E-Book, Deutsch, Band 8, 124 Seiten
Reihe: Ein MORDs-Team
Suchanek Ein MORDs-Team - Band 8: Das Böse im Spiegel (All-Age Krimi)
2. Auflage 2015
ISBN: 978-3-95834-107-4
Verlag: Greenlight Press
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, Band 8, 124 Seiten
Reihe: Ein MORDs-Team
ISBN: 978-3-95834-107-4
Verlag: Greenlight Press
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Lady Priscilla van Straten soll vor Gericht angeklagt werden, doch es scheint keine Beweise mehr für ihren perfiden Plan zu geben. Die vier Freunde wollen das ändern und beginnen zu recherchieren. Dabei kommen sie der Verbindung zwischen Marietta King und Priscilla van Stratens Schwester auf die Spur und bemerken, dass Marietta damals weitaus mehr entdeckt hatte, als jeder bisher ahnen konnte.
Gleichzeitig muss jeder der Vier auf seine Weise die Folgen der Ereignisse am Gründungstag verarbeiten und sich persönlichen Herausforderungen stellen.
Dies ist der 8. Roman aus der Reihe 'Ein MORDs-Team'.
Der Fall 'Marietta King' umfasst die Romane 1-12.
Der zweite Fall beginnt mit Band 13.
Seit Andreas Suchanek damit begonnen hat, Science Fiction zu schreiben und zu veröffentlichen, erarbeitete sich der in Karlsruhe wohnende Autor eine wachsende Fan-Gemeinde. Dazu trugen seine Serienromane ebenso bei wie seine eigene Science-Fiction-Reihe, Heliosphere 2265. Suchanek wurde am 21. März 1982 geboren und verfasste schon in seiner Jugend eigene Geschichten und Romane. Er machte sein Fachabitur, schloss erfolgreich eine Ausbildung im IT-Bereich ab und absolvierte ein Studium der Informatik; danach arbeitete er freiberuflich sowie als Angestellter in verschiedenen Firmen. Parallel dazu schrieb er an seinen eigenen Romanen weiter und veröffentlichte Kurzgeschichten in Anthologien der Genres Mystery und Steampunk.
Seine erste professionelle Veröffentlichung erfolgte im Oktober 2010: Suchanek wurde einer der Autoren der Science-Fiction-Serie 'Sternenfaust', die vom Bastei-Verlag publiziert wurde. Insgesamt steuerte er sieben Heftromane bei, bevor die Reihe eingestellt werden musste. 2010 stieg er bei der Science-Fiction-Serie 'Maddrax' ein, für die er seither mehrere Beiträge verfasste. 2012 wurde er zum Co-Autor im Team von 'Professor Zamorra - Der Meister des Übersinnlichen'. Den Traum von der 'eigenen Serie' verfolgte Suchanek weiter. Im November 2012 startete er sie: 'Heliosphere 2265' erscheint seitdem monatlich als E-Book und alle zwei Monate als Taschenbuch. Dabei handelt es sich um eine klassische Space Opera, in der die Abenteuer einer Raumschiff-Crew im Mittelpunkt stehen; eine spannende Mischung aus Science Fiction und Thriller, gewürzt mit politischen Elementen.
2013 konzipierte der Autor die Reihe 'Ein M.O.R.D.s-Team'. Die Jugend-Krimi-Serie rund um die vier Jugendlichen Mason, Olivia, Randy und Danielle startete im August 2014. Suchanek schreibt die Krimiserie mit zwei Co-Autorinnen, pro Monat erscheint ein neuer Roman. Neben seinen Beiträgen zu 'Maddrax - Die dunkle Zukunft der Erde' und 'Professor Zamorra - Der Meister des Übersinnlichen' erfolgte im September 2014 der Roman 'Anthurs Ernte', in der Miniserie PERRY RHODAN-Stardust. Eine Übersicht: 'Heliosphere 2265' (Space Opera, eigene Serie) 'Ein M.O.R.D.s-Team' (Jugendkrimi, eigene Serie) 'Maddrax - Die dunkle Zukunft der Erde' (Dystopische Sci-Fi, Co-Autor) 'Professor Zamorra - Der Meister des Übersinnlichen' (Urban Fantasy, Co-Autor) 'Perry Rhodan-Stardust, Band 8, Anthurs Ernte' (Space Opera, Co-Autor)
Weitere Informationen zum Autor und seinen Projekten unter:
http://www.andreassuchanek.de
Und unter Facebook:
http://www.facebook.com/andreas.suchanek
http://www.facebook.com/heliosphere2265
Weitere Infos & Material
Prolog, 1984
Der Spiegel hatte schon ewig an dieser Stelle gehangen. Zumindest, soweit Priscilla sich zurückerinnern konnte. Priscilla. Der Name an sich klang melodisch, vermittelte das Flair von Schönheit. Ein Aushängeschild, das allen sofort verdeutlichte, wer sie war. Sie betrachtete die fein ziselierten Ornamente, die den Rahmen des antiken Spiegels schmückten. Das Glas war so blank poliert, das man meinte, durch ein Fenster in eine reflektierte Welt zu schauen. Auf der anderen Seite saß eine bildhübsche junge Frau, die ihren Blick erwiderte. Das bin ich, dachte sie. Ich bin Lady Priscilla van Straten. Sie lächelte. Es war ein diabolisches Lächeln. Ihr Plan hatte funktioniert, trotz zahlreicher Rückschläge. Nun galt es, nur noch ein einziges Problem zu lösen. Eines, das auf den Namen Marietta King hörte. Seltsam. Bis vor wenigen Monaten war das Mädchen völlig unbedeutend gewesen. Doch heute war das anders. Sie stellte eine Gefahr dar, eine Gefahr für alles, woran Priscilla so hart gearbeitet hatte. Paradox, bedachte man, dass sie nur das hatte werden können, was sie heute war, aufgrund der Informationen, die Marietta ihr verschafft hatte. Trotzdem. In diesem Augenblick verfluchte sie ihre Vorfahren, die so dumm gewesen waren, eine Spur zu hinterlassen. Mochten die Dynastien auch über ein verschlungenes Netz aus Firmen und erpressten Adoptiveltern fast das ganze Land kontrollieren, so war doch Barrington Cove das schlagende Herz des geheimen Imperiums. Die kleine Stadt an der Küste pulsierte voll bösem Leben. Von hier operierten die Dynastien, befanden sich der Versammlungssaal, ebenso das Gefängnis und das Archiv. Nachdem ihr privates Problem nun gelöst war, wollte sie all ihre Kraft aufwenden, um jenes zu beseitigen, das ihrer aller Macht bedrohte. Priscilla erhob sich. Langsam flanierte sie über den wertvollen Parkettboden, zündete sich einen Zigarillo an und sog den süßen Qualm tief in ihre Lungen. Es tat so gut, Teil der Macht zu sein. Sie würde alles dafür tun, dass dies so blieb. Niemand würde ihr wegnehmen, woran sie so lange und hart gearbeitet hatte. Sie war Teil der Dynastien und wollte es bleiben. Priscilla ballte ihre Fäuste. Sie hatte gemordet, um hierher zu gelangen. Nichts und niemand würde ihr die Macht wieder entreißen. Auch keine Marietta King. Gegenwart, ein Sonntagabend In der Villa van Straten
Cat mochte den Herbst. Sie mochte den Winter. Ja, ein klein wenig mochte sie sogar den Frühling. Der Sommer hingegen ging ihr gewaltig auf die Nerven. Es wurde nie richtig dunkel, man musste ständig achtgeben, dass einen keiner entdeckte. Das war ermüdend. Glücklicherweise achteten die reichen Snobs hier in der Gegend auf ihre Privatsphäre. Gigantische Hecken zogen sich gen Himmel, schirmten die Vorgärten mit den Pools, Hollywoodschaukeln und leicht bekleideten Poolboys vor den neugierigen Blicken der tratschbereiten übrigen High Society ab. Genau das kam Cat jetzt zugute, denn so konnte niemand die ganz in schwarz gekleidete Gestalt sehen, die sich gekonnt zwischen den Fresken emporschob. Sie setzte ihren linken Fuß in das Maul eines besonders scheußlichen Wasserspeiers, den rechten auf eine Engelsvisage, und kletterte auf den Balkon. Bevor Lady Priscilla van Straten zum Gründungstag aufgebrochen war, hatte sie für gute Durchlüftung gesorgt und die Balkontür offen gelassen – hier glaubte niemand ernsthaft daran, dass ein Einbrecher in die heimische Villa eindrang. So etwas geschah in den Favelas, aber doch nicht hier, wo jeder einen eigenen Sicherheitsdienst besaß. Cat lächelte. Die beiden Sicherheitsfuzzis standen vor dem Tor, die Daumen hinter ihre Gürtel gehakt, und blickten mit gewichtiger Miene in die Landschaft. Sie hatte einfach ein Loch in die wunderschöne teure Hecke geschnitten, war über den Hof gekrabbelt und schließlich die Fassade hinauf. Ein Kinderspiel. Ab sofort galt trotzdem höchste Vorsicht, da sie nicht wusste, was im Inneren der Villa auf sie wartete. Die van Stratens befanden sich beide auf dem Sheriffdepartement. Sie hinter Gittern, er, weil er sie verteidigte. Cat schlich einer Katze gleich in den Raum – eine Tatsache, der sie auch den Spitznamen verdankte. Sie hatte ihr zu einem Pferdeschwanz gebundenes, braun-gewelltes Haar unter einem Basecap versteckt. Die Jacke war so schwarz wie Hose und Handschuhe. Das einzig Auffällige, was einem zufälligen Beobachter vielleicht merkwürdig vorkommen konnte, waren ihre unterschiedlichen Augenfarben; dadurch wurde sie wiedererkennbar. Die Ärzte hielten dies für einen Gendefekt. Normalerweise trug sie Kontaktlinsen, doch wegen einer Entzündung war das gerade nicht möglich. Der Raum war vollgestopft mit hässlichem Zeug, das zweifellos einem Menschen über Hundert gehörte. Anders war eine solche Geschmacksverirrung kaum zu erklären. Cat betrachtete ein paar Schriftstücke, auf denen Lady van Straten unterschrieben hatte. Eines davon steckte sie ein. Möglicherweise fanden sich noch Schecks, dann konnte sie welche mit gefälschter Unterschrift einlösen. Schließlich kam sie ins Schlafzimmer. Die Schmuckschatulle stand auf einer Kommode – offen! Ihr geht so sorgsam mit eurem Reichtum um, da verdient ihr es doch nicht anders. Cat leerte das Kästchen in einen Hüftbeutel. Smaragdohrringe, Rubinringe und Saphirhalsketten purzelten hinein. Zufrieden nickend wandte sie sich um. Normalerweise hätte sie die Villa nun verlassen, aber auf dem Weg drang etwas an ihr Ohr. Nach einigen Augenblicken realisierte sie, dass jemand weinte. Sie folgte vorsichtig dem Klang, jederzeit darauf bedacht, abzuhauen. Vor ihr lag ein offener kleiner Raum, dessen Wand mit sehr alt aussehenden Monitoren behangen war. Die gewölbten Bildschirme übertrugen Schwarz-Weiß-Bilder. Cat ging entsetzt näher, als sie realisierte, was dort zu sehen war. Das Schluchzen drang aus einem Lautsprecher. Sie bemerkte das Knarzen viel zu spät, ebenso den Luftzug. Ein Schlag traf ihren Hinterkopf. Alles um sie herum wurde schwarz. * Vor dem Collister-Haus
Ein Montagmorgen Mason hielt inne. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Die Sonne stieg am Horizont empor, der Geruch des Meeres drang sogar hier an seine Nase, mischte sich mit dem Duft von Bäumen und morgendlichem Tau. Er hatte den French Toast auf dem Frühstückstisch ignoriert. Ebenso die besorgten Blicke seiner Mum und die neugierigen ihres neuen Hausgastes – Harrison. Mason begann zu laufen. Wie jeden Morgen seit den Ereignissen am Gründungstag joggte er einfach drauflos. Vorbei an dem noch geschlossenen Kiosk von Frau Geißen, den Lieferwagen, die die Zeitungen vor die Läden warfen, den Straßenreinigern. Die Stadt schlief. Es gab keine neugierigen Reporter, die Fragen stellten. Keine Schlagzeile, die Alice Tyler – die Tochter von Marietta King – in den Mittelpunkt rückte. Er wurde nicht mit Berichten konfrontiert, die über die Opfer des Bombenanschlags informierten oder die Hintergründe der Helden ans Licht zu zerren versuchten. Sofort stand ihm wieder die gestrige Schlagzeile vor Augen: Drogenjunge – Zwischen Schuld und Sühne. Wird er nun sein Leben ändern? Daneben ein Bild seines Vaters, der bleich und ausgemergelt im Krankenbett lag – nach wie vor komatös. Mason beschleunigte seine Schritte. Autos zogen an ihm vorbei, er trat in leere Pappbecher, die Leute einfach hingeworfen hatten, kickte Getränkedosen beiseite, bedachte ketchupverschmierte Pommes-Becher mit wütendem Blick. Der Sommer hielt Barrington Cove im Griff. Auch durch den Bombenanschlag hatten die Touristen sich nicht davon abhalten lassen, wie jedes Jahr über die Sandstrände herzufallen. Endlich erreichte er die Promenade. Er lief hinunter zum Strand, wo andere Jogger unterwegs waren. Der Anschlag lag nun schon einen Monat zurück, aber noch immer kamen täglich neue Berichte und Artikel. Mal ging es um die letzten Bilder der Gründungsurkunde, die Lucian der Nachwelt hinterlassen hatte, mal um Lady van Straten oder das schlechte Gasversorgungsnetz. Angeblich hatte genau das zur Explosion beigetragen. Er wurde noch schneller. Keiner sprach von Kaminski, der eine Bombe gezündet hatte. Von den Geiselnehmern, die sie alle hatten umbringen wollen. Vom Chamäleon, das entkommen war. Niemand berichtete über Danielles Blindheit, über Vince, der stundenlang verschüttet gewesen war. Kein einziger schrieb einen Artikel über Randy, der sich durch die Katakomben geschleppt hatte. Nicht ein Schreiberling erwähnte ... erwähnte das ... was sein Dad getan hatte! All das Kämpfen ... und sie waren für...