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Buch, Deutsch, 350 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 660 g
Sprechen über moderne und zeitgenössische Kunst
Buch, Deutsch, 350 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 660 g
ISBN: 978-3-903511-07-1
Verlag: Kment Verlag
Wie geht Sprechen über zeitgenössische Kunst? Die häufig anzutreffende Ratlosigkeit führt zum Wunsch nach Vermittlung. Doch dem Sprechen über Kunst sind Grenzen gesetzt: Kunst lässt sich nicht einfach in Sprache übersetzen. Auch das Vollstopfen mit überlieferten Wissensvorräten funktioniert nicht. Kunst muss uns etwas angehen, wenn wir einen Zugang zu ihr wollen. Kann ein solches Begehren mit Worten geweckt werden?
Eva Sturm zeigt an zahlreichen Beispielen, warum es beim Sprechen über Kunst zum „Engpass der Worte“ kommt und wie wir damit produktiv umgehen können. Ihr theoretischer Bezugsrahmen ist die strukturale Psychonanalyse (vor allem Lacan).
Der Wunsch der Autorin an die Vermittlung lautet: Folgt Thomas Bernhards spöttischem Rat in „Alte Meister“ und trommelt den Leuten nicht die Ohren voll! Vermeidet Geschwätzigkeit, geht sparsam mit Eurem Wissen um und pflegt die Wechselrede zwischen Fach- und Alltagssprache: Keine Scheu vor persönlichen und körpernahen Aussagen! Das sei der Anspruch aus Sicht der Ausstellungsbesucher: „Erklär mir nicht die Werke, sondern sag mir meine Fragen! Eröffne mir mein Wißbegehren!“
Eva Sturm empfiehlt dafür einen offenen Dialog in der Schwebe, der nicht von einer Seite kontrolliert wird und bei dem sich die Gedanken der Gesprächspartner Schritt für Schritt bilden und in der Rede vermischen, „ein einziges Geflecht“ bilden (Merleau-Ponty). Vorbilder für diese Gesprächsform findet sie im jüdischen Dialogisieren des “Mahloquet“, wo es nicht um Antworten und eindeutige Urteile geht, sondern um Begegnung in Bewegung: Jedes Wort entsteht aus einem verebbenden Wort. -Im Nachgang zu solcher Ebbe sprechen wir. (Edmond Jambes)
Das Buch „Im Engpass der Worte“ entstand in den 90-iger Jahren, einer Zeit neuer Vermittlungsansätze und einer Aufbruchstimmung in Museen und Kunstinstitutionen. Es wurde zu einem Grundlagenwerk der Kunstvermittlung. Mit seinem methodischen Ansatz ist es gerade heute aktueller denn je: „Miteinander-Sprechen als ein Zueinander-Werden – ist dies nicht, was das Sprechen über künstlerische Arbeiten charakterisieren könnte?“
Eva Sturm, geb. in O.Ö., Studium Kunstpädagogik, Germanistik in Salzburg, Linz und Wien. Ausbildung zur Museumspädagogin an der Reinwardt-Akademie/Leiden und der Universität Klagenfurt. Ab 1985 Kunstvermittlerin in Theorie und Praxis, in den 1990er Jahren u.a. im Rahmen des Langzeitprojektes „StörDienst“ am Museum Moderne Kunst, Wien. Gründungsmitglied des Österreichischen Verbandes der Kultur- und KunstvermittlerInnen. Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten. Ab 2009 Professur für Kunst-Vermittlung-Bildung an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Seit 2023 Gründung und Leitung des Instituts für Kunst und Sprache.
Zielgruppe
Alle, die an Vermittlung von Kunst, an Übersetzung von Kunst in Sprache interessiert sind.




