Stribeck | Wer wählt Teamarbeit? | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 279 Seiten

Stribeck Wer wählt Teamarbeit?

Eine theoretische und empirische Analyse der Effek-te der Forderung nach Teamfähigkeit
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86618-568-5
Verlag: Edition Rainer Hampp
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Eine theoretische und empirische Analyse der Effek-te der Forderung nach Teamfähigkeit

E-Book, Deutsch, 279 Seiten

ISBN: 978-3-86618-568-5
Verlag: Edition Rainer Hampp
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Warum wird zunehmend Teamfähigkeit in Stellenanzeigen gefordert? Wie wirkt sich dies auf die Bewerbungsentscheidung potenzieller Arbeitnehmer aus? Und welche Rolle spielt dabei die Einstellung dieser potenziellen Arbeitnehmer gegenüber Teamarbeit? Auf diese Fragen versucht die vorliegende Arbeit Antworten zu geben, indem sie zunächst theoretisch und empirisch-experimentell untersucht, welche Faktoren die Entscheidung zwischen Einzel- und Teamarbeit beeinflussen. Dabei zeigt sich sowohl theoretisch als auch empirisch ein negativer Effekt der eigenen Fähigkeiten auf die Entscheidung für Teamarbeit. Demgegenüber haben die eigene Teamfähigkeit, die Erwartungen über die Fähigkeiten potenzieller Teammitglieder und die eigene Geselligkeit einen positiven Einfluss auf die Wahl von Teamarbeit statt Einzelarbeit. In einem zweiten Schritt werden die theoretischen Implikationen auf den Kontext einer Bewerbungsentscheidung übertragen und mithilfe einer Befragung von ca. 1.800 Studierenden einer empirischen Überprüfung unterzogen. Hier zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit, sich auf Stellenanzeigen mit der Forderung nach Teamfähigkeit zu bewerben, zwar negativ mit den eigenen Fähigkeiten aber positiv mit der eigenen Teamfähigkeit und den Erwartungen über Teammitglieder zusammenhängt.

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1;Inhaltsverzeichnis;8
2;Abbildungsverzeichnis;12
3;Abkürzungsverzeichnis;14
4;Anhangsverzeichnis;16
5;Symbolverzeichnis;18
6;Tabellenverzeichnis;20
7;1 Einleitung: Die Forderung nach Teamfähigkeit in Stellenanzeigen;22
7.1;1.1 Das Phänomen und die Herleitung der Forschungsfrage;22
7.2;1.2 Denkbare Gründe des Arbeitgeberverhaltens;24
7.3;1.3 Mögliche Eekte auf den Bewerberpool;26
7.4;1.4 Aufbau der Arbeit;28
8;2 Stand der Forschung: Selbstselektion auf Basis von Stellenanzeigen;30
8.1;2.1 Die Bewerbungsentscheidung als Teil des Rekrutierungsprozesses;30
8.2;2.2 Theoretische Ansätze zur Erklärung der Bewerbungsentscheidung: Sozialpsychologie und Ökonomie als alternative Modelle;35
8.3;2.3 Einzel- vs. Teamarbeit: Welche Faktoren beeinussen die Entscheidung?;40
8.4;2.4 Fazit zum Stand der Forschung und Beitrag der Arbeit;48
9;3 Ein Modell zur Selbstselektion zwischen Einzel- und Teamarbeit;52
9.1;3.1 Auswahl und Modizierung eines Selbstselektionsmodells;52
9.2;3.2 Darstellung der Modellannahmen und Funktionen;57
9.3;3.3 Bestimmung der Nutzenerwartungswerte;65
9.4;3.4 Ergebnisse und Implikationen des Modells zur Selbstselektionsentscheidung;74
9.4.1;3.4.1 Der Einuss von Talent und Aufgabentyp;75
9.4.2;3.4.2 Der Einuss weiterer personenbezogener Variablen;80
9.4.3;3.4.3 Der Einuss von Vergütungsparametern und Teamgröÿe;85
9.5;3.5 Zusammenfassung der Ergebnisse und kritische Betrachtung des Modells;87
9.5.1;3.5.1 Zusammenfassung der Modellergebnisse;87
9.5.2;3.5.2 Kritische Betrachtung des Modells Umsetzung der Realität durch das Modell;88
10;4 Experimentelle Evidenz zur Selbstselektion zwischen Einzel- und Teamarbeit;94
10.1;4.1 Beschreibung des Experiments;94
10.1.1;4.1.1 Operationalisierung der Aufgabentypen;95
10.1.2;4.1.2 Zielgruppe des Experiments;99
10.1.3;4.1.3 Ablauf des Experiments;99
10.1.4;4.1.4 Gestaltung der Fragebögen Aufbau der Fragebögen;103
10.2;4.2 Ergebnisse des Experiments;113
10.2.1;4.2.1 Beschreibung der Stichprobe;113
10.2.2;4.2.2 Beschreibung und Interpretation der deskriptiven Statistiken Deskriptive Beschreibung der abhängigen Variablen;114
10.2.3;4.2.3 Beschreibung und Interpretation der univariaten Ergebnisse;128
10.2.4;4.2.4 Beschreibung und Interpretation der multivariaten Ergebnisse 4.2.4.1 Auswahl des Auswertungsverfahrens;134
10.3;4.3 Zusammenfassung der Ergebnisse und kritische Betrachtung des Experiments;156
10.3.1;4.3.1 Zusammenfassung der Ergebnisse des Experiments;156
10.3.2;4.3.2 Kritische Betrachtung des Experiments Umsetzung des theoretischen Modells durch das Experiment;157
11;5 Empirische Evidenz aus einer Conjoint- Befragung zur Bewerbungsentscheidung auf Basis von Stellenanzeigen;164
11.1;5.1 Beschreibung der Befragung;165
11.1.1;5.1.1 Zielgruppe der Befragung;165
11.1.2;5.1.2 Ablauf der Befragung;166
11.2;5.2 Ergebnisse der Befragung;179
11.2.1;5.2.1 Beschreibung der Stichprobe;179
11.2.2;5.2.2 Beschreibung und Interpretation der deskriptiven Statistiken Deskriptive Beschreibung der zu erklärenden Variablen;181
11.2.3;5.2.3 Beschreibung und Interpretation der univariaten Ergebnisse;193
11.2.4;5.2.4 Beschreibung und Interpretation der multivariaten Ergebnisse 5.2.4.1 Auswahl des Auswertungsverfahrens;201
11.3;5.3 Zusammenfassung der Ergebnisse und kritische Betrachtung der Befragung;219
11.3.1;5.3.1 Zusammenfassung der Ergebnisse der Befragung;219
11.3.2;5.3.2 Kritische Betrachtung der Befragung Umsetzung der Forschungsfrage und des theoretischen Modells durch die Conjoint-Befragung;222
12;6 Fazit: Zusammenfassung der Ergebnisse, darauf aufbauende Implikationen für die Praxis und verbleibender Forschungsbedarf;226
12.1;6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse;226
12.2;6.2 Implikationen für die Praxis;230
12.3;6.3 Verbleibender Forschungsbedarf;234
13;Anhang A;238
13.1;A-1 Die schriftlichen Instruktionen im Experiment (Wissensaufgaben);238
13.2;A-2 Die Selbstselektionsentscheidung im Experiment (Wissensaufgaben);239
13.3;A-3 Fragebogen 1 im Experiment;240
13.4;A-4 Fragebogen 2 im Experiment;243
13.5;A-5 Die Verteilung der Staatsangehörigkeit und der Studienfächer im Experiment;247
13.6;A-6 Ergebnisse der logistischen Regression bei Berücksichtigung verschiedener erklärender Variablen;248
14;Anhang B;254
14.1;B-1 Der Fragebogen der Hörsaalstichprobe;254
14.2;B-2 Angeschriebene Universitäten der Onlinebefragung;260
14.3;B-3 Die Verteilung der Staatsangehörigkeit und der Studienfächer in der Conjoint-Befragung;260
14.4;B-4 Ergebnisse der OLS-Regression bei Berücksichtigung verschiedener erklärender Variablen;263
15;Literaturverzeichnis;270


3 Ein Modell zur Selbstselektion zwischen Einzel- und Teamarbeit (S. 47-48)

Im folgenden Kapitel wird anhand eines Selbstselektionsmodells die Entscheidung eines Arbeitnehmers zwischen Einzelarbeit und Teamarbeit modelliert. Dieses Modell deckt auch den Spezialfall einer Bewerbungsentscheidung zwischen Stellen ab, in denen in Einzelarbeit gearbeitet werden muss und solchen, bei denen Teamarbeit erwünscht ist (bzw. Stellenanzeigen, in denen Teamfähigkeit gefordert ist). Es kann anhand des Modells somit u.a. untersucht werden, ob die Forderung nach Teamfähigkeit in Stellenanzeigen einen positiven Screening-Effekt bezüglich der Teamfähigkeit und/oder einen negativen Effekt bezüglich des Talents im Bewerberpool auslöst.

3.1 Auswahl und Modi zierung eines Selbstselektionsmodells

In der Literatur existiert eine Vielzahl von Modellen, die Selbstselektionsentscheidungen abbilden. Die Grundidee der Modelle ist dabei stets, dass sich der Entscheidungsträger zwischen den gegebenen Alternativen auf Basis seiner (erwarteten) Nutzenwerte aus diesen Alternativen entscheidet (vgl. KOSFELD/SIEMENS 2007: 9). Die wesentlichen Unterschiede zwischen den Modellen bestehen - abgesehen vom Erklärungsobjekt - darin, 1) ob die Selbstselektionsentscheidung den Kern des Modells darstellt oder nur ein Teilstück beispielsweise einer Gleichgewichtsanalyse ist, 2) ob die funktionale Form des Nutzens aus den Alternativen spezifiziert wird, und falls die funktionale Form spezifiziert ist, 3) welche Parameter den Nutzen beeinflussen.

Das erste Unterscheidungskriterium ist für die Auswahl eines Modells von untergeordneter Bedeutung, sofern es möglich ist, den Modellteil isoliert zu verwenden, der sich mit der Selbstselektionsentscheidung beschäftigt. Entsprechend stehen diesbezüglich hinreichend viele Modelle zur Verfügung. Kritischer sind die übrigen zwei Unterscheidungskriterien. Bisher gibt es in der Literatur keine Arbeit, die die funktionale Form des Nutzens aus Einzelarbeit und Teamarbeit spezifiziert (Unterscheidungskriterium 2) und mehr als zwei Parameter berücksichtigt (Unterscheidungskriterium 3), wie es in der vorliegenden Arbeit geschehen soll. Dennoch erscheint es sinnvoll, für das aufzustellende Modell soweit wie möglich auf existierende Modellierungen zurückzugreifen.

Den Ausgangspunkt für die Modellauswahl bilden die in Abschnitt 2.3 dargestellten theoretischen Arbeiten zu Einflussfaktoren der Entscheidung zwischen Einzel- und Teamarbeit, da diese zumindest ein annähernd gleichstrukturiertes Erklärungsobjekt wie die vorliegende Arbeit aufweisen: Die Beziehung einer Variablen zur Entscheidung zwischen Einzel- und Teamarbeit. Im Folgenden werden deshalb die Modelle von FARRELL/SCOTCHMER (1988), BRETON/ST-AMOUR/VENCATACHELLUM (1998; 2003), GROSSMAN (2004), AMANN/GALL (2006), BOSCHINI/SJÖGREN (2007) und EATON/HOLLIS (2003) auf ihre Anwendbarkeit auf die vorliegende Forschungsfrage überprüft.

Das erste aufgestellte Unterscheidungskriterium von Modellen zur Selbstselektion zwischen Einzel- und Teamarbeit ist, ob die Selbstselektionsentscheidung den Kern des Modells darstellt oder nur einen Teil dessen ausmacht. BRETON/ST-AMOUR/VENCATACHELLUM (1998; 2003) und FARRELL/SCOTCHMER (1988) wählen einen spieltheoretischen Ansatz und bestimmen dabei unter anderem die Nash-Gleichgewichte. Der spieltheoretische Ansatz, bei dem die Strategien aller involvierten Spieler beste Antworten aufeinander sein müssen, damit ein Nash-Gleichgewicht gegeben ist, macht bereits deutlich, dass in diesen Modellen kein Spieler unilateral festlegen kann, ob er im Team arbeitet. Stattdessen müssen sich alle Spieler einig sein und keiner darf einen Anreiz haben, von der Wahl der Teamalternative abzuweichen.


Dr. Agnes Stribeck, Jahrgang 1982, studierte Betriebswirtschaftslehre an den Universi-täten Kiel und Tübingen. Nach dem Studium promovierte sie im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Unternehmensentwicklung, Marktprozesse und Regulierung in dy-namischen Entscheidungsmodellen“ an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie arbeitet seit August 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Personal und Organisation der Universität Tübingen.



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