiden über einen alten Baumstamm, galoppierten in einem weiten Kreis um den Baum, unter dem Wendy mit Dixie lagerte, und hielten dann vor ihr an.

Der Junge trug einen Reiterhelm, Sporen und Reitgerte. Sein Pferd war mit einer Kandare gezäumt. Neugierig ließ Dixie von seinen Äpfeln ab und begutachtete die Neuankömmlinge.

Der Junge nickte Wendy freundlich zu. Er hielt sein Pferd ruhig, das ab und zu nervös tänzelte.

„Hey, hallo“, sagte er. „Kannst du mir sagen, wo ich hier bin? Ich hab mich wohl verirrt.“ Er lächelte etwas verlegen, was ihm außerordentlich gut stand.

Wendy war immer noch überrascht und wunderte sich selbst darüber. Normalerweise war sie nicht gerade auf den Mund gefallen. Aber das plötzliche Erscheinen des Jungen, der saubere Sprung mit anschließender Parade und sein nettes Lächeln hatten sie offenbar sehr beeindruckt.

„Äh … auf Rosenborg“, stotterte sie schließlich.

Der Junge runzelte die Stirn, als müsste er nachdenken. Dann zog er plötzlich die Augenbrauen hoch.

„Ach, cool“, rief er. „Dann bist du bestimmt Wendy, oder? Ich bin Daniel und wohne den Sommer über bei Vanessa und ihrer Mutter Ulrike auf St. Georg. Ich trainiere mit Ambassador hier für das Turnier.“

Wendy blickte überrascht auf.

„Welches Turnier?“, fragte sie.

Bei der Erwähnung von St. Georg und Vanessas Mutter Ulrike war Wendy kurz zusammengefahren. Vanessa mochte ja ganz okay sein, aber ihre Mutter war ein echtes Biest. Ihr waren unter anderem die Schwierigkeiten zu verdanken, die Omas Hof letztes Jahr an den Rand des Ruins gebracht hatten. Wenn Ulrike auftauchte, bedeutete das selten etwas Gutes.

„Das große Sommerturnier auf St. Georg.“ Jetzt war Daniel sichtlich überrascht. Er wunderte sich offensichtlich, dass Wendy nichts von dem Turnier wusste. Schließlich hatte sie sich als Springreiterin ja schon einen Namen gemacht.

„Reitest du denn nicht mit?“

„Nee.“ Wendy schüttelte den Kopf. „Turniere sind nicht so mein Ding. Also, nicht mehr … Und Dixie ist auch nicht gerade das Super-Springpferd.“ Sie streichelte Dixie die Mähne. „Was, Dicker?“

Bei der Erwähnung seines Namens sah Dixie auf, als wolle er sagen: Wie bitte? Ich, kein Springpferd? Ha. Er bleckte die Zähne und wieherte laut.

„Der ist ja putzig.“ Daniel lachte, wurde aber gleich wieder ernst. „Also, ich will das Turnier unbedingt gewinnen. Der Sieger kommt in den Landeskader …“

Wendy zögerte einen Augenblick.

„Cool“, sagte sie dann und lächelte. „Viel Glück.“

„Na ja.“, Daniel winkte ab, fast so, als ob er das nicht nötig hätte. „Tja, ich muss dann wieder. Sag mal, wie komme ich denn jetzt wieder zurück nach St. Georg?“

Wendy zeigte nach links in Richtung Straße.

„Also, hier links runter, bis du zur Straße kommst“, erklärte sie. „Und dann nach Waldneuburg. Das ist der kürzere Weg. Oder du reitest hier vorn über die Felder und am Fluss entlang. Das kostet zwar mehr Zeit, ist aber der schönere Weg.“

Daniel grinste.

„Na, dann nehme ich doch mal die schönere Mädchenstrecke“, sagte er schelmisch. Wendy musste unwillkürlich lächeln.

„Wir sehen uns“, rief Daniel. Mit einem Schnalzen wendete er Ambassador auf der Hinterhand, winkte kurz und galoppierte den Hügel hinauf in Richtung Felder.

Wendy sah ihm nach. Dixie schnaubte, stieß sie an und schüttelte unwirsch den Kopf, dass die Mähne nur so flog.

„Was denn?“, fragte Wendy erstaunt und gab ihm einen Knuff. „Der war doch ganz nett.“

Dixie war eindeutig anderer Meinung. Noch einmal schüttelte er energisch den Kopf.

„Du musst nicht eifersüchtig sein.“ Wendy zog ihn am Ohr und lachte. „Und jetzt los. Wir beide brauchen jedenfalls weder Sporen noch Kandare.“ Damit schwang sie sich auf Dixies Rücken und galoppierte über die Wiese zurück nach Rosenborg.

Auf dem Hof von Oma Herta herrschte das übliche Tohuwabohu. Die Hühner und Gänse rannten aufgeregt durcheinander, immer auf der Suche nach einem übrig gebliebenen Korn; Gunnars Jungpferde genossen die Sonne und kratzten sich gegenseitig den Rücken; und Schwein, das Hausschwein von Rosenborg, lag an seinem Lieblingsplatz vor der Treppe zur Haustür.

In einer Ecke des Hofs stand ein alter, ausrangierter Zirkuswagen, den sich Wendys Bruder Tom als Wohn- und Schlafwagen ausgebaut hatte. Die beiden Fensterläden an der Seite waren noch geschlossen, woraus man schließen konnte, dass Tom noch schlief, obwohl es schon Mittag war.

Auf der anderen Seite des Hofs waren die Pferdeboxen. Die meisten davon standen leer, aber über zwei oder drei Türen erschienen Pferdeköpfe, als Wendy auf Dixie durchs Tor ritt. Über dem Torbogen hing ein großes Schild mit der Aufschrift Gut Rosenborg – Reitschule und Pensionsstall.

Herta stand neben der Garage, in der jede Menge Gerümpel gelagert wurde. Einiges davon – einen alten Bauernschrank, antikes oder einfach nur zu Bruch gegangenes Geschirr und eine altersschwache Registrierkasse – hatte Heike, Wendys Mutter, angeschleppt, um es zu restaurieren. An der Wand lehnte ein altes Schild mit der Aufschrift Hofladen. Und daneben hatte Herta sich eine Art Freiluftküche eingerichtet, die zum Einkochen von Marmelade gedacht war. Überall stapelten sich Einmachgläser und Obstkisten. Auf einem alten Gasherd brodelte ein riesiger Topf mit Marmelade vor sich hin. Von seinem Platz behielt Schwein das ganze Geschehen aufmerksam im Auge.

Der Hofladen war Hertas und Heikes neuestes Projekt, um die etwas angeschlagenen Finanzen von Rosenborg wieder auf Vordermann zu bringen. Herta war dabei, das Familienrezept für die berühmte Kirsch-Vanille-Marmelade zu entziffern, und Wendys Mutter saß mit der Post neben Schwein auf der Vortreppe.

„So“, murmelte Herta. „Wie viel Zucker muss denn da jetzt rein?“

Sie studierte das Rezept, das sie an der Hauswand neben ihrer provisorischen Küche befestigt hatte. „Wo ist denn nur meine Brille?“ Zerstreut tastete sie ihre Taschen ab. Keine Brille.

Schwein blinzelte und grunzte, als wollte es sagen: Wenn du die Brille suchst, steckt sie normalerweise in deinen Haaren. Und genauso war es. Doch Oma Herta dachte nie daran. Sie suchte und suchte …

Wendy sprang von Dixies Rücken und gab ihm einen Klaps.

„Tag, Mama“, sagte sie und: „Tag, Oma. Tag, Schwein.“

Heike warf ihr eine Kusshand zu und öffnete einen der Briefe.

„Ach, was soll’s“, rief Herta ungeduldig, gab ihre Suche auf und schüttete einfach nach Gefühl ordentlich Zucker in die brodelnde Masse.

„Na, Oma.“ Wendy grinste. „Wie läuft die Produktion?“

„Bombig“, meinte Herta. Sie nahm das Rezept in die Hand und versuchte erneut, es zu entziffern. „Heißt das jetzt vier oder vierzig? Wo ist nur diese verflixte Brille?“ Sie legte einen Deckel auf den Topf.

„Ähm …“ Wendy zeigte auf Hertas Haare, auf der die Brille thronte. Doch ihre Oma hatte sich schon wieder umgewandt.

„Hast du etwas gesagt, Schätzchen?“, fragte sie zerstreut.

Ein Klappern lenkte Wendy ab. Die Marmelade brodelte immer stärker, und der Deckel hob sich bedrohlich.

„Oma …“, rief Wendy alarmiert. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die ganze Bescherung in die Luft ging.

Heike sah von ihrem Brief auf, in den sie sich vertieft hatte, wobei ihre Miene immer finsterer geworden war. Doch bevor sie oder Herta etwas unternehmen konnten, gab es einen lauten Knall, der Deckel flog...



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