Sutherland | Wings of Fire 2 - Das verlorene Erbe | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 336 Seiten

Reihe: Wings of Fire

Sutherland Wings of Fire 2 - Das verlorene Erbe

Abenteuerreiches Kinderbuch ab 11 Jahre
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7320-0239-9
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Abenteuerreiches Kinderbuch ab 11 Jahre

E-Book, Deutsch, Band 2, 336 Seiten

Reihe: Wings of Fire

ISBN: 978-3-7320-0239-9
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die fünf Drachlinge der Prophezeiung suchen Schutz bei den Meeresflüglern. Tsunami freut sich auf ihr Zuhause und darauf, endlich ihre Mutter kennenzulernen. Diese ist Königin des Reiches und Tsunami hofft, ihren rechtmäßigen Platz in der Thronfolge einnehmen zu können. Doch die Wiedersehensfreude wird schnell getrübt, denn jemand hat es auf die Töchter von Königin Coral abgesehen. Der Ort, an dem sie eigentlich sicher sein sollte, wird für Tsunami zur Falle, als auch sie ins Visier des Mörders gerät. Ein spannendes Fantasy-Abenteuer von Bestseller-Autorin Tui T. Sutherland (Magic Park). Die actiongeladene Geschichte um fünf mutige Drachen und eine uralte Prophezeiung ist ideal für Kinder ab 11 Jahren und verbindet Alltagsthemen wie Freundschaft und Zusammenhalt mit einzigartigen und starken Charakteren - witzig, temporeich und warmherzig zugleich.

Tui T. Sutherland gehört zum berühmten Autorenteam von Erin Hunter (Warrior Cats und Seekers), und schreibt auch gemeinsam mit ihrer Schwester Kari Sutherland (Magic Park). Aufgewachsen in Südamerika, ist Tui in ihrer Kindheit schon an viele exotische Orte gereist. Sie liebt Tiere über alles, besonders Drachen, Greifen und Hunde. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Massachusetts.
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PROLOG

Unter Wasser konnte Webs die Schreie der sterbenden Drachen nicht hören.

Unter Wasser war die Schlacht so weit weg wie die drei Monde am Himmel. Kein Feuer konnte ihm etwas anhaben. Keine Krallen konnten ihn entstellen. Das Blut wurde von seinen Klauen gewaschen.

Unter Wasser war er sicher.

Sicher und ein Feigling … immer noch besser als treu, tapfer und tot.

Webs wurde aus seinem unruhigen Schlaf gerissen.

Ein Katzenwels starrte ihn verdutzt an. Die Bartfäden an seinem Maul bewegten sich in der Strömung. Warum schläft ein Drache auf meinen Flusssteinen?, schien sein Gesichtsausdruck zu fragen.

Webs fraß den Fisch auf. Danach ging es ihm besser.

Die Klauen des Friedens wissen bestimmt schon, was passiert ist, dachte er. Sie haben Spione im Palast der Himmelsflügler.

Es war nicht notwendig, dass er sich vor sie hinstellte und sagte: »Wir haben versagt.«

Aber wohin konnte er gehen? Er versteckte sich bereits vor seinem eigenen Stamm, den Meeresflüglern. Musste er sich jetzt auch noch für den Rest seines Lebens vor den Klauen des Friedens verstecken?

Er schwamm zur Oberfläche des Flusses und steckte vorsichtig den Kopf hinaus. Es war dunkel. Das Wolkengebirge sah aus wie riesige, schemenhafte Zähne und verschluckte den größten Teil des Mondlichts. Webs war tagelang den Fluss hinuntergeschwommen. Das Königreich des Himmels war jetzt weit weg.

Das Königreich des Himmels und die fünf Drachlinge, die zu schützen er geschworen hatte.

Webs hievte seinen langen, schmerzenden Körper aus dem Wasser und war schon drei Schritte auf den Wald zugegangen, bevor er die dunklen Schatten bemerkte, die auf ihn warteten.

Er wirbelte herum, doch aus dem Fluss hinter ihm tauchte ein weiterer Drache auf, der ihm den Rückweg versperrte. Seine grünen Schuppen hatten ein schwarzes, spiralförmiges Muster und seine Zähne schimmerten im Mondlicht.

»Webs«, sprach ihn der andere Meeresflügler freundlich an. »Ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr aufwachen.«

Webs zog seine Krallen durch den Schlamm der Uferböschung. »Nautilus«, sagte er und hasste das ängstliche Zittern in seiner Stimme. »Ich habe wichtige Nachrichten für die Klauen.«

»Was du nicht sagst«, erwiderte Nautilus. »Ich nehme an, du hast dich auf dem Weg zum üblichen Treffpunkt verlaufen.«

»Deshalb haben wir uns gedacht, es wäre besser, nach dir zu suchen«, meldete sich eine der dunklen Gestalten, mit einer Stimme, die wie tropfende Eiszapfen klang. Cirrus, dachte Webs. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn der Eisflügler auftauchte.

»Die Himmelsflügler haben unsere Höhle gefunden«, fuhr Webs fort. Sag einfach die Wahrheit, es ist nicht deine Schuld. »Und Königin Scarlet hat die Drachlinge mitgenommen.«

»Ja«, meinte Nautilus trocken. »Das haben wir uns schon gedacht, nachdem sie sich praktisch auf den höchsten Berg gestellt und ›Ich habe die Drachlinge der Vorsehung! Sie gehören alle mir!‹ gebrüllt hat.«

»Erzähl uns alles«, zischte Cirrus. »Wie haben sie euch gefunden?«

»Na ja«, sagte Webs langsam. »Angefangen hat es damit, dass zwei der Drachlinge versucht haben wegzulaufen.« Vielleicht auch drei. Er war sich nicht so sicher, wo Glory an dem Abend gewesen war, an dem er nur Starflight und Sunny gefunden hatte. Aber er wusste, dass sie nicht mit Tsunami und Clay zusammen in den Fluss gestiegen sein konnte.

»Warum wollten sie weglaufen?«, fragte Nautilus mit scharfer Stimme. »Was habt ihr mit ihnen gemacht?«

Webs spürte, wie seine Kiemen flatterten. »Wir haben sie am Leben gehalten«, fuhr er den Drachen an. Und sie unter der Erde eingesperrt. Und Tsunami in Ketten gelegt. Und geplant, Glory zu töten, weil sie nicht Teil der Prophezeiung war. Aber hatten wir denn eine andere Wahl?

»Ihr habt die Ausreißer doch sicher wieder eingefangen und sicher in die Höhle zurückgebracht«, sagte eine Stimme in den Schatten. Webs erkannte Crocodile, einen weiblichen Erdflügler, der neu bei den Klauen des Friedens war. Hoffnung keimte in ihm auf. Er hatte Crocodile ein paarmal getroffen und sie war ihm sehr sympathisch gewesen. Vielleicht hatte er ja eine Verbündete.

»Ähm … nein«, erwiderte Webs. »Genau genommen nicht. Sie sind sozusagen … aus freien Stücken zurückgekommen. Um die anderen zu holen.« Er räusperte sich. »Damit hatten wir nicht gerechnet.« Kestrel dachte, sie würden über alle Berge sein, sobald sie in der Luft waren.

»Das klingt ja, als hätten sie sich wie Gefangene gefühlt«, sagte Nautilus mit einem leisen Zischen.

»Ihr habt uns doch befohlen, sie unter der Erde zu behalten«, protestierte Webs. »Das war eine Entscheidung der Klauen!«

»Aber sie sollten artig sein, nicht aufsässig«, wandte Nautilus verärgert ein. »Darum ging es doch bei der ganzen Sache, oder nicht?«

Ein lautes Raunen ging durch den Kreis aus Drachen. Soweit Webs das sagen konnte, waren es sieben. Er fragte sich, ob er an sieben Drachen vorbeikommen würde.

»Es war nicht unsere Schuld«, stammelte er. »Vielleicht stimmt etwas nicht mit ihnen.«

»Und was hat das mit den Himmelsflüglern zu tun?«, zischte Cirrus.

»Die Himmelsflügler sind Clay und Tsunami zur Höhle gefolgt«, erklärte Webs. »Und so hat Königin Scarlet uns gefunden. Wir haben alles versucht, um uns zu wehren, aber sie hat Dune getötet und außer den Drachlingen auch noch Kestrel mitgenommen.«

»Sollen sie in ihrer Arena kämpfen?«, erkundigte sich Crocodile. »Können sie gewinnen?«

»Es sind junge Drachlinge«, knurrte Cirrus. »Die Arena werden sie auf keinen Fall überleben.«

»Zumindest den Himmelsflügler wird sie doch sicher verschonen«, meinte Crocodile.

Webs zuckte zusammen. Er hatte nie den Mut gehabt, den Klauen des Friedens zu gestehen, dass sie ihren Himmelsflügler-Drachling verloren und durch einen Regenflügler ersetzt hatten. Doch jetzt, wo die Drachlinge nicht mehr unter dem Berg waren, würden es bald alle wissen.

»Du weißt, was Königin Scarlet mit sämtlichen Drachlingen der Himmelsflügler gemacht hat, die in der hellsten Nacht geschlüpft sind«, zischte Cirrus. »Sie ist nicht gerade für Barmherzigkeit bekannt.«

Webs hob den Kopf und starrte in Richtung der Augen, die in der Dunkelheit funkelten. »Können wir sie denn nicht holen?«, fragte er. »Vielleicht, wenn alle Klauen gemeinsam angreifen würden …« Ihm versagte die Stimme. Wem machte er da gerade etwas vor? Er würde ganz bestimmt nicht in den Himmelspalast eilen, um sich umbringen zu lassen. Und er stand den Drachlingen näher als die anderen Mitglieder der Klauen, die sie nicht einmal persönlich kannten.

»Alle Klauen?«, zischte Cirrus. »Vierzig Drachen gegen hundert Palastwachen der Himmelsflügler? Ein brillanter Plan. Kein Wunder, dass wir die Drachlinge in deinen fähigen Krallen gelassen haben.« Sein rautenförmiger Kopf schoss nach oben und schnappte sich eine vorbeifliegende Fledermaus. Winzige Knochen wurden zwischen seinen Zähnen zermalmt.

»Ein Selbstmordkommando wird vielleicht nicht notwendig sein«, warf Nautilus ein. »Gestern ist etwas im Himmelspalast passiert. Bis jetzt haben wir noch keine genauen Berichte, aber einer unserer Spione sagte, Königin Scarlet sei wahrscheinlich tot – umgebracht von den Drachlingen.«

Vor Überraschung schlug Webs mit den Flügeln. »Von meinen Drachlingen?«, fragte er.

»Vielleicht haben sie ja ein Talent dafür, immer zu entkommen«, meinte Nautilus. »Allerdings meldete ein anderer Spion, dass sie bei diesem Fluchtversuch alle umgekommen sind.«

Webs' Magen fühlte sich an, als wäre er mit giftigen Quallen gefüllt. Die Drachlinge konnten nicht tot sein. Nicht, nachdem er alles um der Prophezeiung willen aufgegeben hatte. Und um meine eigenen Schuppen zu retten, flüsterte eine leise Stimme in seinem Kopf.

»Falls sie noch am Leben sind, wo sollen wir sie deiner Meinung nach suchen?«, fragte Nautilus. »Aber bitte keine Vorschläge, die vorsehen, dass wir Selbstmord begehen. Zumindest nicht für uns. Dir steht es selbstverständlich frei, dich umbringen zu lassen, wenn es uns etwas nützt.«

»Ich weiß es nicht«, musste Webs zugeben. Er hatte keine Ahnung, wo die Drachlinge hingegangen sein könnten. Er verstand nicht einmal, warum sie auf sich allein gestellt sein wollten, völlig ohne den Schutz ihrer Erzieher. Die schlimmste Zeit seines Lebens waren die zehn Tage gewesen, in denen er allein durch Pyrrhia geirrt war, ohne einen Ort, an dem er sich sicher fühlte. Die langen Tage zwischen der Schlacht, in der er seine Königin im Stich gelassen hatte, und dem Moment, in dem die Klauen des Friedens ihn gefunden hatten. Allein auf sich gestellt, ohne einen Stamm, der ihnen half, und ohne die Klauen, die sie beschützen konnten … wie wollten die Drachlinge denn überleben?

»Wenn wir die Drachlinge nicht wiederbekommen«, überlegte Nautilus, »werden wir wohl auf unseren Ersatzplan zurückgreifen müssen.« Er kratzte sich nachdenklich die Kiemen.

»Was für ein Ersatzplan?«, fragte Webs verblüfft.

»Na ja, der, von dem du nichts weißt«, erwiderte Cirrus.

»Aber … aber wir müssen sie wiederbekommen«, protestierte Webs. »Sie sind die Drachlinge. Sie sind die Einzigen, die den Krieg beenden können.«

»Vertrau auf die Prophezeiung«, meinte Nautilus.

»Ja, mach dir keine Sorgen«, beschwichtigte Crocodile ebenfalls. »Die Klauen des Friedens würden doch...


Tui T. Sutherland gehört zum berühmten Autorenteam von Erin Hunter (Warrior Cats und Seekers), und schreibt auch gemeinsam mit ihrer Schwester Kari Sutherland (Magic Park). Aufgewachsen in Südamerika, ist Tui in ihrer Kindheit schon an viele exotische Orte gereist. Sie liebt Tiere über alles, besonders Drachen, Greifen und Hunde. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Massachusetts.



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