E-Book, Deutsch, Band 15, 120 Seiten
Reihe: Ein MORDs-Team
Suchanek Ein MORDs-Team - Band 15: Das zerbrochene Glas (All-Age Krimi)
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-95834-252-1
Verlag: Greenlight Press
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 15, 120 Seiten
Reihe: Ein MORDs-Team
ISBN: 978-3-95834-252-1
Verlag: Greenlight Press
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mason, Olivia, Randy und Sonja werden mit einem Diebstahl am Pinehearst College konfrontiert. Ein wichtiger Prototyp wurde entwendet. Gleichzeitig macht sich Randy daran, die Bilder der Gründungsurkunde auszuwerten. Er will endlich den verborgenen Ratssaal der Dynastien finden. Unterdessen erkundet Danielle weiter das Internat. Sie entdeckt zahlreiche Merkwürdigkeiten. Was steckt wirklich hinter der Einrichtung? Und wo befindet sie sich tatsächlich? Dies ist der 15. Roman aus der Reihe 'Ein MORDs-Team'.
Lern erst mal was Gescheites, Bub.' Nein, das war nicht der erste Satz, den ich nach meiner Geburt hörte, das kam später. Geboren wurde ich am 21.03.1982 in Landau in der Pfalz. Gemäß übereinstimmenden Aussagen diverser Familienmitglieder wurde aufgrund der immensen und andauernden Lautstärke, die ich als winziger 'Wonneproppen' an den Tag legte, ein Umtausch angemahnt. 'Mamma, können wir ihn nicht zurückgeben und lieber einen Hund nehmen?' Glücklicherweise galt hier: Vom Umtausch ausgeschlossen. Es folgt also eine glückliche Kindheit und turbulente Jugend. Natürlich verrate ich hier keine weiteren Details, das würde zum einen den Spannungsbogen kaputtmachen, zum anderen bleibt dann nichts mehr für meine Memoiren übrig ...
Mehr über mich, mein Leben und mein Weg zum Schreiben findet ihr auf www.andreassuchanek.de Ich freue mich auf euren Besuch. :)
Weitere Infos & Material
»Olivia, bist du wach?«, fragte Mason zum x-ten Mal. »Ich stelle mir einfach vor, dass es ein Traum ist und schubse dich aus dem Auto«, erwiderte sie. »Hör auf, mich das ständig zu fragen!« »Tschuldigung. Aber, da du am Steuer sitzt ...« Sie würdigte die Bemerkung nicht mit einer Antwort. Allerdings musste sie Mason recht geben. Sie fuhr viel zu langsam. Kurzerhand trat sie das Gaspedal durch. »Besser?« »Äh, ich dachte eher, dass du vielleicht langsamer fahren könntest.« »Warum?« »Alles gut, Oliv, gib Gas«, mischte Randy sich ein. Sie nickte ihm dankbar lächelnd zu, während Mason etwas von »Verräter« und »lebensmüde« murmelte. Zu der frühen Stunde - noch dazu an einem Sonntagmorgen - waren die Straßen leer gefegt. Regen tröpfelte gegen die Scheiben. Olivia dachte wehmütig an ihr warmes Bett zurück. Überhaupt hatte Mason Glück, dass er noch am Leben war. Denn natürlich hatten die zwei Jungs kurzerhand beschlossen, Olivia persönlich zu wecken. Dafür war Mase auf das Vordach des Hauses geklettert und von dort zu ihrem Zimmerfenster hinauf. Da er ihr unbedingt beweisen wollte, wie gut er das Schlösserknacken beherrschte (dazu zählte er auch Fensterriegel), verschaffte er sich auf diese Art Zugang zu ihrem Zimmer. Mit einem breiten Grinsen und »Guten Morgen, Prinzessin« hatte er sie geweckt. Die Beule, die seine Stirn aktuell zierte, zeugte von ihrer reflexartigen Reaktion. Zukünftig würde er wohl lieber kleine Steine an ihr Fenster werfen. Wobei, wenn sie an die Ereignisse von Maple Peaks zurückdachte, kam ihr die Idee nicht sonderlich sicher vor. Wie sie Mason kannte, nahm er einen großen Wackerstein und zerschmetterte damit die Scheibe. »Wisst ihr, ihr hättet auch einfach anrufen können. Mein Smartphone ist auch nachts an und Favoriten in der Telefonliste kommen durch den Silent-Modus.« »Das habe ich ihm auch gesagt«, verkündete Randy. »Aber er wollte unbedingt mal wo einsteigen.« »Darauf könnte ich jetzt so viel erwidern«, seufzte Olivia. »Aber ich bin zu müde.« Ihr Blick erfasste Randy, der auf dem Beifahrersitz hockte. Mason und Socke saßen nebeneinander auf der Rückbank. »Und dir geht es wirklich gut?« Ein eifriges Nicken kam als Antwort. »Ein paar Schrammen, sonst nichts. Der Arzt hat mich direkt wieder gehen lassen. Ich konnte verschwinden, bevor Bruker mich auch zu fassen bekam. Der hätte doch total gerne meine Tante angerufen, um ihr alles zu berichten.« »Bestimmt.« Olivia zog den Dodge in eine enge Kurve. »Aber verhaftet hätte er dich definitiv nicht. Nach der Sache mit Tyler bist du ein Held. Die Presse würde sich bei einer Verhaftung auf den guten Sheriff Möchtegern stürzen. Das gilt auch für Mason.« »Mich?«, kam es von der Rückbank. »Na ja, den Heldenbonus haben wir ja alle so ein bisschen. Bei dir kommt noch die Sache mit dem Suizidversuch dazu.« Randy kicherte. Im Rückspiegel konnte Olivia sehen, wie der Freund grimmig dreinschaute. »Wehe, darauf spricht mich noch mal jemand an! Dieser blöden Sache verdanke ich regelmäßige Sitzungen bei diesem Quacksalber. Wenn ich den Kerl erwische, der die Aufzeichnung gemacht hat. Ich hasse Cliffhanger.« Olivia gab noch einmal Gas. Das Lagerhaus befand sich am Rande von Barrington Cove. Hier konnten Möbel deponiert werden, Hobbygegenstände, die man nicht mehr im Haus haben wollte oder Kisten mit Erinnerungsstücken. »Ich habe mir die Website angesehen«, erklärte Randy, während Olivia auf den Parkplatz fuhr. »Dort ist alles kameraüberwacht und 24 Stunden, sieben Tage die Woche geöffnet. Man kommt mit einem Code hinein, allerdings haben wir den nicht.« »Wie finden wir den richtigen Lagerraum?«, fragte Olivia. »Na ja, einen Teil kann ich mit der Kameraaufnahme nachverfolgen. Bis zum Stockwerk und der Sektion kommen wir damit. Dann müssen wir weitersehen.« Er deutete auf seinen Rucksack. »Aber ich habe ja die White-Keycard.« Olivia wusste von der Karte, die einfach in einen Schlitz gesteckt wurde und dann über ein kleines angeschlossenes Computerkästchen den korrekten Code auslas. »Na schön.« Sie stellte den Motor ab. »Legen wir los.« »Genau«, bestätigte Mason. »Randy und ich. Du bleibst hier und passt auf Socke auf.« »Wie bitte?« »Komm schon, Oliv. Wir brauchen jemanden, der als Kavallerie im Hintergrund bleibt. Außerdem mag Socke dich.« Träge hob der Basset ein Augenlid. »Er ist nur müde.« Sie war nie ganz sicher, ob sie Mason schlagen oder knuddeln sollte. Das Pendel war ständig in Bewegung. »Von mir aus. Aber beeilt euch.« Randy und Mason stiegen aus dem Auto. Dämmerlicht und Nieselregen umgaben sie. Minuten später betraten die Freunde das Gebäude. Olivia stellte den Sitz etwas zurück und gähnte. Sie würde sich einfach entspannen und auf die anderen warten. Der Hund schnarchte leise. Augenblicke später schlief sie tief und fest. Sie bereute es bitter, nicht wach geblieben zu sein. * Mason winkte der Nachtwache kumpelhaft zu, die ihn aber kaum zur Kenntnis nahm. Vermutlich gingen hier ständig Mieter ein und aus. »Was meinst du, in wie vielen dieser Lagerboxen gibt es Leichen?« Randy seufzte. »Ich habe keine Ahnung. Hoffentlich in gar keiner.« Er starrte auf den Laptop. »Okay, sie sind in den Aufzug gestiegen. Da drin gibt es keine Kamera, ich muss schauen ... ah, wir fahren ins vierte Untergeschoss.« Der Aufzug trug sie ans Ziel. Wieder benötigte Randy einige Minuten, um den Weg der Diebe an verschiedenen Abzweigungen entlang nachzuverfolgen. »Zweimal links, dreimal rechts. Das ist echt ein Labyrinth hier.« Gehorsam trottete Mason hinter seinem Freund her. Von einigen der verschlossenen Lagerstätten ging ein seltsamer Geruch aus, den er nicht zuordnen konnte. Bei genauerer Überlegung wollte er das auch gar nicht. Eisenrollläden riegelten die Zugänge blickdicht ab. Sie erreichten das Ende eines Flurs, von dem drei Boxen abzweigten. »Welche ist es?«, fragte Mason. Randy zuckte mit den Schultern. »Das hier ist der tote Winkel. Keine Ahnung. Wir müssen wohl in jede reinschauen.« Er zwinkerte. »Gut, dass Cat nicht dabei ist. Die würde sonst vermutlich die Gelegenheit ergreifen.« Er führte die Keycard in den Schlitz des linken Lagers ein. »Wie steht es denn bei euch? In Maple Peaks habt ihr ja ständig gestritten.« »Oh, ja. Also, wir haben Schluss gemacht.« Die Dioden auf dem Kästchen blinkten. »Das hast du gar nicht erzählt.« »War vor zwei Wochen. Keine große Sache.« Mason winkte ab. »Ist sie sauer?« »Nö. Sie hat ja Schluss gemacht.« »Oh.« Randy runzelte die Stirn. »Warum?« »Das hab ich nicht so richtig verstanden«, bekannte Mason. »Ich bin wohl nicht Freigeist genug und nehme persönlichen Besitz zu ernst. Aber wir sind noch Freunde. Manchmal kommt sie vorbei oder ich gehe in die Katakomben. Ist ganz nett im Hauptquartier der Katakomben-Kids.« Der Metallrollladen fuhr langsam in die Höhe. Dahinter warteten alte Möbel, kaum noch als solche zu bezeichnen, verschlissene Sitzkissen, eingepasst in marode Stühle. Zwischen den Streben und Holzlatten krochen Spinnen zügig vor dem einfallenden Licht davon. Daneben standen Landschaftsmalereien der hässlichsten Sorte. »Vielleicht hat Miss Stone hier ihr Wohnzimmer eingelagert«, frotzelte Mason. »Auf zur nächsten Box.« Randy ließ den Rollladen nach unten gleiten, den rechten in die Höhe. Vor ihnen türmten sich Kartons auf, befüllt mit dünnen Aktenheftern. »Super, wir haben eine Glückssträhne«, fluchte Randy. »Moment.« Mason hielt ihn zurück. Er betrat die Box. »Schau mal, das Bild dort. Der Mann.« Neugierig ging sein Freund näher. »Silverman«, hauchte er. »Das ist Doktor Silverman. Aber ...« Er griff in einen der Kartons und riss eine der Akten hervor. »Das sind Patientenakten. Als Tyler in das Büro eingebrochen ist und die Akten vernichtete, hat er vermutlich nichts von den Kopien hier gewusst.« Doktor Silverman hatte jahrelang die Reichen von Barrington Cove in seiner Praxis behandelt. Nebenbei kümmerte er sich um Gangster. So hatte er 1984 Tyler von einer lebensgefährlichen Verletzung geheilt. Neben den normalen Akten zu den Fällen des Alltags hatte er Buch über die illegalen Behandlungen geführt. Damals war ihr Widersacher schneller gewesen – als Mason, Olivia, Randy und Danielle in einem Rennen gegen die Zeit versucht hatten, die Beweise zu sichern. In der Praxis hatte es nur noch Papierschnipsel gegeben. »Wenn das hier Kopien der illegalen Behandlungen sind, die er durchgeführt hat, ist es eine Goldgrube.« Mason betrachtete die Kartons mit geweiteten Augen. »Stell dir das nur vor. Wen hat er wohl sonst...